Hallo Sarifa,
danke dass Du uns an Deiner Tour teilhaben lässt. Die Bilder sind wirklich klasse geraten - und die Funde sind auch spannend. Gerne mehr!
Hallo Sarifa,
danke dass Du uns an Deiner Tour teilhaben lässt. Die Bilder sind wirklich klasse geraten - und die Funde sind auch spannend. Gerne mehr!
Kurz vorgespult zum Geselligen:
Die erste achthändige Putz-und-Schneide-Küchen(h)elfe.
[..Bild]
Achtet auf die rechte Bildhälfte. Hier zeigt sich, was High-Speed ist.
Hier wurde gekonnt mit langer Belichtunsgzeit und resultierender Bewegungsunschärfe gearbeitet um die ganze Dynamik der Situation in ihrer vollen Breite einzufangen
Neulich fand ich einen Milchling mit violett verfärbender Milch der sich wie ich fand nicht so recht bestimmen lies: es kam Lactarius uvidus und luridus in Frage. Neulich fand ich am gleichen Standort noch einmal einige Exemplare und wollte ihn nochmal zwecks Bestimmung in die Runde werfen. Ich meine hier Lactarius luridus vor mir zu haben: er hat eine leicdht weinrötlich-graue Hutfarbe und ist deutlich zioniert. Passt?
JanMen "beschwerte sich jüngst dass ich keine Bilder von der verfärbenden Milch gezeigt habe. Dem Mann kann nun geholfen werden
Nach wenigen Sekunden nach der Verletzung..
Hallo,
heute war ich nach dem Feierabend wieder im Kalk-Laubwald bei Jena, dieses mal aber in einem anderen Gebiet. Der Wald ist voll und einige Funde möchte ich Euch gern zeigen:
1) Dieser Pilz war im im reinen Buchenwald sehr häufig zu finden. Ich meine es ist der Elfenbeinschneckling (Hygrophorus eburneus)
2) Diese kleinen Kerlchen standen unter den Buchen in Massen. Habitus und Stiel ließen mich gleich an einen Schwindling denken. Der Geruch war heftig nach Kohl. Ich tippe auf den Kohlstinkschwindling (Gymnopus brassicolens).
3) Diese Schleierling waren ebenfalls in großer Anzahl unter Buchen anzutreffen. Geruch eher angenehm, lilalicher Stiel, lila Lamellen, Stielfleisch zumindest am Rand ebenfals lilalich, sonst weiß. KOH-Reaktion im Fleisch negativ. Hut recht schleimig. Stiel mit gerundeter Knolle. Lamellen jung lila. Ich kann zu Schleierlingen wenig sagen - aber wäre der Buchenwaldklumpfuß (Cortinarius anserinus) eine brauchbare Hypothese?
4) Vermutlich der Orangemilchende Helmling (Mycena crocata).
5) Ein verhältnismäßig großer Schirmling (Hüte teilweise 10cm Durchmesser) mit einen recht starken säuerlich-pilzigen Geruch.
6) Ein kläglicher Rest eines mutmaßlichen Kastanienbraunen Stielporlings (Polyporus badius), vermutlich an Buche.
7) Ein Pilz den ich nicht einsortiert bekomme. Vermutlich Braunsporer, Reste einer Cortina konnte ich am Stiel nicht erkennen. Bemerkenswert ist der sehr intensive Geruch der sehr an unreife Birnen erinnert.
8) Ein weißlicher Ritterling der zunächst eher süßlich roch. Fleisch weißlich und nicht verfärbend; Geschmack schärflich. Zu Hause kam dann ein chemischer Geruch durch - ich denke daher an den Lästigen Ritterling (Tricholoma lascivum).
9) Ein bräunlicher Ritterling mit weißem Fleisch. Geschmack mild mit leichtem Mehl. der Hut war extrem schleimig (heute Nacht hat es geregnet), der Shcleim zog sogar Fäden. Ich hab geschlüsselt und bin beim Brandigen Ritterling (Tricholoma ustale) gelandet.
10) Grünspanträuschlinge (Stropharia aeroginosa) mit hübsch ausgeprägtem Ring waren zahlreich im Wald vorhanden.
11) Der Wurzelnde Schleimrübling (Xerula radicata) war auch häufig anzutreffen.
12) Dieser mir zunächst unbekannte Milchling fiel mir wegen seiner recht Blassen Farben auf. Die Milch war mild, ein Geruch kaum wahrnehmbar. Ich habe ihn (mittels Kibby) als Blassen Milchling (Lactarius Pallidus) geschlüsselt.
13) Unbestimmt, ich denke an einen Weichritterling.
14) Etwas überrascht war ich vom Finden diverser Perlpilzen (Amanita rubescens) im besten Alter. Dass die auch im Laubwald "dürfen" war mir neu.
15) Flockis waren ebenfalls vereinzelt zu finden, allesamt aber leider in weder kulinarisch verwertbarem noch in halbwegs fotogenem Zustand.
16) Der häufigste Pilz im Wald war der Rosa Rettichhelmling (Mycena rosea) dicht gefolgt von seinem Bruder dem Gemeinen Rettichhelmling (Mycena pura).
17) Bei diesem Pilz bin ich etwas ratlos. Spontaner Gedanke ist ein Schleimfuß, vielleicht sogar der Natternstielige. Der Stiel war aber trotz jungen Fruchtkörpers und feuchtem Wald nicht schleimig. Die Lamellen waren auffallend gräulich. Jetzt zweile ich sogar die Gattung Cortinarius an und lasse den Kollegen über Nacht aussporen.
18) Sind diese Helmlinge nicht wunderhübsch? Beim Verletzen milcht er (dunkel)rot.Ich denke es ist der Große Bluthelmling (Mycena haematopus).
19) Ein kleiner Unbekannter; meine spontane Idee waren (Feuer)Schüppling.
20) Eine kleine Gruppe von weißen Pilzen an Totholz erregte meine Aufmerksamkeit. Könnte dies wieder Violette Schwindlinge (Marasmius wynneae) sein?
21) Eine Exkursion auf Kalk ohne Spechti ist keine richtige Kalk-Exkursion
22) Tja...keine Ahnung! Spp-Abdruck ist in Arbeit.
23) Ein paar alte mutmaßliche Sparrige Schüpplinge (Pholiota squarrosa) durften auch mit aufs Bild.
24) Bei diesen Kerlchen hatte ich zunächst keine Idee. Zu Hause war dann die Überraschung groß als ich daran gerochen habe: es war der gleiche widerliche pissige Geruch den ich erst einige Tage zuvor schon mal in der Nase hatte. Das Fleisch rötete im Schnitt leicht, etwas stärker in der Stielbasis. Ist es der Birnen-Risspilz (Innocybe pyriodora)? Den kenne ich aber mit deutlich zerupfterem Hut. Auch scheint es mehrere Risspilze mit einem ähnliche Geruch zu geben?
25) Irgendwas auf Totholz. Sah hübsch aus und ich dachte den einen oder anderen könnte ein Bild davon erfreuen
26) Ein schönes Farbspiel: Rosa Rettichhelmling und Grüner Anis-Trichterling.
27) Die Spindeligen Rüblinge (Gymnopus fusipes) kommen nun auch aus ihren Löchern.
28) Zum Abschluss der kurzen Tour gab es noch Gilbende Erdritterlinge (wer auch immer das aus der Gruppe ist).
Es war eine schöne Runde durch den Wald und es gab wirklich viel zu sehen. Kaum zu glauben dass ich kaum mehr als anderthalb Stunden unterwegs war! Als kleine Belohnung sammelte ich auch gleich mein Abendbrot mit ein:
1. Butterpilz, eigentlich erkenne ich diesen sofort - komisch.
Dann war dieser eine schmächtigere, hellere Ausgabe und auch die "wattigen" Teilvelumsreste habe ich vermisst. Könnte es vielleicht der ringlose Butterpilz sein? Dann wäre es ein Erstfund für mich.
Das Teilvelum ist doch deutlich auf Deinen Bildern zu sehen: es verhüllt noch komplett die Röhren und hängt daher noch nicht als lappiger Ring am Stiel. Wenn der Pilz größer wird reist es vom Hutrand herunter und gibt dann den Blick auf die Röhren frei.
Zu den Büschelraslingen: ich kenne diese selber noch nicht allzulange, vor allem kann ich zur Avriatiosnbreite nichts sagen. Daher ist meine "Bestimmung" hier nur als Idee zu verstehen
Hallo Dodo,
hier meine bescheidenen Bestimmungsversuche:
1) Was spricht gegen den Butterpilz?
2) Auf Holz gewachsen? Sieht für mich aus wie der Purpurfilzige Holzritterling.
3) Ich denke an einen Egerlingsschirmling: schaut aus wie ein Champi aber hat weiße Lamellen. Wenn er mitten im Stadtgebiet wuchs dann werfe ich mal den Rosablättrigen Egerlingsschirmling in den Raum.
4) Der büschelige Wuchs lässt mich an den Braunen Büschelrasling denken. Allerdings kenne ich den mit deutlich dunklerer Hutfarbe..
Der Flockebstielige wäre essbar, aber im Netz natürlich keine Freigabe.
Roh (aber wer isst den schon roh) ist er wohl giftig. Mit Alkohol soll es gelegentlich Unverträglichkeiten geben. Verwechslungen sind mit anderen "dicken" Röhrlingsarten möglich. Da wäre zuerst mal der Satanspilz zu nennen. Der wäre giftig - aber nicht tötlich. Der Netzstielige Hexenröhrling wäre sehr ähnlich, hat aber ein rotes Netz am Stiel und keine rote Flocken. Wäre essbar mit den selben Vorbehalten wie bei Deinem Pilz. Andere ähnliche Arten sind selten und bei den Röhrlingen gibt es eigentlich keine echt gefährlichen Burschen.
Hallo Manfred,
die Diskussion zur Kombination vom Netzstieligen Hexenröhrling mit Alkohol umschiffe ich jetzt mal (die Wissenslage dazu ist schlicht als unklar zu bezeichnen). Aber das der Flockenstielige Hexenröhrling mit Alkohol zu Unbverträglichkeiten führen soll wäre mir absolut neu. Mir ist (vom Roh-Verzehr mal abgesehen) keine Einschränkungen bezüglich des Speisewerts diese Art bekannt. Woher hast Du Deine Informationen?
P.S.: Ich meine ebenfalls ein Stielnetz zu erkennen ´. Die Bilder sugerieren außerdem dass der Pilz beim Spaziergang mit Kinderwagen in der Nähe einer Straße gefunden wurde. Dieser Standort passt zum anspruchslosen "Netzhexe" sehr viel besser als zu "Flockenhexe".
@ Roflex: Schneide den Pilz mal durch und Du wirst dein "blaues Wunder" erleben! Immer wieder spannend das zu beobachten
Nachtrag: auf der Pilzausstellung gab es laut Veranstaltern 531 Arten zu sehen! Etwa 1300 Besucher schauten am Wochenende vorbei. Ich finde das sind sehr beachtliche Zahlen.
Wenn hier irgendjemand etwas dazu sagen soll dann wäre ein Schnittbild nicht schlecht Was kannst Du zum Geruch sagen?
Kibby könnte ich hier noch ergänzen, das gefällt mir recht gut.
Den Kibby habe ich auch und ich mag den Schlüssel wegen seines logischen Aufbaus. ABER: ich habe schon häufig damit Täublinge geschlüsselt und mich sehr viel häufiger hoffnungslos verlaufen als dass ich zu einem (korrekten) Ziel gekommen wäre. Ich benutzte das Buch noch immer gern - aber ich habe mittlerweile deutlich weniger Vetrauen in den Schlüssel.
Ich meinte damit den Zitronenblättrigen Täubling, Russula Sardonia.
Den anderen hatte ich anfangs schon aus der Wahl nehmen können.
Warum hast Du den anderen (also Russula queletii) schon anfangs aus der Wahl nehmen können? R. sardonia hat jung ungewöhnlich gelbe Lamellen, das ist ist sehr auffällig und sollte direkt nach dem abernten aufgefallen sein. Beim R.sardonia wird die gelbe Lamellenfarbe nicht durch das Spp geprägt sondern durch die Lamellen selbst.
[..] ..während die Säufernase bei mir noch die Frage aufwirft ob die tatsächlich erst nach drei Tagen gelb an den Lamellen werden sollte. Ich hätte erwartet bei dem stets gelbe Lamellen vorzufinden.
Bringst Du hier gared etwas durcheinander? Es gibt zwei "Säufernasen" auf die man ausgesprochen häufig trifft:
In unseren (Nadel-)Wäldern gehören diese beiden Arten neben dem Ockertäubling zu den häufigsten Täublingen überhaupt (mit weitem Abstand).
Also wenn das so richtig dunkel war, dann dürfte es ja kaum eine Lepista sein. Die haben zwar auch irgendwie gefärbtes Sporenpulver, aber ja nur blass.
Also ein ganz helles ocker, helles cremerosa oder blassviolett.
Hallo Pablo,
da der Fruchtkörper nur wenige Sporen abgegeben hat war der Spp-Abdruck nicht wirklich gut zu bewerten. Man konnte aber klar sehen dass es in eine rosaliche Richtung geht - viel mehr leider aber nicht. Der Mehlgeruch stellte sich erst nach dem Längsschnitt ein; beim intakten Fruchtkörper konnte ich ihn nicht wahrnehmen.
[..] Sogar Rotwein wird von einigen Menschen schlecht vertragen. Und manche vertragen gar keine Pilze, nicht mal Steinpilze. Ich glaube dass jeder soll da ein bisschen Detektiv spielen und rausfinden ob man bestimmte Lebensmittel verträgt oder nicht.
Hier sind wir wieder bei einem Dilemma welches wohl jeder hat der Einsteigern die Welt der Pilze näher bringen möchte. Einerseits möchte man niemanden verschrecken und keine Angst vor Pilzen verbreiten, die bei einigen wenigen) Menschen zu Unverträglichkeiten führen. Andererseits muss man aber die Menschen darüber aufklären damit sie selbst entscheiden können ob sie den Versuch wagen wollen bzw. keine Panik bekommen wenn's im Bauch rumort. Im Zweifelsfall sind die Autoren wohl eher vorsichtiger - und das ist auch gut so.
Ich schreibe schon seit vielen Jahren in vielen Internet-Foren mit und war davor in diversen (den Gott-hab-sie-selig) Newsgroups unterwegs. Ich habe also schon viele Diskussionsplattformen aktiv erlebt und dort unzählbare Stunden lesend wie schreibend zugebracht. Ich habe Plattformen erlebt in denen der Gründer diktatorisch herrschte; Plattformen wo ein Amdin-team sehr kleinkariert werkelte und Plattformen wo es an Administration ziemlich oder völlig mangelte. Welches Maß an Administration sinnvoll ist meiner Erfahrung nach sehr von der Größe des Forums, den dort besprochenen Themen und der Zusammensetzung der Forenten abhängig - es gibt also scheinbar kein Patentrezept.
Der Ton und die Art der Administration hier in diesem Forum erscheint mir persönlich sehr angemessen und mit Augenmaß geführt. Insgesamt herrscht hier wie ich finde eine sehr angenehme Atmosphäre - was sich nicht nur an den vielen hochwertigen Beiträgen zeigt sondern auch an den vielen kleinen wie großen Treffen von Forumsmitgliedern. Ich bin hier gern unterwegs und weiß dies sehr zu schätzen. Ich kann mich daher zusammenfassend nur bei den Admins für ihre Arbeit bedanken und sie für Ihre m.M.n. gute Administration beglückwünschen.
Den erwähnten offiziellen Text habe ich gestern mit großer innerer Zustimmung gelesen und finde ihn ungewöhnlich ausführlich ausgeführt und hervorragend formuliert.
Stimmt in der Sache! Trotzdem ist die Diskussion um den Speisewert des Kahlen Kremplings in gewissen Kreisen immer noch akut. Ich kenne genug Leute, die den auch heute noch essen. Allen voran Russen und Russlanddeutsche.
Der eine verträgt ihn, der andere stirbt halt davon. Manchmal hat man halt Pech...
Die Diskussion "..aber ich habe den schon immer gegessen und ich lebe noch!" ist vermutlich so alt wie die Pilzberatung selbst Letzten Endes kann man die Menschen nur aufklären, nicht aber belehren..
Ich habe gelesen, dass die "giftigen" Inhaltstoffe in der Huthaut sind. Wenn man sie abzieht, minimiert man doch das Risiko von Unverträglichkeitreaktionen. Wir werden sie weitersammeln und die Huthaut vorm Zubereiten abziehen, weil wir sie gut vertragen haben, aber wenn man in einem aktuellen Pilzbuch einen Totenkopf neben dem Pilz sieht, verunsichert mich das doch etwas. Unser 6-jähriger hat von den Butterpilzen jedenfalls nichts bekommen...
Die Huthaut sollte man vor allem im Wald abziehen weil die Pilze dann nicht mehr jede Menge Dreck anziehen und man das Sammelgut recht sauber nach Hause bekommt Das in der Huthaut besonders unbekömmliche Stoffe enthaltensein sollen liest man öfter - ob das wirklich der Fall ist weiß ich jedoch nicht.
Der Butterpilz steht im Verdacht das Paxillus-Syndrom auszulösen. Noch immer scheiden sich die Geister, wenn es um den Genuss Kahler Kremplinge geht, vom Butterpilz mal ganz zu schweigen.
Hallo Harald,
der Kahle Krempling wird von der DGFM eindeutig als Giftpilz deklariert und sollte auch so behandelt werden. Beim Butterpilz gibt es meines Wissens nach noch keine Aussage dazu, wohl aber die Bewertung als Pilz mit diskussionswürdigem Speisewert.
Grund: es wurde beobachtet, dass nach Verzehr bei einigen Menschen Unverträglichkeitsreaktionen auftraten.
Hallo Carmen,
um es nochmal konkret zu formulieren: wenn ihr den Butterpilz gut vertragt dann sammelt und esst ihn weiterhin. Wenn ihr aber Gäste einladet solltet ihr auf das Kredenzen dieser Pilze verzichten. Die erwähnten Unverträglichkeitsreaktionen sind meist Durchfall und dergleichen - also nichts dramatisches aber dennoch etwas auf das man getrost verzichten kann.
Strike!
Aber jetzt kommt das Mikroskop. Vermutlich kann man Tellerlinge von Rötelritterlingen anhand der Sporen unterscheiden, aber halt mit dem berühmten "M". Naja, vielleicht noch an was anderem: Rötelritterlinge pflegen nicht mehlig-gurkig zu riechen, Tellerlinge dagegen können das schon mal.
Dann wird es wohl bei diesen losen Ideen bleiben. :-/ Dennoch schön so weit gekommen zu sein.
Eine Idee zu 11)
Die Hutoberfläche erinnert mich an den Bleiweißen Trichterling; der dunkle Stiel will aber nicht so recht passen :-/
Pilz1:
Erinnerte mich spontan an einen Ritterling, Spp. ist aber braun mit Tendenz ins graubraune und weniger rostbraun (es kann aber auch rostbraun sein, leider kam nicht viel Spp über Nacht raus). Geruch extrem auffällig, widerlich beißend, erinnert mich an Raubtierhaus im Zoo. Geschmack habe ich mir verkniffen. Hot und Stiel braun und grob schuppig. Die Stielspitze weist einen auffälligen rosalichen Farbring direkt unterm Lamellenansatz auf. Bei der Sporenpulver-Farbe grau-braun sind wir bei den Risspilzen oder Fälblingen? Ich würde dann eher Richtung Risspilz tendieren, dann verließen sie mich aber.. Ich hatte gehöfft dass der extreme Geruch eine Bestimmung erleichtert - scheinbar leider doch nicht.
Es gibt ein Update! Am Wochenende hatte ich bei der Landespilzausstellung Thüringen ein Haha-Erlebnis. An der "Geruchs-Theke" gab es neben den Klassikern wie Maggi-Milchling, Kokosflocken-Milchling, Knoblauch-Schwindling., Gurkenschnitzling etc. auf einen Birnenrisspilz (Inocybe fraudans). Ich habe mal daran geschnuppert - und wusste sofort dass ich den gleichen Geruch vor mir habe wie letztes Jahr bei diesem obigen Fund! Auch optisch sah der Pilz meinem Fund sehr ähnlich: kegeliger Hut, grob-schuppige zerfledderte Huthaut, die Farben passen ebenso.
Was dieser Geruch mit Birne zu tun haben soll ist meiner Nase völlig unverständlich. Manche riechen hier etwas Obstler-artiges - für mich riecht der Pilz einfach nur säuerlich stechend mit leichter Tendenz zu Amoniak - ergo: pissig. Ich weiß nicht was ihr für Obst esst, aber die Birnen die ICH esse riechen und schmecken anders.
Egal - es war ein toller Moment einen vor einem Jahr gefundenen unbekannten Pilz nachträglich einsortiert zu bekommen. Zumal der Geruch so einmal und einprägsam ist dass ich ihn jetzt wohl immer erkennen werde.
Hallo,
Leucopaxillus gentianus lag gestern in Ilmenau mit 5 ausgewachsenen Exemplaren auf dem Ausstellungstisch, das ist makroskopisch ein ganz anderer Pilz. Wenn das Sporenpulver rosa sein sollte, kommt die Gattung Tellerling (Rhodocybe) in Betracht. Herablaufende Lamellen, Bereifte Hutoberfläche und Mehlgeruch im Anschnitt sind alles Merkmale dieser Gattung. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass man bei Nr. 2 ohne Mikroskop-Einsatz bestimmungstechnisch zurande kommt.
Update Spp-Abdruck: dem Fruchkörper war nur sehr widerwillig etwas Spp abzutrotzen, aber das Wenige hat genügt um zu erkennen dass es in Richtung (fleisch)rosa geht. Trichterlinge etc. sind also raus und wir sind bei Rötelritterlingen, Tellerlingen, ...?
Bezüglich einiger Funde hat sich nun etwas mehr Klarheit ergeben. Leider konnten meine Funde nicht im detail bestimmt werden - auf der Pilzausstellung waren die experten schlicht zu sehr damit beschäftigt Funde zu sortieren bzw. auszulegen. Dennoch möchte ich die neuen Erkenntnisse gern hier teilen:
6) bzw. 9)
Hier wurde häufiger der Bittere Schleimkopf (Cortinarius infractus) als Hypothese geäußert. Eine allerletzte Gewissheit ist leider nicht gegeben.
7)
Von mehreren Sachverständigen wurde der Messing-Klumpfuß (Cortinarius elegantior) in den Raum geworfen. Auch das ist nur als Arbeitshypothese zu verstehen - für eine genauere Beschäftigung war keine Zeit. Ein Test mit KOH wurde gemacht - das Fleisch rötete damit nicht. Was auch immer das jetzt für die Bestimmung bedeutet
15)
Der Geruch entwickelte sich gerade unter Luftabschluss doch sehr schnell sehr eindeutig: ekelhaft stechend, fast pissig, ein wenig in Richtung Schwefelritterling gehend. Damit wäre der Lästige Ritterling wohl sehr wahrscheinlich.
20)
Hier wagte sich niemand heran. Dieser Pilz muss also leider unbestimmt bleiben. Ich tröste mich mit der Aussage dass Telamonien eine sehr schierige Untergattung ist.
23)
Dieser Pilz hat bei den Pilzlern in Ilmenau Interesse erzeugt Zunächst wurde bei schnellem Draufschauen der Tigerritterlings als Idee geäußert - bis jemand mit guten Augen ein sichtbares Röten am Hutrand bzw. an der häufig betastetem Stielbasis auffiel. Es geht also eher in die Richtung Tricholoma orirubens. Was hier aber nicht ganz passt ist der Standort: T. orirubens soll eher bei Nadelbäumen zu finden sein - bei mir stand er aber in einem Buchenwald, vereinzelt durchmischt mit Hainbuchen und Eichen. Da es aber in der Gegend auch immer mal wieder Kiefern gibt kann ich deren Vorkommen am Fundort nicht kategroisch ausschließen. Ein Schnittbild wurde unterlassen - der Pilz sollte ja noch ausgestellt werden.
[..]
Also, enttäuschend ist der Herbst bei uns nicht. Thomas (Chorknabe) kann das bestätigen, er kommt ja auch aus meiner Stadt.
Dem kann ich noch einmal beipflichten; die letzten beiden Woche waren hier in und um Jena wirklich großartig. Übrigens schöne Funde; so macht das Pilze suchen doch Spaß
Hallo,
hier noch ein Bild vom Saal in dem die Ausstellung statt fand. Es sieht sehr leer aus - was daran liegt dass das Bild quasi nach Feierabend entstanden ist. Die Ausstellung war den gesamten Samstag über sehr gut gefüllt; das Interesse war groß.
Die Schnüffeltheke war klasse; viele Besucher waren überrascht an einem Pilz zu schnuppern und Kokos zu riechen
Übrigens hat der Besuch der Festhalle nostalgische Gefühle bei mir ausgelöst: ich habe in Ilmenau studiert und hier in der Festhalle nicht nur die eine oder andere Party "erlebt". Eine Zeit lang gab es an der Technischen Universität ein Mangel an Hörsäalen; daher fanden Vorlesungen und sogar Prüfungen in der Festhalle statt..