Das Hexenei der Gemeinen Stinkmorchel - Phallus impudicus

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 6.390 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Calabaza.

  • Hallo zusammen,


    es gab dieses Jahr schon einige Funde von Hexeneiern, es handelte sich dabei um Hexeneier der "Gemeine Hundsrute - Mutinus caninus" oder nicht näher bestimmte Funde. Ich hoffe mir ist nichts entgangen.


    Bei einem kurzen Gang durch zwei Wälder heute, "Hauswald" und Schönbuch, fand ich zunächst im Hauswald diese Fruchtkörper.


    1. Fundsituation

    2. Fruchtkörper von der Seite

    3. Schnittbild


    Irgendwie konnte ich zunächst nicht abschließend zuordnen, aber ich wusste von einem unserer SW-Forentreffen letztes Jahr, da war doch was.


    Zwischenzeitlich war ich auch schon im Schönbuch angekommen.


    Und was sah mir da gleich entgegen ?


    4. Wieder ein Hexenei der Gemeinen Stinkmorchel - Phallus Impudicus.
    Der junge Fruchtkörper durfte nun am Stück mit nach hause.


    5. Daheim gesäubert eine Aufnahme von unten, die eine Art Mini-Stiel
    als Verbindung zum Myzel zeigt.

    6. Gleich noch ein Schnittbild gemacht.

    7. Vor dem Verzehr (roh oder gebraten) muss die "Hülle" - die Peridie,
    entfernt werden, was unproblematisch machbar ist.
    Da wir, die SW-ler schon mehrfach darüber diskutiert hatten, musste
    ich das Hexenei natürlich probieren.
    So roh und mit verbundenen Augen würde ich den Geschmack als
    Biss in einen Teil eines vollen Staubsaugerbeutels garniert mit
    Rettichscheiben beschreiben.
    Mit etwas Salz war es dann schon deutlich besser.
    Die Konsistenz erinnert an eine junge Frucht, nicht unangenehm.
    Mein Leibgericht wird das nicht, werde allerdings, sollte sich die
    Gelegenheit ergeben, wieder darauf zurück greifen.
    Denn der Geschmack erinnert an Rettich, ist aber dennoch einzigartig
    und spiegelt die Vielfältigkeit der Natur wieder. Wer das gefundene
    Hexenei eindeutig der Gemeinen Stinkmorchel zuordnen kann, sollte
    es durchaus mal probieren. Guten Appetit.



    Viele Grüße,
    Markus

  • Hallo Markus,


    irgendjemand sagte mal, nicht alles was essbar ist muss auch gegessen werden, ich glaube nicht das ich mich dazu überwinden könnte, aber ich habe sehr viel Respekt für Esstester, und wer weiß viell. werde ich mich irgendwann doch noch daran wagen.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Du hast aber nur den kleinen Mittelteil gegessen oder ?
    Das staubige hört sich so fragwürdig an als hättest du vielleicht mehr ... <X


    Wird ja nicht klar in dem Beitrag daß man nur einen bestimmten Teil essen sollte.


    Aber schön daß du diesen Beitrag gemacht hast. :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Markus!


    Dann mal willkommen im Club. Obwohl die ersten Hexeneier etwas seltsam aussehen. Das könnte fast eher Tintenfischpilz sein.


    Auch schließe ich mich Mausmann an: Du hast schon nur den Stielteil, also das reinweiße Innere gegessen?



    LG, Pablo.

  • Spannend, spannend...
    Bin sehr gespannt auf die Antwort von Markus...


    Markus, ich hofe, Du lebst noch? ;)


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Mensch, Markus,


    Du hast doch nicht etwa Alles außer dem Gallertmantel roh verzehrt? <X<X<X<X<X


    Ich kenne 2 Ansätze:


    a. nuuur den winzigen Hinkelstein ganz in der Mitte roh verzehren.
    Finde ich gigantisch leggger.


    b. Gallerthülle entfernen (manche machen sogar das nicht)
    und mit Butter gebruzzelt.


    Aber fragt lieber nochmal Eure Lehrer oder Eltern...


    GLG
    Peter

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    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

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  • Hallo zusammen !


    Ich gehöre zu den "manchen", gestern ohne bruzzeln mit ....


    Aber ein wenig zur Ernsthaftigkeit zurück. Ich habe mir natürlich vorher viele Gedanken gemacht. Insbesondere natürlich was evtl. vorhandene Giftstoffe oder Stoffe betrifft, die Unverträglichkeit auslösen können.


    Hätten meine Allerbesten nicht dauernd darüber gesprochen, wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, mich da rein zu arbeiten. Die Neugierde hat aber gesiegt, der Fund ergab das Weitere.


    Zunächst :
    Auch 1 und 2 halte ich für die Gemeine Stinkmorchel.
    Clathrus archeri bzw. der junge Fruchtkörper, also das Hexenei des Tintenfischpilzes, sollte schon beim Durchschneiden das rot gefärbte Receptaculum erkennen lassen. In Uli`s Beitrag ist das fotografisch gewohnt exzellent dokumentiert.


    Weiterhin :
    Ich habe mich natürlich insoweit intensiv mit der Gemeinen Stinkmorchel befasst, dass ich erheblich recherchiert habe, sowohl im Netz als auch in diverser Literatur. Neben zahlreichen Beiträgen im Netz und den Ess-Berichten einiger Vortester waren für mich der Beitrag in Wikipedia so wie darin enthaltene Quellennachweis (Fußnote 1, ↑ Ewald Gerhardt: Pilze. Treffsicher bestimmen in drei Schritten. BLV, München 2012, ISBN 978-3-8354-0946-0, S. 217. ) maßgeblich.

    In der Neuauflage 5/2013 "Der große BLV Pilzführer", also einer neueren überarbeiteten Auflage beschreibt Dr. Ewald Gerhardt den Speisewert abermals gleich, auch was die Essbarkeit/den Speisewert der Gemeinen Stinkmorchel im Gegensatz zur Dünen-Stinkmorchel, Gemeinen Hundsrute, Himbeerroten Hundsrute, Tintenfischpilz und des Roter Gitterling betrifft, deren Speisewert als ungenießbar/Speisewert unbekannt beschrieben ist.


    Da ich nicht zu Esstesst-Kamikazen gehöre (das genaue Gegenteil ist der Fall), war klar, dass außer eines geschmacklichen Irrlaufs nichts passieren kann.
    Das Ergebnis, was ich aus dem Ganzen für mich ziehe, heißt entweder nach sicherer Bestimmung nur das reinweiße (auch roh) essen, oder die Gallerthülle entfernen und dann in Scheiben geschnitten, (auch mit der Gallertmasse) in der Pfanne braten.
    Es gibt aber tatsächlich schon einige Beiträge darüber, auch hier im Forum.
    Der größte Widerwillen geschmacklich zu testen kommt vermutlich durch den Geruch und das Aussehen des gänzlich entfalteten Fruchtkörpers der Gemeinen Stinkmorchel zustande.


    Grüßle,
    Markus


    Zum Vergleich :
    -Das Hexenei der Gemeinen Hundsrute
    -Das Hexenei des Tintenfischpilzes