Vielen Dank erst einmal allen, die sich an der Diskussion zur Artenfindung beteiligt haben. 
Letztlich hat Jürgen, wie nicht anders zu erwarten, die Richtung aufgezeigt! 
ich halte hier X. ripariellus für gut möglich, auch wenn der erste Eindruck hier eher in Richtung Arten wie engelii oder armeniacus gehen mag und der Standort wohl nicht in einer Uferzone gelegen hat. Ich erkenne hier aber einige makroskopische Übereinstimmungen zu der Aufsammlung, die seinerzeit hier publiziert war.
Bei der publizierten Arbeit, auf die Jürgen verweist, handelt es sich um einen Aufsatz von Th. Lehr & J. Schreiner zu X. cisalpinus (ZMykol. 72/2, 2006)
Ein kurzer mikroskopischer Check ergab Sporen von 11-12(13) x 4-4,5(5) µm mit einem Q von 2,5 bis 2,9.
Unter Immersion (1000-fach) konnte man eine feine Längsstreifung der Sporen erahnen. Das passt sowohl zu ripariellus als auch zu cisalpinus.
Auch die rötlichen Stielflöckchen kommen bei allen beiden Arten vor.
Betrachtet man das Blauen im Schnitt, so ähnelt sich auch das. Dieses Merkmal ist also auch eher unbrauchbar zur Unterscheidung.
Meiner Meinung nach gibt es jedoch deutliche Unterschiede in der Hutdeckschicht.
So sollen bei ripariellus die Endzellen der +/- zylindrischen Hyphen meist birnenförmig bis blasig anschwellen, während diese bei cisalpinus idR abgerundet-zylindrisch sind. Die mikroskopische Untersuchung der HDS zeigte keine angeschwollenen Endzellen sondern lediglich abgerundete. Diese entsprechen sehr gut den Abbildungen 6A und 7A des oben genannten Aufsatzes von 2006.
Aus den genannten Gründen bin ich mir ziemlich sicher mit Xerocomellus cisalpinus!
Natürlich ist es immer schwierig, wenn man nur junge Fruchtkörper vor sich hat. Gerade bei den Filzröhrlingen, von denen wir wissen wie sehr sie sich im Laufe ihrer Entwicklung verändern können.
Wenn du gestattest, könnte ich die Fotos auch mal in eine europäische Röhrlingsgruppe auf FB stellen falls sich hier nix weiter ergibt.
Ich habe nichts dagegen André und bin auf weitere Meinungen gespannt!
LG, Nobi