Moorwanderung

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.496 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo allerseits, Ziel war ein Stück Wald mitten im Moor, das laut Waldkataster "Kiefer, 169 Jahre" sein soll und einiges an Fußweg erfordert. Ich war da selbst auch erst zweimal und so richtig waren mir da nie alte Kiefern aufgefallen, also Kiefern als Hauptbaum schon, aber eben nicht auffällig alt. Wobei das Biotop schon sehr interessant ist, wie ein Auwald, nur mit Kiefern. Meine Erinnerung musste ich nicht revidieren, die war besser als das Kataster. Interessant, aber nichts übermäßig besonderes gefunden.


    Kaum im Moor, gab es gleich die allfälligen Exobasidia

    1) E. vaccinii, später hatte ich Bereiche mit hunderten von befallenen Pflanzen, aber da habe ich den Apparat nicht mehr gezückt

    2) E. karstenii sowieso

    3) E. rostrupii nur vereinzelt, wobei man sich dafür schon bücken muss. Bei Kriechgang wahrscheinlilch häufig :D

    4) das Heidkraut fängt an zu blühen

    5) das weiße Schnabelried in Blüte, im Spätsommer in den Schlenken ein sehr imposanter Aspekt mit ausgesprochen frühlingshaftem Grün

    6) Bonsai

    7) Moltebeere und Krähenbeere

    8) ein Klopper von Chaga

    9) Schichtpilz an umgefallener Schwarzerle

    10) Leucobryum glaucum recht typisches Moospolster in Bruchwäldern

    11) Pycnoporellus fulgens an toter Fichte

    12) Gallenröhrling

    13) Rotrandiger mit porigem Sekundärbewuchs

    14) Keulen-Bärlapp

    15) an Kiefer

    16) Scheuchzeria palustris

    17) Rundblättriger Sonnentau

    18) Torfmoos

    19) ein grellgelber Täubling, sprödblättrig, evtl. R. claroflava

    20) Pilz im Torfmoos (Galerina tibiicystis oder sphagnorum)


    LG, Bernd

  • GriasDi Bernd,

    das sind schon tolle Ausflüge in die Natur, die Du da vor der Haustür hast.

    Schau Dir den porigen Bewuchs am Rotrandporling mal genau an. Ist es nivht doch eher was pusteliges Hypocreaartiges?

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Grüß Dich Werner, den Rotrandigen mit dem weißen Untermieter hab ich nicht mitgenommen. Es sah vor Ort so aus, als wäre das irgendwas mit Poren, so sieht es auch auf den Fotos aus. Ich meine, dass mir untergekommen wäre, dass es von Antrodia etc. etliche Arten gibt, die auf andern Pilzen, pilzbewohnten Substraten parasitieren bzw. diese nachnutzen. Pustelförmig hatte ich nicht den Eindruck - aber das muss mangels Beleg dann wohl offen bleiben.


    Liebe Grüße, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernd!


    Zu 15) fallen mir spontan zwei Namen ein: >Aporpium spec.< oder >Antrodia sinuosa<.
    Bei Aporpium gibt es noch einige Fragezeichen, wie das taxonomisch aussehen muss in der Gruppe. Das, was ich als "Aporpium canescens" abgelegt habe, kenne ich allerdings nur von Laubholz (Rotbuche, seltener Eiche) - und zwei Belege werden derzeit von Andreas nochmal genauer "durchleuchtet".
    Antrodia sinuosa kenne ich fast nur von Kiefer, hatte ich aber bisher wohl noch nie so dunkel braun. Zumal es einige weitere Antrodia - Arten gibt, die wohl sehr ähnlich aussehen können, die ich aber wegen zB boreal-kontinentaler Verbreitung nicht kenne.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo, bei der 15) hatte ich auch an A. sinuosa gedacht. Da ich die aber aller Wahrscheinlichkeit nach gleich vor der Tür habe und die da nicht so dunkel aussieht, dürfte wenigstens eine davon was anderes sein. Der ließ sich wie 'ne Gummimatte abziehen, elastisch als er noch feucht war. Davon habe ich eine Probe mitgenommen.


    LG, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernd!


    Wenn es ein Aporpium wäre, könnte das eventuell auch für mollisia interessant sein?

    Ich weiß nicht, ob das regional so weit gestreut sein darf, und ob grundsätzlich noch bedarf an weiteren Belegen besteht - und man müsste natürlich erst gucken, ob's da überhaupt rein gehört (also ein Heterobasidiomycet ist).



    Lg; Pablo.