Hallo Björn, reichlich Stoff zum Nachdenken hast Du wieder eingestellt!
Eine ganz neue Gattung für mich: Cercophora.
Erstmal Glückwunsch zur neuen Gattung!
Bei Cercophora ist es übrigens ganz sinnvoll, auch die unreifen Sporen zu messen. Die Gelanhängsel sind ebenfalls von Interesse.
Ich interpretiere anhand der Fotos die apikalen und basalen Anhängsel als gleichlang. Die kurzen Pedicel von 11,5 µm sind der Tatsache geschuldet, dass sie bereits kollabiert sind. Sie sollten in Wirklichkeit deutlich länger sein. Mit der Sporengröße und fehlender Globoli komme ich zu Cercophora silvatica (siehe Lundqvist Seite103/4).
Die Art bevorzugt Cervidendung und die meisten von Lundqvist untersuchten Funde stammen interessanterweise vom Elch!
Übrigens ist für mich DER "Lundqvist" erste Wahl, wenn es um coprophile Sordariaceae geht.
4. Auch Basidiomyceten zeigen sich.
Die Basidien sind 4-sporig. So weit, so gut. Ist das ein kleiner Panaeolus? Da scheint aber nichts so recht zu passen. Psathyrella prona vielleicht?
Bei dem Substrat denkt man natürlich zuerst an Panaeolus alcis. Leider sind dafür die Sporen deutlich zu klein.
Psathyrella prona ist eine Superidee! Die Art ist allerdings in der Regel zweisporig, braun und deutlich gerieft..
Aber Moment! Da gibt es ja noch Psathyrella prona fm. cana Kits van Wav. (siehe Ludwig Bd. 2, 98.79)
Basidien viersporig, Hut nicht durchscheinend gerieft, aschgrau (canus!) und nahezu ohne Velum. Sporen 12-16 x 6,5-8,5 µm.
Vorkommen direkt an Dung sind bekannt.
Also, aus der Ferne fällt mir nichts besseres ein.
LG, Nobi