Beiträge von Wolfgang P.

    hallo j.wrld,

    mach doch noch ein Schnittbild von oben nach unten mitten durch die Stielknolle (im ersten Bild waren welche noch mit Knöllchen), Stiel und Hut.


    Dann rätseln wir nicht, sondern sehen die Merkmale. Ich tippe auch auf Karbol, nur so vom Aussehen, aber Wild- Champignons sind eh nix zum Essen.


    Gruß,

    Wolfgang

    Ich habe gestern eine schöne Kollektion gefunden und frage mich, ob es ohne Mikroskop möglich ist, die wenigen giftigen Arten auszuschließen.

    Hallo Frank,

    A. pseudopratensis selbst sollte Schaeffer negativ sein, gehört ja in die Karbolverwandtschaft. Damit also kein Unterschied zu campestris. Mit der KOH-Reaktion habe ich selbst keine Erfahrung.


    Hier gibts eine kleine Tabelle der Kombination beider Reaktionen (im Text nach unten scrollen):


    Champignon - Bestimmung - myko-kitchen
    Im Gespräch mit Dr.Gerhard Pöppel, Naturwissenschaftler (Physiker), Experte im Bereich der Datenanalyse und dem Maschinellen Lernen. Als Naturfreund und…
    myko-kitchen.de


    Aber ob ich das bei einer Korbkontrolle an jedem Fruchtkörper anwenden würde??


    Wolfgang

    Aber die Wiesenchampignons esse ich selber ganz gern und geb sie auch noch frei. Das sind allerdings die einzigen.

    ...die haben nur die neue Verwechslungsgefahr mit der giftigen mediterranen Art A. pseudopratensis, die ich selbst noch nicht bewusst gesehen habe, aber durch den Klimawandel vermutlich in den nächsten Jahren häufiger wird.


    Grüße,


    Wolfgang

    Ich kenne selbst Personen, die C. brunneum schon folgenlos gegessen haben.

    Hi Emil,

    wenn Du Quellen für die internationale Beurteilung von brunneum hast, würde mich das interessieren.

    Andererseits gibt es auch Personen, die Karbolchampignons essen können, und dennoch zahlreiche Magen-Darm-Vergiftungen damit. Ich würde Pilze als "giftig" deklarieren, sobald er für einen Teil der Bevölkerung giftig ist.


    Grüße,

    Wolfgang

    Hi Husidusidu,

    ich bin grad über den Namen "echter Safranschirmling" gestolpert. Welche Art soll das genau sein?

    Chlorophyllum rhacodes

    Andere schreiben "Gemeiner Safranschirmling", aber ich finde ihn nicht gemein.

    Wahrscheinlich ist im größeren Teil Deutschlands zu Zeit M. olivieri die häufigere Art, zumindest solange es noch Fichtenforste gibt.

    Da wird der Klimawandel schnell zuschlagen.


    Freunde von mir haben letztes Jahr in Sachsen entgegen meines Rates rötende "Parasole" aus dem Garten gefuttert und keinerlei Beschwerden davon getragen.

    ...dann waren es wohl weder brunneum noch molybdites. Auch eine Methode, sich der Artbestimmung anzunähern ^^


    Chlorophyllum ist einfach eine fiese Gattung, niemand weiß so wirklich genau wie viele Arten es jetzt dort gibt und woher die Giftwirkungen genau kommen sollen.

    Das ist so nicht korrekt, zumindest nicht in Mitteleuropa.

    Da gibt es genau 4 Arten, die sich genetisch und mikroskopisch unterscheiden.

    Human Verification


    Chlorophyllum in Great Britain
    www.sciencedirect.com


    Ja, das Gift ist unbekannt, aber das gilt auch für sehr viele andere Organismen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Muss ich meinen Dörrex generalreinigen? (vorgestern war zuletzt Parasol drauf)

    Soll ich erst aussporen lassen und ein paar Sporen extra verpacken?

    Nochmal ein Sporenabwurf wäre gut, damit das beim Fund dokumentiert ist, sofern Du den letzten nicht mehr hast.

    Eine Reinigung des Dörrex ist nicht notwendig, aber es schadet auch nicht, mal eben das Sieb unter den Wasserhahn zu halten.


    Meine Adresse kommt per PN.


    Grüße,


    Wolfgang

    Der Pilzfinder geht nochmal schauen, ob noch was nachkommt.

    ... die "echten" mastoidea f. konradii schmecken nach Ansicht unserer Familie deutlich besser als rhodosperma oder procera, das Fleisch bleibt auch fest ohne zäh zu werden.

    Hoffentlich bekommst Du die Chance, dieses Unterscheidungsmerkmal zu testen..

    8o


    Wolfgang

    Als Naturwissenschaftler stehe ich mehr auf Beweise als auf "Glauben".

    Hi Peter,

    naja, der Birkenporling unterscheidet sich vom Nashornpulver schon dadurch, dass die Inhaltsstoffe wissenschaftlich untersucht und als grundsätzlich wirksam (antibakteriell, entzündungshemmend) erkannt wurden.


    Die Unklarheit, gegen welche speziellen Erkrankungen sie in welcher Darreichungsform und Dosierung angewendet werden sollten und welche Nebenwirkungen zu erwarten sind, macht die tatsächliche Anwendung aber zugegegen etwas problematisch...

    Nach Guthmann lindert der BiPo alle Arten von Magen-Darmerkrankungen,

    Hi Wutzi,

    Das ist so eine Formulierung, die sich Herr Guthmann m.E. besser verkniffen hätte. Ich kenne sie aus alten Kräuterbüchern, aber der moderne Leser ist an solche Formulierungen nicht mehr gewöhnt und könnte tatsächlich denken, dass ALLE Erkrankungen gemeint sind, und nicht "alle möglichen", im Sinne von "eine Vielzahl, nicht genauer spezifiziert". Es ist eben ein Breitband-Antibiotikum. Aber was ist mit Magen-Darm-Viren, oder mit Beschwerden durch eine stressbedingte Magensäure-Überproduktion?


    Grüße,


    Wolfgang

    Und ob diese dann im menschlichen Körper tatsächlich "messbare Heilwirkung" entfalten, das müsste erst durch echte Versuchsreihen nachgewiesen werden.

    Hi Peter,

    ja, das ist korrekt. Wobei die jahrtausendelange Verwendung in der Volksmedizin ("Ötzi" und viele weitere Quellen aus fast allen Kontinenten) ein weiteres Indiz für eine messbare Heilwirkung ist. Aber von einer modernen Therapieempfehlung ist das natürlich weit entfernt, und die wird es durch die Art, wie unser Gesundheitssystem strukturiert ist, auch in Zukunft nicht geben.


    Ärgerlich ist, dass stattdessen mit dem Label "Nahrungsergänzungsmittel" die strengen gesetzlichen Vorgaben für Arzneimittel umgangen, und trotzdem Hoffnungen auf Heilung geweckt werden, um mit der Unbedarftheit der Menschen Kasse zu machen.


    Grüße,


    Wolfgang

    Wie fertigt man denn ein Exikat an? (für 's nächste Mal)

    Hi Pilzkörble,


    exsikkieren heißt auf niedriger Temperatur trocknen. Nicht zu heiß, damit die DNA nicht zerstört wird.


    Ideal ist mit einem Dörrex auf kleiner Stufe, es geht auch im Ofen bei Umluft und minimaler Wärme und ggf. leicht geöffneter Tür. Oder auf die Heizung legen.

    Macrolepioten trocknen auch in größeren Stücken ganz gut, andere Pilze schneidet man besser in Scheiben.


    Für eine mikroskopische Nachuntersuchung braucht man aber nur ein winziges Stück. Damit das Handling nicht zu umständlich ist, würde ich ein paar max. 1 cm dicke und 5 cm lange radiale Schnitze oder Scheiben aus dem Hut schneiden. Die trocknen ruckzuck, und kann man nach dem Trocknen auch noch gut in einem Briefumschlag verschicken.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Pilzkörble,

    Er meinte "Makrolepiota procera var. konradii", Sternschuppiger Riesenschirmling.

    Mich verwirrt das ganze mit den Namen und Änderungen.

    Diese Angaben sind vermutlich aus den "Großpilzen Baden-Württemberg" - das wäre für einen PSV eine plausible Quelle.

    Leider ist der Schlüssel gerade für Macrolepiota in diesem - ansonsten herausragend guten - Buch ziemlich unbrauchbar.


    Überhaupt gibt es in der deutschsprachigen Literatur anscheinend keinen Schlüssel, die mastoidea f. konradii sauber von rhodosperma abtrennt.

    Man muss schon tief in der Originalliteratur wühlen, um die Pigmentierung der Huthaut als Unterscheidungsmerkmal zu finden.


    Am brauchbarsten ist m.E. noch der Schlüssel von Vellinga in Flora Agaricina Neerlandica 5, wobei Vellinga damals für rhodosperma noch den falschen Namen fuliginosa verwendet, was sie später selbst korrigiert hat.


    Gibt es ein Exsikkat? Vielleicht nehme ich mir mal einen dunklen Winterabend und guck' da mal rein und schreib' was für die ZfM.


    Grüße,

    Wolfgang

    mein" PSV hat mikroskopiert, er meint zu 90% konradii.

    Also doch Punkt für Climbingfreak!

    kannst Du Deinen PSV mal fragen, welchen Schlüssel und welche Mikromerkmale er verwendet hat?

    Wie weiter oben geschrieben ist " konradii" ein schwieriger Name, der von verschiedenen Autoren unterschiedlich benutzt wurde.


    Nur bis hierhin ist das Rennen m.E. offen.


    Grüße,


    Wolfgang

    eventuell ist diese Ausarbeitung von Felli hierbei noch etwas erhellend: 4 x Macrolepiota zur Diskussion

    Hallo Thorwulf,

    Danke für diesen Link, da muss ich mein Bild von mastoidea schon wieder korrigieren.


    Ich hatte letzthin so einen Gesellen sporen lassen, der war echt fast rein weiß. Und auch schon mal rhodosperma gehabt, die echt rosa waren.

    Anscheinend ist die SPP-Farbe aber variabler als ich dachte, so dass das Merkmal weniger zur Unterscheidung taugt als ich dachte.


    Es bleibt spannend...



    Verbreitung Macrolepiota konradii (Huijsman ex P.D. Orton) M.M. Moser 1967


    Verbreitung Macrolepiota rhodosperma (P.D. Orton) Migl. 1995

    Frage ist, ob alle Kartierer es besser wissen als die Forumsmitglieder, oder ob die Karten eher eine Überlagerung von regional unterschiedlich verwendeten Artkonzepten und lückenhafter Untersuchung widerspiegeln.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,

    dürfte sich um Macrolepiota rhodosperma handeln, auch wenn dieses Exemplar mit einem ausdünnten Ring daherkommt.


    das würde ich bezweifeln, denn die runzelige, feinrissige Hutdeckschicht passt gar nicht. Dazu noch der einfach Ring - m.E. ist das eine Form aus dem Zitzenschirmlings-Aggregat, und zwar die Form, die ursprünglich als "M. konradii" beschrieben wurde und die jetzt M. mastoidea f. konradii heißen sollte.


    Die hat aber wieder gar nichts mit dem Pilz zu tun, der in den "Pilzen der Schweiz" und zahlreichen anderen Büchern als "M. konradii" fehlinterpretiert wurde und heute besser M. rhodosperma genannt wird.


    Aber wie Climbingfreak schreibt - wenn die Sporen weiß sind, hätte ich auf jeden Fall recht, bei rosa ginge der Punkt an Thorwulf.


    Grüße,


    Wolfgang

    Lt. Internet sind Safranschirmlinge ähnlich wie Parasole gute Speisepilze.

    Da liegt glaube ich das Missverständnis.


    Auf der Positivliste der Speisepilze steht der Olivgrüne Safranschirmling, aber schon der Echte Safranschirmling ist umstritten, wobei die vereinzelten Vergiftungen vielleicht aus Verwechslung mit dem Gift-Safranschirmling stammen könnten.


    Schnelle Antworten im Internet sind oft unterkomplex, deswegen gibt es ja Beratungsangebote von Spezialisten.


    Gruß,


    Wolfgang

    Ist denn der verdickte Stammfuß eine sichere Artabgrenzung zum honiggelben Hallimasch. Habe gelesen die können auch mal verdickt sein.

    Hier waren aber so ziemlich alle knollig.

    Liege ich damit richtig.

    Hallo Darth Callidus,

    bei der Bestimmung musst Du in Deutschland 5 Arten unterscheiden.


    Den Honiggelben (mellea s.str) kann man hier ausschließen, weil die Hutschuppen und der Ring nicht passen.


    In Frage kommen m.E.

    der Dunkle Hallimasch, A. ostoyae

    der Wandelbare Hallimasch, A. gallica


    Beide können einen gelblichen, verdickten Fuß haben.


    Der Zwiebelfüßige, A. cepistipes, hätte meines Wissens keinen braunen Zahnkranz am Ring und kein gelbes Stielfleisch, aber ganz sicher wäre ich nicht.

    Auch den Nördlichen, A. boralis, kenne ich selbst zu schlecht.



    Als Einstiegsliteratur empfehle ich Marxmüller (1994): RPPJ 4, 128 (Beginn ab Seite 3 des pdf).


    Gruß,


    Wolfgang

    Puuh, also ein Fall für die Sequenzierung?

    Vielleicht auch noch ein ganz junger Fruchtkörper?

    ... naja, reife Sporen waren ja schon viele da. Und so stachelig, dass es nichts zu deuten gibt.

    Ich denke, das ist 'was Unbeschriebenes. Aber 'was, das meine Kompetenzen übersteigt - mit den winzigen Fruchtkörpern ist ja schon das Handling ein Problem. Wie bei Dir mit dem weißen Einzelfruchtkörper.


    Grüße,


    Wolfgang

    Wolfgang hatte ja auch noch solche Miniteile gefunden und mitgenommen. Ob da noch was herauskommt? Bin gespannt.

    Habe nur Makrobilder davon:

    09 Winzige Keulchen Spec

    https://www.pilzforum.eu/attachment/498394-15-keulchenspec-jpg/


    ... ob da noch was herauskommt? Ja und nein. Sporen winzig, kugelig oder breitelliptisch (2,5 - 4 x 2,5- 3 my), deutlich stachelig, Trama mit weiten Schnallenbögen und Hyphenverbindungen. Basidien 1-2 (4?)-sporig, mit auffällig eng zusammenstehenden Sterigmen.


    Also eine Ramariopsis?

    Aber eine Art mit diesen Merkmalen gibt es weder im Corner, noch im Franchi/Marcetti, noch bei Gannaz/Raillère-Burat.

    Überhaupt gibt es fast keine unverzweigten Ramariopsisse, wenn ich bei der Gattung denn richtig liege.


    Grüße,


    Wolfgang