Beiträge von Wolfgang P.

    Ich bin keine Medizinerin, aber wenn du irgendwas gefunden hast, das das in 2 Wochen kann, laß es uns vermarkten und reich werden...😉

    ... hmmm, ich glaube da bin ich doch zu sehr in der Schulmedizin verwurzelt.

    Um für eine Dauertherapie geeignet zu sein, muss ein Wirkstoff ja schon weitgehend frei von Nebenwirkungen und niedrig dosiert sein - beides würde ich hier nicht unterschreiben.


    Birkenporling ist ein starkes Medikament gegen akute Magenentzündungen, und hilft dann auch sofort - wie die Produkte der Pharmaindustrie auch.

    Als Naturprodukt ist seine Dosierung aber unbekannt, bzw. von Fruchtkörper zu Fruchtkörper unterschiedlich. Ob er darüber hinaus auch irgendwann irgendwie immunstimulierend wirken würde - keine Ahnung. Ich dachte, dafür nimmt man eher Chaga (Inonotus obliquus), der soll zumindest weniger Nebenwirkungen haben.


    Wolfgang

    Hallo,

    die Diskussion, was man irgendwo lesen kann und was davon man glauben sollte, führt hier zu weit, daran will ich mich nicht beteiligen.

    Sicher ist der Birkenporling gut bei bestimmten Magenbeschwerden, insbesondere Entzündungen. Das ist auch von der Schulmedizin bestätigt.


    Aber "gut für Magen und Darm" ist ja sehr unspezifisch. Eine Wirkung bei Blähungen wäre mir neu. Dass eine einzige Substanz alle Beschwerden an einem Organ lindern soll, ist ja viel zu simpel gedacht, auch für alternative Heilmethoden.


    Wolfgang

    Es gab auch noch kleine graue, an denen ich leider gescheitert bin, dachte beim nächsten an Clavaria falcata, aber Pustekuchen. Die Hyphen mit Schnallen schließen schon die Gattung aus und an der scheiterts schon, denn die Teile wollen nirgends hinpassen

    Hi Sebastian,

    guck' die Dir mal in KOH 3% und/oder in Baumwollblau an und mach' die Kondensorblende möglichst weit auf.

    Vielleicht sind die Sporen doch feinwarzig und es ist eine Ramariopsis??


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Sat,

    Birkenporling ist unter anderem ziemlich kräftig antibakteriell - nichts was ich ohne Grund einnehmen würde (z.B. bei Entzündungen im Magen durch Helicobakter), mache ich ja auch nicht mit Penicillin oder so. Kein Wunder, dass Du Deine Darmflora ruiniert hast.

    Das heißt aber nicht, dass Birkenporling auch antiviral ist - gegen Atemwegsinfekte (Schnupfen, Grippe, Corona etc.) bringt das nix.

    Einfach so "das Immunsystem auf Vordermann bringen" als Ganzes kann man nicht, dazu ist das System viel zu komplex.


    Grüße,


    Wolfgang

    .. auf der ersten Wiese hat Sebastian noch - von den meisten unbeachtet - eine sehr kleine gelbe Keule ausgegraben, die mit dreieckigen Sporen und langen Apiculi wohl zu Clavulinopsis trigonospora oder laeticolor gehört (und eine verschimmelte Trichoglossum).




    C. trigonospora wurde erst 2020 als Art beschrieben. Vorher habe ich sowas laeticolor genannt. Die Abgrenzung ist mir noch nicht klar.


    Gruß,

    Wolfgang

    "... So einfach die Artengruppe als solche erkennbar ist, so schwierig ist die Artabgrenzung innerhalb dieses Komplexes."

    ... vor allem wenn man die Ergebnisse der Sequenzierung missachtet, nach der es nur 4 Arten in Mitteleuropa gibt (procera, rhodosperma, excoriata, mastoidea). Wenn man sich auf die 4 beschränkt, geht's ganz gut.


    Grüße,


    Wolfgang

    M. excoriata sieht schon anders aus:

    Hi Chris,

    ich glaube da hast Du ein zu enges Bild der Art im Kopf, siehe Candusso/Lanzoni, Fungi Europaei 4 (1990).


    Der erste Fund ist sicher kein excoriata, die Huthautstruktur passt dazu nicht. Der zweite m.E. vielleicht.

    Eigentlich ist die Art einfach: Grobschollige oder sternförmig aufgerissene Huthaut, einfacher Ring, weißes Sporenpulver, keine Verfärbung.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Frank,

    dass der Zitzenschirmling keinen genatterten Stiel hat, dachte ich auch bis letzte Woche, also ich in großer Zahl mastoidea var konradii (die echte konradii) gefunden habe, also die dunkle Form des Zitzenschirmlings. Und siehe da, die sonst weiß auf weiß fast nicht sichtbare Natterung war plötzlich auffällig braun-weiß.

    Also mein Tipp für 1: M. mastoidea ist korrekt.


    Heißt der Grobschollige im neuen Kosmos wirklich noch "konradii"? Es ist schon seit 15 Jahren publiziert, dass konradii im Sinne der Originalbeschreibung eine dunkle Form von mastoidea war. Das, was in Pilze der Schweiz "konradii" genannt wird und 20 Jahre von allen falsch abgeschrieben wurde, muss daher M. rhodosperma heißen, und zeichnet sich durch deutlich rosa Sporenpulver aus.

    Bei Deiner Nr. 2 käme wegen des einfachen Rings auch M. excoriata, der Ackerschirmling, in Betracht, der rein weißes Spp hat.


    Bei Nr. 3 sehe ich eine typische rhodosperma.


    Grüße,


    Wolfgang

    diese leicht rosastichige Keule gibt auch Rätsel auf:


    Ich finde tatsächlich zwischen den breiten Basidien bzw. Basidiolen immer wieder schlank zylindrische Elemente, die irgendwie anders sind. Das wäre ein Merkmal von Clavaria messapica, und das wäre ein Zweitfund für Deutschland. Das sagt aber mehr über die schlechte Bearbeitung dieser Pilze aus als über ihre Verbreitung. Von dieser Kollektion gibt es m.E. auch einige Bilder von talentierteren Fotografen. Eine Bestätigung per Sequenz wäre hier natürlich auch Pflicht, zumal ich bei den Mikros alles andere als sicher bin. Dass die Art nach weiß ausfärbt, scheint aber normal zu sein, es ist auch eine forma alborosea beschrieben.


    über diese Keule haben wir in der Kneipe noch philosophiert.

    Clavulinopsis umbrinella ist es nicht, die hätte viel größere und kugelige Sporen. Diese hat bei 1000x glatte Sporen von ca. 3x5 my, damit landet man im italienischen Schlüssel bei den unreichend bekannten Taxa C. microspora und C. hisingeri (...noch nie gehört).

    Bei den Franzosen gibt es noch einen Verweis auf Ramariopsis luteo-ochracea mit unter dem Elektronenmikroskop warzigen Sporen. Die meine ich aber anders zu kennen, und meine auch dass man die Warzen bei 1000x erahnen kann. Klingt nach einem Fall für Sequenzierung.


    Andere hatten sich mit dem Foto mehr Mühe gegeben als ich - ... EmilS ?? Da würde ich mich über Zusendung freuen.

    Sebastian_RLP das Original dieses Fruchtkörpers liegt bei Dir. Daran kannst Du üben, was weite Schnallenbögen sind - findet man schon in der Trama immer wieder mal ;)


    Wolfgang


    Hier bin ich mir ebenfalls unsicher, ob ohne Mikroskop eine Unterscheidung zwischen der Goldgelben Wiesenkeule (CLAVULINOPSIS HELVOLA) und der Schönen Wiesenkeule (CLAVULINOPSIS LAETICOLOR) möglich ist.

    Hallo Jonas,

    diese großen goldgelben Fruchtkörper gehören schon gewöhnlich zu der häufigen helvola.

    Eine tiefere Beschäftigung mit Wiesenkeulen ist ohne Mikroskop aber nicht sinnvoll, und es gibt auch mehr Verwechslungspartner als nur laeticolor (deren Originalbeschreibung sich übrigens auf eine leuchtend rote Art aus Kuba bezieht - mal sehen wie lange der Name noch für europäische Funde genutzt wird).


    Für die weiße Art ist R. subtilis auch eine brauchbare Hypothese - da gibt es aber vermutlich in der Natur mehr Arten als in der Literatur, also noch eine Menge Arbeit.


    Grüße,


    Wolfgang

    das ist ja ein Traum, daß die in so großer Zahl im Garten aufgehen!

    Hallo Markus,

    Hallimasch als potentiell aggressiver Parasit (gilt nicht für alle Arten der Gattung gleichermaßen - diese kann ich nicht erkennen) im Garten ist ja eher ein Alptraum. Der Speisewert ist zumindest umstritten - roh sehr giftig, auch gut gebraten nicht von allen vertragen, und abführend wirkend ("hell im Arsch", daher der Name).


    Grüße,

    Wolfgang

    Hallo Pilzkörble,

    ob die Champignon-Regeln von 123 genügen, hängt auch davon ab, wie Du es selbst mit extrem Cadmium-sammelnden Arten und mit extrem Agaritin-haltigen Arten halten willst.

    Die würden bei 123 noch durchgehen, sind aber umstritten. Wenn Du auch diese Risiken meiden willst, kaufst Du die Champignons am besten im Supermarkt.


    Grüße,


    Wolfgang

    Neben der von dir genannten Art hatte ich auch C. cinnamomeus im Visier (Winkler/Keller Seite 660). Allerdings soll diese Art mit Kalilauge am Stielfleisch orange bis rot verfärben, was nicht geschehen ist.

    Wie konzentriert war Deine KOH?

    Für Schleierlinge nimmt man ja sonst oft 20%, aber die Pigmente der Hautköpfe färben schon mit schwachen Laugen wie NH3 oder 3% KOH um. Gut möglich, dass mit starkem KOH alle Dermocyben schwarz werden.

    C. cinnamomeus hat normal leuchtend orange Lamellen, das sehe ich bei Deinem Fund nicht. Eher rein gelb, und durch ausfallende Sporen leicht rötlich. Für solche Fotos ist eine Tageslichtlampe mit hohem CRI nützlich.


    Grüße,

    Wolfgang

    Hi Frank,

    eine Dermocybe ist das sicherlich.

    Zur Artbestimmung ist die Farbe der Lamellen sehr wichtig - und die ist auf Deinen Fotos von Bild zu Bild sehr unterschiedlich.


    Das Foto, das mir am wenigsten verfälscht aussieht, könnte zu Cortinarius cinnamomeoluteus passen. In dem Umfeld ist die Artbestimmung aber schwer.


    Grüße,


    Wolfgang

    Ich fange mal mit Psilocybe cyanescens als Tipp an und freue mich auf Mitratende.

    ...das ist mir auch durch den Kopf gegangen, aber so ganz ohne blau?

    Jetzt sehe ich aber, dass auf dem Übersichtsfoto ganz viele Fruchtkörper blaustielig aussehen, nur das Exemplar des Detailfotos nicht.


    Hier muss bohlinni nachlegen und mehr Fruchtkörper nach blaugrünen Tönen absuchen und hier dokumentieren.


    Die Menge reicht dann jedenfalls für einige Tripps ;)


    Wolfgang

    Hallo Andreas,

    Du zeigst korrekt eine Kammkoralle und einen Geflecktblättrigen Flämmling.


    Die Kammkoralle wächst auf Boden (Mykorrhiza), ein Stachelbart kommt immer aus Holz. Leider finde ich zu selten Stachenbärte, als dass ich das Verzweigungsmuster im Kopf hätte.


    123 solltest Du als Quelle mit Vorsicht verwenden - zu viele Fehler.


    Grüße,


    Wolfgang