Beiträge von Schupfnudel

    Hi.


    Vielleicht nochmal zur generellen Einschätzung.

    Die Grenzverträglichkeit von Gyromitrin wird mit 35µg/kg Körpergewicht angegeben.

    Ich gehe mal von meinen 68kg aus dann wären das 2,38mg für mich - ich könnte also alle hier getesten G. gigas plus die G. fastigiata zusammen futtern.


    Hinzu kommt dann, dass sich das Gyromitrin zu 99% durch abkochen verflüchtigt (Kochwasser wegschütten), dann sind wir da in völlig vernachlässigbaren Bereichen.

    Alles natürlich unter Berücksichtigung der erwähnten Einschränkungen und der Tatsache, dass sie bei uns ohnehin selten und damit schonenswert ist.


    Jetzt sind wir aber eigentlich ziemlich Off-Topic geworden, da hier ja nicht mal eine Lorchel im Thread angefragt wurde. :haue:

    Sorry dafür @Paula


    LG.


    Hi.

    was genau ist dieses "das", welches Du anbietest?

    Sorry, war etwas faul. Ging um die Frage nach dem Gyromitrin-Gehalt von der Riesen-/Zipfellorchel, der in der Stichprobe eher zu vernachlässigen ist. Der Nicht-Speisewert wird mit potentiellen Varianzen im Gyromitrin-Gehalt begründet (was zu prüfen wäre) und der potentiellen Verwechslung mit G. esculenta.
    Quelle: Viernstein, H., J. Jurenitsch, and W. Kubelka. 1980. Vergleich des giftgehaltes der lorchelarten Gyromitra gigas, Gyromitra fastigiata und Gyromitra esculenta. In: Ernährung/Nutrition. Band 4, 1980

    Es finden sich da ja leider kaum große toxikologische Untersuchungen zum gigas-Komplex (also G. ticiana und G. gigas in Europa mit den entsprechenden Gegenstücken G. korfii und G. montana in Nordamerika plus 2 weiteren aus anderen Gegenden).
    G. esculenta wurde scheinbar lieber untersucht.


    Hi,

    Aber ob der Gyromitringehalt das einzige Problem ist wurde auch nicht geklärt.

    Das stimmt zwar, betrifft aber einen großen Teil an Pilzen. :)

    Bei den Morcheln weiß ja auch keiner was da die Vergiftungen auslöst.


    LG.

    Ich habe mal die Böhmische Verpel etwas gepusht. Nachdem ich die Tage ziemlich viele gefunden hatte, habe ich mir eine Handvoll zum Probieren mitgenommen.



    Hat mit Morchelgeschmack nicht viel zu tun, ist aber nicht schlimm, weil trotzdem sehr lecker.

    9 Punkte jeweils von mir und Schupfnudeline.


    LG.

    Hi.


    Der Bestimmung Böhmische Verpel schließe ich mich an.

    Hast Du belastbare Aussagen zur Giftigkeit von G.gigas und G. fastigiata?

    Zumindest stichprobenartig kann ich das anbieten:


    Größere Studien sind mir nicht bekannt und auf Grund der Flüchtigkeit des Gyromitrins auch schwierig umzusetzen. Wäre aber echt super, wenn sich da mal jemand ransetzen würde. ;)


    LG.

    Hi.


    Eineinhalb Stunden Video (Englisch) von Machiel Nordeloos über den aktuellen Stand der Forschung im Genus Entoloma gefällig?

    Hier entlang:

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    Vielleicht ist das ja für den ein oder anderen interessant.


    LG.

    Hi.

    Ich liebe die Sprache, die in diesem Werke verwendet wird

    Ich auch. So wunderbar gestelzt und überraschend - macht einfach Spaß das zu lesen. :)

    Auch die Namen sind teilweise klasse ("Pommeranzen-Härtling" = Kartoffelbovist).


    Ich habe auf der Seite noch etwas weiter rumgeschaut und hier einen interessanten Bericht gefunden, dass Pantherpilze ohne Probleme verzehrt wurden, wenn die Huthaut abgezogen wurde. Nun frage ich mich ob das andere Pilze waren oder die Giftkonzentration tatsächlich in der Huthaut so hoch ist, dass das Abziehen damals gereicht hat um keine Probleme zu bekommen. Spannend.

    Huhu.


    Ich bin heute eher zufällig über die digitalisierten Ausgaben der Zeitschrift für Pilzfreunde aus dem Ende des 19. Jahrhunderts gestolpert und habe ein bisschen quergelesen.


    Es ist recht unterhaltsam, die damaligen Diskussionen und Beschreibungen anzuschauen und zu vergleichen was sich so in der Pilzwelt getan hat seither.


    So kann hier etwa das ein Plädoyer für den Verzehr von Gyromitra esculenta, also der "Speiselorchel", bzw. des "Dunkelbraunen Laurichs" / der "Braune Stockmauroche" nachgelesen werden, die Hypothesenbildung zu den möglichen Ursachen der, von anderen behaupteten, Giftigkeit sowie schließlich eine einigermaßen wissenschaftlich untermauerte Erklärung (heute würde man wohl Mäuse statt Hunden nehmen...).
    Diskussionen gibt's da zum Teil ja auch heute noch (die Skandinavier wollen ja nicht so recht davon lassen), insbesondere aber auch was den (Nicht)-Speisewert im G. gigas-Komplex angeht.


    Auch erste Überraschungen über giftige Champignons können nachgelesen werden und die darauf folgende Recherche und Entdeckung unseres Karbolies.


    Ich dachte ich teile das einfach mal, vlt. findet es ja noch jemand ganz interessant.

    Die komplette Inhaltsübersicht gibt's hier und falls jemand noch was Lustiges/Spannendes findet, gerne posten. Ich habe noch nicht alles durch. :)


    LG.

    Hi.

    Nein, die Formulierung "stillschweigenden, widerruflich erklärten Aneignungsgestattung" ist eben genau das, dass der Waldbesitzer Dir stillschweigend die Aneigung gestattet. Dem aber im voraus, nicht nachträglich, widersprechen kann.

    Aber der Zeitpunkt des Widerspruchs wird doch da nicht geregelt? Aber ich denke das leitet sich dann davon ab, dass die Pilze nach dem Abschneiden in meinen Besitz/Eigentum übergehen so wie es Wolfgang oben ausgeführt hat.

    Für mich ist es ja aber nicht nachprüfbar ob der Waldbesitzer das Sammeln aus berechtigtem Interesse untersagt (Sammelkorb dabei ist natürlich hilfreich) oder einfach so jedem der ihm über den Weg läuft das Sammeln verbietet. Ist vlt. aber auch eher ein theoretisches Problem, passiert ist mir das zum Glück noch nicht.


    LG.

    In Alltagsdeutsch übersetzt heißt das, dass Du den Waldbesitzer nicht fragen musst, bevor Du seine Pilze in Deinen Besitz nimmst. Er könnte aber widersprechen, wenn er selbst ein berechtigtes Interesse an den Pilzen hat. Sobald Du sie abgeschnitten hast, sind sie in Dein Eigentum übergegangen.

    Das höre ich gerade zum ersten Mal. Heißt das ein Waldbesitzer könnte mir verbieten Pilze zu sammeln weil er sie z.B. selber ernten will? Wie muss er das bekannt geben oder muss ich da jeden Waldbesitzer vorher fragen? Kann er von mir gesammelte Pilze dann einfach einbehalten?

    Hi und willkommen im Forum.


    Du hast dir schon viele Mühe gegeben für deine Anfrage, sehr vorbildlich!


    Leider sind die Pilze aber schon ein paar Tage alt wie man daran sieht, dass viele schon gammeln. Ideal sind immer auch Bilder mit Naturlicht ohne Blitz, weil sonst die Farben verfälscht werden.


    So als eventuellen Anhaltspunkt kannst du vlt. mal hiermit und weiterführend hiermit vergleichen sofern ich die Farben korrekt interpretiere. Ist aber bei dem Zustand der Pilze (und von mir momentan <X) nur eine Vermutung.


    LG.

    Huhu Wutzi. Danke für deine Antwort. :)


    Dsgvo ist natürlich nervig, aber halt mittlerweile notwendig und so schlecht ist der Gedanke dahinter ja nicht.


    Ich hatte mir das mit einem Disclaimer vorgestellt, der erst bestätigt werden muss, bevor die Nummer angezeigt wird. Gut, den liest vielleicht keiner aber dann können sie nicht sagen, sie hätten nix davon gewusst.


    Wie haben dich denn die älteren Herrschaften gefunden? Sicher auch übers Netz oder hast du Flugblätter abwerfen lassen? :giggle:

    Ansonsten könnte man das aber ja auch analog machen, indem man nen kleinen Vertrag aufsetzt. Aber ist vlt auch etwas zu sehr mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Ich bin ja noch kein PSV und habe daher wenig Einblick darin ob die Leute wirklich so oft ihre Gift- und Gammelpilze mitnehmen möchten.


    Lg.

    Hi.


    Vielleicht ne blöde Frage aber könnte man sich als PSV nicht einfach ne Website aufsetzen und gewisse Bedingungen für eine Beratung voraussetzen? Also so im Sinne von "Der Beratende erklärt sich damit einverstanden, dass nicht zu Speiszwecken freigegebene Pilze vor Ort verbleiben?


    Oder stelle ich mir das zu einfach vor?

    Yup, ich würde Windows auch einfach virtualisieren. Geht auch kostenlos mit Virtualbox, eine Anleitung gibt's hier.


    LG.

    Hi.


    Ich bedanke mich auch für die ausführlichen Antworten. Ich finde es zwar auch anstrengend die liebgewonnenen Gattungsnamen aufzugeben, aber verstehe die Begründung dahinter. Und glücklicherweise reißt einem ja auch niemand den Kopf ab wenn man z.B. immer noch Psathyrella candolleana, Pholiota astragalina etc. sagt. Das versteht man ja weiterhin auch wenn's nicht mehr state of the art ist.


    LG.

    Hi.


    Danke für die Erklärung. Dann vlt. noch nachhakend: Gibt es denn Regeln wonach der Typus einer Gattung ausgewählt wird? Nehmen wir mal an Mycena rosea und Mycena pelianthina sind in der selben Clade und eine eigene Gattung wäre gerechtfertigt. Wonach wird dann entschieden, welche Art der Typus wird?


    LG.

    Hi.


    Ich finde die Idee schon spannend nur frage ich mich ein wenig ob man damit ein Unterforum gefüllt bekommt?

    Ich glaube hier im Forum bist du der einzige, der regelmäßig alpine Pilze postet (ich habe die Threads auch ohne Unterforum gefunden ;) ). Vlt. wäre es besser die Portraits in den normalen Portraitbereich einzugliedern und dann einen Sammelthread (Alpine Pilze) zu machen mit Verlinkungen zu den Portraits in dem dann auch diskutiert werden kann?


    So ein bisschen schwierig fände ich die Abgrenzung von rein alpinen Arten auch, aber das mag daran liegen, dass ich mich damit nicht groß beschäftigt habe als Flachländler.

    Und ich muss zugeben, dass ich persönlich eine zu starke Untergliederung in Foren nicht so besonders mag, aber das ist wohl persönliche Präferenz. :)


    LG.

    Hi Harald.


    Das dachte ich auch erst, aber bei meinem verlinkten pdf gibt's auf Seite 31 eine ganze Liste an Gattungen (und sogar Familien) bei denen dabei steht:

    "Accepted names threatened by earlier synonyms"


    Das klingt für mich so als ob frühere Publikationen nicht nur Artnamen "bedrohen". Ich würde das dann so verstehen, dass, sofern sich das mit den Rettichhelmlingen als eigener Gattung bestätigt (mit welchen weiteren Arten auch immer), auch auf das am ältesten bekannte Synonym zurückgegriffen würde (sofern der Typus-Beleg sich molekular belegen lässt, was hier wohl der Fall zu sein scheint). Und sofern eben keine Konservierung oder anderes Spezialgedöns :) akzeptiert wird.


    Aber vielleicht bin ich da auch auf dem falschen Dampfer. Taxonomie ist wie gesagt nicht so mein Ding.


    LG.