Beiträge von Wutzi

    Piesau liegt drei Dörfer weiter, aber etwas höher. Da gab im vorletzten Jahr einen heftigen Waldbrand. Aber wie fast alles hatte der auch sein gutes: Brandstellenbecher.


    Letztes Jahr hatte ich übrigens einen schicken Frauenmantelpilz. Da wollen wir mal hoffen, dass der keinem seltenen Pflanzen-exemplar zugesetzt hat.




    Trachyspora intrusa

    Hallo Eule,

    ja schade, dass Du zu spät gekommen bist. Aber hättest Du von diesem Standort so dicht an der Straße auch Erdbeeren geerntet und mit Appetit verspeist?

    Hallo Mikromeister,


    vielen Dank für Deine Empfehlung. Eine gute Pinzette ist Gold wert und ich werde mir sicher so ein nadelspitzes Teil anschaffen. Allerdings nicht zur Entfernung von Zecken sondern von anderen winzigen spitzen Teilchen - von Kaktusstacheln bis Glassplittern.


    Mein Problem beim Zeckenziehen nicht das Greifen des Zeckentiers direkt hinter dem Kopf sondern die Technik beim Herausziehen. Du musst wirklich konzentriert gleichmäßig ziehen und darfst dabei nicht zu fest zudrücken und der Hund muss still halten. Sonst reißt Du der Zecke eben doch auch mal die Beißwerkzeuge ab. Hinzu kommt, dass ich als Grobmotorikerin mit so einem spitzen Werkzeug auch leicht einmal den zappelnden Hund piekse, was dessen Neigung sich "operieren" zu lassen nicht unbedingt erhöht.

    Für mich sind die kleinen Kuhfüße mittlerweile eine echte Alternative zur Pinzette. Drauf gekommen bin ich übrigens erst, weil meine Tierärztin die benutzt hat. Allerdings gibt es verschiedene Größen und in den allermeisten Fällen ist nur das kleinere Werkzeug geeignet.

    Hier mal ein Größenvergleich:

    Hallo Nobi, die Frage keimte auch in mir. Aber ich nahm an, dass Frauenmantel an sich ja ein ganz profanes Pflänzchen ist. Nun lerne ich gerade, dass es es ca. 1000 Arten geben soll, darunter auch recht seltene. Was tun sich hier jeden Tag für neue Wissenslücken auf!


    Rico hat viele entdeckt, aber von den seltenen, die er finden wollte, nur wenig. Diese aber hat er dokumentiert.

    Zitat

    ...und im Hohen Thüringer Schiefergebirge.

    Und dann lese ich von Dir Stefan, dass es quasi bei mir um die Ecke eine seltene Art geben soll. Da wird mein Mann noch mehr Spaß haben, weil ich nicht nur bei Blumen, Käfern, Pilzen und Steinen stehenbleibe und fotografiere, sondern auch noch bei den zahlreichen Frauenmänteln in der Region.

    Hallo Karl, die von Dir gezeigte Täublingsvielfalt habe ich mit sehr gemischten Gefühlen angeschaut. Einerseits sind das phänomenale Funde, die hätte ich auch ganz gern gehabt. Andererseits bin ich froh, dass mir dieseTäublingsvielfalt erspart geblieben ist, Weil ich keine Namen für die Täublinge gehabt hätte, wäre ich wieder einmal überfordert und frustriert gewesen. Ich habe wieder viel gelernt!

    Hallo zusammen,

    außer dem einsamen Rotfuß vor meinem Küchenfenster wächst gerade nichts Pilziges im herkömmlichen Sinne. Also hab ich mir einmal die Mehltaue und was da sonst noch so im Garten wuchs angeschaut. Spektakulär war das alles nicht, aber interessant und die Lupine hatte sogar richtig hübsche Beläge. Hier ist die Ausbeute:

    Ich beginne einmal mit dem Giersch:


    Der sieht fast wie eine Variegata-Form aus. Aber durch die Stereo-Lupe sind Beläge zu erkennen, die ich für falschen Giersch-Mehltau Plasmopara nivea halte.


    Etliche Frauenmantel-Blätter sind grau bereift - Trockenstress.



    Vermutlich handelt es sich um Echten Frauenmantel-Mehltau Podosphaera aphanis


    Meine Forsythie macht seit letztem Jahr komische Blätter.



    Unter der Lupe sehen die so aus.

    Einen Pilz konnte ich dem Schadensbild nicht zuordnen. Schade. Vielleicht hat ein Pflanzenkrankheitsauskenner eine Idee.


    Die Lupinen am Waldrand sind richtig übel dran. Da ist es knochentrocken und entsprechenden Stress haben sie.

    Diese Beläge fand ich spannend.


    Neben dem Echten Lupinenmehltau Erisyphe Intermedia fand ich unter der Lupe gelbe punktförmige Strukturen, die ich mir genauer ansah.


    Die sahen dann unter den scharfen Augen so aus. Hier habe ich ebenfalls keine Idee, worum es sich handeln könnte. Über Sachen dienliche Hinweise würde ich mich freuen.




    Ach so, kleine Becherchen gab auch noch. Aber die kommen einen anderen Tag unter die Lupe. Ich hab sie leider vertrocknen lassen.


    Und hier ein Suchbild mit dem einzigen Pilz mit Hut und Stiel weit und breit.


    Na gut, hier etwas größer. Es lohnt sich doch immer, einen unaufgeräumten Garten zu haben.

    Japp. Stäublingsschleimpilz trifft es. Alienkotze kenne ich übrigens noch nicht, während ich schon eigene Sternenrotz-Erfahrungen machen durfte==Gnolm7.

    Hallo Sabine,

    meine Erfahrungen beschränken sich auf das eine Exemplar. Farblich sah mein Pilz im Schnittbild ähnlich aus, allerdings hatte meiner nicht einmal den Ansatz einer Knolle. Im Gegenteil. die Basis war eher leicht zugespitzt. Mal sehen, ob hier in diesen Beitrag noch einmal die Experten reinschauen. Eigentlich ist der Thread ja durch. Falls es keine Antwort gibt, solltest Du einen eigenen Beitrag schreiben. Da bekommst Du dann sicher eine zielführende Antwort.

    Nun ja, sehr wundert mich das nicht, bei meinen Pilzuntersuchungskünsten, liebe Ditte. Aber immerhin, das Lob von dir tut gut. Danke! Dann schicke ich Dir mal ein XXL-Paket mit Trockenrisspilz. Und wenn Du die oder auch nur eins der Risspilzrätsel lösen konntest, machen wir hier weiter bzw. ich denke mir auf der Basis des dann vorhandenen Herrschaftswissens ein unlösbares Pilsrätzel (oder umgekehrt) für die Rätzelbande hier im Forum aus==Gnolm7. Nein, so fies bin ich denn doch nicht. Das war ein Scherz==Gnolm13.

    Liebe Ditte, Hausaufgaben sind erledigt. Ich habe von Nummer 8 noch ein paar Zystiden fotografiert und die Sporen vermessen. Die Zystiden hatten unterschiedliche Formen, das war mir beim ersten Mal durch die Lappen gegangen. Am Stiel habe ich nichts Auffälliges in Richtung Cauloystiden gefunden. Schau selbst, die beiden von der Spitze und der Basis waren die einzigen mit etwas abweichenden Strukturen.


    Stielbasis


    Stielspitze: hier vermute ich, dass ich ein Stück von der Lamelle mit erwischt hatte


    Die längliche Zystide mit dem Kristallschopf ist bei der ersten Mikroskopie unbemerkt geblieben


    Die meisten Zystiden sehen aus, wie Luftballons




    Hier bin ich nicht sicher, ob es sich bei den länglichen Zellen im unteren Bildteil auch um Zystiden handelt



    Stielbasis


    Sporen zwischen 8 und 11





    Danke für den tollen Einblick, nun weiß ich, was ich nach dem Entfernen zurecht auf unserem Marmortisch feuerbestatte :thumbup:

    LG Sigi

    Hallo Sigi, als Nichtraucherin bevorzuge ich die Variante zerquetschen unter dem Nagel. Und ich gebe zu, dass ich das mit großer Inbrunst praktiziere. Leider geht einem hin und wieder doch mal so ein Tierchen durch die Lappen und dann wird's ärgerlich. Ich hatte irgendwann einmal verinnerlicht, dass man Zecken nicht herausdrehen solle, da sie kein Gewinde hättenn. Das mit dem Gewinde stimmt wohl, aber es gibt so winzige Plastikteile, die aussehen wie Miniatur-Kuhfüße aus dem Werkzugschuppen. Die schiebt man auf die Zecke und dreht sie mit ein paar Umdrehungen heraus. Das funktioniert viel besser als diverse Zeckenzangen, weil dabei der Kopf fast immer komplett mit herausgelöst wird. Vielleicht macht die Rotationsbewegung das Gewebe mürbe, so dass sich die Widerhaken besser lösen lassen. Wie auch immer. Auf alle Fälle kann ich die Teile empfehlen.

    Eine wirklich schöne Geschichte, Karl. Wenn Du der Erste bist, dem so ein Pilz auf vermeintlich ganz "normalem" Boden, kannst Du nicht vom Erfahrungsschatz Anderer zehren. Um so erstaunlicher, dass Manfred Meuser das Rätsel dennoch entschlüsseln konnte. Respekt! Aber jemand, der einen Bestimmungsschlüssel erstellen kann ist schon ein echter Profi und Spezialist.


    Hallo Claudia,

    Diese stinkenden Pilze zu essen, kostet einiges an Überwindung.

    mein Bruder hat es tatsächlich gemacht aber dessen Riechorgan funktioniert nicht richtig. Er dachte es wären junge Stadtchampis.


    VG Jörg

    Oh je, Jörg, dann hat er die vermutlich mutterseelenallein gegessen, der Arme! <X

    Danke Stefan, an den habe ich nicht geglaubt, weil hier keine Salzwiesen sind==Gnolm4

    Hallo

    Übel riecht auch der Übelriechende Champignon (Agaricus Maleolens). ^^

    Hallo Uwe, danke für den Vorschlag. Der stinkt zwar auch, aber wird nicht so gelborange.

    Hallo Nobi, das ist die Erklärung, na klar! Hier wird gesalzen, und wie! Jeden Winter. Ich hatte von dem Pilz schon gelesen, mich aber nie ernsthaft mit ihm beschäftigt, weil ich mit Salzwiesen nicht in Berührung komme. Was für ein Irrtum.

    Und sicher ist es schlau, wenn Du gelegentlich mal auf Deine Frau hörst, Nobi. Sach ich meinem Männe auch immer! Diese stinkenden Pilze zu essen, kostet einiges an Überwindung. Vielleicht ist es ja wie beim Mehlräsling, dass sich der Geruch verflüchtigt. Aber so was will ich nicht in meiner Küche. Never!

    Hallo zusammen,

    am Straßenrand entdeckte ich einen Champignon mit übelstem Geruch - irgendwie fischig - vergammelt. Erwartungsgemäß verfärbte er sich an der Stielbasis - aber nicht richtig gelb, sondern eher oranggelb, aber auch in der Pilzmitte. Nach wenigen Minuten änderte sich das Orangegelb in einen zunächst rötlichen, später in einen graurosa Farbton. Schaeffer negativ und KOH ebenfalls. Eigentlich dachte ich an Xanthodermatei-Sektion. Aber das passt nach der Reaktion nicht so richtig. Was habe ich da nur für einen Stinker eingesammelt?





    frisch angeschnitten



    Basis frisch angeschnitten, Anschnitt Innenseite nach ca. 5 Minuten


    KOH-Reaktion Ich sehe das eher nicht als gelbe Reaktion, oder?


    Schaeffer eindeutig negativ

    Ja, das letzte sind wohl die Caulos. Okay, also ich denke, es könnte sich um Inocybe soluta handeln. Eine Art des sauren Bodens mit Nadellbäumen. Die Sporen müssten allerdings im Durchschnitt klein, d.h. um 7 µm sein. Ist das so?

    Herzlich, Ditte

    Ich hab mal die Maße drangeschrieben. Ich weiß ab er nicht, ob mit oder ohne Höcker gemessen werden musst. Aber die Größe in etwa kommt wohl hin. Das wäre dann Inocybe soluta. Somit wären schon zwei, bzw. drei der vier identifiziert, wenn 6 und 7 dieselbe Art ist. Du bist genial, Ditte.


    Inocybe 6 und 7 scheinen mir dieselbe Art zu sein. Hier bitte ich dich die Caulozystiden ganz oben am Stiel zu untersuchen und ein paar Bilder zu posten. Könnte gut sein, dass sie aussehen, wie die auf dem Foto, das ich anhänge.

    Diese Fotos kann ich gleich noch zu Nummer 6 liefern. Leider musste ich die Messleiste im Bild abschneiden, weil die vom 40er Objektiv stammte und ich das nachträglich nicht ändern konnte.









    Von Inocybe 7 habe ich noch dieses Mikrofoto. Könnten das Caulozystiden sein?

    Liebe Ditte,

    hab vielen Dank für Deine Einschätzung. Ich werde versuchen umzusetzen, was Du vorgeschlagen hast. Das kann ein wenig dauern. Mit der Mikroskopie von Exikkaten habe ich keinerlei Erfahrung. Schön, dass Du ein Beispielbild angehängt hast von den Caulozystiden. Die hätte ich als solche nicht erkannt, sondern als irgendwie gequetschtes Trama interpretiert.

    Hallo Stefan, danke für den Hinweis zu den Fingerhüten. Einen hab ich gleich am Haus. Den habe ich mal beim Wegebau gerettet. Das ist allerdings nicht dieselbe Fundstelle wie auf dem Foto oben. Die kleinen Pilze bleiben vermutlich namenlos.





    Danke Werner, dann sind das sicher Pilze der seltenen Gattung Mycopus. Jetzt müssen wir nur noch warten, bis jemand einen Vorschlag für die Art hat==Gnolm7.


    Danke fürs Mitkommen, Jörg. Dass es keine Schmetterlinge Mehr bei Dir gibt, ist traurig. Fehlen die Wildblumen oder hast Du viel Landwirtschaft In Deiner Gegend?

    Hallo Matthias, danke für die Blumen, aber ich habe wegen der Fülle der Risspilze und meiner - sagen wir mal -kreativen Zettelwirtschaft und der dabei entstandenen Hektik viel verschusselt. Ich finde Deine Beiträge jeweils vorbildlich und verfolge sie neidvoll==Gnolm13, allerdings ohne irgendetwas beitragen zu können.
    Den Zapfensporigen Risspilze hatte ich zwar auf der Agenda, hab ihn aber verworfen, weil er auf kalkhaltigen Böden vorkommen soll. Hier bei mir ist alles quietschsauer. Der Weg erschien mir auch nicht gekalkt. Aber wer weiß, vielleicht kann der auch auf sauer.
    Es ist schon boshaft, dass die Risspilze alle gleichzeitig aufgetaucht sind und sich jetzt gar keiner mehr sehen lässt.