Nadelholzröhrling?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.124 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sebastian_RLP.

  • Liebes Forum!


    Mein erster Beitrag hier:)


    Diesen Pilz hatten wir letzten September gefunden und nicht direkt zuordnen können. Daher verblieb er erstmal unter "unbekanntem Röhrling" auf meiner Festplatte...


    Nach einiger Recherche bin ich dann auf den Nadelholzröhrling gekommen. Würde aber gerne noch eine Bestätigung haben.


    Da es schon einige Zeit her ist mit dem Fund, kann ich weitere Informationen nur aus der Erinnerung wiedergeben:

    - Der Pilz erinnerte uns zuerst an einen Pfefferröhrling. Ein Geschmackstest offenbarte aber (so glaube ich mich zu erinnern) keine Schärfe.

    - Es waren mehrere, recht grosse Fruchtkörper und sie wuchsen an einem alten Baumstumpf.

    - Eine Verschiebbarkeit der Huthaut - wie sie beim Nadelholzröhrling feststellbar sei - wurde weder überprüft noch zufälligerweise festgestellt.

    - Ich weiss nicht, ob dort auch ein Kiefernbraunporling wuchs oder nicht.


    Ich weiss nicht, was es sonst sein könnte. Irritiert bin ich aber über den roten Stiel. Weiter scheinen im Internet vorallem nur Bilder von jüngeren Fruchtkörper zufinden zu sein, unsere sind wohl einfach ältere.. oder?


    Vielen Dank bereits im Voraus!

  • Servus HygroPustu,


    das sieht schon sehr nach Buchwaldoboletus lignicola aus, nur eben ein uralter Schlappen. Dieser dicke Hutrand (die Huthaut ist dort fast ein wenig eingerollt) und auch die Dicker der Huthaut z.B. bei Foto 084501 passt sehr gut.


    Ich würde den auch als Nadelholzröhrling bezeichnen.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: herzlich willkommen hier :)

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen!


    Die dunkle Stielfarbe ist tatsächlich dem Alter der Fruchtkörper geschuldet. Die Beobachtung mit dem Bildangebot stimmt auch: So hab' ich zB auch nur Bilder von jüngeren Fruchtkörpern im eigenen Archiv. Umso interessanter, den mal in dieser Altersstufe zu sehen.


    Hast du in der unmittelbaren Umgebung des Stumpfes auch Fruchtkörper (oder die geschwärzten Mumien aus dem Vorjahr) vom Nadelholz - Braunporling (Phaeolus spadiceus) sehen können?



    LG, Pablo.

  • Hallo HygroPustu,


    toller Fund, danke fürs zeigen. Mir war dieser Pilz bis dato unbekannt, daher sehr interessant.


    Eine Frage hat sich bei mir aufgetan: Warum nur heißt ein offenbar parasitär lebender Nadelholzröhrling "Buchwaldoboletus". Der Ursprung dieser Namenskreation würde mich brennend interessieren. Wisst ihr etwas darüber?


    Beste Grüße

    Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    Aus dem Tintling :

    Die Gattung Buchwaldoboletus wurde 1969 von Albert Pilát (1903-1974) zu Ehren des dänischen
    Mykologen und Botanikers Niels Fabritius Buchwald beschrieben.

    Grüße

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Guten Morgen allerseits,


    Vielen Dank für die Bestätigungen! Da bin ich froh, richtig gelegen zu sein und somit einen seltenen Fund gemacht zu haben.


    Ob ein Nadelholz-Braunporling in der Nähe war, hatten wir uns damals nicht geachtet. Ich weiss aber noch genau, in welchem Wald und wo ungefähr wir die Pilze gefunden hatten. Bestimmt werde ich versuchen, in diesem Jahr auch in diesem Wald vorbeizuschauen.


    Und herzlichen Dank auch für die Klärung der Namensherkunft, interessant!


    LG, Bruno

  • Hallo Norbert,


    vielen Dank, so etwas habe ich mir schon gedacht. Bei allen Ehren, welche sich diese Mykologen sicher erworben haben. Namen die Hinweise auf die Merkmale geben liegen mir ja mehr :cool: ...


    LG Sebastian

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    solche (Gattungs-, Art-)Namen sind fast ausschließlich aufgrund von Personennamen von Botanikern oder Mykologen zurückzuführen; schon allein aufgrund der Logik heraus, da die sonstigen wiss. Namen immer lateinischen oder griechischen Ursprungs sind. In beiden Sprachen hat "Buchwald" einfach nix zu suchen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.