Einen kolossalen Fund ....

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 534 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von frank2507.

  • ... habe ich da wohl im reinen Kiefernwald auf Sandboden gemacht. Glaube/hoffe ich zumindest, denn die Stielstruktur und das Gesamterscheinungsbild sprechen meiner Meinung nach dafür. Hutdurchmesser ca. 17 cm, kein Geruch wahrnehmbar.


    Wer hat schon Erfahrung mit dieser Art und kann was dazu sagen?


    Oder, etwas niedrigschwelliger formuliert, wer kann mir allgemein etwas zu T. colossus sagen? Gibt es chemische Reagenzien oder andere Testmöglichkeiten, um diese Art eindeutig zu identifizieren?


    Gruß,


    Frank


  • Hallo Frank,


    dein Fund schaut T. colossus schon sehr ähnlich. Falls es einer sein sollte, dann Glückwunsch! Der Pilz ist extrem selten.


    Als ähnliche Arten fallen mir noch T. btaschii und T. focale ein. Die haben aber üblicherweise keinen Stieldurchmesser von >30mm. Du kannst auch mal einen FK anschneiden. Bei T. colossus färbt sich das Fleisch leicht rot. Bei Verletzung färbt sich der FK bräunlich.


    Falls das alles zutrifft, wäre das für mich schon sehr eindeutig. Zusätzlich könnte man noch die Sporen messen, die größer als bei den anderen Arten ausfallen.


    LG Simon

  • Hallo!

    T. focale habe ich im selben Habitat gefunden, davon stelle ich noch ein paar Fotos ein. T. batschii kenne ich leider nicht, aber T. stans soll auch noch ähnlich aussehen. Nicht so einfach, die ganzen rotbraunen Tricholoma ...


    Jedenfalls bin ich froh, überhaupt ein Feedback zu bekommen. Ja, die Art ist sehr selten und scheint darüber hinaus auch noch rückläufig zu sein. Viele der Funde, die in der DGfM-Datenbank verzeichnet sind, liegen Jahrzehnte zurück. Rezente Fundmeldungen scheinen die absolute Ausnahme zu sein.


    Beste Grüße,


    Frank

  • [..] T. batschii kenne ich leider nicht, aber T. stans soll auch noch ähnlich aussehen. Nicht so einfach, die ganzen rotbraunen Tricholoma ...

    T.batschii ist bei uns auf Kalk unter Kiefer ein häufiger Gast. Die Art sieht völlig anders aus. Wobei der Stiel von Deinem Fund eine Anomalie aufzuweisen scheint.


    Vielleicht kann Oehrling helfen?

  • Hallo zusammen,


    nicht wirklich viel, denn ich habe selber noch keinen T. colossus live gesehen. Eine Pseudoringzone ist hier auf jeden Fall vorhanden, wenn auch etwas seltsam ausgebildet. T. stans hat keine Pseudoringzone und einen stärker gerippten Hutrand, T. focale einen richtigen, voll ausgebildeten Ring. T. batschii braucht, wie Thomas richtig schrieb, den Kalk im Boden, und hat einen deutlich dunkler braunen Hut.


    D. h. das kann aus meiner Sicht durchaus T. colossus sein, aber freilich mit Restunsicherheit.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Frank,

    wie schon erwähnt ist T. colossus ausgesprochen großsporig; die Maße müsste ich jetzt aber genauso nachschlagen wie du es müsstest. Es gibt noch eine weitere (umstrittene, von HEILMANN-CLAUSEN nicht akzeptierte) braunweiße Art mit Pseudoringzone, nämlich T. striatum.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Frank,


    rein makroskopisch bin ich auch bei T. colossus. Vor allem wegen der Größe und der Stielzeichnung. In diesem Fall wäre eine Kostprobe hilfreich gewesen.Falls bitterlich, müsste man woanders suchen. Leider hatte ich den selbst auch noch nie. Nach Heilmann Clausen ist er nicht näher mit den braunweißen R. verwandt sondern bildet, zusammen mit T. acerbum und T. roseoacerbum, die Untergattung Megatricholoma.

    Von der Größe (der Statur) und dem Standort her käme tatsächlich nur noch Tricholoma pessundatum in Frage, den ich aber auch noch nie persönlich kennen lernen konnte - im Gegensatz zu Stephan. Dazu passt aber die Zeichnung am Stiel nicht.


    Grüßlis Ingo

  • Hallo Frank

    Bei den braunen Ritterlingen ist die Geschmacksprobe ein wichtiges Bestimmungsmerkmal.

    Die kann hier noch Bestätigung geben

    Colossus wäre fast mild, höchstens minimal bitter im Abgang

    Meine Funde , einmal hir am Bodensee und aus Italien sahen ähnlich aus, hatten aber voll ausgebildete Stiele. Bei deinem sieht es wirklich nach einer Wachstumsstörung aus, vermutlich weil er sich durch den Boden drücken musste.

    Auf jeden Fall noch die Sporen messen, dann sollte der Fall klar sein

    Gruss

    Uwe

  • Moin Harald!


    Werde ich machen. Den Fruchtkörper habe ich halbiert und mit ein paar weiteren interessanten Beutestücken Dr. R. in Marburg gebracht. Es ist ja wirklich viel zu schade, solche Funde zu kompostieren.


    Sorgfältig dokumentieren, trocknen und dann in eine wissenschaftliche Sammlung geben. Irgenwann wird irgendjemand froh sein, darauf zugreifen zu können!


    Cortinarius ich habe ein erbsengroßes Stückchen eine halbe Minute lang durchgekaut. Völlig mild, kein Geschmack wahrnehmbar, auch kein Geruch wahrnehmbar.


    Beste Grüße,


    Frank