Beiträge von Wolfgang P.

    es ist richtig, dass man in Deutschland eine Genehmigung braucht, um selbst gesammelte Pilze zu verkaufen.

    Hallo Boletaceae,

    hast Du ein Gesetz?

    M.E. darf man Pilze nur mit 2 Genehmigungen (Waldbesitzer und untere Naturschutzbehörde) in Deutschland gewerblich sammeln, aber im Ausland gesammelte Pilze zu verkaufen ist m.E. nicht verboten.

    Bei streng geschützten Arten ist das ggf. anders, weiß ich gerade nicht.


    Wolfgang

    die Sporen von rachodes und brunneum sehen für mich unter dem scharfen Glas recht gleich aus, auch die Maße etc. sind da für mich recht identisch

    Hi Thorwulf,

    bei rhacodes gibt es immer einen deutlichen Anteil an nicht trunkaten Sporen. Diese hier sind alle trunkat, soweit man sieht.

    Gruß,

    Wolfgang

    Hi Leon,

    ich arbeite mal so mal so, und würde Dir von der Spiegelreflex bei hohen Vergrößerungen eher abraten - und Sporen betrachtet man nun mal in 1000x.


    Die bessere Auflösung der Kamera nützt dir bei 1000x gar nix, weil der begrenzende Faktor da die Wellenlänge des Lichtes bzw. die nA des 100er-Objektives ist. Bei der geringen Lichtmenge gibt es leicht Verwacklungen durch die Spiegelauslösung.


    An eine Stereolupe angeschlossen bei 50x ist die Spiegelreflex immer die bessere Wahl.

    Bei Vergrößerungen dazwischen kommt es halt drauf an.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Camillo,


    wenn Du magere Offenlandgebiete kartieren willst, wirst Du an einigen der schwierigsten Gattungen der Basidomyceten vorbeikommen (z.B. Agaricus, Entoloma ). Ich hoffe, Deinen Betreuern ist bewusst, dass Bestimmungen bis zur Art da auch Spezialisten oft nur mit Sequenzierung möglich sind. Naturschützer sind oft Botaniker, die nur den Rothmaler kennen, und haben dann oft das laienhafte "kann-doch-nicht-so-schwer-sein"-Verständnis. Vielleicht solltest Du da mal vorbauen.


    Du kannst mich gerne als Referenz angeben, als Vorstandsmitglied der DGfM habe ich hoffentlich die nötige Glaubwürdigkeit. E-Mail wolfgang.pruefert [at] dgfm-ev.de


    Wenn Du Wiesenkeulen jenseits der handvoll weit verbreiteten Arten findest, bitte Foto und Exsikkat machen, das ist gerade ein spanndendes Gebiet.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hi Mario,

    die Mikromerkmale sprechen ja auch für einen deformierten Bovist, wobei bei so jungen Sporen das Ornament vielleicht noch nicht gebildet wurde (daher keine Artbestimmung).


    Dass unreife Sporen dextrinoid reagieren, wusste ich auch nicht und hab' ich noch nirgends gelesen, aber unreife Fruchtkörper werden von den Gattungsspezialisten auch nicht bearbeitet.


    Die Form deutet darauf hin, dass sich die Gleba stark zusammengezogen hat und so eine Art "Unterdruck" erzeugt hat, die dann die Eindellungen verursacht haben. Aber was die Ursache dafür sein könnte - keine Ahnung.


    Witzig - hab ich noch nie gesehen!


    Wolfgang

    Was macht man damit?

    ich finde sie frisch schon lecker. In dicken Scheiben in Butter angebraten.


    Ob dieser noch frisch ist, ist vom Bild nicht zu entscheiden. Auch nicht, ob er von einem Hunde-Pipi-Platz stammt und dann auch so riecht.


    Wolfgang

    Jetzt hab ich aber einen Sporenabwurf gemacht und der ist eindeutig creme-farben und nicht wie in meiner Literatur angegeben weiß. Was sagen da eure Erfahrungen, kann der auch creme-farbenes Sporenpulver haben. Optisch kommt für mich nichts anderes in Frage.

    Hi Luca,

    ja, in der Gattung scheint die Spp-Farbe variabel zu sein (weiß, creme, rosa und alle Mischfarben). Scheint für alle Arten zu gelten - so schreibt es auch Vellinga, die sich intensiv mit der Gattung beschäftigt hat.


    Die Buchschreiber schreiben alle voneinander ab, und irgendwann hat mal jemand Macrolepiota zu den Weißsporern gestellt...


    Gruß,


    Wolfgang

    Hi Frank,

    das kann schon so OK sein, denn manche Autoren bezeichnen es als Varietät, andere als Form.

    123 gibt der Bezeichnung "var." Priorität, das andere ist dann ein Synonym.


    Da es zwischen beiden Ebenen keine strenge wissenschaftliche Unterscheidung gibt sondern nur übliche Gepflogenheiten, kann es ja auch jeder so machen wie er meint.

    Der Internationale Code regelt nur, wie die Benennung unterhalb der Art zu erfolgen hat, aber nicht, was damit zu beschreiben wäre.


    In DÖRFELT: Lexikon der Mycologie (2001) steht nur:

    "Varietät: intraspezifisches Taxon. Nach dem ICBN steht die V. zwischen der Subspecies (Unterart) und der Forma (Form). Arten oder Unterarten können in Varietäten gegliedert werden."


    Also beliebig definierte Schubladen, um "einem Ding einen Namen zu geben", nicht mehr.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Frank,

    nein, Witterungsformen sind nur eine Art der Formen.

    Die andere von mir erwähnte Art, nämlich ein Aussehen mit fließenden Übergangsformen, hast Du gerade unterschlagen.


    Ein Apfelbaum mit roten Äpfeln trägt ja auch jedes Jahr rote Äpfel, auch wenn es jede Übergangsform zu grünen oder gelben Äpfeln gibt. Bei Äpfeln spricht man von Sorten, weil es sich um Zucht-Ergebnisse einer gezielten Auslese handelt - bei Wildfrüchten wären das auch Formen.


    Ich habe von "Erblichkeit" gesprochen, dann müsste der Sämling von roten Äpfeln wieder rote Früchte haben - das ist aber keineswegs so.


    Gruß,


    Wolfgang

    Was ist der Unterschied zwischen einer Form und Varietät? Laut Wikipedia gibt es zwei Formen und eine Varietät von M. procera.

    Hi Frank,

    Varietäten sollten zumindest erblich sein, Formen könnten auch Witterungsformen sein, oder Extrema von fließenden Übergängen darstellen.


    So trennscharf ist das aber nicht, zumal sich z.B. die Erblichkeit gar nicht einfach beweisen lässt.


    Und dann gibt es noch Leute, die "Unterarten" und sowas beschreiben... das stammt alles aus der Zeit vor der DNA-Analytik.


    Grüße,

    Wolfgang

    hallo j.wrld,

    mach doch noch ein Schnittbild von oben nach unten mitten durch die Stielknolle (im ersten Bild waren welche noch mit Knöllchen), Stiel und Hut.


    Dann rätseln wir nicht, sondern sehen die Merkmale. Ich tippe auch auf Karbol, nur so vom Aussehen, aber Wild- Champignons sind eh nix zum Essen.


    Gruß,

    Wolfgang

    Ich habe gestern eine schöne Kollektion gefunden und frage mich, ob es ohne Mikroskop möglich ist, die wenigen giftigen Arten auszuschließen.

    Hallo Frank,

    A. pseudopratensis selbst sollte Schaeffer negativ sein, gehört ja in die Karbolverwandtschaft. Damit also kein Unterschied zu campestris. Mit der KOH-Reaktion habe ich selbst keine Erfahrung.


    Hier gibts eine kleine Tabelle der Kombination beider Reaktionen (im Text nach unten scrollen):


    Champignon - Bestimmung - myko-kitchen
    Im Gespräch mit Dr.Gerhard Pöppel, Naturwissenschaftler (Physiker), Experte im Bereich der Datenanalyse und dem Maschinellen Lernen. Als Naturfreund und…
    myko-kitchen.de


    Aber ob ich das bei einer Korbkontrolle an jedem Fruchtkörper anwenden würde??


    Wolfgang

    Aber die Wiesenchampignons esse ich selber ganz gern und geb sie auch noch frei. Das sind allerdings die einzigen.

    ...die haben nur die neue Verwechslungsgefahr mit der giftigen mediterranen Art A. pseudopratensis, die ich selbst noch nicht bewusst gesehen habe, aber durch den Klimawandel vermutlich in den nächsten Jahren häufiger wird.


    Grüße,


    Wolfgang

    Ich kenne selbst Personen, die C. brunneum schon folgenlos gegessen haben.

    Hi Emil,

    wenn Du Quellen für die internationale Beurteilung von brunneum hast, würde mich das interessieren.

    Andererseits gibt es auch Personen, die Karbolchampignons essen können, und dennoch zahlreiche Magen-Darm-Vergiftungen damit. Ich würde Pilze als "giftig" deklarieren, sobald er für einen Teil der Bevölkerung giftig ist.


    Grüße,

    Wolfgang