Mein Ersteindruck war auch ein oller Champignon. In dem Zustand aber kaum genauer bestimmbar, ist selbst frisch ja schon nicht sonderlich einfach.
LG.
Mein Ersteindruck war auch ein oller Champignon. In dem Zustand aber kaum genauer bestimmbar, ist selbst frisch ja schon nicht sonderlich einfach.
LG.
Hi.
Ja, das ist einer der Käppchenmorcheln. Verpeln haben nie so einen punktiertwarzigen Stiel und die Stiele sind die meiste Zeit über wattig ausgestopft.
LG.
Hi.
Das ist Conocybe intrusa - Ansehnliches Samthäubchen.
LG.
Hi.
Gyromitrin-haltige Pilzarten wie Lorcheln oder Verpeln lassen sich dagegen gut durch sorgfältiges Trocknen entgiften, und teilweise auch durch langes Erhitzen.
Auch für Verpeln existiert kein Nachweis, dass diese Gyromitrin enthalten, immer nur Geraune und Spekulation. Mittlerweile wurde ja gezeigt, dass selbst bei den echten Lorcheln (Gyromitra s.l.) Gyromitrin nur bei einigen wenigen Arten vorkommt.
Das von Sebastian zitierte Paper (das ohnehin diverse Fehler und Pauschalisierungen enthält) übernimmt einfach nur die Annahme, dass dem so sei - ohne Belege. Wahrscheinlicher ist es, dass die gastrointesinalen Beschwerden ebenso wie bei Morcheln auf ungenügendes Erhitzen zurückzuführen sind.
LG.
Die Latenzzeit ist deutlich höher, eher zwischen 6-12h. Eine Kategorisierung als Giftpilz wäre durchaus vertretbar - tödlich giftig wäre aber sicherlich übertrieben. Langfristige Schäden bei Menschen, die das Syndrom erlebt haben, sind mir bisher auch nicht bekannt.
Am Ende bleibt es mal wieder jedem selbst überlassen, welche Risiken er in Kauf nimmt. Dabei hilft es natürlich eine klare Faktengrundlage zu haben - bessere Informations-Links als der ursprüngliche GMX-Artikel sind ja hier im Thread mittlerweile ausreichend vorhanden.
LG.
Hi.
Alles anzeigenHallo zusammen,
Morcheln dürfen nicht roh konsumiert werden, weil sie das giftige Hydrazin enthalten. Sie müssen deshalb gekocht, gebraten oder blanchiert werden.
Quelle:https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Morcheln
LG Karl
Keine der dort genannten "Quellen" enthält Belege für die Hydrazin-Behauptung des Artikels.
Ein guter Übersichtsartikel zu der Neurologischen Problematik und einigen der hier erwähnten Vergiftungsfällen kann hier eingesehen werden - Auszug:
ZitatThere is no real treatment, since neither the toxin nor its mechanism of action is known.
Den Abschlussbericht zu der Massenvergiftung aus Montana gibt's auch online, großartige Erkenntnisse gibt der aber nicht her. Dass man Morcheln nicht roh futtern soll, ist den meisten denke ich bekannt - dem Restaurant mittlerweile wohl auch...
LG.
Hi.
Man kann ja die Gattungen unterscheiden und trotzdem Quatsch schreiben. Das "monatelange Trocknen" tönt schon sehr nach einer Verwechslung mit dem hitzelabilen und flüchtigen Gyromitrin, das einige wenige "echte" Lorcheln (Gyromitra s.str. und Gyromitra leucoxantha - mittlerweile Piscidiscina leucoxantha) enthalten. Bei Gyromitra esculenta s.l. war das in den nordischen Ländern, die die auf der Speiseliste hatten, nämlich die übliche Vorbereitungsart.
Ich kenne keine seriöse Quelle, die Hydrazine in Morcheln nachgewiesen hat. Der Giftstoff für das Morchella-Syndrom ist meines Wissens nach unbekannt, auch die Symptomatik ist doch unterschiedlich.
Zitat"Im Jahr 2008 haben zwölf französische Centres Antipoison et de Toxicovigilance 301 Morchelintoxikationen ausgewertet. Bei 40 % der Vergifteten bestanden neurologische Symptome, die nach ± zwölf Stunden auftraten: Zittern, Schwindel, Sehstörungen und Muskelschwäche. Die Unfähigkeit, stehen und gehen zu können, beunruhigt Betroffene,Angehörige und Ärzte sehr. Wenn sich der beigezogene Pilzsachverständige sicher ist, dass keine Giftlorcheln verzehrt wurden, kann er die Betroffenen beruhigen und darauf hinweisen, dass der Spuk nach weiteren ± zwölf Stunden folgenlos wieder verschwindet. Offenbar führt ein noch unbekanntes hitzestabiles Neurotoxin nur zu einer funktionellen Störung von Hirnstamm, Kleinhirn und kortikalen Funktionen. Es ist in den Fruchtkörpern in nur sehr geringer Konzentration vorhanden, so dass nur eine sehr reichliche Morchelmahlzeit die neurologischen Symptome hervorruft. Die individuell vertragene Menge scheint unterschiedlich zu sein. Seit meiner Übersetzung der französischen Arbeit in der „Zeitschrift für Mykologie“ werden mir in jedem Frühjahr ein bis drei Vergiftungsfälle gemeldet."
Im Flammer steht's ähnlich.
Die beste Prävention vom Morchella-Syndrom dürfte der moderate Konsum sein, trocknen schadet sicher auch nicht (schon geschmacklich) aber das angepriesene "monatelange Trocknen" sowie die Behauptung, dass Hydrazine verantwortlich sein sollen dürfte mal wieder auf schlechter Recherche beruhen.
LG.
Ich finde ja Diskussionen zu Bildern immer ganz gut, aber da als Qualitäts-Referenz die Vermarktbarkeit auf irgendwelchen ollen Stockfoto-Agenturen (die auch massig Müllbilder im Portfolio haben und früher oder später ohnehin von der KI gefressen werden) herzunehmen, empfinde ich als albern. Taxonomisch kommt man dort aber ohne Frage zu neuen Einsichten, so viel, wie da fehlbenannt ist.
Und ich fände eine Diskussion über die Bilder nach Jury-Wertung auch nett.
Erika hätte ich diesen Monat auf die 4 hochgeschubst, ansonsten wäre meine Wertung aber gleich gewesen.
LG.
Hi.
Ein paar Arten, die mir einfielen wären (Neo)Boletus huronenis (Nordamerika), Neoboletus venenatus (Asien) und Rubroboletus pulcherrimus (Nordamerika). Bestimmt gibt's noch viel mehr giftige Arten. Zumeist sind bei Röhrlingen aber wirklich Magen-Darm-Symptomatiken prävalent, wenn auch teilweise ziemlich intensive - bis hin zu (sehr seltenen) Todesfällen.
So wirklich eine Übersicht darüber ist mir ehrlich gesagt nicht bekannt.
LG.
Hi Südwald.
Prinzipiell gute Fragen. Dass der Schwefelporling toxische Inhaltsstoffe aus dem Substrat aufnimmt ist aber nicht belegt:
ZitatWas Europa betrifft, so wurden jedoch keine signifikanten toxikologischen Fragen zur möglichen Toxizität von Exemplaren von L. sulphureus s.l. berichtet, die auf bestimmten Wirtspflanzen wie Nadelbäumen oder Robinien (Robinia pseudoacacia) und Eiben (Taxus spp.) wachsen, die einige Autoren - eher willkürlich - aufgrund der möglichen Freisetzung von Pflanzentoxinen an die Sporophoren vorsorglich vom Verzehr ausschließen (BERNDT, 2016b; BERNDT, 2017). Dies sind unserer Meinung nach ungerechtfertigte Befürchtungen, die nicht durch experimentelle Nachweise gestützt werden, weder biochemisch noch toxikologisch, geschweige denn ethnomykologisch. Abgesehen von der unvermeidlichen und verständlichen organoleptischen Variabilität, die aus kulinarischer Sicht in Abhängigkeit von der Wirtspflanze, auf der L. sulphureus s.l. geerntet wird, zu beobachten ist - wobei diese Pilze als schmackhafter beschrieben werden, wenn sie auf ganz bestimmten Wirten, z. B. Johannisbrot- oder Mandelbaum, wachsen, als andere, die auf anderen Bäumen wachsen - in Italien und Europa gibt es keine dokumentierten Fälle von unerwünschten Reaktionen auf den Verzehr von L. sulphureus s.l. auf bestimmten Wirten gesammelt, und wir können in der Tat bestätigen, dass das Sammeln und der Verzehr auf Robinien in Italien keine nachteiligen Folgen haben (SURIANO & SITTA, in Vorbereitung).
- mit DeepL übersetzt von hier
Was die Standards, Inhaltsstoffe und Qualitätskontrolle von gekauften Nahrungsergänzungsmitteln angeht, ist man ohnehin eher in Gottes Hand, wie Wutzi ja auch schon anmerkte, siehe beispielsweise hier (die Auflistung der Fehldeklaration von Agaricus blazei als Agaricus subrufescens ist in dem Artikel aber Quatsch - das ist die selbe Art). Ein Großteil der Heilpilzindustrie ist in Asien, inbesondere in China ansässig und dort wurde die Profitabilität dieser Sparte zur Kenntnis genommen. Da herrscht ein wenig Goldgräberstimmung, denn der Nahrungsergänzungsmittelmarkt ist sehr viel einfacher zu erschließen als klassische Arzneimittel, die Profitmargen sind extrem hoch und die Kontrollen, nach Zulassung eher lax. Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass von diesen Anbietern überhaupt ein Interesse daran bestünde, entsprechende Produkte auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen - die Replikationsrate aus Tierversuchen im menschlichen Organismus generell schlecht (nicht nur bei Pilzen) - weniger als 14% von erfolgversprechenden Ansätzen aus Tierversuchen werden bei Studien am Menschen bestätigt. Das wissen denke ich auch die Anbieter von diesen Produkten oder ein Jürgen Guthmann.
Wer seine Pilze selber sammelt hat diese Problematik aber zumindest nicht. Da besteht dann aber wie gesagt die Problematik, dass die asiatischen Studien vermutlich nicht ad hoc auf unsere einheimischen Pilze übertragbar sind, da es oftmals eben unterschiedliche Arten sind. Das war eigentlich mein einziger Punkt auf den ich hier kurz hinweisen wollte.
LG.
Ergänzend sei hier vielleicht noch erwähnt, dass das asiatische Judasohr eine eigene Spezies ist (Auricularia heimuer) und entsprechende Inhaltsstoffe nicht zwangsläufig identisch sein müssen mit denen unserer einheimischen Art. Das gilt übrigens für sehr viele der Arten, die in der "traditionellen chinesischen Medizin" Anwendung finden, bei denen unreflektiert die vermeintliche Wirkstoffe und Studienergebnisse auf unsere einheimischen Arten übernommen werden. Entsprechende Disclaimer sind auch in den meisten "Heilpilz-Büchern" meines Wissens nach nicht vorhanden.
Und bei vielen älteren Studien dürfte generell unklar sein, welche Arten letztlich überhaupt untersucht worden sind, da man da taxonomisch oftmals noch nicht so differenziert hat, wie es heute Usus ist.
LG.
Hi.
Laut Myko-Service:
"ACHTUNG - nochmalige erneute Verschiebung: Neuer Termin für die Herausgabe lt. Michal Miksik (am 06.02.2025): 30.03.2025"
Ob das dann wirklich das finale Datum ist - who knows, mittlerweile gebe ich nix mehr auf seine Terminankündigungen.
LG.
Hi.
Agaricus litoralis stinkt nicht.
Ansonsten hier die mittlerweile auch schon wieder veraltete Übersicht aus dem Kibby:
Da fehlen aber natürlich diverse Arten und z.B. auch die Sektion Hondenses (bei uns vertreten mit A. freirei und A. phaeolepidotus). Ist trotzdem aktueller als der Bon. 123pilze kann man für Champignons ignorieren. Der Goldstandard ist dann der Parra, nur muss man damit leben, dass einige Arten nur noch genetisch bestimmbar sind.
LG.
Wie viele haben da Sarcodon eingeloggt?
Das Ding hatte ich übrigens tatsächlich noch nie in der Hand.
Huhu und lieben Dank für die schöne Urkunde und fürs Ausrichten des alljährlichen Wahnsinns.
Ich habe aus Zeitgründen wieder ohne Mitlesen des Threads mitgespielt, bin ohnehin zu doof für Pfähle.
Ein sehr ärgerlicher Umschwenker von mir stört mich jetzt schon, aber dafür habe ich endlich mal wieder paar Chips bekommen durch die runde Platzierung.
LG.
Hi.
Das sollte ein Hallimasch sein.
LG.
Selten bei dem Niveau im Wettbewerb, dass ich einen klaren Favoriten habe, aber diesen Monat gibt's den mal. Ich glaube den "Timm" auch erkannt zu haben, mal schauen, ob ich richtig liege.
LG,
Schupfi
Ich glaube nicht, dass der Großsporige Kiefernröhrling schon in so weit entlegenen mediterranen Gebieten angekommen ist. Das ist schon ein Leccinellum, L. lepidum (Leccinellum tlemcenense werde ich mir niemals nie merken können) oder eventuell käme noch L. corsicum in Frage, falls es auch noch Cistaceae vor Ort gab.
LG.
So oder so finde ich es ja interessant, dass es größtenteils unter dem Radar gelaufen ist, dass Amanita spissa wohl schon seit 2018 als gute eigenständige Art beschrieben wurde, die sich genetisch auch von A. excelsea unterscheidet. Das war gar nicht zu mir durchgedrungen und ich vermute ich bin da nicht alleine mit.
LG.
Ich habe es ähnlich probiert wie Uwe, lediglich environmental samples noch rausgefiltert, hätte aber gleich noch ein paar Fragen.
Zum einen wie entscheidet man, ab wo man die Sequenz trimmt? Ich habe einfach vorne und hinten mit FinchTV ein Stückchen weggeschnibbelt, aber gibt es da Indikatoren woran man das Trimmen festmacht?
Und wie gibt man beim Blast die Vorgabe ein: "Vergleiche nur mit A.spissa"? Die Option habe ich nicht gefunden.
Diverse 100% A. rubescens-Ergebnis sind von Rodham E. Tulloss, der sich seit über 50 Jahren mit Amanita beschäftigt. Ich würde da nicht davon ausgehen, dass die falsch hinterlegt sind.
Dass keine Typus-Exemplare hinterlegt sind ist mir auch aufgefallen. Aber ist es dann hier nicht letztlich in dem Fall so, dass die ITS einfach nicht reicht um die Artidentität aufzuklären?
Zumal ja mittlerweile bekannt ist, dass die A. rubescens-Gruppe z.B. in Nordamerika noch diverse eigenständige Arten enthält und mich daher entsprechend benannte Sequenzen von dort mit geringer Trefferquote nicht irritieren würden.
LG.
Hi.
Der Tomatenblattgeruch ist bei angetrockneten Exemplaren gut wahrnehmbar (Clitocybe feuille de tomate auf Französisch übrigens).
Leucoybe houghtonii ist der korrekte wissenschaftliche Name derzeit. Wie man den nun eben korrekt ausspricht - je ne sais pas.
LG.
Huhu.
Hübscher Fund, ist hier bei mir im Auwald ganz gut verbreitet, scheint aber ja nicht überall so zu sein.
Mir graut's immer vor dem Fund in Begleitung anderer Pilzler, denen ich den vorstellen will, weil ich keine Ahnung habe wie man "Leucocybe houghtonii" korrekt aussprechen sollte..
LG,
Schupfi