Beiträge von Oliver

    Hallo zusammen,


    das Buch sieht echt vielversprechend aus und könnte sich als geeigneter Nachfolger der FN herausstellen, jedoch sind die Beschreibungen in den Schlüsseln auf der Website teilweise sehr knapp und beinhalten keine richtigen Diagnosen. Bei knapp 5k Arten ist das wohl ein notwendiger Kompromiss. Ich bin gespannt, wie es sich schlussendlich mit dem Buch arbeiten lassen wird und ob auch Gattungen wie Hebeloma nach dem neusten Stand geschlüsselt werden. Schön, dass der Inocybe Schlüssel so umfangreich ist.


    Gruß

    Oliver

    Hallo zusammen,


    so eine teure Pinzette würde ich aber keinem Anfänger empfehlen. Man stößt einmal leicht mit der Spitze irgendwo an und die Pinzette ist nicht mehr so spitz oder gerade evtl. verliert sie sogar eine Spitze.

    Günstige no name Pinzetten, die einfach ziemlich spitz sind, sind komplett ausreichend. Wer geübt ist, kann sich natürlich überlegen, eine so teure Pinzette zu kaufen.


    Gruß

    Oliver

    Hallo Dodo,


    welche Chemikalien du brauchst, kann sehr individuell sein, je nachdem womit du dich beschäftigst. So aus dem Kopf sind wichtig:


    Kongorot, Baumwollblau, Melzers/Lugol, KOH


    Zum putzen kann man sich Linsenpapier zulegen oder wenn man ganz speziell ist Augenwatte. (Einige benutzen auch Wattestäbchen, aber das muss man selbst wissen)

    Isopropanol kann man im Internet beziehen. Zum Reinigen eignet sich auch niedrig siedendes Waschbenzin. Waschbenzin und Blasebalg gibt es in der Apotheke.


    Literatur ist so eine Sache. Ich weiß nicht, ob es an Anfänger gerichtete Literatur zur Pilzmikroskopie gibt. Ich selbst habe in der Mikroskopie mit Täublingen angefangen. Da konnte ich mich auf den Marxmüller konzentrieren und habe danach mikroskopiert bzw es versucht. Man hat mir hier im Forum viel Hilfe gegeben, bis ich meinen ersten Pilz bestimmen konnte.

    Ich denke, man sollte sich am Anfang schon etwas beschränken und sich nicht in den Kopf setzen, jeden Pilz bestimmen zu müssen. Es kann sogar hilfreich sein, einen Pilz zu mikroskopieren, den man schon makroskopisch bestimmt hat.

    Da schaut man einfach in der Literatur, welche Strukturen dieser Pilz aufweist und versucht sie, unterm Mikroskop zu finden.


    Gruß

    Oliver

    Hi Benjamin,


    deinen Post habe ich vor paar Tagen gelesen und die Publikationen kenne ich schon etwas länger. Echt fies, wie sich die Natur uns manchmal zeigt, aber die Natur ist schlussendlich nicht dazu verpflichtet, für uns verständlich zu sein. Ich hoffe einfach mal, dass es bei wenigen Pilzarten bleibt, die makroskopisch und mikroskopisch nicht auszumachen sind. Wäre nämlich echt traurig, wenn man bald alles sequenzieren müsste und mein Mikroskop zum Staubfänger wird.


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    ich habe am 18.10.25 im Tiergarten, Siegen auf der Exkursion mit dem APR drei Risspilze mitgenommen. Zwei gehören in die I. geophylla Verwandschaft und eine zu der I. lilacina Verwandschaft. Ich habe die Funde mit der derzeitigen Literatur abgeglichen und frage mich, ob ich richtig liege. Insbesondere bitte ich dich, Ditte, drüberzuschauen. Kann man anhand meiner Dokumentation überhaupt genau sagen, was das für Arten sind?


    Werte und Fotos am Exsikkat in KOH 3%


    Inocybe tyrii?

    Quercus, Fagus (evtl. Acer). Boden sauer. Frk nicht stark gefärbt, Hutmitter ockern. Caulozystiden nur in der Stielspitze


    Caulos (n=39):

    51-66,1-83,2(-86) (SD=8,6)

    (9,1-)10,8-16,6-22,4 (SD=2,9)

    Q: 2,4-4,1-6(-7,4) (SD=1)


    Pleuros (n=38):

    51,2-61,6-72(-73) (SD=5,2)

    11,9-16,2-21,5(-24) (SD=2,6)

    Q: 2,6-3,9-5,2 (SD=0,6)


    Cheilos (n=21):

    44,8-55,1-66 (SD=5,6)

    12,8-16,9-22 (SD=2,6)

    Q: 2,6-3,3-4,1(-4,4) (SD=0,4)


    Sporen (n=39):

    8,1-9,3-10,2(-10,5) (SD=0,46)

    4,7-5,2-5,6 (SD=0,20)

    Q: 1,6-1,8-2(-2,1) (SD=0,11)



    Caulos



    Pleuros:



    Cheilos:


    Sporen:


    Inocybe cygnea?

    Larix, Quercus, Fagus. Boden potentiell basisch am Wegrand (keine Bodenprobe genommen, aber es wurden kalkliebende Arten an anderer Stelle am Wegrand gefunden). Wenige Caulozystiden gegabelt und hyphoide Elemente


    Caulos: nur Stielspitze

    54-62-72(-75)

    8-13,5-17


    Cheilos:

    44-56-68

    14-16-18(-20)


    Pleuros:

    47-57-69

    12-15-18


    Sporen (n=60):

    7,3-8,5-9,8 (SD=0,6)

    4,4-5,0-5,6 (SD=0,3)

    Q: 1,5-1,7-1,9 (SD=0,1)

    Kein Sporen Abwurf, sondern aus Exsikkat


    I. bellidiana -> Sporen nicht richtig geformt

    I. elysii -> keine gabelnde Caulozystiden

    I. geophylla -> keine gabelnde Caulozystiden

    I. huijsmanii -> Sporen länger 8,6-9,6-10,7

    I. miranda -> schmalere Sporen und kürzere Hymenialzystiden als I. cygnea

    I. nivea -> keine gabelnde Caulozystiden

    I. olivaceoviridis > keine gabelnde Caulozystiden

    I. oloris -> keine gabelnde Caulos, kleinere Sporen und kürzere Zystiden

    I. posterula -> fehlende gabelnde Caulos

    I. sambucella -> kürzere Sporen, größere Zystiden und saurer Boden




    Caulos:




    Pleuros:





    Cheilos:



    Sporen:


    Inocybe Nr. 3

    Hier habe ich keine Idee, es scheint nichts zu passen.


    Quercus, Fagus (Acer?, Larix?(weit entfernt)), Boden potentiell basisch am Wegrand. Hutmitte braun und schuppig. Caulos in der Stielspitze, eine gabelnde Caulozystide gefunden, verschieden geformt und Übergänge zu den Parazystiden. Cheilos auch verschieden geformt


    Caulos (n=32):

    (26-)27,8-51,8-74 (SD=12)

    10,2-15,3-20,4(-21,8) (SD=2,6)

    Q: 1,8-3,4-5,2(-5,7) (SD=0,9)


    Pleuros (n=35):

    37,7-49,8-62 (SD=6,9)

    8,4-12-15,8 (SD=2,2)

    Q: (2,5-)2,6-4,3-5,9(-6,3) (SD=0,8)


    Cheilos (n=33):

    22,1-39,3-57 (SD=9)

    9,6-13,4-17,3(-17,8) (SD=1,9)

    Q: 1,5-3-4,5(-4,7) (SD=0,8)


    Sporen (n=52):

    (7,4-)7,6-8,6-9,5 (SD=0,5)

    (4-)4,2-4,8-5,3(-5,5) (SD=0,3)

    Q: 1,6-1,8-2(-2,1) (SD=0,12)



    Caulos:


    Eine gegabelte Zystide:



    Pleuros:





    Cheilos:





    Sporen:



    Ich bin gespannt, ob man hierzu etwas sagen kann.


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    ich habe A. impudicus schon einmal finden dürfen, jedoch nur nach der Funga Nordica geschlüsselt und mit dem Gröger verglichen. Von den beiden ehemaligen Synonymen habe ich noch nichts gehört. Das ist aber auf jeden Fall interessant.


    Kommen die beiden Arten denn bei uns vor bzw. ist das zu erwarten? Wir sind ja nicht gerade mediterran, aber das muss ja nichts heißen. Ich bin gespannt, was da noch so rauskommt. Vielleicht macht es Sinn, einen der Autoren mal zu kontaktieren?


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    also wegen des ersten Bandes hab ich HoBi auch schon kontaktiert. Mal sehen, wer schneller war...

    Warum müssen solche tollen Bücher eigentlich immer vergriffen sein?


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    die Gattungsmonographien mit ihren Schlüsseln und detaillierten Zeichnungen und Fotos wird das Werk sicherlich nicht ersetzen können, aber es scheint doch ganz interessant zu sein.

    Sind denn dort auch paar Ascis vertreten?

    Wenn eine Menge Porlinge fehlen sollte, erwarte ich wohl eher, dass es auch mit den Ascomyceten spärlich ausfallen wird.


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    hat einer von euch schon das neue Buch Pilze Mitteleuropas R. Winkler G. Keller bekommen?


    Ich möchte mir nämlich bald mal ein schönes Übersichtswerk zulegen, um noch mehr in die Breite der Pilze eintauchen zu können. Fungi of temperate Europe habe ich dahingehend auch im Hinterkopf. Mag einer, der das erste genannte Buch hat, möglicherweise eine Vergleiche ziehen und sie mit uns teilen?


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    das ist echt eine tolle Entwicklung. Die Wissenschaft ist mittlerweile ziemlich eindeutig und die Potentiale von Psilocybin und MDMA sowie einigen anderen Drogen sind mittlerweile in guten Studien belegt und in der wissenschaftlichen Community wohl schon unumstritten. Auch Magazine wie das deutsche Ärzteblatt schreiben darüber.


    Eine Definition von 'harten' und 'weichen' Drogen gibt es nicht und sie würde keinen Sinn machen.

    Die Studie Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis von David Nutt dazu ist sehr interessant. Es gibt eine ähnliche Studie, die von der EU in Auftrag gegeben wurde und zu sehr ähnlichen Ergebnissen kommt.


    Ich bin persönlich ein sehr abstinenter Mensche und konsumiere selbst Kaffe und Tee (Koffein) unregelmäßig und selten. Jedoch bin ich der Überzeugung, dass man suchtkranken Menschen mit Kriminalisierung dieser nicht helfen kann. Sucht ist eben eine Krankheit und mittlerweile weiß man, dass da sehr viel psychisches mitspielt. Eine Droge alleine, macht noch keine Sucht.

    Selbstverständlich ist Drogenkonsum mit Nichten ungefährlich. Jedoch scheint ein veantwortungsvoller Konsum bei den meisten Substanzen möglich, jedoch kann ich das nicht beurteilen. Wer sich aber die oben genannte Studie anguckt und sich möglicherweise anderweitig informieren will, wird sehen, dass Alkohol eine sehr gefährliche Droge ist. Alkohol macht, wie nur wenige andere Substanzen auch, körperlich abhängig und ist ungemein schädlich. Trotzdem können viele damit umgehen und das ist so auch vollkommen in Ordnung.


    In Deutschland wird Ketamin schon länger in der Anästhesie und in der Tiermedizin verwendet. Sei kurzem ist es auch in Sachen psychischer Erkrankungen wie Depressionen und der Therapie dieser zugelassen. Verschiedene Drogen haben definitiv ein Potential, sind aber selbstverständlich kein Allheilmittel und auch nicht risikolos.


    Sehr spannend ist ebenfalls, dass Substanzen wie Psilocybin und LSD in keinster Weise suchterzeugend sind. Deshalb verwendet man auch mittlerweile den Begriff der psychoaktiven Substanzen und sieht von Begriffen wie Drogen, Betäubungsmittel, o.Ä. ab.

    Psilocybin scheint sogar ein gutes Mittel für die Behandlung von Süchten zu sein und zeigt in einigen Studien sogar die bisher beste bekannte Erfolgschance im Behandeln einer Nikotinsucht.

    Siehe unter anderem: Long-term follow-up of psilocybin-facilitated smoking cessation.


    Ich bin vielleicht etwas ungewöhnlich gut informiert, aber nachdem ein Polizist in unserer Schule einen echt kuriosen Vortrag hielt, hab ich mich für einige Zeit in das Thema gestürtzt. Mir liegt es besonders am Herzen, dass hilfsbedürftigen Menschen geholfen werden kann. Die Kriminalisierung von Drogenkonsumenten scheint dafür kein geeignetes Mittel zu sein, jedoch scheint eine Entkriminalisierung wie z.B. die in Portugal gute Ergebnisse erzielen zu können.

    Alles in Allem ist das aber noch ein sehr heikles, emotionales und neues Thema. Ich hoffe, dass es immer mehr Diskussionen in der Gesellschaft geben wird und mit weiteren wissenschaftlichen Ergebnissen ein Weg gegangen wird, der versicht, so vielen Menschen wie möglich zu helfen.


    Mit berauschenden Grüßen

    Oliver

    Wo wuchs denn der Nelkenschwindling? Die können auch mal dunkler, müssen nicht immer in einer großen Zahl auftreten und nach meiner Erfahrung ist der Geruch ebenfalls nicht immer bemerkbar. Ich wüsste nicht, was noch in Frage kommen würde, aber vielleicht weiß das jemand anderes.


    Grüße

    Sclerotinia binucleata Baral ined.

    (zweikerniger Scharbockskrautsklerotienbecherling)




    Fruchtkörper: 1 bis 3cm große und braune Becherlinge mit Sklerotium

    Ökologie: an Scharbockskraut Ficaria verna (wahrscheinlich an diesem und wahrscheinlich nicht nur ausschließlich an Scharbockskraut; Lärchensporn möglicherweise auch möglich); durchmischtes Vorkommen mit Sclerotinia tuberosa möglich

    Sporen: (9) 11 - 12 (13)µm lang und 5 - 6µm breit; die Sporen besitzen zwei Zellkerne


    Verwechlungspartner: Sclerotinia sclerotiorum und Botryotinia ficariarum haben viel zierlichere Fruchtkörper als S. binucleata. B. ficariarum besitzt als Botryotinia im Gegensatz zur Gattung Sclerotinia Paraphysen mit gelblichen Vakuolen; Sclerotinia tuberosa besitzt vierkernige Sporen


    Anmerkungen: Da ich Hans-Otto Baral um einige Infos zu der Art gefragt habe, konnte ich dieses kurze Porträt verfassten. Das Wirtsspektrum der S. binucleata ist noch nicht vollständig bekannt/gesichert. Das soll daran liegen, dass die Verbindung zum Wirt in der Gattung Sclerotinia praktisch nicht ohne Genalayse der Wirtspflanze nachzuweisen ist. Möglicherweise ist Lärchensporn ebenfalls eine Wirtspflanze dieses Pilzes. Er teilte mir ebenfalls mit, dass S. binucleata keine seltene Art zu sein scheint - sie wird viel eher oft übersehen. Sie soll aber trotzdem seltener als S. tuberosa vorkommen. Die Bestimmung und Abgrenzung zur S. tuberosa ist mit der Anzahl der Zellkerne in den Sporen möglich. Hans-Otto Baral wies mich daraufhin, dass die Beurteilung der Zellkernanzahl mit und ohne Karminessigsäure funktioniert. Ich persönlich konnte die Zellkerne in Sporen eines Sporenabwurfes in Wasser bei einer eher geschlossenen Blende besser erkennen als mit Karminessigsäure. Mit schiefer Beleuchtung oder Phasenkontrast soll es ebenfalls möglich sein, die Anzahl der Kerne zu bestimmen. S. binucleata und S. tuberosa scheinen genetisch und morphologisch als eigene Arten konstant zu sein. Lediglich das Ectalexcipulum der S. tuberosa soll variabel sein.


    Die Informationen wurden mir freundlicher Weise von Hans-Otto Baral mitgeteilt. Dafür bedanke ich mich an dieser Stelle. Die Größe der Fruchtkörper und Sporen habe ich gemessen. Es folgen noch Bilder der Fruchtkörper und der Sporen, die aus einem Sporenabwurf stammen. Mikroskopiert wurde mit einem 100x Objektiv in Ölimmersion. Bilder bei eher geschlossener Blende









    Nuclei mit N markiert:


    Hallo sigisagi,


    da ich den Pilz oben falsch bestimmt habe, sollte ich zur Bestimmung der beiden wohl lieber nichts sagen. Gegessen habe ich beide noch nicht und mir war eigentlich gar nicht bewusst, dass Menschen den anscheinend essen. Schau mal hier, wir haben im Forum eine küchenmykologische Liste:



    Die DGfM hat ebenfalls eine Positivliste essbarer Arten in Deutschland und soweit ich weiß, vergeben sie den Pilzen auch eine Wertigkeit im Sinne des Speisewertes.


    Mich wundert es aber, dass du die Größe der Pilze als geeignet für das Trocknen ansiehst. Also ich habe da garantiert keinen Einwand gegen, nur hätte ich sie besonders wegen ihrer Größe nie als Speisepilz aufgefasst. Gekocht, gebraten oder ähnlich zubereitet werden die wohl wirklich nicht viel hergeben, aber getrocknet eventuell ja schon. Andererseits kann man die in Fichtenwäldern oft in riesigen Mengen finden.


    Beste Grüße und einen gesunden Hunger (nicht als Essensfreigabe zu verstehen)

    Oliver

    Hallo Martin,


    da ich vermutet habe, Sclerotinia binucleata gefunden zu haben, diese Art aber noch nicht beschrieben ist, habe ich Zotto mal angeschrieben und er hat mir die Lage mit den Bechern etwas genauer erklärt.


    Er nennt die Dumontinia tuberosa schon Sclerotinia tuberosa und die gehört dann mit der S. binucleata in eine Gattung. S. binucleata scheint gar nicht selten zu sein, aber sie wird wohl oft übersehen. Man kann sich leider nicht verlässlich auf die Pflanzen im Umfeld verlassen. Einerseits wurde S. tuberosa schon an stellen gefunden, an denen Anemonen wuchsen und kaputt gegangen sind und S. binucleata ist nicht nur vom Scharbockskraut, sondern auch von Anemonen und Lärchensporn bekannt.


    Nach den Bildern, die ich gesehen habe, würde ich die letzten beiden Bilder als S. tuberosa und die davor als S. binucleata ansprechen. Ich hab aber keine große Erfahrung mit denen. Hast du beide Male den gleichen Fruchtkörper mikroskopiert oder könnte es wohlmöglich passiert sein, dass du beide Arten aufgesammelt hast?


    Wenn Du nichts dagegen hast, werde ich Zotto deinen Beitrag mal zu schicken. Ich bin ja gerade wegen diesen beiden Arten im Gespräch.


    Grüße

    Oliver

    Hallo Ulla,


    echt coole Funde. Eventuell ist Sclerotinia binucleata doch nicht so selten, wie man meinen könnte. Ich hatte letzte Woche die selbe Art gefunden.

    Becherling auf Koniferen sind aber ebenfalls echt cool. Auf ascofrance habe ich schon viele interessante Porträts zu Pilzen auf eben solchen Substrat gefunden. Wenn ich meine Aufmerksamkeit etwas dahingehend ausrichte, dann finde ich hoffentlich auch mal ähnliches. Sind echt cool!


    Eine lustige Anekdote zum Stuhl verkneife ich mir mal. Besonders hinsichtlich des Grabsteines im Hintergrund, aber ja, das ist schon skurril.


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    Stefan, dein Argument scheint aus antropologischer Sicht zwar Sinn zu machen, aber das ist der Evolution egal. Mutationen, die für so einen Wirtswechsel zuständig sein könnten, sind bekanntlich zufällig. Ob so ein Wirtswechsel bei einer sich sexuell vermehrenden Art zu erwarten ist, würde ich ebenfalls als ziemlich gering einschätzen, aber das ändert nichts daran, dass wenn so eine Mutation mehrmals passiert, die Pilze sich vermehren können und sie im Menschen eine ökologische Nische finden. Wenn für sie dann andere Wirte ausgeschlossen wären, könnte sich so eine neue Pilzart etablieren.


    Sowas ist sehr unwahrscheinlich und man müsste sich überlegen, welche Mutationen notwendig sein müssten, dass ein pflanzenparasitärer Pilz auf einmal lebende Säugetiere als Substrat nutzen kann.


    Ich will auch gar nicht besserwisserisch rüberkommen, aber solche Details finde ich dann doch ganz interessant. Für die Natur gibt es keine strategischen Rückschritte bzw. wenn es sie gibt, dann zeichnen die sich dadurch aus, dass eine Population verdrängt wird oder dass einige Individuen - durch den Vorteil einer neuen Mutation gegenüber eines alten Gens - anderen Individuen überlegen sind (in dem sie sich zahlreicher fortpflanzen können warum auch immer), sodass ein altes Gen langsam ausstirbt.


    Wenn sich aber eine neue Population in einer andere ökologischen Nische etablieren könnte, dann würde sich die Population wohlmöglich dürchsetzen können. Aber wie gesagt, finde ich sowas ebenfalls sehr unwahrscheinlich. Mit nur einer Mutation werden Pilze ihre Bedürfnisse an die Wirte so drastisch wohl nicht ändern können.



    Mit lieben Grüßen und voller Hoffnung, dass erstmal keine weiteren humanpathogenen Pilzarten dazukommen


    Oliver