Beiträge von Schupfnudel

    Hallo.


    Ich bin ja auch so jemand mit zu vielen (Nischen)Interessen bei gleichzeitig geringer Freizeit.


    Ich muss also auch selektieren, wie viel Zeit ich in welches Hobby stecke und wie sehr ich mich vertiefe. Pflanzenbestimmung ist so ein riesiges Feld, ich sehe da wenig Chancen mich parallel auch noch darin zu vertiefen. Ich komme ja bei den Pilzen schon kaum hinterher und selektiere da beispielsweise schon zu große, schwierige Gattungen aus Zeit- oder Hirnschmalzkapazitätsgründen aus (tut mir Leid, ihr lieben Risspilze und Gürtelfüße...).


    Daher sind Apps für andere Interessenfelder für mich ein Segen. Die Idealvariante ist für mich die Kombination aus KI und Nutzerbestimmungen wie sie beispielsweise iNaturalist.org bietet. Die KI schlägt was vor und oft findet sich auch ein Experte, der die Bestimmung manuell bestätigen oder widerlegen kann. Vorausgesetzt, die Dokumentation ist brauchbar und es ist etwas, das sich am Bild einigermaßen bestimmen lässt.


    Tatsächlich lerne ich damit keinerlei Systematik, aber es bleibt trotzdem ganz gerne mal was nebenbei hängen, gerade bei Insekten und Co. Die ein oder andere Art kann ich dadurch mittlerweile auch eigenständig bestimmen, ohne Hunderte Entomologie-Wälzer im Schrank und stundenlanges Schlüsseln. Ich hätte nicht die Zeit und ehrlich gesagt oft auch nicht die Lust mir nebenbei noch die genaue Anatomie von Käfern, Spinnen, Libellen und Co. anzueignen, aber ich kann trotzdem mittlerweile die ein oder andere gut kenntliche Art bestimmen. Experte bin ich dadurch freilich nicht, aber wenn man auf einer gemeinsamen Tour neben den Pilzen auch noch das ein oder andere unpilzige Naturelement erkennt, freut mich das. Und das ist bei mir halt ein Zugewinn, der zum großen Teil der KI zu verdanken ist (in Kombination mit dem "Peer-Review" durch andere Nutzer der Plattform).


    Ich würde mir dadurch halt nicht anmaßen mich als Entomologie-Experte auszuweisen, aber das ist ja auch nicht mein Anspruch. Ich weiß trotzdem mehr als ich ohne KI-Nutzung gewusst hätte. Denn ich hätte mich, ohne diese, aus Zeitgründen, gar nicht weiter mit der "klassischen Bestimmung" auseinander gesetzt.


    LG.

    Vor allem Filzröhrlinge kann ich ja sehr empfehlen!


    Ich habe leider auch gar keine Ahnung von Hypogäen, Christian Gold hat aber eine dilettantischen makroskopischen Schlüssel. Hat aber auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, keine Ahnung wie brauchbar das ist. Ich finde die Dinger so gut wie nie.


    LG.

    Hi.


    Stimme L. crocipodium auch zu. Ich glaube nicht, dass der Hainbuche braucht:


    Edit: Matthias war eine Sekunde schneller. :kaffee:


    LG.

    Hi Sebastian,


    sehr spannend. Momentan ist Urlaubssaison, vielleicht antwortet Inger noch.


    Kann ich mir das "Tailing" und die visuelle Verifikation von dem Phänomen so vorstellen wie hier abgebildet?

    Peak-Symmetrie, Asymmetrie und ihre Ursachen bei der HPLC


    Also alle anderen verglichenen Sequenzen sind an der Stelle symmetrisch und bei deiner Sequenz sehen die entsprechenden abweichenden Basen so aus wie auf dem letzten Bild auf der Seite?


    Vielleicht kannst du da mal einen Screenshot einstellen, wie das aussieht?


    LG.

    Hi Marcel,


    vielen Dank für den Hinweis. War ein toller Vortrag und ermutigt mich doch ab und an mal eine Hebeloma einzusacken zukünftig!


    Das Video wird auf Youtube gestellt werden, für die, die es verpasst haben sollten:

    British Mycological Society
    The British Mycological Society is a registered British Charity open to all who are interested in promoting and learning about the exciting world of fungi. It…
    www.youtube.com


    LG.

    Hi.


    Ich habe hier locker 50 angezeigte Sequenzierungsopfer liegen. :haue:

    Aber das ist mir dann doch etwas viel Taschengeld für mein ohnehin schon nicht so günstiges Hobby.


    Zum Jahresende schaue ich immer mal wo mich die Klärung am meisten juckt, dann gehen da mal 3-4 zur Sequenzierung. Der Rest bleibt in der Schublade bis zum Lottogewinn...

    Alternativ ziehe ich einfach in die USA. Die haben da so ein schönes Projekt, bei dem man tatsächlich unbegrenzt und kostenlos Pilze zum Sequenzieren schicken kann (Next-Generation Sequencing), weil sie die nordamerikanische Pilzflora erforschen. Muss ich Schupfnudeline aber noch etwas überreden...


    LG.

    Hi.


    Ich hatte vor knapp 2 Jahren mal einen, den ich dann auch Agaricus chionodermus genannt habe:


    LG.

    Hi.

    In der Arbeit von Skrede et al. (2020) wird auf H. phlebophora praktisch nicht eingegangen. Ich frage mich, welche Unterschiede es zwischen den Arten wirklich geben soll (außer bei der Sequenzierung).

    Das ist die große Krux in der Gattung mittlerweile (betrifft aber natürlich nicht nur Helvella - bei Teilen von Agaricus, Cortinarius, Russula und vermutlich noch vielen weiteren Gattungen gibt's ja ähnliche Entwicklungen). Es ist schön, dass da so intensive Pionierarbeit von Skrede et al. durchgeführt wurde und man dadurch nun zum Beispiel weiß, dass man für die Hobby-Bestimmung einer Helvella momentan keine 20€ für die ITS sinnlos verbraten muss, da die Aussagekraft begrenzt ist und die Amplifikation mit den üblichen Primern oft gar nicht funktioniert. Super auch, dass daher gleich alternative Loci gefunden worden - die Empfehlung für die beste Amplicon-Kombi für die Bestimmung im Paper von 2017 war die hier:

    Zitat

    Consequently, at present we advocate using partial rpb2 and hsp gene sequences, which have a high PCR and sequenc-ing success rate, as the primary DNA barcodes to molecularly identify old and fresh specimens of Helvella.

    Für die ITS, LSU und rpb2 dürften bei den gängigen Anbietern von Sequenzierungen die passenden Primer rumliegen, die für hsp 90 vermutlich eher nicht. Ich weiß gar nicht, ob das noch woanders für die Artbestimmung Anwendung findet, außer bei Helvella aktuell. Schon allein deshalb macht es sicherlich Sinn, sich mit solchen Funden an die Spezialisten zu wenden. Die haben die Primer sicherlich rumliegen, da sie ja selbst die Anwendung des entsprechenden Sequenzabschnittes propagiert haben.


    Begrenzende Faktor für die akademischen Mykologen sind heutzutage nicht mehr die Sequenzierungskosten, sondern die Beschaffung von ausreichendem Material.

    Bei den Hobby-Mykologen ist es dann oftmals genau umgekehrt. Das sollte man nutzen und sich nicht scheuen, die Experten anzufragen.


    Meine Erfahrungen sind auch nur positiv damit. Und an Frau Skrede habe ich auch schon mal ein kleines Helvella-Päckchen geschickt.

    Die LSU kann man ja gleich mitschicken, wenn man die eh schon gemacht hat. In Genbank finde ich unter deiner Nummer nämlich noch nix?


    LG.

    Hi.


    Der Artikel verlinkt ja erfreulicherweise auch die Primärquelle. Die kann man ja mal lesen, wenn man an den Details interessiert ist.


    Es ist halt ein einzelner Case Report, das ist jetzt nicht so wahnsinnig ungewöhnlich, dass man so was veröffentlicht, machen wir Pilzler ja auch, z.B

    der Sigmar Bernd, der immer mal kurz über nennenswerte Vergiftungen berichtet, die er von PSV durchgestellt bekommt. Der Erkenntniswert für die Allgemeinbevölkerung ist halt eher gering.


    Ob man da nun einen Artikel draus backen muss, nunja debatable, aber auch kein Weltuntergang. Im Sommerloch müssen Redakteure ja auch Geld verdienen, solange sie noch nicht vollends von AI ersetzt sind.


    LG,

    Schupfi

    Hi Matthias,


    deshalb ja auch nur als zusätzliches Merkmal. ;) Einzelmerkmale, die für eine Bestimmung ausreichen, sind bei den Filzern ja generell selten.


    Xerocomus silwoodensis jage ich noch erfolglos hinterher, steht hier in meiner Ecke aber auch rum, wie ich hörte. Ist vielleicht sogar der Fund auf dem der Artikel beruht? Habe die ZfM leider nicht im Abo, um nachzulesen.


    LG.

    Hi.


    Genau, den kann man denke ich ohne größere Zweifel X. ferrugineus nennen. Das gelbe Basalmyzel kann man noch zusätzlich zur Artabgrenzung einbeziehen, sieht man auch auf dem dritten Bild.

    Außerdem wächst bei X. ferrugineus die samtige Huthaut an den Fraßstellen gerne nach, was ich bei der Ziegenlippe noch nie gesehen habe.


    LG,

    Schupfi