winziger Täubling (möglicher Russula nauseosa, Geriefter Weichtäubling)

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.670 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Matsutake.

  • Guten Abend!

    ich habe hier noch einen unbestimmten besonders kleinen Täubling vom 3. Oktober. Vielleicht hat ja spontan jemand eine Idee, welche Arten in der Größe in Frage kommen könnten (wohl wissend, dass auch normalerweise größere Arten mal so klein ausfallen können)?


    Fundort: Rasenfläche eines Friedhofs am Rande von Berlin, unter großer Eiche, in der Nähe auch Birken, Kiefern und andere Gehölze

    Geschmack: unbekannt, nicht probiert und der Pilz ist auch nicht mehr vorhanden

    Größe: ergibt sich aus dem Vergleich mit der Eichel in einem der Bilder, Hutdurchmesser war kaum größer als 2 cm


    Ich bin mir bewusst, dass dieser Pilz mit diesen Angaben wohl kaum bis zur Art bestimmbar ist, aber mich würde doch interessieren, was so alles in Frage kommt.


    Hier sind die Bilder:





    LG

    Lars

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    für das Habitat und die Größe würde z.B. Russula betularum passen. Ist aber nur mehr oder minder geraten. Für Täublingsbestimmung ist unbedingt für die Artbestimmung eine Kostprobe und das Sporenpulver erforderlich.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Lars ,

    Erinnert mich spontanan den Kiefern-Weichtäubling - Russula cessans.

    Ohne Garantie , wie immer.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Servus beinand,


    Russula betularum kann man ausschließen - das wäre ein Weißsporer, während hier die Lamellen schön gelb sind. Russula cessans in ausgebleicht wäre möglich, denke ich auch, aber rein aus dem Bauch heraus hätte ich auf Russula nauseosa getippt. Aber ohne weitere Angaben (Geschmack...) geht da wohl nix genaues...


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Stefan,

    ich denke R. betularum dürfte in die richtige Richtung gehen. Da passen zumindest alle makroskopischen Merkmale, ohne Spp-Farbe und Geschmack zu kennen. Ich glaube mich zu erinnern, dass dieser Pilz nicht aussporen wollte. Bei so vielen erstmal unbekannten Pilzen reicht die Zeit leider oft nicht, um bei allen alles Wichtige zu dokumentieren, bevor die nächsten Pilze kommen. Immerhin sind es dieses Jahr zumindest nicht so viele wie in besseren Jahren - hat ja auch was Gutes.

    Unter diesen Umständen gebe ich mich gerne mit R. betularum cf. zufrieden.


    Norbert: R. cessans habe ich auch verglichen: Da passen Hutfarbe, Lamellenfarbe und die eher fehlende Riefung am Hutrand eher nicht. Aber Danke für die Vergleichsidee!


    Vielen Dank!

    Lars

  • Hallo Christoph,

    jetzt haben sich unsere Posts gerade überschnitten. Danke für den zusätzlichen Vorschlag.

    Vielleicht täuschen die Bilder ein wenig, aber ich glaube nicht, dass die Lamellen besonders deutlich gelb waren, eher ganz leicht. Aber ohne Spp-Farbbestimmung werden wir es auch nicht genau wissen. Bei R. nauseosum lese ich gerade noch, dass er eher im Gebirge auf Kalk vorkommt und im Norden nur selten. Egal, ich nehme die als Option noch mit an Bord und schaue die Tage mal nach, ob ich am Ort vielleicht noch einen Fruchtkörper finde.


    LG

    Lars

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lars,


    Russula betularum kannst du ausschließen. Der ist ein Weißsporer, während dein Pilz ziemlich sicher ein Ocker- oder Dottersporer ist (vgl. cremefarbe Lamellen). Ich denke auch an Russula nauseosa, den wir auch in NRW ohne direkten Kalk relativ regelmäßig finden. Hier die derzeitige Verbreitungskarte der Art, die mehr aussagt, als eine kurze Literaturangabe zum Vorkommen der Art.


    LG, Jan-Arne

                                                                               
    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Ich habe eine kleine Homepage gebastelt, auf der ich Tiere und Pilze in Kurzportraits zeige.

  • Hallo Jan-Arne,

    stimmt, die Verbreitungskarte ist aussagekräftiger als die Kurzangabe im Buch. Und vielleicht habt Ihr doch alle recht mit dem mutmaßlich gelblichen Sporenpulver. R. nauseosa wäre dann jedenfalls der Hauptverdächtige. Fichten in der Umgebung wären wohl auch vorhanden gewesen.

    Mehr geht wohl nicht zu sagen ohne ein weiteres Exemplar. Ich schau beim nächsten Mal.

    Vielen Dank an alle.

    Lars

  • Matsutake

    Hat den Titel des Themas von „winziger Täubling“ zu „winziger Täubling (möglicher Russula nauseosa, Geriefter Weichtäubling)“ geändert.
  • Hallo Matsutake,

    ich weiß nicht, ob du das jetzt noch liest oder ob du den Pilz schon gedanklich als R. nauseosa eingetütet hast. Du solltest dann jedenfalls noch wissen, dass vorzugsweise in nord- und ostdeutschen Parkanlagen unter Laubbäumen sehr gerne Russula odorata wächst, den ich hier wesentlich mehr zu sehen glaube als R. nauseosa, welcher vorzugsweise in Fichtenforsten und Fichtenwäldern sein Habitat hat. R. cessans halte ich für unwahrscheinlich, aber möglich; zumindest sind auf dem Foto Kiefernnadeln zu sehen. R. betularum ist ganz abwegig, der hat, wie schon geschrieben wurde, bis ins Alter weiße Lamellen.

    Mein persönlicher Favorit wäre hier R. odorata - an dem hätte man freilich zu Bestimmungszwecken mal riechen sollen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,

    Klar, lese ich noch, ich wollte mit 'erledigt' nur anderen die Mühe ersparen, falls jemand systematisch unerledigte Fälle durchgeht. R. odorata hatte ich mir heute auch noch mal als Option angesehen. 'Zierrasen'und 'unter großen Eichen' würde ja gut passen, einen besonderen Geruch hatte ich aber beim Fund nicht festgestellt (und ja, hatte dran gerochen). Auf jeden Fall würde ich R. odorata mit als möglichen Lösungskandidaten betrachten.

    Lg

    Lars