Beiträge von Chorknabe


    Dass der Schwefelporling auf Eibe giftig wird, weiß ich von Aussagen im Münchner Pilzverein. Solltest Du hierzu noch etwas finden, würde ich mich freuen, wenn du mich benachrichtigen würdest, da es ich mich auch sehr interessiert.


    Hallo Thomas,


    im Flammer wird die Aufnahme von Giftstoffen der Eibe durch Pilze erwähnt. Es gibt nicht nur dokumentierte Fälle von Schwefelporlingen an Eibe sondern auch glaubwürdige Vergiftungsfälle von Steinpilzen die unter einer Eibe wuchsen.

    zu 5)


    mir fällt auf den Bildern auf dass scheinbar blasenförmig eingeschlossene Luft unter der Huthaut zu sehen ist - genau so wie man es vom Bleiweißen Trichterling kennt (der wäre daher auch meine erste Idee gewesen). Ich kenne diese Eigenschaft nur noch von anderen Trichterlingen. Die Frage ist nun: "können" das auch Arten in anderen Gattungen?


    Das ist rein optisch m.E. T. terreum - typisch ist der filzige, fast wollige graue Hut...


    Hallo Konrad,


    eine Zwischenfrage: mir ist bei einigen Funden von Erdritterlingen aufgefallen dass die Lamelllenscheiden auffällig gesägt waren. Bei dem VFund hier kann man das im Ansatz auch ganz gut erkennen. Diese Eigenschaft haben wohl alle Erdritterlinge aber in unterschiedlicher Ausprägung? Ist das eher Streuung innerhalb der einzelnen Arten oder weisen bestimmte Arten hier eine besonders stark bzw. gering ausgeprägte Sägeblatt-Struktur auf?

    Hallo,


    wichtig wäre noch zu wissen: roch der Pilz nach Mehl? Riecht eine verletzte Stelle (Schnittfläche) nach Mehl? Schmeckt er nach Mehl?


    Ich sehe auf dem Bild Kiefernnadeln - da kommt mir gleich T. terreum in den Sinn. Der dürfte weder nach Mehl riechen noch schmecken.


    So ist es. :thumbup: Weder Geruch noch Geschmack sind bei Trich.terr. mehlgurkig.


    Danke für die Klarstellung - das scheint mir ein wichtiger Hinweis zu sein. Die Sache mit dem Mehl bei den Erdritterlingen ist schon sehr divers: manche riechen unverletzt danach, einige erst nach Verletzung, andere gar nicht. einige schmecken danach, andere nicht. Gefühlt scheint alles in allen Kombinationen vorzukommen ;)

    Hallo,


    ich danke Euch zunächst sehr für Eure Beiträge. Ich hatte ja gehofft dass der Gegenwind etwas geringer ausfällt - aber so ist es mir eigentlich noch lieber weil ich dadurch mehr für mich aus diesem Thread mitnehmen kann. :cool:


    Zunächst noch einige Anmerkungen zum Fundort: Der Park ist vermutlich schon sehr alt denn die Bäume dort sind allesamt sehr groß und stattlich. Man hat heimische und exotische Baumarten durcheinander gepflanzt (wie dass in Schlossparks nicht selten der Fall ist) - und Laub- wie Nadelbäume wechseln sich häufig ab. Zwischen den Bäumen sind teils verstrauchte Bereiche zu finden aber auch viele Wiesen unterschiedlicher Art. Direkt an den Wegen findet man auf den wiesen meist eine stark moosige Zone. Ob der Boden im Park eher kalkig ist weiß ich nicht - allerdings ist zu vermuten dass entlang der geschotterten Wege Oberflächenkalk vorhanden sein könnte.


    Was Pilze angeht ist der Artenreichtum dieses Parks für mich absolut verblüffend. Auf meinen Touren durch die Kalklaubwälder um Jena habe ich weniger Arten entdecken können wie hier. Auf unserer Tour durch den Park habe ich bspw. so viele Schnecklingsarten gesehen wie nie zuvor; auch fanden sich hier und dort viele (unterschiedliche) stattliche Cortninarien. Risspilze unterschiedlicher Art waren auf einigen Wiesen in Massen vorhanden. Neben dem Park befindet sich ein alter sowjetischer Friedhof (ebenfalls sehr sehenswert) der nur von wenigen Besuchern betreten und vermutlich auch nicht allzu intensiv bepflegt wird. Hier fand sich auf den Wiesen bspw. gelbe und weiße Wiesenkeulen oder Saftlinge (Schwärzender S., Kirschroter S., Papageien-S.).


    Ich nehme an dass der Park durch seine sehr abwechslungsreiche Gestaltung auch sehr unterschiedliche Mikro-Biotope aufweist wodurch sich örtlich eng begrenzt spezielle Pilzarten ansiedeln. Das könnte erklären wieso so viele unterschiedliche (Erd-)Ritterlings-Arten vorhanden waren. Braune und weiße Ritterlinge waren übrigens nicht zu finden, lediglich der Schwefelritterling zeigte sich an einigen Standorten (unter riesigen Buchen).




    Die 4 ist aus meiner Sicht schlicht und einfach Tricholoma scalpturatum.
    Die Gruppe ist aber schon ziemlich bös, allerdings würde ich unter Tricholoma inocyboides auch einen sehr hellen (weißen oder fast weißen), ziemlich schmächtigen Pilz verstehen. Der Buckel kann mal rauswachsen im Alter, lässt sich aber auch dann meist noch ertasten.


    Ich gebe zu: meine Hypothese war doch "etwas" sehr mutig. Ich bekomme diesen Artenkomplex der Gilbenden Ritterlinge noch gar nicht auseinander - was schade ist weil die gilbenden Erdritterlinge zur Zeit auch im Stadtgebiet ein sehr häufig anzutreffender Pilz ist. Den Hinweis auf T. inocyboides als schmächtige Art nehme ich daher dankbar zur Kenntnis, ebenso das unterschiedliche Verhalten beim Gilben. :)




    Allerdings fehlen mir hier doch einige Informationen... Was für eine Ökologie lag vor?? ich vermute Kalk-Laub"wald"? Wie groß sind die Frunktkörper? Sehen alle so schmächtig aus.. Bilder von frischen FKern hätte ich zudem besser gefunden..


    Hallo Konrad,


    Danke für Deine Meinungen zu den einzelnen Funden. Deine Kritik ist berechtigt - Bilder direkt vom Fundort - am besten von einer Kollektion - hätten es schon sein sollen. Im Nachhinein ärgere ich mich selbst darüber. Das meinte ich mit meinem eingangs erwähnten Hinweis der "sauberen Arbeitsweise". Ich muss mir das unbedingt angewöhnen sonst komme ich bei der Bestimmung von solchen nicht einfach Artenkomplexen wohl nicht weiter. Leider lässt sich der Umstand der fehlenden Bilder für diese Funde nicht mehr korrigieren, aber fürs beim nächste Mal behalte ich das im Hinterkopf. Es fällt mir auch zugegebenermaßen schwer im Augenblick des "Jagdfiebers" für jeden Fund die notwendige Sorgfalt walten zu lassen: sichten, frei legen, zu ener Kollektion gruppieren, Bilder machen; mehrere Fruchtkörper vorsichtig entnehmen und am besten separiert mit einem Hinweis (wegen Zuordnung er Fotos) verstauen..




    T. basirubens ist ein Pilz mit dicht filzig-wolliger, nicht schuppiger Hutoberfläche, der an der Stielbasis leuchtend pink wird (fast wie ein Leuchtmarker, so dass man meint, jemand hätte den Pilz aus Scherz angemalt).
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    Leider sind auch hier keine Stielrhizoiden zu erkennen, deren Farbe man beurteilen könnte. Also: mit Restunsicherheit für T. orirubens.


    Auf diesen (letztlich naheliegenden) Verdacht bin ich selbst nicht gekommen, danke für den Hinweis. Jetzt wo Du aber die kräftige Margenta-Verfärbung der Stielbasis bei T. basirubens erwähnst (kannte ich so noch nicht) - genau dies ist mir bei meinem Fund auf den Bildern aufgefallen: lokale und abgegrenzte margenta-farbene Verfärbungen an der Stielbasis (auf den Bildern kann man vielleicht erkennen was ich meine). Allerdings schreibt FNE4 dass T. orirubens nicht nur blaue sondern auch magenta-Verfärbungen aufweisen kann - was mich wieder etwas ratlos zurücklässt. Wie kann man nun die beiden rötenden Arten verlässlich auseinander halten?


    So, jetzt zum Tigerritterling. Wie ihr wisst, experimentiere ich seit zwei Jahren mit diversen Reagenzien an Ritterlingen herum. Da Ritterlingsarten sehr unterschiedlich auf Guajak reagieren, in etwa mit Täublingen vergleichbar, könnte dies zur Bestimmung eingesetzt werden, wenn es sich als hinreichend reliabel herausstellen sollte. Bei Ritterlingen reagiert das Guajak generell etwas langsamer als bei Täublingen. Es erwies sich als am praktikabelsten, nach dem Auftragen etwa 30 Sekunden abzuwarten und dann das Foto zu machen. So ergaben sich die größten Abweichungen in der Reaktion.
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    Hallo,


    das sind spannende Experimente die Du uns hier vorstellst. Wenn die kräftige Reaktion beim Tigerritterling tatsächlich reproduzierbar wäre dann wäre das in der Tat ein tolles Werkzeug um diese Art von den ähnlich aussehenden Erdritterlingen abzugrenzen. In jedem Fall ermutigt mich Dein Bericht selbst mal gefundene Erdritterlinge mit Gujak zu traktieren. :cool: Ich freu mich auf weitere Erkenntnisse zu diesem Thema!

    Hallo,


    schöne Funde die Du uns hier zeigst! Den Grünling oder den Frostschneckling durfte ich selbst noch nicht finden, insofern freue ich über die Bilder dieser Arten ganz besondern. ;)


    Moment mal, mag sich jetzt so mancher denken - Oehrling im Leindorfer Sandkasten, und keine Weißbraunen Ritterlinge zu sehen? Doch, es gab auch von denen welche, nur wollte ich dazu einen eigenen Beitrag aufmachen. Also bitte ich um noch etwas Geduld.


    Ich bin schon sehr gespannt auf diesen angekündigten Beitrag! :)

    Mittlerweile hat sich der Hallimasch - zumindest hier in Thüringen - doch noch aus dem Versteck getraut. Vor einer Woche war er im Kalk-Laubwald die häufigste Artengruppe und wuchs teilweise wie gesät überall durchs Laub und scheinbar direkt auf dem Boden; man konnte keinen Schritt tun ohne Fruchtkörper zu zertreten. Auch dieses Wochenende war er bspw. in einer Parkanlage extrem häufig vertreten.

    Hallo,


    am gestrigen Sonntag unternahm ich mit einem Bekannten aus der ThAM eine gemeinsame Exkursion. Er zeigte mir ein wirklich tolles Gebiet - der Schlosspark rund um das Schloss Belvedere in Weimar. Ich kenne die Anlage dort natürlich von Besuchen - aber Pilze hab ich dort noch nicht gesucht. Ein Fehler - der Artenreichtum ist wirklich immens.


    Neben unzähligen Arten die wir dort finden konnten gab es dort auch zahlreiche Erdritterlinge, denen schon bei der Auffinde-Situation anzusehen war dass es sich nicht immer um die gleiche Art handelt. Ich habe mal einen ganzen "Schwung" mit nach Hause genommen und mich an einer Bestimmung versucht. Als Literatur stand mir hauptsächlich das Fungi of Northern Europe Band 4 (FNE4) zur Verfügung. Ich möchte hier mal meine Versuche vor- und zur Diskussion stellen.


    Um eines vorweg zu nehmen: ich muss mir unbedingt angewöhnen sauberer zu arbeiten. Gerade in einem sehr alten Park mit sehr vielen unterschiedlichen und teils exotischen Bäumen sollte ich mir unbedingt die Fundsituation aufzuschreiben. Das habe ich leider unterlassen - und so kann ich mich nun bei den wenigsten Funden erinnern welche Bäume in unmittelbarer Umgebung standen (und welche nicht). Ich bitte Euch mir diese Unterlassung nachzusehen - bei meinen kommenden Exkursionen muss ich mir das ganz dringend angewöhnen. Zu allem Überfluss rutschte mir kurz vor Ende der volle Pilzkorb aus der Hand - und alles war durcheinander. Ich musste daher zu Hause jeden Fruchtkörper einzeln bearbeiten, so einige Fruchtkörper überlebten diesen Unfall auch nicht.


    Sämtliche Detail-Bilder sind etwa 24 Stunden nach dem Fund erfolgt, die Pilze lagen über Nacht in der warmen Küche (ich wollte eventuell Farbreaktion forcieren).



    Hier zunächst ein Bild mit allen Funden:





    3) Fundort vermutlich an bei Laubbäumen (aber welche?). Beim Finden fiel mir die bläuliche Verfärbung an der Stielbasis noch nicht auf; zu Hause war sie jedoch recht auffällig. Im Grunde kam hier nur noch T.orirubens und T.atrosquamosum in Betracht. Gelbliches Basismycel konnte ich nicht entdecken; allerdings hatte ich den Pilz auch nicht besonders achtsam "geerntet". Nach einem Tag liegen lassen fand ich die Lamellenscheiden und Hutrand merklich errötet vor. Ich traue mich daher diesem Fund den Arbeitstitel T. orirubens zu verpassen.




    4) Die recht einheitlich hell gefärbten Hüte dieses Fundes erinnerten mich gleich an den Gilbenden Erdritterling - und der Verdacht bestätigte sich beim Umdrehen: Fraßgänge in den Lamellen waren kräftig gelb verfärbt. Der merklich mehlige Geruch des unverletzten Fruchkörpers und der mehlige Geschmack waren weitere Indizien. Auffällig ist auch die kräftige Gelbverfärbung an der Stielbasis die meines Erachtens erst über Nacht so richtig auftrat. Leider habe ich es versäumt einem jungen Fruchkörper mitzunehmen - ich meine aber einen solchen in der Hand gehabt und einige zwischen Hut und Stiel gespannte Cortina-Fäden entdeckt zu haben. Andererseits hatte ich an diesem Tag viele Erdritterlinge in der Hand - war es genau an der Fundstelle dieses hier abgebildeteten Fruchkörpers?! Wen dem so wäre und zudem annehmend dass diese nur sehr gering ausgerpägte Cortina repräsentativ ist dann könnte man T. scalpturatum ausschließen (dieser weißt keine Cortina auf) und T. argyraceum ebenso (dieser hat eine kräftig ausgeprägte Cortina?) - und ich lande bei T. inocybeoides. Aber letzten Endes ist das jetzt alles nur wild spekuliert. Wie bekomme ich (ohne Mikro?) diese drei Arten halbwegs sauber auseinander dividiert?





    5) Dieser Fund erinnerte mich sofort an den Gemeinen Erdritterling, und freudig bemerkte ich das Vorhandensein von herrlichen alten und sehr mächtigen Kiefern in unmittelbarer Umgebung. Der Hut war auffallend dicht und fein grau geschuppt; die Lamellen sehr hell, fast weiß. Der Stiel ebenfalls nahezu weiß und nicht von schwärzlichen oder bräunlichen Fasern/Schüppchen überzogen. Der Geruch war nicht mehlig, weder beim intakten noch beim zerschnittenen Fruchkörper. Auch der Geschmack war nicht mehlig. Ich meine daher hier T. terreum vor mir zu haben.





    6) Diesen Fund fand ich bereits bei Entdecken spannend weil mir solch eine große Hutschuppung bislang selten begenet ist. Leider ist mir der Pilz beim Transport in seine Einzelteile zerfallen. Bäume in der Nähe vermutlich nur Laub. Der Geruch des intakten Fruchkörpers war nicht mehlig sondern leicht süßlich mit einer stechenden Note die man als pfeffrig interpretieren könnte. An der Schnittfläche roch jedoch deutlich mehlig. Geschmack war mehlig und mild. Verfärbungen am Stiel oder Lamellen konnte ich am Abend des Fundtages nicht feststellen. Auffällig erscheint mir der kräfitg überfasterte/bzw. geschuppte Stiel mir schwärzlichem Filz. Mit dem FNE4-Schlüssel bin ich dann recht zügig bei T. squarrulosum gelandet.



    7) Dieser Fund landet unter der Annahme im Korb es sei vermutlich die gleiche Art wie Pilz 6. Zu Hause bemerkte ich dann jedoch Unterschiede. Der Geruch war zunächst nicht mehlig, im Schnitt trat dann aber eine Mehl-Note zutage. Der Geschmack war kräftig mehlig und mild. Nach einer Nacht im Warmen wies der Fruchtkörper jedoch eine merkliche rötliche Verärbung an der Stielbasis auf die mir Tags zuvor nicht aufegfallen war. Nach einem weiteren halben Tag ist nun der gesamte untere Bereich des Stiels leicht rötlich angelaufen. Ich bin daher versucht diesen Fund T. basirubens zu benennen.




    1) Hier kenne ich die Fundsituation nicht mehr. Hut ist grau und fein geschuppt, Lamellen sehr hell. Geruch nicht mehlig, auch Geschmack nicht. Der Stiel ist ebenso fast weiß und kaum überfasert. Verwundert hat mich der keulig verdickte Stiel. Im Schnitt viel der hohle Stiel auf. Nach einem Tag liegen lassen fällt keine Verärbung an Lamellen oder Stiel auf. Ich würde ihn daher als T. terreum bezeichnen. Detail-Bilder habe ich leider nicht gemacht.


    2) Zur Bearbeitung dieses Fundes bin ich nicht gekommen. Nach einem Tag liegen fiel mir beim Fotografieren die bläuliche Stielspitze auf. Die Lamellenscheiden haben sich zudem rötlich/bräunlich verfärbt. Daher könnte man hier (ohne Geruchs- und Geschmacksprobe) ebenfalls den Namen T. orirubens vergeben? Detail-Fotos liegen leider nicht vor.



    8) Bei diesen Funden fand ich den extrem dünnen Stiel auffällig; mangels Zeit habe ich mich jedoch mit diesen Funden nicht befassen können; nun liegen sie nur noch arg eingetrocknet vor. Detail-Fotos liegen leider nicht vor.




    Fazit: wieso immer Wald wenn der Park mindestens ebenso viel zu bieten hat? Der Artenreichtum war wirklich gewaltig; allein Hygrocybe und Hygrophoris zusammen brachten mehr als 10 Arten zusammen. Dass derartig viele mutmaßlich! unterschiedliche Erdritterlinge auf so kleinem Terrain zu finden sind hat mich ebenfalls sehr überrascht.


    Ich freue mich über Meinungen und Kritik zu meinen Bestimmungsversuchen. Ritterlinge machen mir gerade viel Freude (weil man ohne Mikroskop doch recht weit kommt) - daher bin ich über jedwede Anmerkungen zu meinem obigen Bericht sehr dankbar.

    Nachtrag: mittlerweile ist mir klar wieso sich die Pilze auf der kleinen Wiese so schnell verbreiten konnten. Nur wenige Tage nach meinen Post kamen die Rasenmäher und die gesamte Wiese wurde - mit allem was dort drauf steht und kein Baum ist - sehr knapp über dem Boden gekappt und in sehr kleinen Stücke zerhexelt über die Wiese verteilt. Das ist fast noch effektiver als der Sporentransport mittels Wind :cool:

    Zitat


    23) Ein paar alte mutmaßliche Sparrige Schüpplinge (Pholiota squarrosa) durften auch mit aufs Bild.


    Und die hatten auch schuppige Stiele? Hätte ich gar nicht erkannt. Muss an der Farbe liegen.


    Hallo Ingo,


    ich gebe zu dass meine (im sonstigen wirklich tolle) Kamera bei gelben Farben mitunter die Segel streicht. Das ging mir bereits neulich so als ich einen Schwefelritterling im Moos ablichten wollte - auf dem Bild war der Pilz dann allenfalls creme-Farben und keinerlei Spur vom Gelb war mehr zu sehen. Gut möglich also dass das auch bei diesem Bild zugeschlagen hat. Ich hab die Pilze auf jeden Fall sehr viel gelblicher in Erinnerung.


    19) Ein kleiner Unbekannter; meine spontane Idee waren (Feuer)Schüppling.


    Ich greife meinen Faden nochmal auf: könnte es sich bei diesem obigen Unbekannten um den Schuppigen Raukopf handeln? Ich hätte meinem Fund doch mal ein Spp-Abdruck abringen sollen, dann hätte ich zumindest etwas mehr Sicherheit..


    zur späten Stunde noch ein paar Fotos des Grünspan-Träuschlings, - Stropharia aeruginosa - vom nun vergangenen Wochenende. All zu häufig finden wir ihn nicht, diesen wunderschönen Pilz. Den Fund möchten wir teilen.


    Hallo Markus,


    schöne Bilder! Dass er bei Euch selten ist wundert mich etwas, bei uns ist er zur Zeit im Laubwald (auf Kalk) ein Massenpilz 8|


    Ansonsten muss ich dich unbedingt mal besuchen kommen. ICH WILL PHLEGMACIEN. :cool: Deren Bestimmung macht großen Spaß. :sun:


    Leider kann ich dir bei den anderen Cortinarien nicht helfen. Wenn du dich da weiter mit Schleierlingen befassen willst, dann 2 Ratschläge.


    1. Besorg dir 20-40%iges KOH
    2. Besorg dir die Funga Nordica (sie wird bad wieder erhältlich sein)


    Hallo Stefan,


    dann sollten wir mal über einen Besuch in Jena sprechen.. ;)
    Du schreibst dass die Funga Nordica bald wieder erhältlich sein wird - hast Du da genauere Infos?




    P. S.: als PSV darf man ruhig auch mal was selbst zu bestimmen versuchen, was man zunächst für unbestimmbar hält, das schärft die persönliche Kompetenz ;)


    Hallo Stephan,


    Kritik angekommen :shy: Ich gebe zu dass ich bei den Schleierlingen nicht mal versucht habe zu bestimmen. Allerdings ist im Bücherschrank nur Bon und GPBW vorhanden - aber damit hätte man durchaus mal starten können. Den Täubling wollte ich nach Ermittlung der Spp-Farbe schlüsseln. Den viel beschworenen Heringsgeruch konnte ich bislang nie als solchen wahrnehmen (was die Bestimmung als Heringstäubling nicht einfacher macht); bei meinem Fund fehlt bis jetzt jeglicher Geruch. Der Test mit Eisensulfat schlug leider fehl - meine Reagenz ist (wieder mal) "abgelaufen". Ein Kristall ist zur Zeit leider nicht zu bekommen, ich brauche also wieder ein neus Fläschchen (was dann wieder nur ein Jahr halten wird).


    Zu den Schleierlingen: ich werde heute Abend mal mit KOH panschen.




    Sehr schöner Beitrag! Zu den Schleierlingen vermag ich nichts zu sagen, aber das Grüne über deinem Täubling ist Hypomyces viridis. Schöner Fund übrigens ;)


    Danke für die Bestimmung! Hypothetisch gefragt: ich könnte den befallen Täubling trotz des Befalles essen?

    Ein herbstliches Hallo in die Runde,


    heute habe ich wieder mal ein paar Unbekannte aus dem Wald mit nach Hause gebracht zwecks Bestimmung. Bei einigen habe ich eine Idee, bei einigen noch keine.


    Bei den Funden sind so einige Schleierlinge mit dabei - hier bin ich mir im Klaren dass eine Bestimmung sehr wahrscheinlich nicht möglich ist. Aber der Wald hier steht gerade voll von denen, da wollte ich einige Funde dokumentieren und hier vorstellen, auch wenn sie unbenannt bleiben müssen.



    1) Ein Pilz der mich etwas ratlos macht. Habitus wie ein Schneckling, Hut speckig aber nicht schleimig. Geruch süßlich blütenartig; nach Durchschneiden kommt noch eine Portion Mehl mit oben drauf. Geschmack mild. Fundort unter Buchen, Eiche (kann aber auch Kiefer in der Nähe gewesen sein) auf Kalk. Ich tippe auf einen Ritterling (wobei mich der spindelige Stiel überrascht) und habe mal geschlüsselt: ich komme bei Tricholoma rapipes raus - kann das passen?




    2) Ein Schleierling unter Eichen bzw. Hainbuchen auf Kalk. Hut ordentlich schmierig. Geruch unauffällig.



    3) Noch ein Schleierling. Fundort siehe Nr.2. Geruch unauffällig.




    4) Noch ein Schleierling. War in natura etwas düsterer als auf den Bildern gezeigt. Fundort wie Nr.2.





    5) Ein Fund über den ich mich sehr gefreut habe - auch wenn die Pilze schon etwas überständig waren: der Mönchskopf?



    6) Noch ein Schleierling :rolleyes: Bemerkenswert war dass das Fleisch im Schnitt schnell dunkelte.




    7) Der vorletzte Schleierling - versprochen!




    8) Der letzte Schleierling...uff! Hier habe ich auch schon eine Idee: könnte es sich hier um den Semmelgelben Schleimkopf handeln? Fundort unter Kiefern auf Kalk. Irgendwo hier im Forum hatte ich mal den Tip aufgeschnappt dass man die Lamellen vom Stiel abzupfen soll und dann muss eine blaue Spur der Lamellen zu sehen sein - bei meinem Fund würde das zutreffen.
    Ich hatte den Semmelgelben Schleimkopf in mehreren Kursen bei Andreas schon vor mir - aber nur vom ansehen lässter sich ja im Feld nicht gleich sicher ansprechen. Worauf muss ich achten wenn ich ihn vor mir zu haben glaube?






    9) Ein Täubling der unter Kiefern zu finden war. Auffällig für mich das knallige Rot. Geschmack mild; Geruch für meine Nase unspezifisch: typisch leicht obstig wie bei vielen Täublingen. Spp-Farbe ist in Arbeit. Der feuchte Hut war fast etwas schleimig. Huthaut ist nur wenig abziehbar (weniger als 1/4 des Radius)



    10) Diesen Fund fand ich spannend. Vermutlich der gleiche Täubling wie Nr.9 - aber mit einer Art Schimmel überzogen?




    Was gab es sonst so im Wald? Hier einige Funde ohne Bilder:

    • Rosa Rettichhelmling (in Massen)
    • Gemeiner Rettichhelmling
    • Grünspanträuschling (ebenfalls häufig)
    • Edelreizker
    • Kuhmaul
    • "normaler" und Blasser Birkenmilchling
    • Gemeiner Erdritterling + Gilbender Erdritterling
    • Lästiger Ritterling
    • Spechttintling
    • Schopftintling
    • Stadtchampignon
    • Schiefknolliger Anischampignon
    • Sandröhrling
    • Violetter Schwindling
    • Grünblättriger Schwefelkopf
    • Stockschwämmchen
    • Berindeter Seitling
    • ..und vieles mehr..


    Danke fürs anschauen und Kommentieren! :)


    Hallo Thomas :)


    schöne Funde! Hast du die Ritterlinge mit deinem neuen Buch bestimmt?
    Hier ist irgendwie immer noch nicht viel los oder ich bin an den falschen Stellen.


    Hallo Thomas :)


    in der Tat, das neue Buch macht sich wirklich gut. Man wälzt zwar nebenher häufiger ein englisches Wörterbuch - aber man kommt mit dem Schlüssel wirklich gut zurecht. Die Beschreibungen finde ich auch klasse. Schön dass es hier jetzt viele Ritterlinge hat - da kann ich meinen Neuerwerb etwas "stressen" ;)


    Für alle anderen: es geht übrigens um dieses (sicher für viele bereits bekannte) Buch:



    ich hatte das bei meiner PSV-Ausbildung in 2003 schon beigebracht bekommen. Nach meiner Erinnerung steht das auch im alten Flammer drinne. Müsste ich jetzt aber nachschlagen.


    ich habe gestern mal im neuen Flammer nachgeschlagen. Er erwähnt bei der Abhandlung zum Paxillus-Syndrom dass es drei beschrieben Fälle einer Immun-Hämolyse nach Genuß größerer Mengen Butterpilze gibt. Quelle ist im Flammer mit angegeben; dort kann man ja mal nachlesen. Er erwähnt auch das Immun-Hämolysen leicht übersehen werden können - was für eine größere Dunkelziffer sprechen könnte.


    3) Diese Schleierling waren ebenfalls in großer Anzahl unter Buchen anzutreffen. Geruch eher angenehm, lilalicher Stiel, lila Lamellen, Stielfleisch zumindest am Rand ebenfals lilalich, sonst weiß. KOH-Reaktion im Fleisch negativ. Hut recht schleimig. Stiel mit gerundeter Knolle. Lamellen jung lila. Ich kann zu Schleierlingen wenig sagen - aber wäre der Buchenwaldklumpfuß (Cortinarius anserinus) eine brauchbare Hypothese?


    Nachtrag: ich habe mal an der Huthaut geleckt - sie schmeckt deutlich bitterlich. Das wäre ein weiterer Hinweis für den Buchenwald-Klumpfuß?