Beiträge von Vidar

    Hallo Sabine,


    hinter den meisten Maßnahmen der öffentlichen Hand stehen Bürger, die diese fordern und im Zweifel Druck machen, sollten diese nicht umgesetzt werden. Das ist bei Gesetzen so, bei denen "besorgte Bürger" Druck aufbauen und Politiker diese lieber durchwinken als zu riskieren nicht wieder gewählt zu werden. Und das ist bei Maßnahmen einer Stadt so - entweder weil sie so zustande gekommene Gesetze und Verordnungen umzusetzen hat, oder weil Bürger direkt Druck gegenüber der Verwaltung aufbauen.

    Wer baut Druck auf, wenn es um das vermeintliche Kindeswohl geht?


    Man kann jede Maßnahme diskutieren. Aber ehrlich: Da läuft viel in die falsche Richtung. Bei uns im Kindergarten stand mittig im Garten eine Eibe, um Pilze auf dem Gelände hat sich keiner gekümmert. Auf unserem Grundstück standen Goldregen und Maiglöckchen. Auf dem Dorf war dort auf Grund der Lage immer viel los - und Kinder stromerten ab pi mal Daumen sechs Jahren unbeaufsichtigt im kompletten Dorf umher, kletterten auf Bäume und in baufällige Stadel. Alle haben das Erwachsenenalter erreicht.

    In der Stadt ist das sicher anders - und Absammeln von Giftpilzen sehe ich bei Spielplätzen ein. Aber allein zu diskutieren, den Spielplatz zu sperren, Rindenmulch zu tauschen oder den Boden umzugraben - wer kommt auf sowas?


    Wir leben in immer hysterischeren Zeiten...

    Guten Abend,


    ich habe heute diese kleinen Pilze gefunden neben Fliegenpilzen.

    Hallo Uschi,


    Das wird kein Zufall sein - Pfefferöhrlinge schmarotzen vermutlich auf dem Myzel von Fliegenpilzen ;)


    Zur Zubereitung kann ich wenig sagen, denke aber, dass sich beim Kochen der pfefferige Geschmack verliert? Das hieße, dass sich die als "Würze" jetzt nicht wirklich eignen oder liege ich da falsch?


    Viele Grüße

    Michael

    Ja Ihr beiden Stefan, aber im Zweifel nicht in den Kochtopf.

    Danke für Eure Tips.

    Grüße Karle

    Hallo Karle,

    Entschuldige, aber etwas fällt mir bei dir auf:

    Dafür, dass es dir angeblich nicht um eine Verzehrfreigabe geht, fällt deinerseits das Wort "Kochtopf" erstaunlich oft ( in jedem deiner Posts wenn ich das richtig sehe).

    Dafür, dass du einen Schleierling mit einem Rötelriotterling verwechselst, bist du dir bei deinen Bestimmungen verdächtig sicher - ich würde mir nicht zutrauen, deinen Schleierling final zu benennen, auch nicht, wenn ich ihn - mit Basis! - vor mir liegen hätte.

    Du scheinst dich ehrlicherweise noch sehr zu überschätzen. Wenn man für den Kochtopf sammelt, kann das ziemlich ins Auge gehen.


    Pilzen sollte man Respekt entgegen bringen.

    Nur ein gut gemeinter Denkanstoß...


    Viele Grüße

    Michael

    Spezielle Angaben für einzelne Bundesländer werden im PSV-Leitfaden nicht genannt.

    Da geht der Irrtum schon los ....

    Eigentlich nicht - soweit ich weiß, geben die Gesetze hier keine konkreten Mengen vor, sondern sprechen lediglich von Eigenbedarf, Kleinmengen usw.

    Wieviel das konkret ist, hängt im Zweifel von den dazu urteilenden Gerichten ab - deren Urteile werden im Folgenden dann normalerweise als Referenz bei künftigen Verfahren und in den Behörden genommen.

    Kein Gericht ist daran gebunden, Wörter aus dem Gesetz wie "Eigenbedarf" mit einer konkreten Menge zu identifizieren.

    Es steht dir natürlich frei, wenn du mit 2 Zentnern Pilzen gestellt wirst, vor Gericht zu ziehen und zu hoffen, dass das Gericht diese als "Eigenbedarf" anerkennt. Und unmöglich ist das nicht.

    Aber: Ein Richter orientiert sich bei sowas in der Regel daran, was zuvor geurteilt wurde - und das waren bisher eben bei "Eigenbedarf" die 1 bis 2 Kilo pro Person.

    Hallo in die Runde,


    derzeit sind wir im Urlaub auf Langeoog. Da das ja kein klassisches Pilzhabitat ist, ich entsprechend nicht damit gerechnet habe, hier auf Pilze zu stoßen, und ich jetzt trotzdem "im Vorbeigehen" ein paar für mich interessante Funde machen konnte, dachte ich mir, ich teile diese einmal hier. Vielleicht kann der ein oder andere meine Bestimmungen an ch vervollständigen oder richtigstellen? Eine Warnung vorweg: die Fotos sind jeweils nur mit dem Handy geschossen - seid gnädig mit meinen Verwacklern ;)


    Direkt im Ort gibt es relativ viele, gut im Saft stehende Eschen - ist das Eschentriebsterben hier noch nicht angekommen? An einer dieser fand ich diese imposante Konsole:

    (1) meine Vermutung ist Inonotus hispidus?

    Bei den Baumpilzen im Ort bleibend:

    (2) Ein Feuerschwamm an Hainbuche?

    (3) Eine Ganoderma vielleicht? Oder die gleiche Art wie bei (2)?


    Im Inselwäldchen fanden sich dann

    (4) Erlenkremplinge?


    Direkt daneben ein Highlight für mich, da Erstfund:

    (5) Erlengrüblinge...

    Ein paar "Allerweltsarten" haben sich ebenfalls gezeigt:

    (6) Perlpilze...


    (7) Etwas in Richtung Lacrymaria lacrymabunda?


    (8) Eine weitere Inonotusart?


    Direkt am Strand dann dieser Kollege:

    (9) Ich nehme an, Psathyrella ammophila?


    Zuguterletzt noch ein Fund, den ich nicht zuordnen kann, und zu dem ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt:

    (10) Als Laie denkt man bei solchen schwarzen Knollen an Birken natürlich direkt an Inonotus obliquus, aber das glaube ich nicht. Ich sehe solche Defekte aber durchaus öfters an Birken, und frage mich jedesmal: Was wird das sein?


    Das soll es dann auch schon gewesen sein - schöne Urlaubsgrüße von der ungewöhnlich heißen Nordsee!

    Michael

    Hallo carolin ,


    Dass das Morchellasyndrom gefährlich werden könnte, ist mir tatsächlich auch neu. Auch, dass das Ganze auf Leber oder Nieren gehen kann - ich habe das bisher für ein rein neurologisches Phänomen gehalten.

    Hast du da irgendeine Quelle dazu?

    Oder reden wir hier von Vergiftungen mit rohen Morcheln? Dann spräche man aber nicht vom Morchellasyndrom, oder doch?


    Viele verwirrte Grüße

    Michael

    Hallo, kann das Problem mit den Fotos vielleicht einfach darin liegen, dass sie im HEIF-Format vorliegen, und nicht. Im JPEG-Format?

    Die Dateinamen enden zwar auf jpg, aber es sind wohl keine JPEGs,sondern wie gesagt HEIF. Um HEIF in JPEGs zu verwandeln, reicht es leider nicht, die Endung zu ändern.

    HEIF nutzen neuere Handys, man kann das aber normalerweise im Handy wieder auf JPEG umstellen.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo in die Runde,


    heute war ich Mal wieder auf Verwandtenbesuch eine kurze Runde durch den Wald unterwegs und dabei auf einen interessanten kleinen Helmling gestoßen.

    Leider hatte ich eigentlich gar nicht nach Pilzen gesucht und deswegen auch nur mein Handy dabei, und habe auch keine Bestimmungsliteratur greifbar.

    Man möge mir das nicht optimale Foto Mal wieder verzeihen ;) :


    Was sofort auffällt ist das Blauen des Hutrandes und der Stielbasis.

    Die Pilze selbst haben einen ca 5 bis 10 mm breiten Hut, waren insgesamt vielleicht 3 bis 5 cm hoch.

    Farben entsprechen denen auf dem Foto schon ganz gut.

    Die Lamellenschneiden waren nicht besonders gefärbt, sondern den Lamellen gleich weiß.

    Einen spezifischen Geruch konnte ich nicht wahrnehmen.

    Sie wuchsen auf einem schon recht morschen Baumstumpf in einem fast reinem Fichtenforst, daher würde ich auch erstmal von einem Nadelholzstumpf ausgehen.

    Der Wald ist sauer und relativ feucht, es findet sich dort auch Torfmoos, er liegt auf Granit.


    Ich denke dass mit diesen Angaben und dem Foto vielleicht schon etwas eingrenzen kann?


    Wie gesagt habe ich keine Literatur greifbar, googeln ergab Mycena cyanorhiza als möglichen Kandidaten. Wäre das möglich? Gäbe es da noch andere Kandidaten?


    Vielen Dank und Viele Grüße !

    Michael

    Hallo Stefan,


    Vielen Dank! Dann habe ich jetzt endlich auch mal bewusst einen Ackerling in der Hand gehabt :)

    Auch Benjamin und Thiemo Vielen Dank für die Anmerkungen!


    Schönes Wochenende und einen schönen Feiertag!

    Michael

    Hallo in die Runde,


    nach längerer Zeit habe ich endlich mal wieder Zeit, mich mit einem Pilzfund genauer zu beschäftigen und muss auch wieder auf externe Hilfe hoffen...

    Für die Fotoqualität muss ich mich schon im voraus entschuldigen - es war ein Zufallsfund ohne wirklich viel Zeit.

    Gefunden Anfang Juni auf einem Friedhof unter Hainbuche:


    Bild 1: Ein etwas älteres Exemplar -der aufgebogene und leicht gebuckelte Hut misst ca. 3,5 cm - und ein jüngeres. Zu erkennen ist der häutige Ring, der oberseits gerieft ist (leider nicht erkennbar).

    Wie auf dem Bild auch meine ich bei dem jüngeren Exemplar einen leichten lila Reflex erkennen zu können. Die Pilze wuchsen gesellig, aber nicht büschelig. Ich denke auch Rhizomorphe ausmachen zu können...


    Bild 2: Exemplare verschiedenen Alters

    Das Sporenpulver ist dunkel, wie bei Psathyrellen.

    Makroskopisch hatte ich mich relativ schnell zum frühen Ackerling durchgeschlüsselt (mit dem Winkler, Pilze Mitteleuropas), allerdings glaube ich das nicht wirklich.


    Das weiße Fleisch roch pilzig frisch, vielleicht mit einer Bitte nach Rettich...


    Mikroskopisch zeigen sich

    Bild 3: relativ dickwandige Sporen von ca 8x4um mit Keimporus, sowie flaschenförmige (?) Pleurotystiden.


    Bild 4: Die Pleurozystiden sind relativ zahlreich und stehen gut hervor...

    Bild 5: Cheilozystiden sind - denke ich - auch vorhanden, leider hatte ich nicht die Zeit, sie genauer zu untersuchen, sie wirken aber eher "schlauchförmig". Gut zu sehen bei der Spore an der Markierung 30 der Keimporus denke ich?

    Die HDS hatte ich auch versucht mit anzusehen, hatte einen Radialschnitt hier in Kongorot versucht, allerdings ist mir das nicht gut gelungen- ich bin mir nicht mal sicher ob ich hier die HDS vor mir habe...


    Bin ich bei Agrocybe schon in der richtigen Ecke, oder auf dem Holzweg?


    Viele Grüße und nochmal Entschuldigung wegen der schlechten Fotos...


    Michael

    Hallo

    In Naturschutzgebieten ist das Sammeln verboten.

    In Nationalparks ist das Sammeln in der Kernzone immer verboten.

    Außerhalb der Kernzone ist das unterschiedlich geregelt. Da muss man sich vorher informieren.

    Kannst du das mit der Kernzone näher erläutern? Die Nationalparks Schwarzwald oder Bayerischer Wald sind zum Beispiel riesig und das Pilze sammeln ist dort ja nachweislich erlaubt und sehr verbreitet.

    Vielleicht liegt hier eine Verwechslung zwischen Naturpark und Nationalpark vor? Also der Nationalpark bayrischer Wald ist meines Wissens nicht soo groß - der Naturpark bayerischer Wald außen herum ist wesentlich größer. - Aber in Naturparks gibt es meines Wissens nach für normale Besucher keine Einschränkungen - ich komme aus dem Naturpark nördlicher oberpfälzer Wald, und dort sind mir keinerlei Einschränkungen bekannt...

    Hallo Suillus ,


    Gäste sind immer gern willkommen! Das ginge um 14 Uhr los, an der Gaststätte Silberwald, steht aber auch im Jahresprogramm des Vereins auf amu-pilze.de ...

    Nebenbei kommt unser halber Verein, uA dä fast der gesamte Vorstand aus Ehingen und Umgebung, uA. Christian und Jürgen, die die Seite pilzflora-ehingen.de führen.

    Und ich denke in Biberach (das wäre dann ja noch etwas näher, oder?) Gibt's meines Wissens nach neben einem botanischen Zirkel auch einen Pilzzirkel - ich selber weiß wenig darüber, aber wenn du bei der Wanderung dabei bist (oder mal auf einen Vereinsabend kommst - da sind Gäste auch immer herzlich willkommen) weißt du sicher Leute treffen, die dir da mehr sagen können...


    Sorry, dass ich diesen thread hier jetzt für Bereinswerbung gekapert habe..


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Wolfgang,


    danke für die exakte Quellenangabe!

    Allerdings steht im Bericht in der ZfM nicht, wieviele Morcheln gegessen wurden?


    Via dann
    Michael

    Hallo Suillus ,


    Wenn du in Ehingen wohnst, bist du dann zufällig beim Ulmer Pilzverein ( amu-pilze.de )?

    Der würde am kommenden Sonntag (27.4.) eine Morchelwanderung im Silberwald südlich von Ulm machen - vielleicht fändest du dort deine erste Morchel ;)


    Viele Grüße

    Michael


    PS: Morchelbecherlinge gabs hier bei Ulm Anfang April, Morcheln habe ich außer bei uns im Garten zwei kleine auch noch nicht finden können - aber jetzt wirds ja grade etwas feuchter... ;)

    Hallo Phillip,


    Ich kann leider nur mit einer Gegenfrage dienen: Sind an dem Standort im letzten halben Jahr vielleicht Bäume gefällt/umgestürzt oder Erdarbeiten durchgeführt worden?


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo nochmal,


    Jetzt habe ich wieder Zugriff auf das Werk und muss mich gleich mehrfach korrigieren: Zum Einen heißt das Bändchen "Acht Pilze näher betrachtet". Zum Anderen gibt auch Clemencon an, dass die überwiegende Zahl der Basidien, dh. 9 von 10, zweisporig wären, der Rest wäre ein- bis viersporig.


    Der Rest, den ich abgesprochen habe, ist etwas komplex, ich hoffe, ich habe es korrekt verstanden:


    Clemencon beschreibt drei Varietäten, von denen nur eine zweisporig, die anderen beiden viersporig seien. Die Varietät bisporus ist zweisporig, die Sporen sind zweikernig und können daher in der Regel ohne Plasmogamie fruchten.

    Die beiden vierkernigen Varietäten besitzen einkernige Sporen, das Myzelium einer der beiden Varietäten (eurotetrasporus) kann aber auch mit nur einem Zellkern Fruchtkörper bilden.

    Die letzte Varietät (burnettii) ist viersporig, die Sporen sind einkernig und sein Myzel muss mit einem kompatiblen verschmelzen.


    Puh.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Dominik,


    In "Acht Großpilze näher betrachtet" von Clemencon gibt es einen umfangreichen Artikel zum A. bisporus.

    Ich bin gerade nicht daheim, kann deswegen nicht rein schauen. Meine mich aber zu erinnern, dass Clemencon der Meinung war, dass zweisporige Basidien bei der Art dem Epithet zum Trotz eher selten wären.

    Der Artikel wie das gesamte Heft ist aber so oder so sehr zu empfehlen - da steht sehr viel interessantes nachzulesen.

    Zum A. bisporus hatte er zB. auch erwähnt, dass es immer wieder haploide Myzelien schaffen, trotzdem Fruchtkörper zu produzieren.


    Wenn ich dran denke, schaue ich daheim nochmal nach - oder es kann jemand anders, der das Heft ebenfalls besitzt...


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Uwe,


    Sehr interessanter Fund!

    Ich hatte in der Zeitschrift für Mykologie mal einen Aufsatz zu solchen Missbildungen - ich denke damals gings zum violette Rötelritterlinge oder Nebelkappen? - gelesen.

    Dort wurden Bakterien denke ich als Ursache vermutet.

    Wäre vielleicht spannend, wenn jemand, der Erfahrung in der Mikroskopie von Porlingen hat, sich das mal ansähe?


    Viele Grüße und Danke fürs zeigen!

    Michael