Beiträge von Oliver

    Hallo zusammen,


    ja, das mit den Arten, die auf Kalk wachsen, wäre für mich auch ein Problem. Ich glaube, die beste Lösung dafür wäre es, den Kurs, der mit der PSV-Prüfung stattfindet (oft finden die eben nach einem solchen Kurs statt) zu besuchen. Da Pilze aus dem Gebiet entnommen werden, in dem man eben geprüft wird, wird man in so einem Kurs wohl die spezifischen Sachen kennenlernen und auch sehen können. Ich weiß ja nicht, wie das Kursangebot aussieht, aber man könnte natürlich auch versuchen, diese Prüfung in einem kalkarmen Gebiet zu belegen. Nur sehe ich hier den Sinn davon nicht, denn ein PSV sollte eben auch Arten aus anderen Gebieten mit anderen Verhältnissen kennen - das nehme ich zumindestens so an bzw. lese das aus den Kommentaren oben.


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    ich wollte auf keinen Fall sagen, dass Menschen ohne den Titel des PSVs nicht kompetent beraten können. In dem Pilzverein, in dem ich gerne mitgehe gibt es auch einige Leute, die ein unglaubliches Wissen haben, aber kein PSV sind.

    Jedoch würde ich Laien trotzdem dazu raten, sich die Funde nur von einem PSV freigeben zu lassen. Denn wenn man selbst keine Ahnung von der Materie hat, kann man selbst schlecht einschätzen, ob jemand ein Experte trotz fehlenden PSV Titels ist oder ob das nur eine Person ist, die sich maßlos überschätzt und andere damit in Gefahr bringt.


    Zur Zeit will ich die PSV Prüfung gar nicht belegen. Wenn ich aber irgendwann mal etwas mit Laien (bin ja selbst noch einer) zusammen machen sollte, werde ich mich darum bemühen, diese Prüfung zu bestehen, damit die Personen, die ich dann beraten sollte, eben keinem potentiellen selbsternannten Pilzexperten vertrauen müssen. In meinen Augen ist das auch der einzige Grund, diese Prüfung anzugehen und diesen Titel dann zu erlangen. Ich bin nämlich jedes Mal erschrocken, wenn ich sehe, dass Menschen, die nichts von Pilzen wissen, von Fremden im Internet eine Bestimmung oder sogar eine Essensfreigabe erwarten; das ist lebensmüde. (Was ich euch ja nicht erklären muss)


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    ich bin weder Experte, noch PSV, aber solange derjenige, der es werden will, sich selbst gut einschätzen kann und weiß, worüber er keine Ahnung hat, denke ich, wird nicht viel Schaden in der späteren Tätigkeit als PSV entstehen.


    Mich würde es aber interessieren, wie das mit den Vergiftungen aussieht. Ein PSV sollte doch prinzipiell bei einer Vergiftung aushelfen können. Nur frage ich mich, ob das schon alleine durch das Kennen von Giftpilzen und deren Syndromen der Fall ist. Ich persönlich z.B. würde gerne irgendwann mal den PSV machen, weil ich doch Lust habe Menschen etwas zu erklären und denen die Pilze näher zu bringen und ich glaube, dass geht mit so einem Titel besser. Ich selbst plädiere ja generell jedem, den ich kenne, keine Bestimmungen eines nichtPSVs (somit eigentlich auch mir) entgegenzunehmen, wenn es um das Sammeln von Speißepilzen geht. Leider gibt es doch auch immer wieder Geschichten, wie angebliche Pilzkenner als Nachbar oder Freund dann doch Giftpilze freigegeben haben.

    Zurück zur Frage: Wie kompetent muss man denn hinsichtlich der Vergiftungen sein? Muss ich mit einem Mikroskop und dem Diagnoseschlüssel von Hahn (war es Christopher Hahn? bin mir gerade nicht ganz sicher) denn nicht eigentlich mit Pilzresten und Erbrochenen arbeiten können? Ich weiß zwar, dass man beim Eintragen angeben kann, soetwas nicht machen zu wollen, aber da - soweit ich weiß - die PSV dafür zuständig sind, müsste das doch jeder können oder nicht?


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen


    Ich weiß zwar, was Dünnschichtchromatographie ist, aber ich hab noch nie davon gehört, dass man das zur Bestimmung von Flechten braucht. Das ist ja echt krass.

    Gibt es denn irgendjemanden, der damit Flechten bestimmt? Ich denke mal, dass das bei den Flechten und Pilzen irgendwann wohl unmöglich sein wird, wenigstens einige Aggregate als Laie auseinanderhalten zu können (bzw. fängt das ja jetzt schon langsam an). Das hat zwar seine Richtigkeit und die Natur ist uns gegenüber nicht verpflichtet, verständlich zu sein, aber Naturschutz und Datenerfassung dieser Pilze wird wohl ein zunehmend schwierigeres Thema.

    Irgendwann mal werden wohl Taschensequenzierer unter Weihnachtsbäumen liegen und das Thema wird sich damit wohl erledigen...


    Weihnachtliche Grüße

    Oliver

    Kleiner Nachtrag:


    Im folgendem Porträt ist ein gutes Fotos dieses Deckels (Operculum) zu finden:

    antilocal

    Hallo Urs-Peter,


    mit cup-fungi werden wohl Becherlinge gemeint sein, also gar nicht mal eine taxonomisch strikte Zuordnung, sondern eben eine Fruchtkörperform. Becherling sind aber (fast?) ausschließlich Ascomyceten und operculat bzw. inoperculat bezieht sich auf die Ascis, also den Schläuchen, der Ascomyceten (Schlaupilze Schlauchpilze).

    Operculat bedeutet so viel, dass die Schläuche einen Deckel besitzen und inoperculat so viel, dass sie diesen eben nicht haben.

    Schau mal hier:

    Wenn du bei den Artenportraits hier auf diesen Forum schaust, findest du unter den Ascomyceten die Einteilung zwischen operculat und inoperculat. Schau da mal vorbei und guck dir mal einige Portraits zu beiden Merkmalen an. Oft sind Mikrobilder enthalten und eventuell wirst du das Merkmal erkennen können. Leider ist das nicht so einfach zu sehen, wie der verlinkte Beitrag zeigt.


    Grüße

    Oliver

    Hallo Oskar,


    ich würde das auch vorsichtig zu Lepista stellen. Es gibt zwar braune/graue Arten, aber die Arten mit lila Farben können auch ausblassen. Ich bezweifle also, dass man dem einen definitiven Namen geben kann.


    Grüße

    Oliver

    Hallo Thorben,


    ich zweifle deine Bestimmung nicht an und Aronsen et al gibt sogar an, dass M. sanguinolenta aufgrund von zugespitzten Kaulozystiden von M. haematopus abzugrenzen ist, jedoch beschreibt keiner, dass die M. sanguinolenta makroskopisch so aussehen kann, wie dein Fund. Du hast somit den Helmling schon nach aktueller Literatur bestimmt, aber ich persönlich hätte ihn unbestimmt gelassen. Vielleicht rührt das aber daher, dass ich noch relativ unerfahren bin und lieber einem Pilz keinen Namen gebe, als ihn falsch zu identifizieren, aber Du hast eindeutig mehr Erfahrung. Also, das ist kein Einwand von mir gegen deine Bestimmung, sondern ein Rückzug Zwecks Ahnungslosigkeit meinerseits. ^^


    Beste Grüße

    Oliver

    Hallo Thorben,


    ja, der Fund ist makroskopisch wirklich ganz anders. Deshalb meinte ich ja, dass zwar die Kaulozystiden passen würden und alles andere aber nicht. Ich persönlich hätte den Fund wohl unbestimmt gelassen, weil das wirklich nicht zusammenzupassen scheint.


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    Myxomyceten sind echt was tolles. Ich hab meine Facharbeit im Abitur über die Habituation von Schleimpilzen - genauer Physarum polycephalum - geschrieben. In einem Versuch, in dem ich Barrieren aus verschiedenen 'reizenden' Substanzen aufgebaut habe und Futter so verteilt habe, dass der Schleimpilz diese Barrieren passieren muss, um daran zu gelangen, hat sich der Schleimpilz langsam an die Substanz gewöhnt. Er passierte jede weitere Barriere immer schneller und auch 'breiter'. Waren es bei den ersten Barrieren wirklich nur eine 'Ader', wuchs er zum Schluss nicht mehr so zögerlich über die Barrieren. Der Versuch ist aber nicht von mir designed worden. Das wurde schon mal mit Salz gemacht und publiziert. Aber schön das auszuprobieren, ist's auf jeden Fall.


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    Muscimol wirkt sogar schmerzlindernd. Dazu gibt es einige Studien, aber ich denke mal, dass sich die Bieter dieses Gebots eher berauschen wollen, als es als Schmerzmittel zu benutzen. Ich persönlich würde da eher auf gut erprobte und genau dosierte Medikamente zurückgreifen bzw. einen Arzt konsultieren, aber naja, jedem das seine.


    Ich hab zwar schon mitbekommen, dass Fliegenpilze und Pantherpilze verkauft werden, aber zu so einem Preis? Wenn das die Norm sein sollte, werden die Anbieter sicherlich gut dazuverdienen damit. In manchen Jahren wachsen Fliegenpilze ja wie Löwenzahn.


    Beste Grüße und Gesundheit

    Oliver

    Hallo Thorben,


    das ist echt komisch. M. sanguinolenta sollte die Zystiden, die man auf deinem Bild sieht über den ganzen Stiel haben und wie Karl schon sagte, sollte M. haematopus am Stiel koralloide Elemente haben. Wenn du also nur solche Zystiden im oberen Bereich findest, denke ich, dass es so sein wird, wie Karl es beschreibt. Ich selbst wusste gar nicht, dass es sogar Kaulobasidien geben soll.

    Wenn Du aber nichts am Stiel entdeckst, wäre das echt verwunderlich. Die Literatur scheint sowas nicht zu kennen, wobei die Kaulozystiden von M. haematopus variieren können, aber nie denen der M. sanguinolenta gleichen sollen.


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    in der Virologie macht man es sich ganz einfach. Einige Gattungen, die jeweils nur eine Art enthalten aber mitunter zu den größten Viren überhaupt zählen, heißen wissenschaftlich unter anderem:

    Mimivirus (400nm groß)

    Mamavirus

    Megavirus (700nm)

    Cafeteriavirus (260nm)


    So einfach geht's auch...


    Grüße

    Oliver

    Hello together,


    you are right Oehrling. It really does look like Postia caesia. I just want to add, that there are more species now which were called Postia caesia previously. These species are described in one of the books of Bernicchia and others.


    Greetings

    Oliver

    Hallo Raphael,


    ja, also die Seite scheint echt genial. Was mich vor den Hebelomas eigentlich immer abgeschreckt hat, war, dass die Merkmale alle gleich aussahen. Für mich hatte es den Anschein - als ich meinen ersten und einzigen Versich gemacht habe, eine Hebeloma zu bestimmen - dass es da höchstens um Nuancen geht und vieles sah für mich in den Zeichnungen identisch aus. Mir ist jetzt natürlich bewusst, dass man diese Nuancen zu verstehen lernt, wenn man sich mit denen beschäftigt, aber abschreckend finde ich es dennoch. Ich nehme mir aber mal trotzdem für nächstes Jahr mal vor, eine Hebeloma mitzunehmen, sie bestimmen zu versuchen - besonders auch mit den Tools der Datenbank - und wenn ich scheitern sollte, stelle ich sie zur Not ins Forum.


    Grüße

    Oliver

    Hi Beflockter Kaiserling,


    P. mitis wäre doch noch eine Option oder? Soweit ich weiß, bevorzugt P. mitis auch Nadelholz und P. stipticus eher Laubholz. Ich nehme mal an, dass man das mit einer Geschmacksprobe lösen könnte (die Deutschen Namen beziehen sich doch hoffentlich auf den Geschmack?).

    Wie man die mikroskipisch auseinanderhält müsste man mal recherchieren, ich weiß es nicht.


    Grüße

    Oliver

    Hallo Michel,


    ja, das sieht in meinen Augen stark nach dem Lärchenschneckling aus. Die Lärchennadeln um den Pilz bestärken das nur.


    Grüße

    Oliver


    Edit: gemeint ist H. lucorum. Einige stämmige Schnecklinge erinnern in meinen Augen stark an Ritterlinge. Kein Wunder, dass die teilweise als solche beschrieben worden sind.

    Hallo Uwe,


    das sind wirklich atemberaubende Bilder. Hier in diesem Unterforum kann man wirklich immer wieder staunen. Ganz interessant finde ich die zweifach wurzelnden Paraphysen. Es ist ganz einleuchtend auf den Bildern, was gemeint ist, aber ich wusste gar nicht, dass sowas auch ein Merkmal sein könnte...


    Beste Grüße und viel Glück mit der Bestimmung

    Oliver

    Hallo zusammen,


    wozu dient denn das Melzers Reagenz in der Röhrlingsbestimmung? Ich wusste gar nicht, dass man das bei Xerocomus s.l. benutzt.


    Grüße

    Oliver

    Hallo zusammen,


    so wie es nach einer kurzen Recherche aussieht, kann C. comatus anscheinend nicht mehr makroskopisch angesprochen werden, richtig Stefan?

    Ich hab bis jetzt gar nicht mitbekommen, dass die jemand mikroskopiert.


    Grüße

    Oliver