Kleine rote Becherchen - rundsporig

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 1.294 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Heidrun.

  • Liebe Asco-Freunde,


    ich habe im Thüringer Schiefergebirge kleine, sehr farbenfreudige Becherlinge gefunden. Das Orange ist nur an der Oberfläche, im Schnitt ist das Fleisch weiß. Leider habe ich so gar keine Idee, was das sein könnte. Zuerst dachte ja an eine Scutellinia, aber bei dem Fund sind so gar keine Haare / Borsten am Außenrand. Sie wuchsen am Waldrand (Fichte und typische Waldrand-Laubbäume wie Birke, Hasel und anderes direkt auf der Erde / Schiefersplitt.


    Die Fruchtkörper sind ca bis im Durchmesser und wachsen büschelig. Die Sporen sind rund und warzig (oder sind es Öltropfen?). Maße: 3,98 x 13,54 / 14,66 x 13,17 / 14,83 x 14,12


    Asci sind ca. 231,18 lang und 23,5 breit. Der Inhalt der Paraphysen wird in KOH rötlich und die Sporen gelb.


    Auf dem Foto sind noch andere Becherchen, die wahrscheinliche noch zu jung sind, um etwas damit anfangen zu können.


    Ich würden mich freuen, wenn mir jemand weiterhelfen kann.


    Auch hoffe ich, das mit den Fotos etwas anzufangen ist.


    Viele Grüße


    Heidrun

  • Hallo Heidrun.


    Die Gattung hat Björn ja schon mal genannt.

    Die Art ist wohl Pulvinula constellatio (= convexella). Zumindest trennen Mykis und Pilze-Deutschland die beiden einst separaten Arten nicht mehr.

    Das ist die mit Abstand häufigste Art der Gattung.

    Die Sporen sind rund und warzig (oder sind es Öltropfen?)

    Das sind Tropfen, wodurch die Sporen wie geschäumt aussehen. Ähnlich wie unreife Scutellinia-Sporen.

    Auf dem Foto sind noch andere Becherchen

    Vermutlich eine Trichophaea. Das würde auch vom Standort passen.

    Jetzt muss ich nur noch einen Schlüssel dazu finden.

    Da hätte ich auch gern einen! Meines Wissens gibt es leider nichts aktuelles.


    LG, Nobi

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  • Hallo Nobi,

    ich habe das auch als Pulvinula constellatio abgelegt (Beleg aufgehoben)

    Im Netz habe ich das hier gefunden und mir runter geladen:

    https://www.jstor.org/stable/41753108

    Ist wahrscheinlich nicht ganz der Weisheit letzter Schluss, aber bevor ich gar nichts hatte....

    So konnte ich mir wenigstes einen Überblick verschaffen, was es mit der Gattung auf sich hat.

    Mit dem zweiten hast Du sicher recht, da kann ich allerdings nichts dran machen. Es gibt nur den einen und der ist noch sehr jung. Aber gut zu wissen, was es so alles gibt

    Viele Grüße

    Heidrun

  • Hallo Nobi,

    ich hab mich doch am der Trichophaea versucht und bin auf T. gregaria gekommen.

    Die Form der Randhaare und die spindeligen Sporen mit den vielen Tropfen sprechen dafür.

    Viele Grüße

    Heidrun

  • Hallo Nobi,

    ich hab mich doch am der Trichophaea versucht und bin auf T. gregaria gekommen.

    Die Form der Randhaare und die spindeligen Sporen mit den vielen Tropfen sprechen dafür.

    Viele Grüße

    Heidrun

    Trichophaea musst du in BWB anschauen. Die Schwesterart pseudogregaria hat nämlich ein viel stärkeres, groberes Ornament.
    Dafür brauchst du auch viele reife Sporen.


    LG (wieder aus dem bayr. Wald)

  • Die Pulvinula scheint gerade eine gute Zeit zu haben:



    LG Sebastian

  • Trichophaea musst du in BWB anschauen. Die Schwesterart pseudogregaria hat nämlich ein viel stärkeres, groberes Ornament.

    Vergleicht auch diesen Beitrag.


    LG, Nobi

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  • Hallo,

    danke, hab ich mir angeschaut. P. convexella ist ja wohl das Synonym für Pulvinula constellatio?

    Von den anderen gibt es nur nur unreife Fruchkörper. Da ich das ganze mit Substrat mitgenommen habe, versuche ich mal, ob es in einer Dose (in Vitro?) noch was wird. Ich melde mich dann wieder.

    Viele Grüße

    Heidrun

  • P. convexella ist ja wohl das Synonym für Pulvinula constellatio?

    So ist es!

    Jedenfalls wenn man Mykis und Pilze-Deutschland folgt.

    Vor vielen Jahren habe ich noch +/- ergebnislos versucht, die beiden Arten zu trennen.

    Was ein Ding der Unmöglichkeit war.

    Allerdings weiß ich nicht, ob das inzwischen über die Genetik funktioniert. Ich hoffe nicht.


    LG, Nobi

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  • Das habe ich aus Mykis und ich hoffe auch, dass es bleibt.

    Hallo Heidrun,

    dann einfach beim Bestimmen die Literatur mit der bestimmt wurde mit angeben und so wird es für andere dann nachvollziehbar.

    Das sich immer wieder mal was ändert mit den Gattungen macht die Bestimmung an sich ja nicht verkehrt und wenn sich ein neuer Name etabliert hat kann man es ja mit angeben in den Notizen der jeweiligen Art,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo noch mal,

    bei der Trichophaea hat sich doch noch was getan und ich konnte mir die Sporen in BWB anschauen. Für mich schaut es wie Tröpfchen aus. Ich hatte schon vorher ein Präparat in KOH gemacht, das sah genausso aus. Das hatte ich aber leider nicht fotografiert.

    Allerdings würde ich doch gern wissen, was die Experten dazu sagen.

    Viele Grüße

    Heidrun

  • Hallo Heidrun,


    anhand der wenig aussagekräftigen Mikrofotos vermag ich nicht einzuschätzen, ob es sich um T. gregaria oder T. pseudogregaria handelt. Die mit Sicherheit vorhandenen und bestimmungsrelevanten Warzen der Sporenwand kann man leider nicht erkennen.


    LG, Nobi

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  • Hallo Nobi,

    dann muss es T. spec bleiben. Bessere Bilder krieg ich nicht hin und ich habe auch keinen Becher mehr. Ich hatte das eher zufällig entdeckt und sehr wenig sSubstrat mitgenommen. Aber immerhin hab ich wieder was gelernt.

    Viele Grüße

    Heidrun