Hexe Neoboletus xanthopus?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 918 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schupfnudel.

  • Hallo Pilzfreunde, dieser auffällige gelbhütige (missverständlich) Hexenröhrling durfte ich in einem Laubwald zum ersten mal finden. Das Habitat war Eichen dominiert.


    Nach näherer Betragung hatte dieser rote Röhrenmündungen und eine an Boletus erythropus erinnernde beflockung des Stiels.


    Das Schittbild zeigt aber eine auffällige gelbe Färbung der Stielbasis und führte mich zu Neoboletus xanthopus - dem gelbstieligen Hexenröhrling.

    Edit: weil das Schnittbild in der Stielbasis diese auffällige gelbe Verfärbung aufweist!?


    Ich bitte um eure Einschätzung, vielen Dank.







    lg Rainer

  • Hi,


    N. xanthopus ist eine Art des thermophilen Kalklaubwaldes. Auf saurem Boden ist der laut Literaturlage nicht zu erwarten.


    Leider kannst du nur den Flocki/xanthopus sicher mit Sequenzierung auseinanderhalten. Im übrigen ist der Flocki auch eine recht variable Art.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Rainer,

    der Pilz sieht zwar gelbhütig, aber nicht gelbstielig aus.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hey Stefan, danke für deine Einschätzung.

    Den Fundort möchte ich schon als thermophilen Laubbaubestand bezeichen. Die Bodenverhältnisse kann ich nicht einschätzen.


    Aber wenn die gelbe Stielbasis kein eindeutiges Bestimmungskriterium darstellt, ist wohl von eher von B. erythropus auszugehen.


    lg Rainer

  • Hi.


    N. xanthopus muss weder gelbfüßig noch gelbhütig sein, kann aber beides. Ganz normale braune Flockie-Hutfarben gehen aber auch, ebenso wie fast schwarze Hüte.

    Der deutsche Trivialname ist entsprechend irreführend, aber das gibt's ja öfters.


    Was er aber nicht haben sollte ist ein roter Röhrenboden wie du ja schreibst. Oder meintest du die Porenfarbe?

    Ansonsten kann man schon mal zumindest noch die Sporen messen, die sollen bei N. xanthopus kürzer und etwas schmaler sein.


    Mit einem Einzelexemplar würde ich hier aber nicht mal eine Tendenz wagen. Mit Kollektionen kann man ggf. makroskopisch etwas besser eingrenzen, Gewissheit gibt aber vorerst weiterhin nur die Sequenz, da die Merkmale der Arten schon sehr ineinander übergehen können.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Hi, ich meine natürlich die Röhrenmündung.

    D.h. die gelbe Verfärbung in der Stielwurzel ist kein eindeutiges Merkmal und eine Trennung ist nur mikroskopisch möglich?! Wenn du von einerm Kollektion sprichst, welche makroskopischen Merkmale müsste N. xanthopus denn zeigen?


    Danke und lg

  • Hi.


    Nein, es gibt kein eindeutiges Merkmal, um N. xanthopus zu bestimmen. Die gelbe Verfärbung im unteren Stielfleisch spielt bisher gar keine Rolle in der Abgrenzung.

    Es ist immer eine Kombination von diversen Merkmalen.

    Ob die Trennung mikroskopisch überhaupt sicher ist, ist eigentlich auch noch nicht ganz klar.


    Makroskopisch würde ich gucken nach:

    - bräunliches/weinrötliches Tomentum (nicht immer da)

    - sehr feine Stielflocken (Übergänge zu N. praestigiator wahrscheinlich)

    - gelbliche Poren am Rand des Hutes (variabel)

    - Stielspitze gelblich abgesetzt (variabel)

    - meistens wärmebegünstigter Standort unter Eiche/Linde/Buche(+x?)


    Alles recht wackelig und variabel also. Würde mindestens noch die Sporengröße mit reinnehmen zur relativen Absicherung.


    LG.

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