Hallo zusammen,
mit diesen stehenden, welligen "Ästen", könnte man auch an eine Breitblättrige Glucke denken. Diese wäre natürlich ebenfalls essbar und mit deutlich weniger Putzarbeit sowie "Wald" in der Pfanne.
LG Steigerwaldpilzchen
Hallo zusammen,
mit diesen stehenden, welligen "Ästen", könnte man auch an eine Breitblättrige Glucke denken. Diese wäre natürlich ebenfalls essbar und mit deutlich weniger Putzarbeit sowie "Wald" in der Pfanne.
LG Steigerwaldpilzchen
Hallo,
ich kann beide Ansätze gut verstehen. Wie formuliere ich nun diese Gedanken ohne im Kreuzfeuer zu stehen.
Auf der einen Seite ist es nachvollziehbar wenn man sich einarbeitet, gründlich Gedanken zu seinem Fund macht und recherchiert aber dann bei der Darstellung gesagt bekommt, dass die Art ohne Merkmal xy. welches nur mikroskopisch/molekular erhoben werden kann, nicht sicher zu bezeichnen sei.
Auf der anderen Seite finde ich es gut, dass uns Pilzkenner, die sich durch die neusten Journals und Publikationen wühlen, sowie einen großen Erfahrungsschatz ihr eigen nennen, auf die Möglichkeiten zur Artabgrenzung hinweisen. Nicht jeder hat Zeit bzw. den Zugang dazu.
Der Hauptgrund warum ich selbst in Pilzforen aktiv bin, ist dass ich etwas neues lerne und seltene oder fragliche Funde noch einmal zur Diskussion stelle. Außerdem versuche ich ebendies für Beiträge anderer Nutzer zu tun. Daher finde ich es Schade wenn der unglückliche Begriff "Bestimmpolizei" fällt. Ich finde wir profitieren alle vom Wissensaustausch und wer nicht will, kann entsprechende Beiträge ignorieren. Vielleicht wäre es dann auch besser den Beitrag nicht in die Rubrik "Pilzbestimmung" zu stellen.
Ich löse für mich das Problem meistens so, dass ich nicht den wissenschaftlichen Namen raushaue, sondern den volkstümlichen Namen, wie er im 20-Euro-Pilzbuch drinsteht. Damit treffe ich meist das Aggregat.
Das finde ich eine super Lösung! Manchmal sind die einfachsten Methoden die besten.
LG Steigerwaldpilzchen
Hallo Heidi,
man kann nicht immer in allen Themenbereichen auf dem neusten Stand sein. Daher ist es durchaus möglich, dass sich da der Kollege oder eine angestellte Pharmazeutische Assistentin vertan hat und das nicht wusste. Wie gesagt, früher war es mal erlaubt. Hier die AMVV, in der CBD aufgeführt ist. bjnr363210005.html
Natürlich gilt diese nur für Deutschland, ich weis nicht wie das bei unseren Partnern z.B. in Österreich geregelt ist.
In Drogeriemärkten habe ich auch schon illegalerweise apothekenpflichtige Arzneimittel entdeckt. Soweit nur zur rechtlichen Lage. Es wird immer mehr gemacht, als Gesetze das erlauben.....soviel dazu .
LG Steigerwaldpilzchen
Hallo zusammen,
Ich bin von Beruf Apotheker und möchte folgende Aussage klarstellen:
ZitatHeidis Beitrag war auf Cannabidiol (CBD) bezogen, welches nicht psychoaktiv ist und entsprechend nicht unter das BTMG fällt. Das wird sogar in Drogeriemärkten verkauft.
Es ist zwar richtig, dass Cannabidiol nicht in den Anlagen des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) aufgeführt ist und damit kein Betäubungsmittel ist.
Aber unterliegt es seit einigen Jahren der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV). Insofern kann man Cannabidiol haltigen Arzneimittel weder in der Apotheke und erst recht nicht im Drogeriemarkt einfach so kaufen. Nur über eine ärztliche Verordnung dürfen diese legal abgegeben werden.
Das Komplizierte daran ist, dass der Wirkstoff vor der Aufnahme in die AMVV, als Nahrungsergänzungsmittel auch im Drogeriemarkt gehandelt wurde. Als verschreibungspflichtiger Wirkstoff ist es jedoch nun untersagt Cannabidiol als Nicht-Arzneimittel in den Vertrieb zu bringen. Wenn das noch wo einfach so zu bekommen ist, dann illegal und ohne Sicherheit der Qualität und Reinheit. Denn die Hersteller sind dann sicher nicht namenhaft und/oder mit Sitz in Deutschland, sonst wären sie relativ schnell vor Gericht.
Zur Wirkung und Sinnhaftigkeit des Stoffes enthalte ich mich, denn das ist hier auch nicht das Thema.
LG Steigerwaldpilzchen
Vielen Dank für eure Rückmeldungen!
Dann halten wir mal fest, dass sich nach ca. 2 Minuten eine beginnende Blaufärbung durch das gebildete Guajazulen zeigen sollte. Der unabsichtliche "Vergleichstest" mit der Holzbank ist auch aufschlussreich.
Ein bisher noch gar nicht angesprochener Punkt, ist das Alter der verwendeten Tinktur. Augrund der Reaktivität des gelösten Stoffes, sollte diese meines Wissens nach jedes Jahr frisch hergestellt werden. Ich denke, dass hierbei auch Abweichungen in der Reaktionszeit auftreten können.
Bei den derartig vertrockneten Fruchtkörpern habe ich jede Chance auf Bestimmung schon im Vorfeld als gering betrachtet, allerdings ist dabei die Frage der Guajak-Reaktivität aufgekommen, da weder in mir bekannten Literatur noch im Internet auf die relevante Reaktionszeit eingegangen wird.
Auf jeden Fall wird das Ganze bei zukünftigen Funden ausführlich getestet.
LG Steigerwaldpilzchen
Hallo zusammen,
kürzlich hat mir eine Bekannte einige Bilder von neu erschienenen Pilzen in ihrem Garten gezeigt. Habitus, die bereits durch Sporen lachsrosa verfärbenden, angewachsenen Lamellen und Wuchs am Boden direkt unter einem Plaumenbaum, haben mich zügig in Richtung Schild- oder Schlehenrötling Entoloma clypeatum bzw. sepium gebracht.
Eine Besichtigung der Fruchtkörper vor Ort brachte leider nur noch größtenteils exikkiertes Material zum Vorschein. Einem halbwegs brauchbarer Frk. konnte man noch den mehligen/gurkigen Geruch entlocken.
Die zwei "harten" Unterscheidungskriterien sind ja die makroskopischen Farbreaktionen welche nur E. sepium zeigt; Die rostrote Verfärbung der Madengänge und die Reaktion auf Guajak-Tinktur (Blaufärbung) bzw. Anilin (Rotfärbung).
Meine Frage: Wann ist die Reaktion mit Guajak als positiv zu bewerten? Z.B. Bei Täublingen zählt nur eine deutliche Reaktion nach wenigen Sekunden als positiv, da wohl mehr oder weniger jeder Täubling durch Oxidasen das Harz reagieren lässt.
Der untersuchte Pilz zeigt zunächst keine Reaktion, nach ca. 5 Minuten waren die Stellen jedoch schwarzblau. Ist bekannt ob ein getrockneter Rötlingsfruchtkörper evtl. anders reagiert?
Die Madengänge im Stiel waren bräunlich, wenn nicht sogar rotbräunlich. Da fehlt mir der Vergleich was nun als typisch Schlehenrötling zu werten ist, bzw. nur dem Fäulnissprozess zugeschrieben werden kann.
Anilin hab ich keines in Verwendung.
Die Rötlinge wuchsen an einer sonnenexponierten Stelle, daher habe ich die bräunlichen Hüte (-> pro Schildrötling) für die Bestimmung ignoriert. Zumidest im Jungzustand waren sie nur sehr blass gefärbt (s.u.).
Handybilder meiner Bekannten von den frischen Fruktkörpern:
Kann jemand seine Erfahrungen mit der Guajak Reaktion bei den fraglichen Rötlingen mit mir teilen?
LG Steigerwaldpilzchen
Hallo,
bei Interesse:
Bezüglich der Merkmale des Sklerotienporling (=>Suchbegriff), ist erst kürzlich ein ganz nettes Video auf Youtube von Dr. Krieglsteiner hochgeladen wurden. Unter anderem wird der zur Basis hin dunkle Stiel des Großen Schuppenporlings als bestes Trennmerkmal genannt.
LG Steigerwaldpilzchen
Hallo Christoph,
Danke für die schnelle Antwort. Von den Sporen habe ich 20 durchs Messokular vermessen, jeweils einzeln liegend und gerade in Ebene beim durchfokusieren mit dem Feintrieb.
Keine einzige Spore erreichte 10 Mikrometer Länge, ein einziger Ausreißer hatte 9,5. Reif sollten sie ja gewesen sein, so aus dem Abwurf...
Ich kann nur mit einem Smartphone Bild durchs Okular dienen:
Aber es freut mich das der Große Krempling sonst gut passt.
LG Steigerwaldpilzchen
Hallo zusammen,
herzliche Grüße aus dem Aischtal am Rande des Steigerwaldes. Nachdem ich hier bisher nur mitgelesen hatte (und da gibt's eine ganze Menge zu lesen), habe ich mich dazu entschlossen hier auch ein bisschen mitzumischen. Im Nachbarforum bin ich schon knapp zwei Jahre aktiv, aber man kann (und muss!) seinen Horizont ständig erweitern. Gerade bei den Pilzen fällt doch immer wieder auf, wie wenig wir über sie wissen.
Ich beschäftige mich seit meiner Kindheit mit den Pilzen. Mir geht es dabei nur am Rande um das kulinarische Erlebnis, sondern eher die reizvolle Suche und vor allem das Bestimmen der Fruchtkörper. Im vergangenen Jahr habe ich mir hierfür auch ein geeignetes Mikroskop angeschafft.
Jetzt zu meiner Anfrage:
Ich fand vergangenen Donnerstag einige Kremplinge. "Der" Kahle Krempling wird ja mittlerweile in mehrere, sehr ähnliche Arten getrennt. Anhand der Beschreibung meine ich, dass es sich bei dem Fund um den Großen Krempling Paxillus validus handeln könnte. Viele Punkte stimmen überein, nur mit der auffällig aufreißenden Huthaut kann ich nicht dienen.
Im Vergleich zu dem "normalen" Kahlen Krempling Paxillus involutus wirkt dieser viel stattlicher und fester. Insbesondere der realtiv kurze Stiel ist besonders stämmig und fest.
Eine eindeutige Bestimmung wäre zwar laut der Monographie von Christoph durch großen Kristalle (2,5Mikrometer) an den Wänden der Hypen der Rhizomorphen möglich, jedoch habe ich das nicht so ganz hinbekommen.
Das präparieren der Rhizomorphen ist nicht für Ungeduldige ... . Die Erde ist an der Basis derartig festgebacken, da hilft auch längeres zupfen unter fließenden Wasser nur bedingt. Wie soll man sich da sicher sein, ob es nicht Fremdpartikel sind, die man unterm Mikro sieht.
Fundort: Entlang eines Radweges im Gras, unter Erlen, in der Nähe einer etwas sumpfigen Stelle mit Schilfgras.
Hut: Hutrand filzig, auffällig gefurcht und stark eingerollt.
Lamellen: Jung relativ hell gelb/zitronengelb(?), relativ dicht stehend und mit Querverbindungen
Stiel: Überraschend stämmig, fest und kurz. An der Basis mit fest anhaftenden Erdpartikeln. Ein jüngeres Exemplar zeigt auch an der Basis ein rötliches Exudat (beim Rest wahrscheinlich witterungsbedingt eingetrocknet).
Sporen: rostbraun, ohne weinroten Schimmer(<->
P. cuprinus)
Geruch: pilzartig, würzig
Die linke Hälfte zeigt an der Rinde der Stielbasis rötl. Exudat.
Um das Chaos perfekt zu machen:
Am Wuchsort (innerhalb von ca. 10Metern) waren mehrere Kremplings Fruchtkörper die doch etwas unterschiedlich anmuteten. Es muss nicht einmal alles die selbe Art sein. (Wegen der Erlen dachte ich zuerst auch noch an Erlen-Kremplinge (oder Beide), denn manche Frk. waren schmal und zugespitzt gestielt und radial auf der Huthaut gefasert. Allerdings sollten dann wohl die Sporenbreite des vermessenen Frk. nicht 5 übersteigen. Deswegen habe ich die Idee wieder verworfen.)
Die Sporen habe ich nur von dem Fruchtkörper oben rechts im nächsten Bild vermessen; Aus dem Abwurf: 7-8 x 5-5,5.
Habitat
Vielleicht kann ja jemand dazu noch eine Einschätzung abgeben, auf jeden Fall schon einmal vielen Dank!
LG Steigerwaldpilzchen