Filzröhrlinge und... ...Filzröhrlinge??

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.410 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ingosixecho.

  • Hallo zusammen,


    mal wieder im Garten/Hof ein paar kleine Pilze gefunden. Standort ist diesmal in den Fugen vom Pflaster.
    Bei der einen (oder doch zwei?) Art sind es wieder Filzröhrlinge.


    Diesmal braucht es leider ein paar Fotos mehr und deshalb werde ich hier zwei Dropbox-Links einstellen.


    Es handelt sich um folgende Kandidaten:


    Nr.1 Filzröhrlinge



    Nr.2 Filzröhrlinge



    Nr.3 Hutvergleich - ich gehe davon aus dass die zwei linken in jedem Fall zu einer Art gehören. Der rechte ist etwas rötlicher am Hut.



    Nr.4 Schnittbild vom rötlichen



    Weitere Bilder in der Dropbox-Galerie: https://www.dropbox.com/sh/9dk…dSQywvK3Oldmb8kep8ua?dl=0
    Denke es könnten wieder die Eichenfilzröhrlinge sein, auch wenn diesmal keine roten Punkte in der Stilbasis sind.



    So das wären jetzt mal die vermeintlich leichten ;)
    nen halben Meter weiter standen nämlich folgende Gesellen:


    Nr. 5




    Hab ich gar keine Ahnung ^^ Von der Form her haben sie mich im ersten Moment an Kräuterseitlinge ausm Supermarkt erinnert.
    Leider haben die schon ganz schön gelitten und sowohl Trockenheitsschaden als auch Schimmel. Kann daher nicht mal sicher feststellen ob sie Lamellen oder Röhren haben. Wobei ich nach einem zweiten Blick stark in Richtung Röhren tendiere.
    Im Schnitt konnte ich eine Verfärbung feststellen. Sie haben leicht gebläut.


    Nr.6




    Nr.7 hier das Bläuen




    Ich hab mir dann gedacht dass es wahrscheinlich auch die gleiche Art ist, nur halt komplett abnorm ausgebildet. Aber dann war da halt noch das:


    Nr.8




    ...ein Stielnetz. Oder kann das auch der Schimmel bilden?
    Naja mehr Bilder auch hier in der Dropbox-Galerie: https://www.dropbox.com/sh/o12…qk2ZZvHN60yQiEykms7a?dl=0



    Vielleicht könnt ihr ja trotz des schlechten Zustandes was erkennen =]

  • Hallo Peter,
    Hast du die mal mit Boletus depilatus (verdallerter Röhrling) verglichen? Der darf aber eigentlich nicht blauen. Es ist nur eine Idee, ich erkenne deinen Pilz nicht und hatte den depilatus auch noch nie in der Hand...
    Ich bleibe gespannt.


    Bester Gruuz
    Fips

  • Hallo Peter!


    Hm. Ich würde mal auf irgendeine fiese Verformung tippen, eventuell durch einen Parasiten (z.B. ein anderer Pilz). Normal sieht mir keiner der beiden aus... Ansonsten kann ich leider auch nicht helfen.


    Aber schöne Dokumentation mit vielen Fotos! :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Dann noch mein Versuch:


    Auf jeden Fall sind beide Funde etwas verformt. Wegen der leichten Verfärbung im Stiel (und den Röhren im Schnitt) würde ich beide für die gleiche Art halten: Entweder den Eichen-Filzröhrling oder den Stattlichen Rotfußröhrling. Von Letzterem kennt man diese eingedellten Hüte öfter mal. Auch weil ich meine, im Schnitt eine rote Schicht unter der Huthaut zu erahnen, würde ich trotz weniger Rottöne zum Stattlichen Rotfußröhrling (Xerocomellus pruinatus) tendieren. Oder eben Boletus depilatus. Den kenne ich nicht und erlaube mir dahingehend lieber kein Urteil. Auf jeden Fall in der Form (wohl befallen) ungewöhnlich.


    Mal sehen, was Pablo dazu meint oder ob Jürgen den Thread evtl. entdeckt. :)


    LG, Jan-Arne

                                                                               
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    Einmal editiert, zuletzt von JanMen ()

  • Vielleicht könnt ihr ja trotz des schlechten Zustandes was erkennen =]


    Hallo Peter,


    welche Laubbäume standen denn in der näheren Umgebung? Rein optisch ähnelten die ersten meinen vermuteten Bubalinus-Funden, auch ohne ein Schnittbild gesehen zu haben. Auch die Schnittbilder bringen mich da auf keine andere Idee.
    Die verwachsenen unteren Exemplare dürften der selben Art angehören (wie du auch vermutest), nur eben mit Befall.


    @all: Wie ist eigentlich der aktuelle Stand bei der Bubalinus Diskussion. Da gab/gibt es ja immer noch sehr verschiedene Meinungen. Rein makroskopisch "verstecke ich mich hinter" der Tafel von M. Nordeloos. :saint:


    Voilá Ingo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    ich denke wie Ingo, daß das alles zusammengehört. Tendiere aber dazu, die befallenen, wuchsgestörten Exemplare mal außen vor zu lassen, solche Fruchtkörper sind bei Filzröhrlingen ohnehin nicht zu bestimmen. Aber so ein bisschen ein Problem haben die alle. Da ist Goldschimmel am Werk, möglicherweise noch andere Parasiten, die auch diese unregelmäßig verkruschtelten Hutoberflächen verursachen.


    Dennoch: Xerocomus bubalinus würde makroskopisch am besten passen. Die Hutoberfläche wirkt recht glatt, im Hut über den Röhren blaut es, unter der Huthaut ist es rosa, in der Stielbasis sind keine Punkte, sondern nur bräunliches Fleisch. Habitus geht auch in Ordnung.
    Mit einer Option auf Xerocomus communis / engelii wäre das jedenfalls mein Arbeitstitel.


    Einen neuen Stand habe ich nicht, obwohl es den sicher gibt. Mittlerweile werden ja allerhand Fruchtkörper, auch mit roten Pünktchen, als X. bubalinus bestimmt. In solchen Fällen will ich dann immer auch ein Stammmbäumchen sehen, mit einer Sequenz genau des Fundes. ;)
    Ansonsten orientiere ich mich an Ladurner & Simonini ((Fungi Europaei, Xerocomus) und der Originalbeschreibung. Das erscheint mir immerhin einigermaßen sicher.



    LG; Pablo.

  • Hallo an alle,


    ich hätte 3+4 relativ unbefangen als pruinatus durchgehen lassen. Ich habe von bubalinus aber keine richtige Vorstellung im Kopf.


    Ohne Sporen (da der Pilz ja schon schimmelt) bleibt er wohl unbestimmbar.


    Grüße,


    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Wolfgang!


    Warum ich X. pruinatus ausgeschlossen hatte: Die Art habe ich noch nie mit blauendem Hutfleisch gesehen. Selbst an den Röhren hatte ich da nie eine ausgeprägte Farbreaktion. Nur an der Stielrinde und sehr langsam und zögerlich im Stielfleisch (unteres Stieldrittel).
    Aber das mag hier ja auch auf den Befall zurückzuführen sein...



    LG, Pablo.

  • Vielleicht könnt ihr ja trotz des schlechten Zustandes was erkennen =]


    Hallo Peter,


    welche Laubbäume standen denn in der näheren Umgebung?


    Laubbäume in der Nähe sind Kirsche, Zierapfel, Linden und Birke. Etwas weiter (>25m) noch Walnuss und Eichen.


    Schon krass dass das u.U. ein und die selbe Art ist ^^
    Das mit dem Stielnetz könnte also auch durch Parasiten entstehen?


    Danke für alle Antworten schonmal.
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Das Stielnetz mag ich in dem Fall nicht beurteilen. Das ist ohnehin eine recht variable Sache bei vielen Filzröhrlingen. Neulich schickte mir jemand Bilder von einem bei Facebook gezeigten Fund von Xerocomus rubellus (Blutroter Filzröhrling) zu, der ein extremes Stielnetz entwickelt hatte, fast schon wie bei manchen Boletellus - Arten. Da gibt es also auch selten auftretende Wachstumsstörungen, die Gründe dafür sind nicht immer leicht nachzuvollziehen.



    LG, Pablo.


  • Meine Kollektionen Xerocomus bubalinus c.f. fand ich immer bei Pappeln auf sandigen Böden. Mit Linden kann er aber auch.


    Gruß Ingo