Hallo,
Vorab, Pilze der Schweiz habe ich nicht, bei deinen Schlüsselversuchen kann ich nicht weiterhelfen.
Für die Täublingsbestimmung gibt es zwei Kernmerkmale: Sporenpulverfarbe und Geschmack.
Dass der Täubling mild schmeckt, konnte verifiziert werden. Das Sporenpulver wurde als weiß bezeichnet. Hierbei stellt sich jedoch die Frage ob das nach „der üblichen Methode“* erfolgte, da sonst feine Unterschiede kaum auffallen. Im Abwurf sieht blass creme ähnlich wie weiß aus.
Mit dem hellen Sporenpulver stellt sich die Frage nach einem Heringstäubling kaum, da diese intensiver gefärbt absporen.
Vielmehr ist die Frage ob Frauentäubling oder eine Griseinae zu klären.
Frauentäublinge haben weißes Sporenpulver, sich speckig-fettig anfühlende Lamellen und eine negative (=grau grünliche) Eisen(II)-Reaktion (bitte Eisen(II)sulfat Kristalle verwenden, einfach am Frischpilz auf die Stielrinde in der oberen Hälfte reiben)
Die Griseinae haben je nach Art blass Cremefarbenes bis hell ockerfarbenes Sporenpulver, keine fettigen Lamellen und bei den meisten Arten eine positive Eisen(II) Reaktion (gelb-orange-braun) im Ausnahmefall passiert gar nichts (also auch nicht grau-grün).
Sollte es eine Griseinae sein steht die Artbestimmung auf einem ganz anderen Blatt. Da braucht es dann wirklich mikroskopische Feinarbeit und Fachliteratur der Gattung (nicht PdS).
VG Thiemo
* Sporenpulver aus dem Abwurf kurz trocknen lassen falls feucht (mind. 30 Min.) und dann mit einer Klinge zusammenschieben. Etwas auf einen klaren Objektträger bringen, mit einem zweiten abdecken und mit Tesafilm fixieren. Das bei Tageslicht aber nicht in der direkten Sonne mit einer brauchbaren Farbskala vergleichen.