Beiträge von Bibliothekar

    Hallo Frank,


    toll, daß du in den Kreis der Mikroskopierer vorgedrungen bist. Laß dir Zeit alles am Mikroskop in Ruhe kennen zu lernen und probier ruhig viel aus.


    Die Bezeichnung "mü" steht für Mikrometer. 1 mm = 1000 mü.


    Das SP auf dem Objektiv steht für Semiplanachromat und hat etwas mit der Qualität der optischen Korrektur zu tun. Es ist nicht ganz die Qualität der Planachromate aber sehr gut und ausreichend. Es geht vor allem um die Korrektur der Abbildungsfehler bei der Bildfeldkrümmung. Die Objektive unterscheiden sich dann auch in der Anzahl der eingebauten Linsen und im Preis.
    Die 10 ist der Vergrößerungsfaktor. Hier also 10-fache Vergrößerung.
    Die 0,25 ist die numerische Appertur und steht für das Auflösungsvermögen des Objektivs.
    die 160 bezieht sich auf eine mechanische Tubuslänge von 160mm für die dieses Objektiv ausgelegt ist.
    Die 0,17 sagt aus, daß das Objektiv für Deckgläschen von einer Dicke von 0,17 mm korrigiert ist.


    Ein Objektmikrometer brauchst du nicht ständig. Es reicht dir mal Eines auszuborgen. Damit kannst du den Meßvorgang "eichen". Es ist eigentlich ein Objektträger, der eine winzige Gravur aufweist - Ein Kreis mit einer Skala von 1mm unterteilt in 100 Teilstriche. Hier findest du Hinweise zum Eichen. http://www.mikroskopie.de/kurse/messen.htm


    Beste Grüße


    Stefan

    Hallo Pablo,


    ganz vielen Dank für deine Mühe. Das hilft mir schon ein ganz großes Stück weiter.


    Ich werde mal deinen und Marios Tip aufgreifen und meine persönlichen Einsteigererfahrungen und -fehler zur Diskussion ins Forum stellen. So können Unentschlossene sehen, daß Mikroskopie keine Zauberei aber eine Zauberwelt ist.


    Beste Grüße


    Stefan

    Hallo Pablo,



    ich hätte großes Interesse daran mal ein paar methodische Tips zu erhalten, wie ich mich z.Bsp. einem Rindenpilz mikroskopisch nähere, nachdem ich eine herausgeschnittene, harte Probe zu Hause aufbereiten will. Wie und wann und wo setze ich den Schnitt an? Muß ich erst Einweichen oder Wässern und worin? Wann finde ich denn reife Sporen und wann eher nicht? Wieviel pilzfremdes Material muß ich lernen zu Übersehen? Ich nähere mich gerade solch einem Exemplar und möchte gern etwas lernen. Welche Taxa das jetzt konkret ist, ist mir noch nicht so wichtig.


    Übersicht


    Detail


    Beste grüße und vielen Dank


    Stefan

    Ein kurzer Stop nach dem langen Arbeitstag und ein kurzer Blick in ein kleines Waldstück mit jungen Kiefern brachte mir heute ein kleines Aha-Erlebnis.


    Fundort: südliches Sachsen-Anhalt, zwischen Spora und Kayna


    Zuerst dachte ich der Ohrlöffelstacheling (Auriscalpium vulgare) den ich verwundert auf dem Erdwarzenpilz (Thelephora terrestris) entdeckte, wuchs auf selbigen. Aber am Ende stellt sich heraus, daß sich beide einen Kiefernzapfen teilen. Aber seht selbst, was ich mit meinen bescheidenen photografischen Mitteln festgehalten habe.










    Best Grüße


    Stefan

    Danke Stefan, für den Tip.


    Wenn die tatsächlich so groß und drall werden dürfen, könnten es in der Tat Stockschwämmchen sein. Ich behalte mal den Fundort im Auge, falls im Laufe des Jahres mal frischere Explare auftauchen sollten. Aber der Habitus würde mich schon sehr verwundern. So habe ich Stockschwämmchen noch nie gesehen.


    Beste Grüße


    Stefan

    Ich bitte um Hilfe bei der Bestimmung dieses Pilzes:


    Fundort:
    Straßengraben am Rande eines kleinen Fichtenwaldes. Am Rand mehrere Laubbäume und Sträucher (Eiche, Ahorn, Birke u.a.). Vermutlich schon ältere Exemplare.





    Hut:
    kegelig geschweift, Rand jung nach innen gebogen, trocken, Oberfläche leicht längsfaserig, hellocker bis rostbraun gefleckt, frisch oberhalb des Randes wenige hellockere Flocken, Hutdurchmesser 8-12 cm




    Hutfleisch:
    dünn



    Stiel:
    leicht spindelig, Durchmesser 0,5-2 cm, Länge 7-10 cm, hellbraun bis dunkelbraun zur Stielbasis hin, zäh, grobfaserig, leicht schuppig, voll



    Lamellen:
    herablaufend, breit angewachsen, hellbraun mit dunkelbraunen Flecken (durch Alterung?), hellere, leicht gezähnte Schneide, bauchig, dicht gedrängt



    Sporen:
    mandelförmig, glatt, mit Keimporus?, 7-8 x 5-6, Sporenpulver rostbraun




    Geruch:
    angenehm pilzig


    Geschmack:
    mild


    Ich dachte an einen Flämmling. Stecke nun aber irgendwie fest und hoffe ihr könnt mir mit Tips auf die Sprünge helfen.


    Beste Grüße und vielen Dank für die Aufmerksamkeit


    Stefan

    Lieber Fungus74,


    für mich sieht das eher nach alten Hallimasch aus. Sollten sie noch aussporen (Lamellenseite auf ein Stück Papier legen) müßte bei Hallimasch ein weißes Sporenpulver sichtbar sein. In diesem Fall ein dunkles Papier verwenden. Bei einem Schleierling würdest du ein dunkles Sporenpulver (Z.Bsp. braun) vorfinden.


    Beste Grüße
    Stefan

    Könnte das der bärtige Ritterling (Tricholoma vaccinum) sein?


    Hut: 5-6 cm im Durchmesser, flach mit Buckel, braun, grobschuppig filzig, Hutrand filzig überhängend


    Stiel: zylindrisch, in der Basis etwas dicker, überwiegend Brauntöne, im oberen Drittel weißlich, im Schnitt bräunlich, teilweise hohl


    Lamellen: weißlich mit braunen Flecken, untermischt, leicht wellig, ausgebuchtet mit herablaufenden Zahn angewachsen


    Geruch: unauffällig


    Geschmack: bitterlich


    Gefunden im Mischwald mit überwiegenden Fichten-Anteil.



    Leider ist nur dieses Foto erhalten geblieben. Ich wäre dankbar für eine Bestimmungshilfe.

    Ich probier es auch mal mit der Dichtkunst.


    Ihr Kinderlein, ich will es wagen,
    so hörte man die Mutter sagen,
    mal in den tiefen Wald zu gehen,
    denn Pilze hat man dort gesehen.


    Sie nahm den Korb und ging von dannen
    hinunter zu den großen Tannen.
    Es gäbe dorten die Marone,
    so meinte unlängst die Simone.


    Sie sang den Song: "Auf, auf zum Kampf"
    und aus den Wiesen stieg der Dampf.
    Ach war sie zuversichtlich heute
    und träumte von der großen Beute.


    Sie suchte emsig und in Runden,
    hat die Marone nicht gefunden.
    Sie fand nur einen Pfifferling,
    der Rest, war lauter Bitterling.


    Ach je, so sprach sie, ist mir Schnuppe,
    dann koch ich heute eben Suppe.
    Sie drehte um und ging mit Jammern
    nach Haus, so ohne Schwammern.


    Und, die Moral von der Geschicht,
    hör doch auf die Simone nicht.

    Wo blieben denn die positiven Aspekte, würde man tatsächlich eine veganische Lebensweise konsequent für 10 Milliarden Menschen durchsetzen? Also keinerlei tierische Produkte und Dienstleistungen mehr. Selbst mit pflanzlichen Höchstleistungszüchtungen könnte der Nährstoffbedarf nicht gedeckt werden. Wie soll der Schutz vor Schädlingen dann aussehen und womit ernähre ich diese Planzen dann ohne Mist? Keine Haustiere, keine Jagd und keine Fischerei - weltweit?....


    Es gibt übrigens auch schon ein paar Pflanzenrechtler, liebe Pilzfreunde. Da dürfen wir dann nur noch betrachten.


    Beste Grüße B.

    So problematisch das Verhältnis zwischen Mensch und Tier auch ist, der ideologische Veganismus sollte nicht so unhinterfragt bejubelt werden. Propagandafilme sind halt gern sehr radikal und für den "guten Zweck" muß man es mit der Wahrheit auch nicht so genau nehmen. Da wird gern verallgemeinert, kriminalisiert und relativiert. PETA lässt grüßen! Was ist schon der Holocaust gegen die Verbrechen der Menschen an den Tieren?


    Vernüftiger Umgang mit Nutztieren ist keine Frage des Fleischverzichts, sondern Handlungsbedarf des Gesetzgebers. Hier ist vieles im Argen, auch bei der so belobten kleinbäuerlichen Welt.


    Beste Grüße B.