Beiträge von Wutzi

    Hallo zusammen,

    bei mir in der Gegend passiert pilztechnisch gerade nicht viel. Aber eigentlich ist die Bilanz bis jetzt doch gar nicht so schlecht. Nur leider vergesse ich das immer ziemlich schnell, wenn ich an den Täublings- und Wulstingsmumien vorbeilaufe. Ich habe einmal ein paar Fotos der letzten vier Wochen zusammengestellt. Wobei ich auf die die zahllosen Rüblinge, Risspilze, Täublinge und Schwindlinge verzichtet habe. Ich habe einfach ein paar Naturbilder gewählt, die mir gefallen.


    Haben alle ihre Nelkenschwindlingsbrille auf? Fein!



    Und dann fange ich gleich einmal mit diesem Fliegenpilz-indikatorpilz an. Das habe ich doch richtig verstanden heute, oder?



    Auf den Indikator folgt auch gleich der Gesuchte. Ein Königsfliegenpilz, in ziemlich unköniglichem Zustand. Den würde ich so nicht mehr verwenden==Gnolm22==Gnolm7.


    Und weil manchmal auch Beiträge wie dieser von schlauen Menschen gelesen wird, zur Abwechslung ein Rätzelpilz. Was kann das für ein Hellsporer sein?



    Mir ist der vorher noch nie über den Weg gelaufen. Sporenpulver cremeweiß.



    Und weil sie so schön sind, und es jetzt immer noch hunderte davon (allerdings in deutlich schlechterem Zustand) gibt, ein Schöner Fußröhrling auch Schönfußröhrling genannt.


    Auch Regen gab es hin und wieder - im Gegensatz zu den letzten beiden Sommern und dann zuverlässig auch meine Lieblings- Regenbegleiter.


    Ich durfte meinen ersten Erbsenstreuling bei einer Bekannten bewundern. Leider nicht selbst gefunden.


    Bei diesem hier musste ich an unsere künstlerisch begabten Geschwister denken. Die drei hier haben mich angeglotzt, hatte ich das Gefühl.


    Mein Lieblingshäckselhaufen hatte wieder einiges zu bieten. Tintenfische, viel früher als im letzten Jahr.


    Und einen weiteren stinkenden Fund - sogar einen persönlichen Erstfund (Perser) durfte ich machen: Hundsruten. Leider waren die schon nicht mehr so ganz taufrisch.


    Dann gab einen Pilz der nur auf den ersten Blick unbekannt schien. Es handelte sich schlicht und einfach um ein Breitblatt.


    Auch der Porphyrröhrling war schon am Start.


    Es gibt einen Standort an dem zahllose gelbe Fingerhüte wachsen. Die habe ich bislang nur sehr selten gesehen.


    Hier ein Bild vom Pilzspürhund im Kreise seiner Lieben, wenn er gerade nicht nach Pilzen spürt.


    Eine schicke Fliege, ausnahmsweise einmal nicht völlig unscharf.


    Es kreucht und fleucht gerade erfreulich viel. Und Stauden, wie die Witwenblume, die wild auf den Wiesen wachsen, erweisen sich auch im Garten als die besten Insektenmagneten.


    Stellvertretend für die zahllosen Käfer und Schmetterlinge hier ein Labkrautschwärmer.


    Nach den tierischen Eindrücken ein Blatt zum Abschluss. Einfach nur ein Blatt, aber die Natur hat sich so viel Mühe gegeben, es akkurat mit Stacheln zu besetzen, dass es lohnt, einmal genauer hinzuschauen.


    Danke fürs Mitkommen! Die Brille dürft Ihr wieder absetzen.

    Hallo Björn,

    in Dein Pilzkörbchen zu schauen ist sicher eine nicht alltägliche Erfahrung. Dass die Menschen da neugierig werden, kann ich gut verstehen.

    Die Frage klingt vielleicht blöd, aber die in Kongorot gefärbten Mikroaufnahmen von dem Schwärztäubling sind Bilder der HDS, richtig? Ich muss das endlich auch mal lernen. Ich sehe zwar nimmer irgendetwas unter dem Mikroskop, kann es aber schlecht einordnen.

    .

    Übrigens denke ich jedes Mal an Dich, wenn ich an meiner Forsythie und dem Giersch vorbeikomme und mich frage, ob das wohl Pilze sind an den Blättern. Wenn das mit den Großpilzen so mau bleibt, werde ich mir die wohl tatsächlich einmal anschauen.

    Falls du mit den "Profis" und der Verachtung Streiflinge als Speisepilze geschmackstechnisch meinst - Amanita crocea ist einer der besten Speisepilze, finde ich.

    Hallo Christoph,

    diese Erfahrung habe ich gerade gemacht. Eigentlich wollte ich gar keine Scheidenstreifling mehr mitnehmen. Ich hatte Orangebraune probiert und die haben muffig und unangenehm geschmeckt, selbst in unaufgeschirmtem, ganz frischen Zustand. Aber vor kurzem fand ich A. crocea und die gefielen mir optisch so gut, sodass ich ihnen noch einmal eine Chance gegeben habe. Sie waren vorzüglich. Jetzt werde ich die anderen hier vorkommenden Scheidenstreiflingsarten Pilz für Pilz testen. Vielleicht gibt es ja noch weitere Überraschungen.

    Hallo Kröti!

    ... und wiieee bitter der ist. Ich habe am Anfang meiner Pilzkarriere einen dieser Pilze zum Lendchen gebraten. Was bin ich froh, dass ich das Fleisch extra briet.

    Aner ein Stück probiert, den bitteren Geschmack hatte ich noch nach Stunden auf der Zunge und im Gaumen!

    Und ja, man könnte verzweifeln, wenn man etwas Schönes für die Pfanne sucht und nichts findet. Und dann stehen da die Radicanse massenweise madenfrei herum...

    Hallo Tuppie, den Wurzelnden Bitterröhrling hatte ich erst einmal in der Hand und nicht einmal selbst gefunden. Aber die Geschichte funktioniert auch mit dem Schönfußröhrling sehr gut. Der wächst hier auch als Einziger massenhaft, wenn bei allen anderen Sendepause ist.

    Hallo Stefan,

    ich hab mich zumindest bemüht==Gnolm4. Aber mir ist aufgefallen, dass immer dann, wenn ich welche vermutet hatte, keine da waren. Bei Nummer 8 hatte ich keine Kaulozystiden entdeckt. Allerdings ist bei mir auch präparationstechnisch noch jede Menge Luft nach oben. Die Höckersporer finde ich zumindest ansatzweise unterscheidbar. Bei den ovalen weiß ich nicht mal, wo ich anfangen sollt. Die Vielfalt ist einfachunüberschaubar.

    Vielleicht ist das ein östliches Phänomen, Jörg. Aber es gibt Ersatz: Jede Menge Gifthäublinge, das Vorkommen dieser Pilze nimmt in meiner Gegend von Jahr zu Jahr zu. Daran kann man sich ebensogut vergiften, man muss nur genug essen==Gnolm9... .

    Hallo zusammen und hoffentlich vor allem, liebe Ditte ==Gnolm7,


    hier noch ein paar von den gesammelten und unprofessionell untersuchten Risspilzen. Auf Namensvorschläge verzichte ich besser, da ich ohnehin regelmäßig daneben liege.


    Inocybe 5


    Den fand ich am Wegrand, Begleitbäume waren Fichten und wenige kleinere Birken. Spermatischer Geruch. Hut 3,5 cm Durchmesser.











    Inocybe 6

    habe ich an einer Böschung unter Fichten und Buchen - Birken weiter entfernt - gefunden.










    Inocybe 7 entdeckte ich im Quellmoorgebiet des Hausbachs.












    Inocybe 8

    wuchs wieder einmal an einer Böschung unter Fichten und Buchen. die Stielbasis war ausnahmsweise einmal intakt und kräftig weiß bereift. Hier habe ich zunächst in Kongorot, dann in Wasser mikroskopiert. Eigentlich reicht Wasser aus, finde ich.



















    Die Risspilze wuchsen alle zur selben Zeit und ich habe den Fehler gemacht, alle bestimmen zu wollen. Herausgekommen ist Murks. Aber vielleicht lässt sich anhand der dürren Informationen doch zu dem Einen oder dem Anderen etwas sagen.


    Hallo Jörg, bei mir war es auch das rechte Knie und die Diagnose lautete zuerst auch Kreuzbandriss. Am Ende war „nur“ der Innenmeniskus gerissen und ein Teil davon hatte sich unter die Kniescheibe abgesetzt. Fünf Tage nachdem das Stück entfernt war, konnte ich wieder ohne Krücken laufen. Das musste zwar auch repariert werden, aber der Aufwand hielt sich in Grenzen. Vielleicht hast Du Glück und das Knie kommt mit einem kleinen Eingriff wieder ins Lot. Ich wünsch Dir das sehr!

    Hallo liebe unerschütterliche Forianer,

    richtig, bis Mitternacht ist es noch etwas hin, aber ich stelle jetzt trotzdem einmal die gruseligen Beißwerkzeuge einer Zecke vor.

    Normalerweise kommt frau ja nicht auf die Idee so perverse Tierversuche zu machen. Aber das Tierlein hatte sein Leben ohnehin verwirkt, da es sich am Hund zu schaffen machen wollte - und das Enkelkind wollte gern einmal sehen, warum die Biester sich so gut festhalten können. Es war also mausetot und wir haben einmal mit den scharfen Augen nachgesehen, womit sich Zecken in die Weichteile ihrer Opfer bohren. Hier ist das Ergebnis:



    Und weil es so schön ist, noch einmal in richtig groß:



    Kein Wunder also, dass die Dinger so schwer rausgehen. Und: nein, man muss sie auch in tausendfacher Vergrößerung nicht mögen.


    Ihr solltet jetzt noch einen schönen Film oder Orchideenbilder gucken. Dann schlaft ihr bestimmt besser==Gnolm7.

    Hallo Timon,

    Täublinge bestimmen ist was für echte Profis, finde ich.

    Wenn Du Dir sicher bist einen Täubling gefunden zu haben ist die Täublingsregel sinnvoll, um zu wissen, ob der essbar ist oder nicht. Kennst du die?

    Naja, ist ja diesmal nicht in die Hose gegangen==Gnolm7, Raketenhansi. Aber Champignons genau zu bestimmen ist ziemlich schwer. Wichtig ist halt, dass Du ausschließt, einen der giftigen zu haben. Anisduft ist da schon eine ganz gute Hausnummer.

    Ein Tipp, wenn Du auf Pilze stehst, schaff dir ein gutes Pilzbuch an. Zwei Champignonarten sind bissi wenig. Der Karbolchampignon, der zwar nicht immer gelb anläuft, wie er soll und auch nicht immer nach Chemie (Karbol) stinkt, wie er soll, müsste in einem Pilzbuch eigentlich abgebildet sein. Zumindest eine Idee, dass es da auch giftige Arten gibt, sollte vermittelt werden.

    Hallo Conny,


    eine Verzehrfreigabe bekommst Du hier nicht, weil niemand den Zustand der Pilze nur per Foto einschätzen kann. Den Namen der Pilze kennst Du und Du weißt jetzt, dass sie grundsätzlich essbar wären. Über den Geschmack kann man bekanntlich streiten. Aber mich reißen die Röhrlinge alle nicht vom Hocker und diese Art ist recht schnell schimmlig oder madig. Manche Leute essen sie aber ganz gern. Am besten, Du beobachtest Deine Wiese und schaust Dir einmal ganz junge Exemplare an, wenn sie gerade aus der Erde gekommen sind, riechst an ihnen, schneidest sie durch etc. und vergleichst mit den ältlichen Kandidaten. Es ist relativ leicht zu erkennen, was lecker ist und was auf den Kompost gehört. Das gilt übrigens auch für Supermarkt-Pilze. Nicht alles was dort angeboten ist, verdient es verspeist zu werden.

    Hallo Jörg, auweia. Bis auf den Flocki sieht es ja ziemlich traurig aus bei dir. Fast so aus wie in meinem Wal. Außer ein paar Perlpilzen, Goldröhrlingen und Pfifferlingen ist da auch nix. Sonst sind Deine Park-Geschichten pilziger. Ich drück die Daumen für Gesundheit und Pilze.

    Ok, ok, ich hab schlampig gelesen. Dann hast Du sie also wirklich nur gefunden. Dabei hätte so eine schöne kulinarische Geschichte draus werden können. Nun bleibt es bei der Madengeschichte. Es waren einmal zwei Prachtkerle und ihre Familie. Und weil sie so vermadet waren, leben sie heute noch - oder vielleicht auch nicht, denn die Maden hatten sicher auch Familie. seufz.


    (Aber ich hätte mir denn doch die Hüte genauer angesehen und geschaut, ob noch was zu retten ist. Die beiden sehen gar zu lecker aus

    hallo Wunjo, abgesehen vom zuvor Geschriebenen: so olle Latschen solltest Du keinesfalls verspeisen. Die meisten Menschen vergiften sich an verdorbenen alten Pilzen, (wenn sie sie nicht gerade zu wenig durchgaren Die Wirkung ist so ähnlich wie bei gammeligem Fleisch oder Fisch oder auch gammeligem Spinat.

    Hallo Tomas,

    in Zeiten, wo die Perlpilze zu 95% madig sind, erleichtere ich mir die Arbeit, indem ich nur die Hüte abknicke. Die Stiele bleiben, wo sie sind, weil sie zu 99,9% madig sind. Die Hüte nur zu 70% oder so.

    Sach ich doch die ganze Zeit! Kaum hast du dir einen Namen in schlau eingeprägt, güldet der nicht mehr- wie mein Deutschlehrer immer zu sagen pflegte. Ich musste Schupfis Namensvorschläge erst einmal googeln, weil ich sie komisch fand. Aber nee, Recht hatte er. Die heißen nur inzwischen alle anders - und ich lerne erst seit drei Jahren Pilznamen in schlau.

    Warum bekommen die nach der Sequenzierung neu sortierten Arten nicht einfach einen Namenszusatz und basta? Aber nee. Ständig wird die gesamte Taxonomie umgeschrieben. Dass man damit alte Frauen in den Wahnsinn treibt, wird billigend in kauf genommen. Die Welt ist schlecht==Gnolm21.

    Hallo Ralf,

    allzu große Bedenken, den einzelnen Fruchtkörper zu entnehmen solltest Du auch deshalb nicht haben, weil nicht nur Du sondern auch andere hier im Forum schlauer werden durch Anfragen wie diese. So wie ich lesen eine ganze Menge Leute mit, die daraus lernen. Du zerstörst ja nicht aus einer Laune heraus den Pilz sondern entnimmst einen Fruchtkörper um etwas zu lernen. Das ist völlig ok. Der Pilz hat selbst hat ganz andere Feinde. Aber das wurde sinngemäß bereits geschrieben.