Beiträge von Thorwulf

    Erstaunlich finde ich ja auch, dass selbst in solchen felsigen Terrains sich dann doch das eine und andere Gehölz ansiedelt. Da müsste man doch möglicherweise auch den einen od. anderen Pilz finden können, oder? :/

    N’abend Martin,


    so wie Du die Flechten hier zeigst, bekommt man richtig Lust, sich diese Lebensgemeinschaft auch mal ein bissl genauer anzuschauen. Ich kenne mich da ja leider Null aus, aber mich fasziniert dort alleine schon das Spektrum an nahezu allen Farbnuancen, die wo's gibt.


    Dann viel Spaß u. Erfolg mit dem fuchsigen Exemplar! :)


    LG

    N'abend Martin,


    Deine Felsengärten sind anscheinend ein Lichen-El Dorado. :)


    Wirklich sehr schöne Foto-Doku von Landschaft, Panorama u. den bunten, farbenreichen Flechten! DANKE!!


    LG


    PS: Titel-Thema gefällt mir auch....eine Reminiszenz an Hermann Hesse.... ;)

    Hallo Pilz- u. Botanik-Begeisterte mit künstlerischem Interesse,


    heute wird in Rudolstadt eine Ausstellung botanischer Illustrationen eröffnet: Plantae Selectae - Gestern und heute


    Mitglieder des neu gegründeten Vereins für botanische Kunst Deutschland e.V. stellen dort in der Historischen Bibliothek Altes Rathaus, Rudolstadt, ihre Werke neben historischen Illustrationen aus der Historischen Bibliothek Rudolstadt und der Gesellschaft für Buchkultur e.V. aus. Die Vernissage geht bis zum 19. Mai 2023.


    LG

    Hallo Stefan, hallo Michael,


    ich hab dort ja bislang nur mal ein bissl kreuz und quer reingeschaut, aaaber


    a) wie Franz Oberwinkler die einzelnen Themen und insbesondere die Details dazu erklärt, so hätte ich es mir damals von meinem Bio-Dozenten gewünscht und

    b) man möchte hier gleich alle Aufzeichnungen im Marathon od. in Jugend-Sprech Binge watching durchschauen. ^^


    Schöne Grüße!

    N'abend in die Sonntagsrunde.


    Wohin mich vorhin (Nachmittags) eine Google-Suche bezogen auf Ökologie und Holzzersetzung führte, zu einer spannenden Vorlesungsreihe von Franz Oberwinkler an der Uni Tübingen: Vorlesung "Evolution und Ökologie der Pilze"


    Möchte ich Euch nicht vorenthalten, evtl. kennt aber der eine und andere schon diese Aufzeichnungen. Ich hab gerade erstmal in einige Aufzeichnungen reingeschnuppert und bin "verzückt". :)


    Schönen Abend!

    Ein mittägliches fröhliches Hallo in die Runde der Interessierten!


    Der dort vorhandene Erlen- u. Eschenbestand (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) sowie die Eichen-Ulmen-Eschen-Gesellschaften, wie diese für manch andere Auengebiete auch typisch sind, geben - wie Schupfi hier zuvor anführte - schon entsprechenden Aufschluss mit welchen Pilzgattungen man rechnen kann. Man wird hier weniger Mykorrhizapilze finden, kann dafür aber mit dem Vorkommen vieler stickstoffliebender Arten rechnen, und man wird auch eine große Anzahl an holzbewohnenden Pilzen finden können.


    Interessant finde ich dann wiederum, welche Kenn- und Trennarten es zwischen dem Erlen- u. Eschenbestand und Querco-Ulmetum möglicherweise gibt; bei Winterhoff (Die Großpilzflora von Erlenbruchwäldern, 1993) fand ich dazu Folgendes (Kenn- u. Trennarten des Querco-Ulmetum, die dem Erlen-Eschenbestand fehlen, deutsche Namen hab ich jetzt mal für den einen und anderen dazugeschrieben):


    Agaricus gennadii - Scheidenegerling

    Agaricus subfloccosus - Flockiger Champignon

    Amanita solitaria - Stachelschuppige Wulstling

    Amanita strobiliformis - Fransiger Wulstling

    Disciotis venosa Aderige - Morchelbecherling

    Entoloma moserianum

    Entoloma saundersii - Silbergrauer Rötling

    Funalia trogii - Blasse Borstentramete

    Marasmiellus albus-corticis - Schneeweißer Zwergschwindling

    Morchella esculenta - Speisemorchel

    Psathyrella melanthina - Laubholz-Mürbling

    Russula delica - Gemeiner Weißtäubling


    Schönen Sonntag allen!

    N'abend Schupfi,


    die alljährliche Flutung wird hier schon auch einen gewissen Einfluss auf die Pilzflora haben. Interessant ist da dieser Beitrag gerade weil er noch das Terrain zu einer Zeit beschreibt, wo es dieses Flutungsgeschehen noch nicht gegeben hat. So eine Betrachtung über einen gewissen längeren Zeitraum kann schon höchstspannend und erkenntnisreich sein.


    Auch Vergleiche zu ähnlichen anderweitigen Gebieten/Terrains finde ich interesant. So stand H. Kreisel z.B. mit W. Winterhoff in engem, regen Austausch und W. Winterhoff hat in der nordbadischen Oberrheinebene die dortige Pilzflora beobachtet. Der Hinweis im Buch-Kreisel-Beitrag auf die Lorcheln (S. 3 im pdf) geht darauf kurz ein.


    LG

    Dankeschön Schupfi für die ortskundigen Einblicke!


    Ich sehe diese Umsetzung dort auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge, aber letztlich ist diese künstliche Flutung schon eher zu begrüßen als zu kritisieren. Diese Aktion wäre natürlich unnötig, hätten nicht unsre Ur-Ur-Großeltern hier in die Natur eingegriffen, aber es ist/war auch verständlich, warum diese es damals für nötig erachtet hatten.


    Sei's drum: Es ist nun so wie es ist, wir können nur draus lernen…. Ich finde es immer "bemerkenswert", dass dann bei solchen Projekten/besonderen Terrains alle stets Flora u. Fauna im Fokus haben, aber anscheinend fällt das Reich der Pilze mal wieder hinten runter, zumindest auf der Seite der Öffentlichkeit. Ich finde es daher gut, dass es zumindest solche "Hobby-Pilzler" wie Dich, mich und andere hier gibt, die dann dort schon mal die Pilzflora ein wenig untersuchen und es dokumentieren.


    Ich mach da jetzt in einen anderweitigen "besonderen Terrain" (Wismuthalden) ähnliche Erfahrungen und finde, da sollte man allgemein mehr unternehmen, um solches zusammenzutragen und vielleicht auch etwas mehr in die Öffentlichkeit zu bringen.


    Danke sehr nochmals + LG

    Hallo Schrunz,


    du könntest auch noch schauen, welche Pilze in dem Gebiet bisher kartiert worden sind. Mit ein bisschen Glück lassen sich so Rückschlüsse auf dein Gebiet ziehen.


    VG, Lütte

    Wer schon ein bissl bewandert bzw. so "unkundig" wie viele von uns hier ist, kann aus Kartierungsdaten mit entsprechender vegetationsökolog. Ein- u. Zuordnung recht gut Rückschlüsse ziehen bzw. hätte damit zumindest eine grobe Orientierung. :daumen:

    [...]

    Was bei mir dagegen so gut wie nie funktioniert hat: auf gut Glück irgendwohin zu fahren, um ein Röhrlingsgebiet sozusagen neu zu entdecken. Ich musste immer schon an die wohlbekannten Stellen fahren, bzw. wurde von guter Literatur oder von wohlmeinenden Pilzfreunden da hin gelotst, um wirklich das zu sehen, wonach mir war.

    [...]

    Kann ich nur unterstreichen (nicht nur auf Röhrlinge bezogen).

    Ja ich habe subappendiculatus erwähnt - Nadelwaldpilz :D ich bin nicht auf Speisepilzsuche in dem Habitat, wir haben hier Nadelwälder die in guten Jahren vor Steinpilzen, Flockis, Maronen und Trompetenpfifferlingen fast überquellen, das reicht mir zum Essen. Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Hangausrichtung zumindest gefühlt schon was ausmacht. Hab hier einen Laubwald, der eher nördlich ausgerichtet und sehr schattig ist, dann aber in einem kurzen, exponierten Hang südwärts abfällt. Nur an dieser einen kleinen Stelle gibt es Sommersteinpilze, blasse Pfifferlinge, Goldtäublinge und Totentrompeten - im ganzen restlichen Wald gibt die nicht, trotz gleichem Boden und Baumbestand. Ich glaube eben auch, dass es hier wunderbare Habitate gibt, habe deine Beiträge aus dem Altmühltal auch mit Interesse verfolgt. Das Problem ist, die ursprünglichen Kalkbuchenwälder, die es hier eigentlich geben sollte sind nur noch sehr verstreut vorhanden und wurden größtenteils durch Fichten-/Tannenwald ersetzt, deswegen suche ich diese Habitate gerade aktiv.

    Viele Grüße

    Nun, es werden an einem Standort schon unterschiedliche Faktoren vorliegen, die das Vorkommen von Pilzarten auf einem Fleckchen begünstigen und nur wenig entfernt davon sieht's wieder anders aus. Standortfaktoren ändern sich genau betrachtet auch eher graduell, beispielweise am Hangfuß, an einer Talbachaue, an der Waldkante und nicht abrupt. Sie bilden somit auch Gradienten, die sich zudem vielfach überlagern.


    Aber man kann natürlich auch gerne alle Fachlektüre und Forschungswissen hier weglassen und auf gut Glück rausgehen wie Maria - finden tut man ja immer was. ^^

    Eine Hangausrichtung od. die Höhenlage ist für das Auftreten und die Verbreitung von Pilzgattungen an sich ebenfalls nicht so relevant als vielmehr die anderen genannten Kriterien wie (Wald-)Boden, Vegetations/-Baumgesellschaft, Wasser- u. Nährstoffversorgung sowie noch entsprechende Randbedingungen wie z.B. Luftfeuchte, Bodenschutzgehölze u.ä. spezifische Standortfaktoren hier wesentlich mehr Gewicht am Vorkommen von Pilzgattungen haben.


    Es ist in der Vegetationsökologie bekannt, dass z.B. ein stark humoser saurer Oberboden eine entsprechende Bodenflora begünstigt, u.a. fühlt sich dort das Scharbockskraut mehr als wohl. So verhält es sich auch mit Pilzen. Und der Humusgehalt ist wiederum von der Menge, Qualität und Verteilung der Laubstreu u. Bäume abhängig. Auch sonstige bodenbiologische Aktivitäten kommen dabei mit ins Spiel, und nicht nur die absolute Feuchte des Bodens ist zu betrachten sondern insbesondere die Bodenart und die mit der Humusform verbundene hohe Wasser- u. Luftkapazität.


    Und eine große Zahl von Pilzen lebt bekanntermaßen als Mykorrhiza in Symbiose mit Pflanzenwurzeln. Wo diese Pflanzen nicht vorhanden sind, wird man diese Pilze kaum finden.


    Dies alles gibt aber nur Hinweise auf die Möglichkeit von Vorkommen verschiedener Pilzgattungen, letzten Endes muss man immer selber schauen.