Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,


    Die Milch von L.quieticolor verfärbt sich an Verletzungen ähnlich dem Fichten-Reizker langsam dunkelrot. Jedoch etwas langsamer und in geringerer Intensität als dieser. Der Edel-Reizker zeigt das gar nicht und beim Spangrünen weist du ja selber, dass das schon in 3-5 Minuten abläuft. Ohne Anzuschneiden traue ich mir wenn die Teile durcheinander wachen, nicht jedes Mal eine Artbestimmung zu.


    VG Thiemo

    Hallo,


    Ich bin verwirrt. Wo steht, dass der Bluttäubling R.sanguinaria nicht IIIa haben darf? Das passt doch bestens dazu. Die anderen beiden vorwiegend rothütigen Säufernasen hast du ausgeschlossen. Da du R.torulosa agg. in Betracht ziehst, musst du dir wohl die Sporen in Melzers anschauen. Letztere (und übrigens auch R.rhodopus sowie R, helodes) zeigen im Gegensatz zum Bluttäubling ziemlich netzig ornamentierte Sporen.


    VG Thiemo

    Hallo Schupfi,

    Einige Merkmale fallen mir an den Bluttäublingen relativ konstant auf: Der Geschmack ist erst bitter und wird dann mäßig scharf, die Huthaut ist so undiffernziert, dass sie sich nur am Rand abziehen lässt. Dein Fund zeigt ja schon mal eine komisch anmutende Huthaut, hast du mal probiert wie sie sich abziehen lässt? Über Nacht können die befassten Stellen am Stiel gilben. Oft werden leicht herablaufende Lamellen beschrieben, das ist aber je nach Fund variabel und würde ich bei dir nicht als Ausschlusskriterium werten.

    VG Thiemo

    Hallo Jörg,

    Der Klapperschwamm ist super. Hast du ihn schon probiert? Der würde mich sogar mal kulinarisch reizen.

    Fehlbestimmungen meinerseits bitte ich zu korrigieren.

    Das kann ich leider mit den Fotos nicht abschließend, aber deine L.quieticolor sehen etwas seltsam aus, so dass ich ins Grübeln kommen. Der stark grubige Stiel auf dem zweiten Bild ist eher ungewöhnlich, so dass ich diesen eher zu L.delicosus stellen würde, der bei Schädigung auch grün anläuft. Der erstgezeigte könnte widerum zu L.semisanguifluus passen. Aber vielleicht passt's ja auch alles. :/

    VG Thiemo

    Hallo Andy,

    für mich war es auch das erste mal den Seidigen Ritterling in der Hand zu halten. Lothar meinte, dass auch die tief im Boden sitzend, mit Erde behaftete Stielbasis ein guter Merkmal wäre. Blaue (und purpur) gefärbte Stielbasen hatten wir dafür bei einem der Rötenden Erdritterlinge. Übrigens darf man natürlich gerne zweifeln, denn unser Kursleiter meinte nämlich, dass man ihm nicht gleich alles glauben muss ;) .

    Hallo Sabine,

    danke, ich fand diesen Klumpfuß auch sehr interessant. Leider lässt sich die Neongelbe Farbe nur schwer wirklichkeitsgetreu darstellen.

    VG Thiemo

    Hallo Jörg

    Ich glaube von "kein Interesse" kann nicht die Rede sein. Zumindest mir ging es zuletzt so, dass man sich vorrangig um die eigenen Funde kümmern musste. Ich schau mir deine ausführlichen Berichte immer gerne an.

    Den Grünlingen (ob nun equestre oder frondosae) laufe ich noch hinterher. Dass der Schneeritterling T.portentosum solch einen dunkel befasert-schuppigen Stiel zeigen kann ist mir auch neu. Ich kenne die nur mit glatter Stieloberfläche. :/

    VG Thiemo

    Hallo,

    nachdem die letzten Wochen pilzlich ziemlich turbulent waren und ich den Ritterlingskurs im Schwäbischen besucht hatte, komme ich nun dazu ein paar Funde zu präsentieren:

    #1 Wahre Musterexemplare vom Purpurfilzigen Holzritterling Tricholomopsis rutilans




    #2 Dieses Jahr ist auch der Spitzschuppige Stachelschirmling Echinoderma asperum ziemlich häufig bei uns


    #3 Nicht weit stand ein Grüppchen Flaumige Birken-Milchlinge Lactarius pubescens




    #4 Sehr schön finde ich jedes mal die leuchtende Lamellenfarbe des Blutblättrigen Hautkopfes Cortinarius semisanguineus




    #5 Eine weitere schöne und leicht kenntliche Cortinarie ist der Violette Schleierling Cortinarius violaceus aus dem Laubwald




    #6 Hier ein kleiner bräunlich-beiger Stäubling, dessen Stacheln kein Netz beim abwischen hinterlassen: Bräunlicher Stäubling Lycoperdon umbrinum




    #7 Aktuell sehr häufig ist in den Kiefernforsten der Zitronenblättrige Täubling Russula sardonia mit seinen kühl blaulila Stielfarben (wenn vorhanden)




    #8 Im Gegensatz dazu zeigt der Stachelbeertäubling (hier unter Fichte wohl Russula fuscorubroides) mehr rötliche Töne (wenn vorhanden ;) )



    Spannend sind für mich natürlich auch die Pilze vom Seminar, die ich bei mir nicht finde.

    #9 Auch wenn es eigentlich um Tricholoma ging, waren doch auch viele Cortinarien vor Ort, hier etwas um den Reihigen Klumpfuß Cortinarius glaucopus agg.




    #10 Den Bärtigen Ritterling Tricholoma vaccinum gibt's bei mir zwar auch unter Fichte aber nicht häufig.




    #10.5 Unweit wuchs dieser scharfem, dunkelcreme sporige(IIc), gänzlich gelbgrüne Täubling, der wohl eine entfärbte Säufernase darstellt. Die teilnetzigen Sporen und der fehlende Geruch und die gelblichen, relativ gedrängten Lamellen passen jedoch trotz der Fichte und Tanne gar nicht zu einem Stachelbeer-Täubling. Leider war der Pilz bis zur Untersuchung daheim ziemlich mitgenommen, jedoch deutet die positive rosa Reaktion des Fleisches (komischwerweise nicht der Lamellen! Vielleicht zu vertrocknet?) auf Ammoniak trotz des schmächtigen Wuchses und der nicht entdeckten Kiefer eigentlich für R.sardonia hin. Vielleicht ein Kandidat für Alvarado.




    #11 Für die meisten wohl trivial aber für mich ebenfalls ein Erstfund war der Brandige Ritterling Tricholoma ustale mit schleimigen Hut und weißem Fleisch vor dem Bräunen.




    #12 Annährend 60 Fruchtkörper des Lederstieltäublings Russula viscida standen in Hexenringen




    #13 Der Tannenbegleiter Lachsreizker Lactarius salmonicolor ist bei mir ebenfalls nicht heimisch




    #14 Ebenso wie sein Parasit(?), der Hohlstiel-Täubling Russula cavipes





    #15 Eigentlich waren wir ja bei den Ritterlingen, also hier mal wieder ein ganz toller: Seidiger Ritterling Tricholoma columbetta








    #16 Sehr häufig war auch der Faserige Tiger-Ritterling Tricholoma filamentosum



    Alt sieht man schon mehr die Schuppen




    #17 Unter den Buchen konnte ich den Blassen Milchling Lactarius pallidus mit schwach bitterlicher Milch erstmals finden




    #18 Diese Cortinarie mit leuchtend neongelben Stiel wurde als Schwarzgrüner Klumpfuß Cortinarius atrovirens angesprochen




    #19 Sehr gefreut hat mich die Präsentation eines Goldtäublings Russula aurea. Ich habe versucht den Fokus auf doe Gelbgerandeten Lamellenschneiden zu lenken




    #20 Zuletzt noch den farbenprächtigsten Kandidaten des Kurses: Orange-Ritterling Tricholoma aurantium





    Ich hoffe es hat ein paar gefallen und freue mich auch eure Kommentare.

    VG Thiemo

    Hallo,

    mein erster Gedanke geht mit der Vermutung von claus. Eine Atropurpurinae scheint wahrscheinlich, mit kaum scharfen Geschmack und den restlichen Merkmalen wäre das am ehesten R.bresadolae = atropurpurea. Aber ohne die Sporenpulverfarbe zu kennen, ist das nur Theorie.

    VG Thiemo

    Hallo Björn,

    Bei L.aurantiacus hast du natürlich Recht, der ist für gewöhnlich deutlicher orange gefärbt, aber zumindest habituell passt dieser noch eher als L.fulvissimus.

    Witzigerweise habe ich heute den gleichen Milchling im Garten gefunden, meine ich zumindest. Mal sehen ob ich den festnageln kann. Die Merkmale gleichen eigentlich deinem Fund. Mit L.tabidus (Milder Schwefel-Milchling) kann ich mich wegen der ausbleibenden deutlichen Gelbfärbung der Milch irgendwie nicht anfreunden.

    VG Thiemo

    Hallo,

    wurde das mögliche Gilben der Milch auf einem Taschentuch geprüft? Bei L.tabidus sollte das damit sehr deutlich werden.

    An L.fulvissimus glaube ich hier nicht. Den kenne ich mit mehr fuchsigem Farbanteil und insbesondere nicht uniform gefärbten Hüten. Die Sporen würde dazu auch nicht passen. Wenn schon eine der rötlichen Arten, würde mir ein etwas ausgeblasster Milder Milchling L.aurantiacus auch habituell besser gefallen.

    L.lacunarum besitzt übrigens eine nur schwach gilbende Milch.

    Die Mikromerkmale der HDS müsste ich nachschlagen.

    VG Thiemo

    Hallo,


    Meine Gratulation zu L.sanguifluus! Das wäre der letzte Reizker, der mir noch fehlt.


    Bzgl. L.quieticolor vermute ich, dass dieser gnadenlos unterkartiert ist. FoNE2 gibt als Habitat saure Böden, gern sandig an. In diesen, bei uns vorherrschenden Habitat, ist er einer der häufigsten Reizker, wie Daniel schon berichtet.


    „Deine Parks“ sind ja sowieso Ausnahms-Habitate, Jörg, wo es alles möglich gibt. ^^


    Die Abgrenzung zum Edel-Reizker ist gar nicht so einfach, es sei denn man findet die typisch graublau gefärbten Exemplare. Man sollte auch bei jedem vermuteten Edel-Reiker, der eher trübe braunrote Hutfarben zeigt überprüfen, ob der Stiel weniger stark grubig ist und die austretende Milch nicht doch langsam (innerhalb von einer Stunde) blutrot nachdunkelt.


    Im Zweifel hilft die Sporenmikroskopie, das Ornament ist bei L.quieticolor deutlich stärker und netziger.

    L.quieticolor



    L.deliciosus



    VG Thiemo