Beiträge von Ditte

    Ja, das ist ja eben das Kunststück, zu erkennen, was wichtig und was unwichtig ist - bei den Risspilzen wie bei jeder Gattung. Und da muss man eben dranbleiben an der Sache - wie bei allem, was man lernen möchte! Dann kriegt man mit der Zeit einen Blick dafür, eben auch, indem man beispielsweise am selben Standort nochmal eine Kollektion untersucht und eben dann Unterschiede feststellt, wie etwa rosafarbene Stiele oder hellere Hutmitte. Die Menge machts. Inocybe proximella ist so eine Art, bei der die Sporen auch mal ganz anders aussehen können, da bin ich mehrere Male ins Stolpern gekommen. Aber die Verbindung mit den genannten makroskopischen Merkmalen und diesen ungewöhnlichen zipfelig endenden Caulozystiden entscheidet in so einem Fall die Sache. Aber eben das Erarbeiten von konstanten Merkmalen macht den Reiz aus, wie du ja selbst auch sagst.:) Ditte

    Ja die sind variabel. Ich häng mal ein Foto an, wo du sowohl schlankere als auch diese breiten Zystiden siehst. Ausschlaggebend ist auch hier wieder das, was gerade jemand in Bezug auf Neoboletus-Arten schrieb: Es ist die Gesamtheit der Merkmale, die eine Art ausmacht. Es passen: die Farbe, die Hutoberfläche, der ganz bereifte Stiel, Form und Größe der Sporen, Länge der Zystiden und die grundsätzliche "Art" der Zystiden - die aber eben mal länglicher und mal breiter sein können. Und natürlich der Standort, ebenso wie die Jahreszeit.

    Der Boden sollte nicht sauer sein. Ist das so?

    Herzlich Ditte



    Grüß dich Raphael, also zunächst: I. proximella scheint mir, nach dem, was ich sehe korrekt bestimmt zu sein: Typisch ist der meist ausgeprägte meist dunklere Buckel, diese eingewachsen fibrillose Oberfläche und der meist nach unten zu dicker werdende Stiel. Typisch mit Fichte. Sporenform und -größe passen, ebenso die Zystidenform und auch die Caulozystiden, die oben oft so spitz zulaufen.

    Bei der ersten Kollektion bist du allerdings in der falschen Gruppe gelandet. Deine Art gehört zur oblectabilis-Gruppe. Die Sporenform ist ganz anders als bei der mixtilis-Gruppe, irgendwie kompakter, und auch die Zystidenform ist anders. Auch die Hutfarbe ist mehr falb bei deiner Art, also nicht gelbl(lich). Was du da gefunden hast ist Inocybe tiliae - typisch blassfarben, oft noch mit hellerer Hutmitte und mit leicht rosalichem Stiel - aber es gibt auch Kollektionen, deren Stiel eben nicht rosafarben sind. Die Art wächst derzeit sehr häufig und zwar zumeist mit Eiche oder Linde. Typisch sind auch die recht kurzen Zystiden, wie du ja selbst festgestellt hast. Die Art wurde stets als I. oblectabilis bezeichnet.

    Herzlich Ditte

    Hi, das sind zwei verschiedene Arten - das wird u.a. in unserem nächsten Artikel, der im Druck ist, besprochen. :)

    Was im Stangl als obscurobadia bezeichnet wird, ist de facto tenuicystidiata. Die Synonymisierung der beiden Arten geht auf Kuyper zurück, ist aber nicht richtig. Es sind zwei verschiedene Arten.

    Mehr dann im Artikel...

    Herzlich, Ditte

    Grüß dich, Matthias, also grundsätzlich wär es gut, wenn du immer auch Mittelmaße zumindest bei den Sporen angeben würdest. Das betrifft im jetzigen Fall v.a. die zweite Kollektion. Das könnte tenuicystidiata sein, dafür müssten die Sporen im Mittel recht schlank sein. Die erste gezeigtet Art kannst du einstweilen nur pusio stirps nennen. Die Gruppe ist in Bearbeitung.

    Herzlich Ditte

    Hi, Matthias, also ganz klares und sicheres nein zu javorkae. Die hat andere und größere Sporen und andere Zystiden.

    Sporen und Zystiden passen in der Form perfekt auf dunensis, das Aussehen kommt auch hin (die kann recht unterschiedlich aussehen), die Sporen sind im Durchschnitt größer als die von mir gemessenen, aber das kann schon von Kollektion zu Kollektion leicht variieren und ich weiß auch nicht, wie viele Sporen zu gemessen hast. Aber ich wüsste keine Art, die außer dunensis solche Zystiden gepaart mit dieser Sporenform hat. - Aber alle entsprechenden Arten wachsen auf Sand mit einem Kalkanteil (also Binnendünen oder Dünen oder kalkahaltiger Schotter oder so). Bist du also sicher, dass der Boden richtig sauer ist?

    Herzlich Ditte

    Hallo Bruno, und MICH freut, dass du an diesen hübschen kleinen Sporen Freude hast - so wie in diesem Forum so viele sich über so klein-winzige Dinge begeistern können - was wiederum eine große Freude zu sehen ist!:)

    Dein Fund ist Inocybe napipes: Typisch die stark höckerigen Sporen, die "Plattfisch"-Zystiden - und das helle äußere und die rübenförmige Knolle. Vermutlich saurer Boden und Picea...

    Herzlich, Ditte

    Lieber Nobi, auch ich wünsch dir von Herzen alles Gute zum Geburtstag - mit einem Foto von einer Blume, die ich nur selten sehe in den letzten Jahren, aber sehr hübsch finde.

    Sei lieb gegrüßt! Ditte


    Ja, mach das mit Ditte, eben weil ich oft aus Zeitgründen nur in meinem Konto danach schaue.

    decemgibbosa: Ja, das ist verwunderlich, auch Jukka Vauras schreibt ja, sie sei selten. Ich hab ihm schon gesagt, dass sie bei uns sehr häufig ist. Ich war gerade in Karlsruhe, da wuchs die unter jedem zweiten Baum in Mengen. Ja, sie ist hps eine Frühsommer-Sommer-Art, was aber nicht heißt, dass man sie nicht auch später finden kann.

    Dir auch liebe Grüße, Ditte

    Grüß dich, Matthias, sorry, da ich immer wenig Zeit habe, schau ich in der Regel nur in meinem Konto nach Ditte - anderes seh ich dann nur zufällig. Daher hatte ich diesen Beitrag vorher nicht gesehen.

    Also alle drei Bestimmungen sind nach meinem Dafürhalten richtig. Auf jeden Fall decemgibbosa, Aussehen sehr typisch, und im Augenblick finde ich die überall in Parks, meist bei Eiche oder Linde. Die margaritispora sieht nicht so sonderlich typisch aus, aber die Mikros passen und ich wüsste keine andere Art, die das sein könnte. Und die Zystiden und Sporen der adaequatum passen auch.

    Herzlich, Ditte

    Lieber Nobi, auch ich finde deinen Beitrag wunder-wunderschön, die Bocksriemenzunge ist ja echt Wahnsinn, aber die anderen auch, und schön, dass du die Insekten alle benannt hast...!

    Liebe Grüße Ditte

    Liebe Tuppie, auch ich wünsch dir von Herzen alles Gute zum Geburtstag!

    Und von mir gibts einen Himmel mit singender Lerche (die man nicht sieht, die aber doch auf dem Bild ist)...

    Liebe Grüße Ditte


    Hi alle, also, da ich ja auch nicht nur nach Risspilzen (ja-ja!:)), sondern natürlich auch nach Steinpilzen und Pfifferlingen, Eichhasen und Krausen Glucken etc. schaue, und sowohl täglich mit dem Rad als auch zu Fuß mit Hündchen unterwegs bin, kann ich klar sagen, dass ich alle meine Sammelstellen zu Fuß "erarbeitet", also auf langen Fußwanderungen gefunden habe. Und die mehr oder weniger nach Intuition und eben durch Wandermeilen und ins-Blaue-gehen, niemals nach GPS oder so.

    Und gleiches übrigens gilt für meine Risspilz-Hotspots. Und zwar in absoluter Diskrepanz zum Verfahren, das ich von anderen kenne, die strikt nach Karte und Regenmengen und nach schriftlichen Daten verfahren, also nach den messbaren abrufbaren von irgendwem erarbeiteten Kriterien auf die Suche gehen. Ich dagegen mache das rein nach dem Bauch. Wenn ich also auf Risspilz-Suche eine Woche unterwegs bin, dann halte ich rein intuitiv da oder dort und geh dann zu Fuß auf Suche. Und wie die vergleichende Erfahrung seit langem gezeigt hat, ist das weit ertragreicher als die langwierige vorherige Recherche.

    Dass ich inzwischen dann meine Hotspot-Stellen - Risspilz wie Steinpilz oder Pfifferling - bei mir in der Gegend mit dem Rad anfahre, um zu sehen, wie es da aussieht, das ist was anderes....

    Das war mein bescheidenes Scherflein zur Sache. Und was Odenwald angeht, in dem ich ja nun auch wohne: Es gibt derzeit Pfifferlinge, und Hexenröhrlinge. Die Woche der Sommersteinpilze ist bei mir rum.

    Herzlich Ditte

    Hach, das mal jemand nicht "hässliche braune Pilze, um die ich einen großen Bogen mache" schreibt, sondern gar in der Überschrift "hübsche Risspilz", das erfreut natürlich mein Herz, Raphael.:);)

    Dafür kriegst du auch umgehend als Belohnung die Bestimmung: Das ist Inocybe angulatosquamulosa. Die hat öfter ein eher gesprenkeltes Aussehen, kann aber auch so vorkommen. Ich häng ein Foto an, wo sie auch nicht gesprenkelt ist. Diese Kollektion hab ich auch in einem Bruchwald gefunden. Deine av. Sporenmaße passen fast eins zu eins zu den von mir gemessenen. Schau dir auch die Mikros auf meiner Website an, die Zystiden passen ebenfalls. Herzliche Mittagsgrüße Ditte



    Hallo Raphael, wieder so schöne Fotos von alpinen Blumen!

    Ein klares "nein" zu I. subbrunnea. Die hat völlig andere Zystiden, die oben so typisch "sandig" sind, also wie feucht in Sand gestippst. Es ist gut möglich, dass das eine Art ist, die wir gerade neu beschrieben haben, der Artikel ist im Druck und erscheint hoffentlich bald.

    Herzlich, Ditte

    PS Karl W: das ist ja so hübsch mit den Bläulingen!

    Hi, allerseits, zum einen mollisia, Andreas: nö ich bin unschuldig an dem Namen Pseudosperma, der Name geht auf die beiden zurück, die die Gattungen abgetrennt haben. Ich finde Inosperma (das von Kühner stammt) und Pseudosperma beides richtig unsinnige Namen und außerdem auch irreführend, wie man jetzt auch am Beitrag von Oehrling sehen kann, denn das mit den Gerüchen geht da bei beiden Gattungen munter durcheinander, ebenso wie übrigens auch andere angeblich Gattungs-trennende Merkmale. Ich hatte grade einen email-Austausch mit einem von beiden Autoren, wo er selbst eine Art falsch zugeordnet hatte. Warum also musste man die beiden trennen....!

    Ich hoffe nur, dass die deutsche Bezeichnung für alle Gattungen weiterhin Risspilz ist und bleibt!

    und zum anderen: der gezeigte Pilz ist eher P. rimosum als P. obsoletum.

    Herzlich Ditte

    Hallo Raphael, was für eine tolle Alpenlandschaft mit diesen so hübschen Blumen. Da wär ich auch gern gewesen!

    Ja, der Risspilz ist sicher nicht lacera, sondern helobia.Diese breiten abgestumpften Sporen sind nie lacera.

    Herzlich, Ditte

    Hi, also, zunächst, was die Sporenform angeht, so würden stark gequetschte Sporen von I. cookei bestimmt nicht so aussehen... aber die scheidet ja sowieso aus, denn es geht hier um die Gattung Inocybe.

    Die Sporen sind schon wirklich extrem klein, wenn sie wirklich nur bis max. ca. 7 µm gingen... also, langei hat so winzige Sporen, die sind aber im Durchschnitt sehr schmal. Und die Fruchtkörper sehen auch eigentlich nicht danach aus. Ich müsste mir das selbst anschauen, um vielleicht mehr sagen zu können.

    Herzlich Ditte

    Grüß dich, also mixtilis scheint mir das nach dem Aussehen zu urteilen nicht zu sein. Könnte eine andere Art aus der Gruppe sein, aber auch ein anderer Höckersporer. Dass es ein Höckersporer aus der Sektion Marginatae ist, halte ich für sehr wahrscheinlich.

    Mehr lässt sich erst sagen, wenn du Mikros zeigst.

    Herzlich Ditte

    Hi, allerseits, also das wird so nix. Andreas sagte es ja schon ähnlich: An dem obigen Pilz ist praktisch alles ramponiert, was möglich ist, denn den Stiel sieht man auch nicht mehr richtig. Wenn also so ein Exemplar nicht wirklich eindeutige Mikromerkmale hat, dann kann man das vergessen. Und was den zweiten Pilz angeht, das ist auch zum einen auch nur ein Exemplar, und dann sieht der auch irgendwie merkwürdig aus, und seine Zystiden passen nicht zu denen des oberen Fruchtkörpers.

    Ich weiß auch nicht wie sicher die Aussage der Mittelwerte zu nehmen ist. Glabripes hat im Durchschnitt kleinere Sporen und die Zystiden sind im Schnitt ziemlich kurz, ich weiß nicht wie lang deine waren. Aber selbst, wenn ich das wüsste, würde ich hier passen. ICH würde die Pilze der Natur zurückgeben und auf eine schöne Kollektion warten, die aussagekräftige Merkmale hat.:)

    Liebe Claudia, bei dem Spaziergang wäre ich echt gern dabei gewesen! So eine wundervolle Gegend und dann diese Orchideen, davon kann ich hier bei uns nur träumen. Danke auch von meiner Seite fürs Zeigen.

    Liebe Grüße! Ditte

    Hi, Raphael, mir scheinen die Sporen zu groß für die Art zu sein, die als dulcamara bezeichnet wird. Aber mehr kann ich dir so zu dem Fund auch nicht sagen.

    Die Mallocyben sind in Arbeit, und werden es auch noch eine Weile sein, wie Inocybe, Pseuosperma und Inosperma ja auch. Es gibt etliche klare Arten, aber eben auch noch unklare Komplexe und dazu gehört dulcamara, die von Matheny et al noch nicht einmal umkombiniert wurde bis jetzt.

    Herzlich, Ditte