Nachdem ich das Exemplar jetzt vorliegen habe, kann man sagen, dass sich die Erwartungen voll erfüllt haben....
Zunächst gibt es nichts gegen den Bestimmungversuch von Chris zu sagen. Nach "herkömmlicher" Literaratur - da kommen auch noch Bresinsky & Stangl (Zeitschr. f. Pilzkunde 43, 1977) ins Spiel - scheint die Sache relativ eindeutig auf M. brevipes hinzudeuten.
Wenn man sich allerdings die Abhandlung von Antonin et al. (anhängend) zu Gemüte führt, kann man feststellen, dass man wieder mal auf dem Holzweg sein kann. Dort wird die Art aufgrund der Gemengelage als nomen dubium bezeichnet, vielleicht mag es also M. brevipes gar nicht geben(?) Könnte sein, dass hier evtl. auch M. humilis herauskommen kann. Sicher wirds wahrscheinlich durch sequenzieren, auf jeden Fall bleibt die Sache spannend und eine zu erwartende Melanoleuca-Monografie wird vielleicht ähnlich komplex ausfallen wie die 2016 erschienene Hebeloma-Monografie. Also bleibt erstmal nichts als sich die Haare zu raufen...
Den Pilz nennen wir einstweilen Melanoleuca brevipes sensu Gröger, FN, Bresinsky & Stangl...
Beste Grüße
Harald
Antonín_et_al_(2015), Agaricus_brevipes_(MycolProg).pdf