Beiträge von frank2507

    Du trocknest eine Probe, möglichst ohne Kontamination, bei niedriger Temperatur (35 - 40 Grad sind ideal) bis es wirklich knusprig-staubtrocken ist, packst es in eine kleine Plastiktüte/Druckverschlussbeutel, beschriftest es mit deinem Namen und vermuteter Identität (oder Seriennummer) und schickst es mit einem Brief (nach vorheriger Ankündigung per e-Mail) an Pablo.


    Eigentlich reicht eine winzige Menge aus, aber für das bessere Handling und falls mal etwas schief laufen sollte, packe ich für gewöhnlich 2 - 3 linsengroße Stückchen rein.


    Hat bis jetzt eigentlich immer ganz gut geklappt - wenn man von den o.g. Einschränkungen absieht, die allerdings nicht im Einflussbereich von Pablo liegen.


    Gruß,

    Thema Sequenzierung:

    Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Pablo Alvarado wirst du sicher schon gehört haben, der ist in Spanien und macht das gerne für dich. Kostet so ab 20-25 Euro pro Probe und dauert mehrere Wochen bis zu einer Antwort.


    Antwort bedeutet nicht immer und automatisch ein eindeutiges Ergebnis!


    Manchmal ist die Sequenz von minderer Qualität ("polymorphism"), manchmal gibt es nur übereinstimmende Teilsequenzen und manchmal gibt es auch "Schrotteinträge" in den Datenbanken. Letzteres ist gar nicht mal sooo selten, wie mir von überaus fachkundiger Seite bestätigt wurde und auch bei meinem C. kluzakii Fund der Fall war (als B. fechtneri abgespeichert!) .Natürlich kann man dann das "große Besteck" rausholen bis hin zu phylogenetischen Untersuchungen. Kostet deutlich mehr und dauert noch länger.


    Für Sparbrötchen gibt es z.B. fun-dive.eu


    FunDive – FunDive


    Da braucht man aber sehr viel Geduld. Vor einiger Zeit hatte ich hier irgendwo von einem ähnlichen Projekt gelesen, das - wenn ich mich richtig erinnere - irgendwo in Osteuropa angesiedelt ist. Ob das noch aktuell ist - keine Ahnung.



    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo!


    So, mit einiger Verspätung noch die (negative) KOH-Reaktion auf der Knollenunterseite. Da die anhaftende Erde eingetrocknet war, musste ich das erstmal einweichen und vorsichtig abspülen und abpinseln, um etwas Myzel freizulegen.


    Die gleiche Lauge wie auf die Huthaut ergibt aber keine Farbreaktion, ich habe drei Fruchtkörper damit beprobt.


    Wenn es kein C. alcalinophilus ist, was sonst?


    Gruß,


    Frank


    Nein, der Fruchtkörper war nur so groß wie ein halber Daumen und beim Trocknen ist nicht viel davon übrig geblieben, abzüglich der Stückchen für Pablo Alvarado.


    Da der Fundort aber in meiner Heimatgemeinde liegt und ich die Fundstelle, die direkt an einer Straße liegt, aus dem Auto heraus gut beobachten kann, werde ich hoffentlich nächstes Jahr ein paar ausgewachsene Exemplare für nähere Untersuchungen finden.


    Gruß,


    Frank

    Hallo zusammen,


    gerade habe ich von Pablo Alvarado die Ergebnisse der ITS-Sequenzierung mitgeteilt bekommen. 100% Übereinstimmung mit der fälschlicherweise B. fechtneri genannten Sequenz:"


    Hello frank,



    I am sending results = https://www.transfernow.net/dl/202510068bGb9aLH



    Please tell me if you need anything else from this sample.



    2025-3397-ALV56090 Caloboletus kluzakii = ITS ok, 100% Butiryboletus


    fechtneri PV135128, Caloboletus radicans KJ605662



    best regards"


    Wenn ich die Ausführungen von Schupfnudel richtig verstanden habe, müsste es sich ja dann bei meinem Exemplar tatsächlich um C. kluzakii handeln?

    Das wäre der Erstnachweis für Deutschland ...


    Zur Sicherheit werde ich nochmal Balint Dima in Budapest anschreiben und um seine Meinung dazu fragen.


    Beste Grüße,


    Frank

    Hier noch ein paar gerade aufgenommene Fotos, die Fruchtkörper lagen im Wohnzimmer, nicht im Kühlschrank.


    Nr. drei ist sehr hell geworden!


    Die Laugenreaktion auf der unteren Stielrinde ist fast genau so heftig wie auf der Huthaut.


    Gruß,


    Frank


    Vielen Dank für die Rückmeldungen!

    Der Vorschlag von Günter gefällt mir sehr gut, wenn ich mit den im Internet verfügbaren Bildern vergleiche. Da ich kein Mikroskop habe, bleibt nur die Chemie. Gibt es eine Farbreaktion mit KOH, Anilin, Eisensulfat, Phenol etc. ?


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo!


    Heute war ich im Laubmischwald (Eiche/Buche) auf eher basischem Lehmboden unterwegs. Drei Cortinarien habe ich eingesackt, für zwei habe ich immerhin einen Arbeitstitel:


    1.) Diese Ruine habe ich für die Laugenreaktion geopfert, im Fleisch und Knollenbereich alsbald rosarot, auf der Huthaut sofort blutrot. Da lande ich beim Leoparden-Klumpfuß

    Cortinarius alcalinophilus, der mit seinem Wachstum direkt am mit Basaltschotter belegten Waldweg sich ein besonders basisches Plätzchen für das Wachstum ausgesucht hat.




    2.) Wegen der düsteren Hutfarben, besonders düsteren Lamellen und dem ausgeprügt bitteren Geschmack würde ich diese beiden Exemplare im Cortinarius infractus agg. verorten:



    3.) Dieses Einzelexemplar bereitet mir das größte Kopfzerbrechen. Ich dachte erst an ein ausgeblasstes und etwas zu groß geratenes Exemplar von Cortinarius croceocoeruleus Safranblauer Schleimfuß, der mich schonmal mit stark ausgeblassten Hutfarben an der Nase herum geführt hat. Der kann es diesmal aber nicht sein, denn Huthaut und Fleisch schmecken völlig mild.


    Damit bin ich dann schon mit meinem Latein am Ende, Namensvorschläge sind dringend erbeten.


    Markant ist der spitz zulaufende Stiel, der violettblaue Schimmer an der Stielspitze und das unter der Huthaut blassblaue Fleisch.


    Korrekturen und Anmerkungen sind willkommen.


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo zusammen,


    die molekulargenetische Untersuchung entwickelt sich immer mehr zum Standardwerkzeug für die sichere Identifizierung von extrem seltenen Arten oder solchen, bei denen die traditionelle Herangehensweise (sensorisch/makroskopisch, mikroskopisch und ggfs. chemisch) zu keinem eindeutigen Ergebnis führt, wie z.B. dieser Fund hier:



    Ohne die Sequenzierung wäre Pogonoloma spinulosum nicht identifiziert worden!


    Nun habe ich einen weiteren Kandidaten bei Pablo Alvarado zur Untersuchung, bei dem die ITS-Sequenzierung Polymorphismus ergeben hat. Es gibt nur eine Übereinstimmung zu 97% mit der Gattung Amanita, aber anscheinend keinen direkten Treffer in der Datenbank.


    Nun schreibt mir Pablo (kurz angebunden, Zeit ist Geld!) dazu:


    "145 bp ok, 97% Amanita sp. MN50857, forward? LSU?"


    Das verstehe ich dahingehend, dass 145 Basenpaare übereinstimmen, also zu 97% mit dem Eintrag "MN50857" in irgendeiner Datenbank. Nach meinem laienhaften Verständnis ist mit 97% keineswegs sicher, dass es um die gleiche Art wie "MN50857" handelt.


    Meine erste Frage in diesem Zusammenhang:


    Kann man nur bei 100% Übereinstimmung von der gleichen Art sprechen, oder können ein paar Prozent Abweichung vorkommen und es sich trotzdem um die selbe Art handeln? Wenn ja, bei wie viel Prozent Abweichung ist die Grenze anzusetzen?


    Zweite Frage:


    Was ist mit "forward? LSU" gemeint?

    Ist das eine weitere molekulargenetische Untersuchung, bei der zusätzliche Variablen untersucht werden?


    Es würde mich sehr freuen, wenn mir das jemand in deutscher Sprache erläutern könnte. Ich habe versucht, durch Google-Suche schlauer zu werden, aber die entsprechenden wissenschaftlichen Artikel zu diesem Thema verwenden wiederum zahlreiche Fachbegriffe und sind meistens in englischer Sprache geschrieben, sodass sich nach der Lektüre noch zusätzliche Fragen ergeben haben ?(


    Beste Grüße,


    Frank

    Auflösung:


    Heute hat mir Pablo Alvarado das Ergebnis der ITS-Sequenzierung übermittelt:


    100% Pogonoloma spinulosum


    Noch nie gehört? Ging mir genau so ...


    Hier ein paar Infos:


    Pogonoloma - Wikipedia


    Porpoloma spinulosum


    Porpoloma spinulosum (Pogonoloma spinulosum) (A. Grobelny, B. Clesse, M. Pérez De Gregorio)


    Unter der alten Bezeichnung gibt es sogar ein paar Einträge in der DGfM-Datenbank, deutscher Name "Borstiger Wiesenritterling", letzter Fundnachweis aus dem Jahr 2011.


    Man lernt eben nie aus!


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo Stefan!


    Danke dir für die prompte Anwort. Den roten Hintergrund hatte ich gewählt, nachdem ich bemerkt hatte, dass man helle Pilze besser vor hellem Hintergund fotografiert und dunkle Pilze besser vor dunklem Hintergrun, weil ansonsten der Fruchtkörper über- bzw. unterbelichtet wird.


    Die nächsten Fotos mache ich dann vor hellgrauem oder dunkelgrauem Hintergrund.


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo!


    Gestern habe ich im extrem sandigen Kiefernwald auf 460 Meter über NN einige Cortinarien gefunden. Einen prächtigen Hautkopf möchte ich als erstes Exemplar zeigen, dem ich den vorläufigen Arbeitstitel C. purpureus syn. phoeniceus gegeben habe.


    Psst das? Was besseres habe ich im Gminder/Karasch nicht gefunden, aber es gibt ja noch viel mehr Cortinarien ...


    Beste Grüße,


    Frank


    Guten Abend allerseits,


    heute habe ich im sauer-nährstoffarmen Kiefernwald die ersten Grünlinge spießen sehen. Dazwischen ist mir ein sehr ungewöhnlicher Fruchtkörper aufgefallen, der sich vom Habitus und Lamellenfarbe sehr unterscheidet (Bildmitte). Ist das noch innerhalb der Bandbreite oder was anderes? Es soll ja einen sägeblättrigen Ritterling T. viridilutescens geben, den ich aber noch nicht selber gefunden habe.


    Leider nur dieser eine Fruchtkörper.


    Beste Grüße,


    Frank



    Danke dir für die prompte Antwort. Ich war gerade in der Nähe von Gießen unterwegs und da war es noch recht mager, hauptsächlich Saprobionten. Vielleicht ist es 20 oder 30 Kilometer weiter schon anders, ich will die Tage mal nach Herborn/Dillenburg fahren und dort Ausschau halten.


    Gruß,


    Frank

    Hallo!

    Heute habe ich diese Fruchtkörper auf einem extrem vermulmten Holzstumpf gefunden. Da ich keine so schwarzen Porlinge in meinen Pilzbüchern finden konnte, gehe ich davon aus, dass es sich lediglich um eine Pilzmumie handelt ?!


    In diese Richtung gehen jedenfalls einige Kommentare, die ich im Internet gesehen habe.


    Da die Mykorrhiza Pilze in Mittelhessen noch nicht richtig gezündet haben, muss ich mich mit sowas begnügen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, doch noch einen interessanten Fund eingeheimst zu haben.


    Beste Grüße,

    Frank


    Hallo Daniel!

    Das Foto zeigt die Ursache, rund um Hannover ist so ziemlich der Trockenheit - Hotspot der Republik....

    :(

    Ich drücke die Daumen, dass sich Petrus alsbald einsichtig zeigt, denn sonst wird es bald zu spät sein für dieses Jahr .


    Gruß,

    Frank


    Hallo,


    nach meinem "Bauchempfinden" hat sich die letzten 10 bis 15 Jahre das Artenspektrum mehr und vor allem schneller verändert als um die Jahrtausendwende und davor. Es ist aber auch denkbar, dass ich mittlerweile genauer hinschaue und durch mehr Artenkenntnis mehr registriere.


    Neben A. franchetii und H. impolitum betrifft dies A. strobiliformis und C. radicans. Ich würde auch S. queletii dazu zählen, früher sehr selten, mitllerweile deutlich häufiger anzutreffen.


    Gerade A. franchetii kann man SEHR leicht mit A. rubescens verwechseln, wenn die typisch gelbe Farbe verblasst. Möglicherweise hatte ich den früher einfach nicht erkannt. Seitdem ist mir auch der Appetit auf Perlpilze vergangen, zumal regelmäßig 90+ % verwurmt sind.


    Die Kehrseite der Medaille sind Arten wie z.B. das Kuhmaul, welches ich mangels gesunder Fichtenforsten kaum noch zu Gesicht bekomme. Vor über 40 Jahren hatte ich diese Art in einem Volkshochschul-Kurs als Speisepilz empfohlen bekommen, damals gab es hier noch reichlich Fichtenschonungen.


    Gruß,


    Frank

    Danke dir für die ausführliche Antwort. Ich gehe davon aus , dass es noch bessere Mischungen als nur sterilisierte Honiglösung gibt? Agar Agar als Geliermiitel, Pepton, Glycerin und eine Prise Kochsalz? Fertig sterilisierte Petrischalen mit Universalnährboden? Huthaut abziehen werde ich gleich probieren und dann schonmal Sporenabdrücke anfertigen. Daneben werde ich noch Lamellenstücke entnehmen und vorsichtig trocknen, damit ich einen Vorrat für Experimente habe, weil die ersten Versuche mit einiger Wahrscheinlichkeit in die Hose gehen.

    Gruß Frank

    Navajoa ja Schrumz jammert auf sehr hohem Niveau. Allerdings sollte der Regen mittlerweile auch bei dir angekommen sein, hier in Unterfranken hat es schon gestern am späten Nachmittag angefangen und will gar nicht mehr aufhören :)


    Bei den Saprobionten geht aber trotz Trockenheit schon etwas, gestern habe ich ein paar Funde hier eingestellt.


    Gruß,


    Frank