Hallo Pilz_Neuling2020 ,
Pilze vermehren sich, indem sie Sporen produzieren. Das können sie 'einfach so', oder geschlechtlich, also, indem sie sich erst mit einem anderen Vertreter ihrer Art 'paaren'.
Haupt- und Nebenfruchtform sind jeweils nur 'Organe', um Sporen zu produzieren.
Die Hauptfruchtform bildet sich nach erfolgreicher 'Paarung' zweier verschiedener Pilzindividuen.
Die Nebenfruchtform kann sich auch ohne Paarung bilden.
Prinzipiell findet man diese beiden Möglichkeiten der Vermehrung - geschlechtlich und ungeschlechtlich - auch bei Pflanzen und ich denke auch bei einigen Amphibien.
Nimm zB. mal die Erdbeere: Die bildet Blüten, die erst bestäubt werden müssen, und dann aus einer bestäubten Blüte Samen. Aus den Samen können dann neue Pflanzen entstehen.
Oder sie bildet Ausläufer, dh. die Erdbeerpflanze wächst einfach zu zwei Pflanzen, und dann trennen sich beide.
Die zweite Methode ist 'einfach' und geht schnell, die erste mit Bestäubung dauert länger, sorgt aber dafür, dass die Gene durchmischt werden und sich die Art auf Veränderungen einstellen kann.
Bei Pilzen ist es nicht anders: Einige gehen den Weg über geschlechtliche Vermehrung, langsam aber eben anpassungsfähig, andere pflanzen sich ungeschlechtlich fort.
Und viele nutzen, wie die Erdbeere, einfach beide Fortpflanzungsarten.
Die Nebenfruchtform kann ohne Paarung gebildet werden, und damit jederzeit und schnell, die Hauptfruchtform nur nach erfolgreicher Paarung, langsam, aber mit der Möglichkeit, dass die Art sich anpasst.
Übrigens gibt es wie überall in der Natur kein schwarz und weiß: die Haupt- und Nebenfruchtform kann durchaus auch gemeinsam als eine fruchtform gebildet werden: Bei Holzkeulen bilden sich auf einer Keule in der Regel erst ungeschlechtliche Sporen, und danach geschlechtliche.
Oder der Anis-Zähling bildet wohl auf seinem Hut ungeschlechtliche Sporen, und gleichzeitig unter dem Hut in den Lamellen geschlechtliche.
Das ist botanisch jetzt alles sicher nicht sauber, sehr oberflächlich, und für Korrekturen bin ich immer dankbar.
Vielleicht hilft es aber, das Prinzip zu verstehen?
Viele Grüße
Michael