Hallo zusammen,
ja damit waren wir noch nicht durch.
Ich zitiere noch einmal, was Andreas Gminder zur Nebelkappe schreibt:
„Handbuch für Pilzsammler“ Seite 119 : „Vorsicht giftig! Erst seit wenigen Jahren ist bekannt, dass die Nebelkappe nicht nur von manchen Personen nicht gut vertragen wird, sondern dass ihr Wirkstoff Nebularin Genveränderungen hervorrufen kann. Sie muss daher als Giftpilz angesehen werden, auch wenn sie in den meisten Pilzbüchern noch als essbar bezeichnet wird.“
Andreas ist ein namhafter Pilzexperte und für mich gibt es keinen Grund, seine Angaben in Zweifel zu ziehen.
Das Parallelbeispiel ist auch schon zur Sprache gekommen: Der Kahle Krempling. Auch er wurde oft und gern gegessen, bis es zu einzelnen schweren Vergiftungen kam. Inzwischen ist das Paxillus-Syndrom bekannt und wir diskutieren nicht mehr darüber, ob es sich bei ihm um einen Giftpilz handelt.
Ich denke, das ist bei der Nebelkappe ähnlich.
Asbest wurde erst verboten, als der Zusammenhang zwischen dem Asbest und den Lungentumoren, die nach 30 - 40 Jahren aufgetreten waren erkannt wurden. Wohlgemerkt, nicht alle Menschen mit einer Asbestexposition sind später an Lungenkrebs gestorben, aber es gibt eine signifikante Erhöhung der Lungenerkrankungen bei dieser Personengruppe.
Ein anderes Beispiel ist Glyphosat. Hier findet gerade ein Umdenken statt.
Glyphosat ist noch immer erlaubt, auch wenn es inzwischen erfolgreiche Schadensersatzforderungen gegen Monsanto - bzw. jetzt Bayer - gibt, weil Gerichte der Auffassung gefolgt sind, dass Glyphosat krebserregend ist. Es ist zwar spekulativ, aber ich denke, dass in ein paar Jahren Glyphosat als krebserregende Chemikalie vom Markt genommen und verboten werden wird.
Wir müssen akzeptieren, dass sich Erkenntnisse verbessern und Bewertungen verändern. Das ist besonders dann schwer zu akzeptieren, wenn es sich um Erkenntnisse handelt, die Altgewohntes infrage stellen.