Lilastiel-Rötelritterling?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 4.540 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo Pilzfreunde,


    als Anfänger habe ich gestern folgenden Pilz gefunden:


    Standort: Ungedüngte Wiese. Gelegentlich Pferdeweide.
    Hut ca. 15 cm. In Gruppe etwa 6 Stück. Leider nicht brauchbar, total vermadet.
    Jüngeres Exemplar
    Hut ca. 8 cm, Stiel 1,5 cm, Länge 2,5 cm, halbkugelig.
    Lamellen entfernt stehend und untermischt, beige-grau, ausgebuchtet, Rand ganz leicht eingerollt,
    Farbe dunkelbraun (vermutlich wg. Wassereinlagerungen, vgl. Schnitt)
    Stiel: fleischig, weißlich mit Wassereinlagerungen, nicht lila, rotbräunlich
    Geruch: angenehm, nach Pilzen


    Das mit den Bildern muß ich noch üben...


    Vielen Dank für die Hilfe!

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    willkommen im Forum. Das ist irgendein wahrscheinlich frostgeschädigter Lamellenpilz, wo ich mir nicht mal ne Gattungsbestimmung in dem Zustand getrauen würde. Das bringt im Regelfall nix, da sich bestimmungrelevante Merkmale, wie z.B. Geruch verändern und völlig untypisch sein können.


    l.g. und Frohe Weihnachten noch


    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo
    Einige Merkmale sprechen für Rötelritterlinge, aber es muß keiner sein.. So wie er aussieht, hat der Pilz Frost abbekommen. Eine sichere Bestimmung wird auch nicht mehr möglich sein.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Stimmt, stimmt und stimmt. :thumbup:
    Also keine sichere Bestimmung wegen Frost und so weiter und die Schwierigkeiten von Beurteilungen von Merkmalen im Winter; klar.
    Ich finde Lepista personata hier aber immerhin ziemlich plausibel.
    Mal verglichen hiermit:


    ...ist da ja kein wirklich eklatanter morphologischer Unterschied zu sehen. Die Stielfarbe ist halt vergänglich, die Hutfarbe recht variabel, beides hat natürlich auch wieder mit den Unwägbarkeiten durch Witterungseinflüsse zu tun. Dafür wäre Lepista personata als "Winterpilz" ja auch wieder einigermaßen anfällig.
    Aber wie schon hervorgehoben wurde: besser schreibt man ein "cf" dazu.



    LG; Pablo.


  • Hallo
    Einige Merkmale sprechen für Rötelritterlinge, aber es muß keiner sein.. So wie er aussieht, hat der Pilz Frost abbekommen. Eine sichere Bestimmung wird auch nicht mehr möglich sein.


    Hallo Uwe58
    Bis vor drei Tagen lag noch Schnee drauf.
    Danke für die Hilfe!
    [hr]


    Hallo Boern,
    danke für die Bilder. Ich hatte im Spätsommer ganze Hexenringe mit o.g. Ritterlingen. Dieser Fundort ist aber 25 km Luftlinie entfernt. Man möge mir verzeihen, ich kenne das Kürzel "cf". Vielleicht kann mich jemand aufklären?
    Grüßle

  • Hallo,


    confer (cf.) = –švergleiche (mit)–˜


    Wird immer dann benutzt, wenn eine Art nicht mit letzter Eindeutigkeit einem bestimmten
    Taxon zugeordnet werden kann. Russula cf. amoena meint also: Ähnelt einem Samt-
    Täubling.


    Gruß Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Norbert,


    vielen Dank für die INFO.
    Grüße und guten Rutsch...

  • ich wollte genau die selbe Frage stellen, und meine Pilze sehen deinen sehr ähnlich, gleicher Fundort
    + ob ich mir Sorgen wegen der Hühner machen muss, die auf meiner Weide mit diesen Pilzen rumlaufen und diese fressen könnten.


    ich hab ewig rumgetan, dachte an einen Ritterling ev. an den violetten oder den schmutzigen Rötelritterling (zu groß dafür?).
    Brüchiges Fleisch wie ein Täubling hat er nicht.









    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bettina!


    Dieser Beitrag wurde beinahe übersehen, glaube ich. Was zum einen an der Community - Aktion (Adventspilzrätsel) derzeit liegt, zum anderen wäre es besser, für eine neue Anfrage ein neues Thema zu beginnen, das erzeugt etwas mehr Aufmerksamkeit. ;)


    Jedenfalls: Deine Überlegungen sind schon richtig. Der Schmutzige RR (Lepista sordida) ist doch deutlich schmächtiger und dünnfleischiger, den kann man hier ausschließen. Daß du aber in der Gattung (Rötelritterlinge) richtig bist, würde ich ebenso sehen: An den Lamellen sieht es so aus, als wären die diffus fleckig von Sporenstaub bedeckt, der nicht rein weiß ist, sondern so einen blass roas violetten Hauch aufweist. Je nach dem, wie kräftig die Farbe im Abwurf wäre, käme noch ein Rötling (Gattung: Entoloma) in Frage, aber das glaube ich hier eher nicht (ist aber größtenteils Bauchgefühl). Da scheint auch am Stiel auf dem vierten Bild noch ein Hauch von violett erkennbar zu sein, zusammen mit dem übrigens Gesamterscheinungsbild könnte man sich da schon gut einen Lilastieligen Rötelritterling (Lepista personata = Lepista saeva) vorstellen.



    LG, Pablo.

  • danke für die Antwort!
    In echt hat er mehr von diesem lila Glanz, wenn man ihn ans Licht hält, haben die Lamellen alle einen Lila Schimmer und der Stil von dem einen ist wirklich leicht Lila.
    Also dürfte den Hühnern jedenfalls keine große Gefahr drohen, wenn sie da mal dran gehen und ich muss die Pilze nicht beseitigen.


    herzlichen Dank

    • Offizieller Beitrag

    Moin, Bettina!


    Wenn die Hühner da tatsächlich mal dran gehen würden, droht ihnen keine Gefahr, das ist richtig.
    Aber würden Hühner tatsächlich Pilze essen? Ich meine, ich habe ja wenig Ahung vom Verhalten dieser Tiere, so gefühlsmäßig hätte ich allerdings gedacht, daß Pilzfruchtkörper nicht ins Ernährungsschema passen. Es gibt offenbar eine Menge Tierarten, wo es eine instinktiv (genetisch?) manifestierte Barriere gibt, was essbar ist und was nicht. Oft stehen Pilze auf der "nicht essbar" Seite, zB bei den allermeisten Katzenarten, Pferdearten, Wölfen (nicht aber Haushund)...
    Wäre interessant, wie das bei Hünern aussieht.



    LG, Pablo.


  • HAllo Bettina, das sehe ich auch so, Ich befassen mich viel mit Tieren aber von Hühnern, die Pilze fressen, oder gar an Pilzvergiftung gestorben wären, habe ich noch nie gehört. Übrigens: selbst mein Hund sortiert gebratene Pilze sorgfältig aus dem Essen, wenn ich ihm gelegentlich mal einen Essensrest hinstelle, und der frisst sonst alles - wirklich ALLES, auch eklige Sachen, die ich hier nicht aufzählen möchte

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Claudia,
    Hunde fressen leider ab und zu auch Pilze und das kann auch gefährlich werden. Dann muss gehandelt werden.
    VG.
    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.


  • Hallo Claudia,
    Hunde fressen leider ab und zu auch Pilze und das kann auch gefährlich werden. Dann muss gehandelt werden.
    VG.
    Thomas


    Hallo Thomas,
    bist Du sicher? Als meine eben aus dem Tierheim geholte Trethupe einen Rest Champignons mit Ei heruntergeschlungen hatte, war der sofort wieder da und wurde von ihr säuberlich getrennt das zweite Mal verwertet. Die Champis blieben liegen. Das ist mittlerweile unser fünfter Hund und keiner hat jemals Pilze gefressen. Aber ich gebe zu, dass das nicht repräsentativ ist.
    Weißt Du, ob Hunde auf die für Menschen giftigen Pilze ebenso reagieren wie Menschen? Ich habe mich eine Weile mit Tierversuchen befassen müssen und habe gelernt, dass viele für Menschen giftige Substanzen für Tiere unschädlich sind und umgekehrt. Kennst Du Beispiele. Das wäre sehr interessant.


    Das Schmerzmittel Kontergan, das ja bekanntlich fruchtschädigend ist, wurde von Ratten und Mäusen z.B. bestens vertragen. Lediglich bei einer Kaninchen- und einer Affenart zeigt es vergleichbare Wirkungen wie bei Menschen. Da die Standardtests jedoch an Ratten und Mäusen durchgeführt werden, würde man im Tierversuch auch heute nichts über die Nebenwirkungen dieses Schmerzmittels erfahren. Das ist Grund genug, wie ich finde, nach besseren (und ethisch vertretbareren) Testmethoden zu forschen. Die Mensch ist eben keine 70-Kilo-Maus.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo Claudia,
    Ja, ich weiß sicher, das Hunde auch Pilze fressen. Mein Bruder ist Tierarzt und rief mich vor längerer Zeit mal an, da einer seiner Hunde Pilze, die sich auf dem Grundstück befanden, gefressen hatte. Er wollte wissen, ob die Pilze für den Hund gefährlich waren. Da ich ganz sicher gehen wollte, schickte ich die Bilder der Pilze noch einem Pilzsachverständigen, der sie, soweit dies nach Bildern irgendwie möglich ist, gemäß dieser bestimmte. Natürlich mit dem Hinweis, dass eine sichere Bestimmung nur durch "Inaugenscheinnahme" der Pilze möglich ist. Ist ja nicht anders, wie der Verzehr von unbekannten Pilzen durch Menschen. Die Vorlage oder Übersendung von Bildern der Pilze dient insoweit nur einer Vorabeinschätzung und sämtliche weiteren Maßnahmen sind zu ergreifen.
    Du hast völlig recht, dass Pilzgifte bei Tieren und Menschen einerseits gleich wirken können, andererseits aber auch völlig anders. So können Wildschweine die für Menschen absolut tödlichen Knollenblätterpilze ohne Schaden fressen.
    Leider kann ich dir nicht sagen, welche Pilze bei welchen Tieren genauso wie bei Menschen wirken, welche anders wirken und ob und gegebenenfalls welche Unterschiede hier bei den verschiedenen Tierarten bestehen.
    Aber wie du bereits sagst, ein hochinteressantes Thema. Vielleicht hat sich da schon jemand genauer mit beschäftigt und kann hierzu etwas schreiben.
    Liebe Grüße.
    Thomas

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    Einmal editiert, zuletzt von Bergwald ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas & Claudia!


    Haushunde sind in der Tat sehr unterschiedlich in ihrem Verhalten. ich kenne Hunde, die würden einen Pilz nicht mit der Kneifzange anfassen, dagegen genau so wie von dir beschrieben, Claudia: Irgendein halbverflüssigtes Aas oder Kot oder Erbrochenes vom Vorjahr muss um jeden Preis und gegen jeden Wiederstand schnellstmöglich aufgegessen werden.


    Dürfte normalerweise durch Instinkte ausgeprägt sein, daß Pilze nicht in den Mund gehören. Weil eben durchaus auch für Hunde ähnliche Gifte gefährlich sind, wie für Menschen. Aber die Fixierung von Hund auf Mensch, verbunden mit der relativen Intelligenz der Tiere, die auch lernleistungen erlaubt, kann das aufweichen. Das gilt nicht für alle Hunde, aber es passiert eben doch: Wenn sich die Rudelbosse (Herrchen & Frauchen) für etwas interessieren, ist es auch für den Hund interessant. Und interessant bedeutet: Essbar.


    Das kann also bei Hunden tragisch enden. Siehe folgender Link:
    >Nachruf für Ludwig<



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    danke für den Hinweis, auch wenn es eine traurige Geschichte ist. Es scheint ja tatsächlich so, als hätte sich Ludwig besonders für das interessiert, was seine Rudelmitglieder spannend fanden. Chef im Rudel war allerdings eindeutig Ludwig. Amer Kerl.
    Aber Uli hat den Hund nicht testen lassen, wenn ich das richtig gelesen habe. Er hat die Knollenblätterpilzvergiftung anhand der Symptome diagnostiziert. Da scheint eine Pilzvergiftung vorgelegen zu haben.


    Ich habe gerade gegoogelt und offenbar sind Pilzvergiftungen bei Hunden tatsächlich nicht so selten.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()