Mehrere Funde die bestimmt werden wollen

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 318 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Joana_.

  • Aufgrund von wenigen Fruchtkörpern als Pilztetris.

    Meine Bestimmungen sind alles Verdachtsdiagnosen und dürfen sehr gerne angezweifelt werden.

    Alle Bilder sind in Tageslicht gemacht worden, die ersten allerdings im ersten Tageslicht und daher mit Schatten.

    Wenige Bilder im Feld, da mein Handy nicht wasserdicht ist und es regnete wie unter der Dusche. :D

    Wenn ich Baumarten angebe ist die erste immer die dominierende Art, einzelne heißt <5% Anteil/ha.

    Manche der aufgeführten Pilze kenne ich schon, aber ich finde es schadet nie sie nochmal anzuschauen.


    Kornblumen-Röhrling

    Fundort Mischwald (hauptsächlich Laubholz, Bu/Ei, aber auch einige Fi). Poren rund, eng, waren mal schön weiß bis ich auf die Idee kam den kurz zu putzen (war stark verschmutzt), dann sofort blau geworden. Stiel hohl, brüchig. Fruchtfleisch war weiß. beim Anschnitt direkt blau geworden. Hutoberseite wie fein befilzt, fühlt sich aber eher hart an. Hut 6cm +/-


    Wolliger Milchling

    Fundort Mischwald (Lärche, Kiefer, Buche), Milch mild, weiß, bleibt auch weiß. Hut samtig, zunächst weiß, der abgebildete Hut ist älter und vermutlich deswegen dünkler (?). Hut 6cm +/- , Geruch pilzig leicht süßlich - angenehm.


    Gelber Knollenblätterpilz

    Standort Fichtenmonokultur, Hut 5,5cm, gelblich bis hellgrün, hellbraune Hüllreste. Geruch nach Kartoffel. Basis knollig mit scharfer Kante, die im Alter jedoch oft zerfällt beim Entnehmen des Fruchtkörpers. Sporenpulver weiß. Idee war bei diesem Bild auch verschiedene "Alterszustände" zu zeigen.


    Breitblatt (?)

    Fundort auf Fichtentotholz, Lamelle weiß + Lamellenschneide auch weiß, mit Zwischenlamellen welche den Stiel nicht erreichen, leichte Erhebung in der Hutmitte, weißes Fleisch in Hut & Stiel, Geruch unbedeutend, Lamellen ausgebuchtet angewachsen. Im unteren Bild ein älterer Fruchtkörper, soll zeigen dass die Lamellen im Alter ähnlich von der Farbe her geblieben sind und der Rest ist Spielerei.


    ?

    Fundort am Waldrand, Waldrand war mit Eiche, Buche, Hasel in direkter Nähe stand unter abgemähten Brombeeren. Anliegend ein Kalk geschotterter Waldweg, danach Wiese.

    Geruch übel, mich erinnert es an eine Mischung aus Gas & stinkende Füße. Keinerlei rosa zu sehen in Lamellen/Stiel/Hutverletzungen/Fleisch, sieht eher gelblich aus und was super interessant ist, auf den Lamellenschneiden ist eine Struktur ähnlich kleiner Haare mit klaren Tröpfchen was die Lamellen von oben betrachtet heller wirken lässt als sie tatsächlich ist. Mantel ist oben gerieft. Reste des Velum universale auf dem ganzen Fruchtkörper in weißen Stücken die richtung schmutzig weiß-hellgelb sich Verfärben im Alter. Huthaut scheint überzustehen über den Lamellen. Die Lamellen haben eine interessante Form, sie verlaufen eigentlich recht gerade, richtung Hutrand erfolgt eine Erhebung die dann wie gezahnt zum Hutrand abfällt aber den Huthautrand nicht erreicht, Huthaut steht über. Für mich sehen die Lamellen gerade angewachsen aus an der Stielspitze. Keine Verfärbungen bei Verletzung. Sporenpulver gabs keins bisher. Ich weis von sterilen Fruchtkörpern aber diese hier waren vielleicht einfach zu jung (?). Stiel war leicht vom Hut trennbar, dabei bleiben jedeoch kleine Stückchen Lamelle an der Stielspitze hängen. Ein Exemplar ist noch vor Ort das habe ich etwas freipräpariert von Dornen und hoffe auf gutes Wachstum. :D

    Auf dem Bild ist ein jüngerer Fruchtkörper mit noch geschlossenem velum partiale halbiert, darum herum ein etwas älterer der allerdings schon schwer beschädigt war in (den noch guten) Stücken.


    Hellgelbliche Koralle (?)

    Fundort im Mischwald, Buche, Hainbuche, einzelne Tannen. Stand im Laubstreu als Hexenring.

    Fruchtfleisch scheint sich nicht zu verfärben, farblich innen wie außen. Gegen Basis sieht der Fruchtkörper weißlich aus, die einzelnen "Äste" sind dann eher blassgelb. Sehr fragiler Fruchtkörper frisch entnommen, jetzt einen Tag später etwas gummiger geworden. Geruchsneutral. Sporenpulver hell cremefarbend gelb-bräunlich. Ich habe kein Mikroskop da ist das mit den Korallen..naja. Aber mein Schlüssel hat mich trotzdem zu was geführt, ob das stimmt, keine Ahnung. Der Fruchtkörper wirkt minimal gelber in echt als auf dem Foto, ich habe es aber nicht nachbearbeitet.


    ?

    Fundort im Fichten-Buchen-Stangenholz, an Pflegeweg, welcher mit Faulbaum stark bewachsen war. Unterhalb im ersten Bild habe ich ein Fruchtkörper entfernt und umgedreht dass die Unterseite auch abgebildet ist. Leider sind diese Fotos das Einzige was ich habe, der Fruchtkörper welchen ich mitgenommen habe ist über Nacht völlig verschimmelt. Mein Bestimmungsbuch enthällt ihn nicht, mit 123Pilze (Suchmaschine) bin ich nicht weiter gekommen. Man sieht sich bestimmt wieder, dann wird er direkt bestimmt ohne Übernachtung...


    ?

    Fundort im Buchenwald mit einzelnen Lärchen. Geruch muffig, für mich leicht wie dieses Seetang riecht wenn es angespühlt wird vom Meer an den Strand und in der Sonne anfängt zu verwesen.

    Ich habe den noch nie zuvor gesehen, mein Bestimmungsbuch sagt nichts.


    Danke fürs lesen und vielleicht auch kommentieren ;)

    Ich mache jetzt erstmal Mittag. (ohne Pilze :D )

    LG

  • Hi Joana,


    eine schöne Sammlung zeigst du da. Den KörnchenKornblumenröhrling habe ich erst einmal gefunden, der hat er seinem Namen alle Ehre gemacht:




    Allerdings gibt es die Varietät Gyroporus cyanescens var. vinosovirescens , die grünblau und schließlich schwärzlich verfärben soll. Ich kann mir vorstellen, dass du den gefunden hast.


    LG Michael

    Schipse (Historie im Profil): 119-15(APR '24)=104+7(Platz 6)+4(Landungswette)+3(Gnolmgeschichten)+3(lustige Sprüche)+3(schöner PhalschPhal)+3(Laudator)=127


    Warnhinweis

    Einmal editiert, zuletzt von Suku () aus folgendem Grund: Körnchen gegen Kornblume. Blau machen beide...

  • Hallo Joana


    Beim Kornblumenröhrling, dem Gelben Knollenblätterpilz und dem Breitblatt bin ich dabei!


    Bei der Amanita nach dem Breitblatt würde ich mal in Richtung Igelwulstling/Stachelschuppigem Wulstling recherchieren. Was mich stört, dass ich keinerlei grünliche Töne sehe.


    LG Andreas

  • GriasDi Joana,

    solche dokumentarischen Fundaufnahmen sind nützlich als Ergänzung zu Standortaufnahmen. Hast Du auch zusätzlich Standortaufnahmen gemacht?

    Trotzdem sind die Bilder aussagekräftig.

    Nr. 1 ist, wie schon von Michael geschrieben einer der Kornblumenröhrlinge.

    Nr. 2 ist einer der Wolligen Milchlinge. Da kommen L. vellereus und L. bertillonii in Betracht. Letzterer unterscheidet sich durch Milch, die auch vom Fleisch isoliert scharf ist.

    Das Breitblatt Nr.3 und der Gelbe Knolli Nr.4 ist richtig.

    Die Nr.5 schaut sehr nach Amanita solitaria/echinocephala, Spitzschuppiger Wulstling aus.

    Die Koralle Nr.6 ist wohl keine echte Koralle (Ramaria) sondern eher Clavulina coralloides, Kammkoralle.

    Bei Nr.7 und 8 wären auch Aufnahmen der Unterseite wichtig gewesen. Ich vermute bei beiden aber die Gattung Thelephora. Beim ersten Nr.7 Thelephora terrestris, Erdwarzenpilz und beim zweiten Thelephora penicillata oder evtl auch Th. terrestris. Vergleich doch mal.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hier noch ein Beispiel zum Stachelschuppigen oder Igel-Wulstling (oder wie ihn Werner nennt: Spitzschuppigen Wulstling). Es gibt da ein kleine Namensdurcheinander. Ich deute es so, dass Amanita echinocephala und A. solitaria heute meist als Synonym angeschaut werden und die genannten deutschen Namen auch.


    Es gäbe für deinen Pilz vielleicht auch noch andere, sehr ähnliche, die in Frage kämen, doch das wären eher mediterrane Arten, die ich nicht kenne. Heutzutage ist es aber schon möglich, dass wir bei uns plötzlich auch wärmeliebende Pilze findet, die bis vor Kurzem kaum vorgekommen sind.

  • Hallo zusammen,


    beim ersten Bild von Nr. 7 ist ja unten auch ein umgedrehter Fruchtkörper, deshalb kann man dort an Thelephora terrestris einen Haken dranmachen. Bei Nr. 8 bin ich klar bei Th. penicillata, weil man sehr schön dieses pinselige in den Enden des Fruchtkörpers erkennen kann. Das kann Th. terrestris eigentlich nicht.


    Björn

  • Vielen Dank für alle bisherigen Antworten, das hat mir wirklich richtig weitergeholfen! :)


    Suku danke für die Bilder, puh das ist definitiv ein ganz anderes lvl an blau dein Kornblumen-Röhrling. Ich muss ehrlich gestehen ich wusste noch nicht das es da verschiedene von gibt, ist mein erster Kornblumen-Röhrling. Werde das nachschlagen.


    Austernseitling Danke für die Bestätigung und auch für den Tipp und die Fotos! Den werde ich auch nachschlagen.


    Werner Edelmann leider oft keine Standortaufnahmen, da es regnete und mein Handy dann im Auto bleiben muss (nicht wasserdicht). Beim Erdwarzenpilz habe ich einen Fruchtkörper umgedreht und mit fotografiert, er ist im ersten von den zwei Bildern, unten. Danke dir für deine Bestimmungshilfe, richtig gut!


    boccaccio Wir haben wohl gleichzeitig gerade hier geschrieben habe deine Nachricht erst nach dem Abschicken gesehen. Danke für die Bestätigung und auch Beschreibung hinsichtlich Merkmalunterschiede, das ist ziemlich hilfreich für mich weil ich mich schon oft frage "woran haben die das jetzt gesehen?!" (nachdem man einen ganzen Vormittag drann gesessen ist :D )


    So jetzt habe ich viel zum Nachlesen. :)

    lg, Joana