Pfifferlinge im Kalkbuchenwald

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.310 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von larchbolete.

  • hallo,


    in meinem "Hauswald" ist in diesem Jahr pilztechnisch noch nichts los. Brennende Rüblinge und Saitenstielige Knoblauchschwindlinge in Massen-bisher noch keine Täublinge und Milchlinge! Da beneide ich hier viele. Trotzdem habe ich vorgestern bei einem kleinen Rundgang Pfifferling gefunden, die ich hier in den letzten 20 Jahren nie gesehen habe!

    Der Wald ist voll mit Efeu, Bingelkraut, Aronstab, Weißdorn, Tollkirsche-also richtig schön basisch, kollin (200 m), Bäume meist Buche, Hainbuche, Esche, Lärche, Hasel, Liguster.

    Cantharellus amethysteus, soll angeblich ein Kalkflieher sein und eher in submontanen Regionen wachsen. Das ist total verrückt, habe meinen Augen nicht getraut.



    Cantharellus friesii soll ebenfalls Kalkboden meiden und bevorzugt Böden mit einem pH< 4,5, laut GPBW. Ich finde den immer im südlichen Odenwald auf Buntsandstein. Jetzt steht er auch hier.



    Das erste Mal seit 1999 sehe ich hier auch Strubbelköpfe-die kenne ich auch nur aus dem Odenwald



    Dann würde mich noch diese Erscheinung interessieren. Auch sehr häufig an den Abbruchkanten von Waldwegen.


    Aufgefallen ist mir in diesem Jahr auch, dass fast alle Rotbuchen mit kreisrunden weißen Flechten bewachsen sind.


    Liebe GRüße,

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Ich kenne C. amethysteus und C. friesii auch aus Gelände mit gemischter Bodenökologie, also zB in Übergängen zwischen saurem und basischem Gestein. So gesehen zB im südlichen Kraichgau (Region Pforzheim) im Übergang zum Nordschwarzwald.

    In deiner Ecke gibt es ja auch viele solche Übergänge. Auch an den Stellen, wo über dem Kalk eine Lößabdeckung liegt, kann der Boden oberflächlich stellenweise recht sauer sein (obwohl der Löß ansich je eher neutral bis basisch ist).

    Immerhin findet man in der Umgebung ja auch Flockis und Fictensteinpilze, die es tendenziell auch lieber sauer mögen. Manchmal dann in direkter Nachbarschaft Netzhexen und kalkliebende Phlegmacien: Bunt gemischt also. Ich mag solche Gegenden, wo das ineinander über geht. Tolle Artenvielfalt - die leider nur dann zu beobachten ist, wenn auch Fruchtkörper gebildet werden...



    LG; Pablo.

  • Ahoj, Peter,


    vergleiche Deine "Erscheinung" doch mal mit Hunds-Schuppenflechte.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo Peter,

    ich habe heute bei uns im Wald diese Gigantischen Pfifferlinge gefunden und dachte das ich vielleicht irgendwas an den Augen habe weil die mit Abstand die größten Exemplare sind die ich bisher gefunden habe. Da wo ich die gefunden habe ist es auch wie bei dir beschrieben. Viele Farbe, Efeu, Buchen, Eichen, kriechendes Grün dickes Moos und erstaunlicherweise eine große Menge an Mulch. Da wo ich wohne ist es etwa 360 MüM und zur Zeit regnet es recht oft und dann bisweilen auch recht viel. War überhaupt nicht auf Pilz Suche, sollte nur eine schöne Gassi Runde im Wald und ohne den alltäglichen Lärm werden und dann wurde es die Gassi Runde der riesen Pfifferlingen 😄. Hab mich total gefreut und werde da morgen definitiv nochmal meine Runde drehen. Liebe Grüße aus dem Spessart,

    Miri ==pfiff

  • Hallo Peter :gwinken:


    Dann google mal „Hundsflechte“ oder „Peltigera“ :gzwinkern:


    Gruss corne