Hallo, Thomas!
Ja... oder eigentlich eher jein.
"Gift - Riesenschirmling", oder alle möglichen Kombinationen aus den Wörtern "gift", "garten", "schirmling", "kompost" wurden in vielen Büchern mehr so nach Tageslaune der Autoren verwendet, also auf alles, was irgendwie in Gärten wächst und einigermaßen überständig war, so daß es muffig gerochen hat. Egal, welche Art es dann wirklcih war und ob giftig oder nicht.
Chlorophyllum brunneum dagegen bezeichnet halt tatsächlich eine Art (bzw. zwei Arten, die noch genauer zu differenzieren wären).
Der ist auch tatsächlich giftig, der wächst auch generell an nährstoffreichen Standorten. Das muss allerdings nicht ein Garten oder Komposthaufen sein, der steht auch am Wegrand in Wäldern und auf Wiesen, muss nur halt genug Stickstoff im Boden sein.
Kurz zum Geruch: Nein, "muffig, unangenehm" ist kein charakteristisches merkmal von Chlorophyllum brunneum.
Alle Riesen- und Safranschirmlinge riechen so, wenn sie alt, mulschig sind oder (auch unsichtbar) irgendwo im Fruchtkörper ein Verwesungsprozess stattfindet. Oder am Standort soviel Hundeurin oder Kunstdünger enthalten ist, daß man den sogar durch den Fruchtkörper riecht.
Chlorophyllum brunneum (oder auch "Gift-Garten-Kompost-Safran-Riesenschirmling, wenn man so will) riecht jung und frisch ebenso nussig, mild und lecker wie alle anderen Riesen- und Safranschirmlinge im guten Zustand auch.
LG; Pablo.