ein Täubling im Hexenring wachsend – Russula parazurea; Blaugrüner Reiftäubling

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 492 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Navajoa.

  • Liebe Pilzfreunde,


    ich war in Sachen Pilzen unterwegs und habe u. a. einen schönen Hexenring Täublinge gefunden. Den Durchmesser habe ich abgeschritten, rund 6 Meter.


    In einiger Entfernung stehen große, alte Buchen.


    Und da man einen Hexenring von Täublingen nicht alle Tage sieht, dachte ich mir, ich zeige euch das einmal. g:-)


    Beim Pilz handelt es sich um Russula parazurea, Blaugrüner Reiftäubling; mein Dank geht an Felix.



    Leider ist es so, dass man vor Ort den Ring ganz deutlich erkennt, jedoch im Bild weniger.

    Von daher habe ich den Ring in einem der Smartphonebilder rot nachgezeichnet.




    Panoramabild:








    Hier der Ringbewohner, Russula parazurea, Blaugrüner Reiftäubling:






    Und nun viel Spaß beim Grübeln. g:D



    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hallo,


    hmmmm, niemand stört sich an dem Hexenring bei einem Mykorrhizapilz ?



    Viele Grüße,

    Steffen

  • Warum sollte man? Steinpilze machen das auch hier und da mal.


    LG Christopher


    Hallo Christopher,


    danke, bei Steinpilzen hatte ich das noch nicht beobachten können.


    Hier bei den Täublingen hat es jedoch einen Grund, welcher ungewöhnlich ist.


    Aber lassen wir andere, falls sich jemand dazu Gedanken machen möchte, erst einmal noch grübeln.



    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hallo Christopher,

    Steinpilze machen das auch hier und da mal

    die stehen da aber meist um einen Baum. Bei Täublingen habe ich das noch nicht gesehen.

    Hier bei den Täublingen hat es jedoch einen Grund, welcher ungewöhnlich ist.

    Ich verrate es niemanden.


    VG Jörg

  • Hallo,

    letztes Jahr bei einem Seminar, durfte ich mit großer Verwunderung deratige Hexenringe von Täublingen auf dem Waldboden bewundern.
    Ich dachte, warum sollte es bei idealen Bedingungen auch nicht sein, das Myzel wächst schließlich in alle Richtungen.

    Auf nähere Infos bin ich gespannt.

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Meine Erklärung wäre: A.) in der Mitte stand ein Baum, der kürzlich sauber entfernt wurde … Falls das nicht zutrifft: B.) der Abstand zu den umliegenden Bäumen passt zufällig so, dass von Außen ein Ring gebildet wird

  • Hallo,


    ein Baum wurde da kürzlich nicht entfernt. Die Bäume stehen fast in einer Reihe/Linie rund 10 m vom Ring entfernt.


    Viele Grüße,

    Steffen

  • die stehen da aber meist um einen Baum.

    Oder auch zwischen Bäumen, dann sieht es aus wie ein klassischer Hexenring. Sowas bin ich letztes Jahr bei der enormen Schwemme immer wieder begegnet. Vor allem auf kleineren Lichtungen.


    LG Christopher

  • Vielleicht ist die Buche in der Mitte nur noch bissl klein :gzwinkern: Erinnert mich an die Anekdote von Karl letztens. Er fand einen Butterpilz und die zugehörige Kiefer erst, als er den Pilz entfernt hatte. Sie stand darunter :glol:


    VG corne

  • Hallo Steffen,

    ich habe vor gut 20 Jahren mal einen Hexenring Pfifferlinge gefunden, der war sicher noch relativ jung und hatte etwa 60 cm Durchmesser. Beim weiterwachsen kann sicher durch Hindernisse im Boden die kreisförmige Strucktur verändern das man es nicht mehr als Hexenring sieht,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Steffen,

    ich habe vor gut 20 Jahren mal einen Hexenring Pfifferlinge gefunden, der war sicher noch relativ jung und hatte etwa 60 cm Durchmesser. Beim weiterwachsen kann sicher durch Hindernisse im Boden die kreisförmige Strucktur verändern das man es nicht mehr als Hexenring sieht,

    viele Grüsse

    Matthias

    Hallo Matthias,


    der Ansatz mit dem Boden ist nicht schlecht.


    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hallo Steffen,


    das ist ganz einfach. Der Täubling hat sich auf der Wiese eingenistet und jetzt heißt es: Wurzeln suchen Jungs! Jeder in eine andere Richtung! So bildet sich ein Kreis, während das Myzel nach einem entsprechenden Baum sucht. Die Fruchtkörper dienen als Periskope.


    Ich habe leider keine Ahnung und bin wirklich gespannt, warum es so ist.


    Der Tip eines Unwissenden:

    Ein Mykorrhiza-Pilz benötigt von dem Baun gewisse Stoffe. Wenn der Pilz auf einer anderen Weise diese Stoffe bekommt (Hinweis auf den Boden oben), tut er das, was logisch ist - sucht sich die Nahrung in allen Richtungen.


    Die zweite Möglichkeit wäre: du hast uns veräppelt und es sind keine Täublinge :)


    Danke für das interessante Thema :thumbup:


    LG

    Paulis


  • Hallo Paulis,


    das hätte ich dann am 1. April machen sollen.


    Das sind schon Täublinge, Felix hat die quasi in Echtzeit bestimmt.

    Und genau deswegen, weil es so ungewöhnlich ist, wollte ich auch das zeigen.


    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hallo,


    die Erklärung zum Hexenring:


    Wir befinden uns am Ende des Zweiten Weltkrieges. Deutschland wird von den Alliierten bombardiert. Die Stadt Plauen im Vogtland hat statistisch gesehen (Bomben pro Fläche) die meisten Bomben im WW II abbekommen.

    Auch der Fundort hat etliche Bombentreffer erhalten. Im Park steht eine Infotafel, auf welcher auf die nicht unbedeutenden Zerstörungen der Parkanlage hingewiesen wird.
    Die Bomberrichter wurden teils mit Ruinenschutt aufgefüllt; basisch. Und durch das unterschiedliche Substrat, sowohl in der Zusammensetzung, Wasserdurchlässigkeit, ph-Wert, etc. sind diese ehemaligen Bombentrichter noch heute optisch durch unterschiedlichen Bewuchs leicht erkennbar.

    Diesem Umstand ist es auch verdanken, das hier einige Pilze und Orchideen wachsen, welche man nur auf basischen Böden findet.

    Hier beim Täubling wird eher das wasserdurchlässige Substrat am Rand sein, oder andere Umstände.

    Ursache des Ganzen ist auf jeden Fall ein ehemaliger Bombentrichter.



    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hallo Steffen,


    danke für die Präsentation eines sehr interessanten Phänomens.


    Ich gebe zu, mir ist der Mechanismus dieses Phänomens immer noch unklar. Warum sind die Fruchtkörper da, ziemlich weit weg von den Bäumen entfernt? Was passiert an der Trichtergrenze? Die geänderten Bodenverhältnisse verursachen die Bildung der Fruchtkörper. Wäre diese Grenze geradelinig, wären die FKs in einer Reihe. Weil sie kreisförmig ist, sind sie in einem "Hexenring". Verstehe ich es richtig?


    Danke und LG

    Paulis

  • Hallo Paulis.


    Nun, die Wurzeln der Bäume reichen weit, das passt schon.


    Das mit Kreis & Reihe verstehst Du richtig.


    Ich denke am Rand des Trichters ist das Substrat anders. Und da der Bombentrichter rund ist, entsteht eben der Pseudo-Hexenring. Wäre da ein schnurgerader Graben gewesen, dann hätten wir eben eine Linie an FK.


    Ist schon spannend so etwas.


    Viele Grüße,

    Steffen