Beiträge von frank2507

    Hallo!


    Heute war ich im Laubmischwald (Eiche/Buche) auf eher basischem Lehmboden unterwegs. Drei Cortinarien habe ich eingesackt, für zwei habe ich immerhin einen Arbeitstitel:


    1.) Diese Ruine habe ich für die Laugenreaktion geopfert, im Fleisch und Knollenbereich alsbald rosarot, auf der Huthaut sofort blutrot. Da lande ich beim Leoparden-Klumpfuß

    Cortinarius alcalinophilus, der mit seinem Wachstum direkt am mit Basaltschotter belegten Waldweg sich ein besonders basisches Plätzchen für das Wachstum ausgesucht hat.




    2.) Wegen der düsteren Hutfarben, besonders düsteren Lamellen und dem ausgeprügt bitteren Geschmack würde ich diese beiden Exemplare im Cortinarius infractus agg. verorten:



    3.) Dieses Einzelexemplar bereitet mir das größte Kopfzerbrechen. Ich dachte erst an ein ausgeblasstes und etwas zu groß geratenes Exemplar von Cortinarius croceocoeruleus Safranblauer Schleimfuß, der mich schonmal mit stark ausgeblassten Hutfarben an der Nase herum geführt hat. Der kann es diesmal aber nicht sein, denn Huthaut und Fleisch schmecken völlig mild.


    Damit bin ich dann schon mit meinem Latein am Ende, Namensvorschläge sind dringend erbeten.


    Markant ist der spitz zulaufende Stiel, der violettblaue Schimmer an der Stielspitze und das unter der Huthaut blassblaue Fleisch.


    Korrekturen und Anmerkungen sind willkommen.


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo zusammen,


    die molekulargenetische Untersuchung entwickelt sich immer mehr zum Standardwerkzeug für die sichere Identifizierung von extrem seltenen Arten oder solchen, bei denen die traditionelle Herangehensweise (sensorisch/makroskopisch, mikroskopisch und ggfs. chemisch) zu keinem eindeutigen Ergebnis führt, wie z.B. dieser Fund hier:



    Ohne die Sequenzierung wäre Pogonoloma spinulosum nicht identifiziert worden!


    Nun habe ich einen weiteren Kandidaten bei Pablo Alvarado zur Untersuchung, bei dem die ITS-Sequenzierung Polymorphismus ergeben hat. Es gibt nur eine Übereinstimmung zu 97% mit der Gattung Amanita, aber anscheinend keinen direkten Treffer in der Datenbank.


    Nun schreibt mir Pablo (kurz angebunden, Zeit ist Geld!) dazu:


    "145 bp ok, 97% Amanita sp. MN50857, forward? LSU?"


    Das verstehe ich dahingehend, dass 145 Basenpaare übereinstimmen, also zu 97% mit dem Eintrag "MN50857" in irgendeiner Datenbank. Nach meinem laienhaften Verständnis ist mit 97% keineswegs sicher, dass es um die gleiche Art wie "MN50857" handelt.


    Meine erste Frage in diesem Zusammenhang:


    Kann man nur bei 100% Übereinstimmung von der gleichen Art sprechen, oder können ein paar Prozent Abweichung vorkommen und es sich trotzdem um die selbe Art handeln? Wenn ja, bei wie viel Prozent Abweichung ist die Grenze anzusetzen?


    Zweite Frage:


    Was ist mit "forward? LSU" gemeint?

    Ist das eine weitere molekulargenetische Untersuchung, bei der zusätzliche Variablen untersucht werden?


    Es würde mich sehr freuen, wenn mir das jemand in deutscher Sprache erläutern könnte. Ich habe versucht, durch Google-Suche schlauer zu werden, aber die entsprechenden wissenschaftlichen Artikel zu diesem Thema verwenden wiederum zahlreiche Fachbegriffe und sind meistens in englischer Sprache geschrieben, sodass sich nach der Lektüre noch zusätzliche Fragen ergeben haben ?(


    Beste Grüße,


    Frank

    Auflösung:


    Heute hat mir Pablo Alvarado das Ergebnis der ITS-Sequenzierung übermittelt:


    100% Pogonoloma spinulosum


    Noch nie gehört? Ging mir genau so ...


    Hier ein paar Infos:


    Pogonoloma - Wikipedia


    Porpoloma spinulosum


    Porpoloma spinulosum (Pogonoloma spinulosum) (A. Grobelny, B. Clesse, M. Pérez De Gregorio)


    Unter der alten Bezeichnung gibt es sogar ein paar Einträge in der DGfM-Datenbank, deutscher Name "Borstiger Wiesenritterling", letzter Fundnachweis aus dem Jahr 2011.


    Man lernt eben nie aus!


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo Stefan!


    Danke dir für die prompte Anwort. Den roten Hintergrund hatte ich gewählt, nachdem ich bemerkt hatte, dass man helle Pilze besser vor hellem Hintergund fotografiert und dunkle Pilze besser vor dunklem Hintergrun, weil ansonsten der Fruchtkörper über- bzw. unterbelichtet wird.


    Die nächsten Fotos mache ich dann vor hellgrauem oder dunkelgrauem Hintergrund.


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo!


    Gestern habe ich im extrem sandigen Kiefernwald auf 460 Meter über NN einige Cortinarien gefunden. Einen prächtigen Hautkopf möchte ich als erstes Exemplar zeigen, dem ich den vorläufigen Arbeitstitel C. purpureus syn. phoeniceus gegeben habe.


    Psst das? Was besseres habe ich im Gminder/Karasch nicht gefunden, aber es gibt ja noch viel mehr Cortinarien ...


    Beste Grüße,


    Frank


    Guten Abend allerseits,


    heute habe ich im sauer-nährstoffarmen Kiefernwald die ersten Grünlinge spießen sehen. Dazwischen ist mir ein sehr ungewöhnlicher Fruchtkörper aufgefallen, der sich vom Habitus und Lamellenfarbe sehr unterscheidet (Bildmitte). Ist das noch innerhalb der Bandbreite oder was anderes? Es soll ja einen sägeblättrigen Ritterling T. viridilutescens geben, den ich aber noch nicht selber gefunden habe.


    Leider nur dieser eine Fruchtkörper.


    Beste Grüße,


    Frank



    Danke dir für die prompte Antwort. Ich war gerade in der Nähe von Gießen unterwegs und da war es noch recht mager, hauptsächlich Saprobionten. Vielleicht ist es 20 oder 30 Kilometer weiter schon anders, ich will die Tage mal nach Herborn/Dillenburg fahren und dort Ausschau halten.


    Gruß,


    Frank

    Hallo!

    Heute habe ich diese Fruchtkörper auf einem extrem vermulmten Holzstumpf gefunden. Da ich keine so schwarzen Porlinge in meinen Pilzbüchern finden konnte, gehe ich davon aus, dass es sich lediglich um eine Pilzmumie handelt ?!


    In diese Richtung gehen jedenfalls einige Kommentare, die ich im Internet gesehen habe.


    Da die Mykorrhiza Pilze in Mittelhessen noch nicht richtig gezündet haben, muss ich mich mit sowas begnügen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, doch noch einen interessanten Fund eingeheimst zu haben.


    Beste Grüße,

    Frank


    Hallo Daniel!

    Das Foto zeigt die Ursache, rund um Hannover ist so ziemlich der Trockenheit - Hotspot der Republik....

    :(

    Ich drücke die Daumen, dass sich Petrus alsbald einsichtig zeigt, denn sonst wird es bald zu spät sein für dieses Jahr .


    Gruß,

    Frank


    Hallo,


    nach meinem "Bauchempfinden" hat sich die letzten 10 bis 15 Jahre das Artenspektrum mehr und vor allem schneller verändert als um die Jahrtausendwende und davor. Es ist aber auch denkbar, dass ich mittlerweile genauer hinschaue und durch mehr Artenkenntnis mehr registriere.


    Neben A. franchetii und H. impolitum betrifft dies A. strobiliformis und C. radicans. Ich würde auch S. queletii dazu zählen, früher sehr selten, mitllerweile deutlich häufiger anzutreffen.


    Gerade A. franchetii kann man SEHR leicht mit A. rubescens verwechseln, wenn die typisch gelbe Farbe verblasst. Möglicherweise hatte ich den früher einfach nicht erkannt. Seitdem ist mir auch der Appetit auf Perlpilze vergangen, zumal regelmäßig 90+ % verwurmt sind.


    Die Kehrseite der Medaille sind Arten wie z.B. das Kuhmaul, welches ich mangels gesunder Fichtenforsten kaum noch zu Gesicht bekomme. Vor über 40 Jahren hatte ich diese Art in einem Volkshochschul-Kurs als Speisepilz empfohlen bekommen, damals gab es hier noch reichlich Fichtenschonungen.


    Gruß,


    Frank

    Danke dir für die ausführliche Antwort. Ich gehe davon aus , dass es noch bessere Mischungen als nur sterilisierte Honiglösung gibt? Agar Agar als Geliermiitel, Pepton, Glycerin und eine Prise Kochsalz? Fertig sterilisierte Petrischalen mit Universalnährboden? Huthaut abziehen werde ich gleich probieren und dann schonmal Sporenabdrücke anfertigen. Daneben werde ich noch Lamellenstücke entnehmen und vorsichtig trocknen, damit ich einen Vorrat für Experimente habe, weil die ersten Versuche mit einiger Wahrscheinlichkeit in die Hose gehen.

    Gruß Frank

    Navajoa ja Schrumz jammert auf sehr hohem Niveau. Allerdings sollte der Regen mittlerweile auch bei dir angekommen sein, hier in Unterfranken hat es schon gestern am späten Nachmittag angefangen und will gar nicht mehr aufhören :)


    Bei den Saprobionten geht aber trotz Trockenheit schon etwas, gestern habe ich ein paar Funde hier eingestellt.


    Gruß,


    Frank

    Hallo Beli!


    Das hat du wohl einen Volltreffer gelandet, sogar die Längsrillen im Stiel stimmen überein.


    Jetzt müsste nur noch Harald zuehli drüberschauen und seinen Segen dazu geben, damit ich den ad Acta legen kann. Genauer gesagt ad Herbarium Marburgense...


    Gruß,


    Frank

    Danke dir für deinen Tipp. Die hellen Lamellenschneiden passen zwar dazu, aber bei dieser Art wird ein Stieldurchmesser von 1 - 5 mm genannt. Auch die Basalknolle/filz und das Schnittbild passen nicht so recht zu dieser Art, wenn ich mit den Ludwig-Zeichnungen vergleiche.


    Egal mit welcher Art ich vergleiche, irgendwo hakt es immer ?(

    Guten Abend!


    Als dritten und letzten Saprobionten-Fund des heutigen Tages möchte ich diese Stallmist-Bewohner vorstellen. Wenn ich im Gminder-Karasch abgleiche, lande ich beim Ring-

    Düngerling. Allerdings haben alle vorgefundenen Exemplare - von jung bis alt - nicht den Hauch von einem Ring.


    Auch der Längsschnitt stimmt gut mit der Zeichnung von Ludwig auf Seite 399 überein - bis auf den Ring.


    Ist der Ring manchmal fehlend, extrem fragil/vergänglich oder ist das eine andere Art?


    Beste Grüße,


    Frank






    Hallo Andy!

    Mir hat letztes Jahr ein älterer Herr, der offenbar schon einige Erfahrung mit der Pilzzucht hat, gesagt, ich müsste einfach nur einen Löffel Honig mit abgekochtem Wasser verrühren, die Fruchtkörper darüber aussporen lassen und dann alsbald verschließen. Man könne dann die Myzelentwicklung in der Honiglösung beobachten ...


    Gruß,


    Frank