Beiträge von Climbingfreak

    Hi,


    ja das ist das spannende in der Gattung. Es werden ständig einerseits neue Arten beschrieben. Ditte ist nicht die einzige, es gibt beispielsweise Herrn Vauras und Ellen Larsen, die auch an Inocyben forschen. Andererseits wurden in der Vergangenheit auch gute Arten synonymisiert, die nun wieder aufgetrennt werden müssen.


    Ich für meinen Teil werde auch immer vorsichtiger, weil ich nie weiß, ob es nicht eine Art gibt, die mit meiner Bestimmung ähnlich ist, bzw. ob es nicht auch eine neu beschriebene Art sein kann.


    Ditte arbeitet ja auch an einer Monographie, die ich mir auch sofort zulegen werde, wenn sie erscheint. ==Gnolm7==Gnolm8


    Mehr sage ich nicht zu dem Thema. Ich bin auch nur, wenn überhaupt, ein Einäugiger unter den Blinden, was Inocyben angeht.


    l.g.

    Stefan

    Dein Wunsch ist mir Befehl. ==Gnolm7==Gnolm10==Gnolm8


    Rico hat viele entdeckt, aber von den seltenen, die er finden wollte, nur wenig. Diese aber hat er dokumentiert.


    Ich lade ein paar Bilder von Facebook hoch mit seinen Erklärungen; natürlich mit seiner Erlaubnis...

    Zitat

    Eine der seltensten Alchemilla-Arten Deutschlands mit Hauptverbreitung in den baltischen Staaten und Weißrussland: der Wellenblättrige Frauenmantel (Alchemilla cymatophylla). Ein alter Herbarbeleg von Sigurd Fröhner hat mich zu der Pflanze im Örtchen Cämmerswalde geführt. Deutschlandweit sonst nur vereinzelt in der Eifel und im Hohen Thüringer Schiefergebirge. Jedenfalls ein sensationeller Fund für mich. Merkmale: rückwärts gerichtete Blattstielhaare, wellige hellgrüne Blattspreiten und rosafarbene Nebenblätter der Grundblätter siehe folgendes Foto. Ähnlich ist nur A. subcrenata



    Zitat

    rosafarbene Nebenblätter der Grundblätter von A. cymatophylla



    Nachdem wir uns in Cämmerswalde getrennt hatten, ist Rico noch zum Fichtelberg gefahren. Ein wahrer "Extrembotaniker". ==Gnolm11 Er ist unterwegs bis es dunkel wird.

    Zitat

    Kugelfrucht-Frauenmantel (Alchemilla subglobosa), nach A. monticola die häufigste Art auf dem Fichtelberg, wo ich sie fand. In Deutschland außer im Erzgebirge nur im Harz weiter verbreitet. Hauptverbreitung in Schweden und Nordpolen. Merkmale: rückwärts gerichtete Blattstielhaare und ein deutlich überlappender Blattgrund, ansonsten ähnlich A. monticola


    Zitat


    Sparrige Binse (Juncus squarrosus) am Wanderweg zum Fichtelberggipfel


    Diese Pflanze ist noch nicht sicher. Es stehen Wald-Ruhrkraut (Gnaphalium sylvaticum) oder Norwegisches Ruhrkraut (Gnaphalium norvegicum) zur Debatte. Wenn sich die Pflanze als zweiteres entpuppt, ist das eine kleine botanische Sensation, denn die Pflanze hat in Sachsen den Status RL 0 = ausgestorben/verschollen. Da 2 weitere Experten (einer davon war Arthur) G. norvegicum favorisierten, habe ich Friedemann angeschrieben und ihm die Sachlage geschildert. Mal sehen, was da rauskommt. Er ist ja auch in die Pflanzenkartierung stark involviert und wird wissen, wer ggf. den STandort aufsuchen und die Pflanze bestimmen kann. Uns war wichtig zumindest den Fund zu melden. Ich bin auf jeden Fall gespannt was dabei rauskommt.



    l.g.

    Stefan

    Ich gebs auf... mein Beitrag löscht sich immer selbst. Versuche morgen nochmal.

    Hab den ersten wieder reaktiviert. :) Auch erstmal herzlichen Glückwunsch von mir zum wahrscheinlich tollen Fund.


    Leider bin ich etwas aus der Übung, weil ich die letzten 2-3 Jahre fast keine Inocyben gefunden habe. Dann kommt noch hinzu, dass ich mich seit ein paar Jahren verstärkt mit phytopathogenen Pilzen befasse.


    Ich hoffe auf ein für mich Inocybenreiches Jahr in der Hoffnung, dass ich wieder ein bisschen Routine bekomme.


    l.g.

    Stefan

    Laut H. Marxmüller schon, allerdings nicht so stark. Ich benutze den Trick mit dem Formalin gern, denn damit hab ich schnell Gewissheit und muss nicht noch bis zum Folgetag warten...


    l.g.

    Sefan

    Hallo ihr lieben,


    wie der "Zufall" so spielt hat sich Rico, ein Teilnehmer unseres Altmühltreffens,


    Artenexplosion im Altmühltal oder aber kleines aber feines Treffen von Naturfreunden


    zu einem Besuch ins Osterzgebirge angekündigt. Er wollte gezielt Standorte bestimmter Alchemillen (Frauenmäntel) ansteuern, die in Deutschland quasi nur hier vorkommen. Er bearbeitet die Gattung. Natürlich habe ich die Chance genutzt, denn in letzter Zeit komme ich leider nicht mehr so häufig "raus". Zudem ist es immer toll mit so einem versierten Botaniker unterwegs zu sein, denn ich kann ihn mit Fragen löchern. ==Gnolm7


    Treffpunkt war Altenberg an den Galgenteichen. Immer wieder gab es spannende Säume, teilweise an Wasserläufen zu bestaunen. Diese Artenvielfalt war erstaunlich.




    Es ging auch gut los: Dactylorhiza cf majalis - Breiblättriges Knabenkraut



    Achillea ptarmica - Sumpfschafgarbe kannte ich noch gar nicht



    Kleiner Klappertopf - Rhinanthus minor



    Blick auf den See



    Eine von Ricos Lieblingspflanzen, der Moorklee - Trifolium spadiceum sehr selten; musste einfach fotografiert werden, weil er zu Ricos Lieblingspflanzen gehört



    Rico ist fündig geworden. Er hat erst Mal zu tun.



    Zeit für mich mal ein Doku-Bild zu machen, warum dieser Pilz so heißt, wie er heißt. Knopfstieliger Rübling - Gymnopus confluens



    Das Doppel-Spec. Melampsora spec. auf Salix spec. ==Gnolm7==Gnolm10



    mein erster dieses Jahr und dann noch so hübsch ==Gnolm26



    auch immer ein dankbares Fotomotiv



    blühende Wollgräser



    Fuchs Knabenkraut - Dactylorhiza cf fuchsii



    Das war für uns beide eine Überraschung: Birngrün - Orthilia secunda



    Name ist Programm Viola tricolor



    Hier musste mich Rico erst darauf aufmerksam machen, dass das was seltenes ist. Ich kenne die Pflanze schon ein paar Jahre. Nur im Erzgebirge häufig; Aromatischer Kälberkropf - Chaerophyllum aromaticum



    Aufrechtes Fingerkraut, Blutwurz - Potentilla erecta



    Auch eine kleine Schönheit: Perückenflockenblume - Centaurea pseudophrygia ist auch typisch für das Erzgebirge



    Die Distel das Tages darf natürlich nicht fehlen. ==Gnolm19==Gnolm25Mein Erstfund der Art Carduus crispus - Krause Distel ist sie nicht süß? ==Gnolm26




    Selbstverständlich mit Rost dran. Ist überflüssig zu erwähnen, dass das auch ein Erstfund ist. Ich tus aber trotzdem. ==Gnolm7==Gnolm10 Puccinia carduorum



    Als Abschluss mit besonderem Gruß an Tricholomopsis Safrangelber Scheidenstreifling - Amanita crocea



    Bei bedanke ich mich für die virtuelle Begleitung und bei Rico für den schönen und lehrreichen Tag. Viele Pflanzen, die ich hier vorstelle, kannte ich bis heute noch nicht. ==Pilz26


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    Pl. nivea passt; ebenso P. aphanis. Kommt übrigens sehr häufig auch auf Geum urbanum, dem Echten Nelkenwurz.


    Deine kugeligen Gebilde sind die Fruchtkörper der Echten Mehltaue; allerdings noch unreif. Die heißen auf schlau "Chasmothecien".


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    so aus der Ferne würde ich deinen Fund anhand der Bildlage auch so nennen.


    Was du noch besser machen kannst:


    1. Angaben zur Stielbereifung mit metuloiden Kaulozystiden. Wie weit reicht diese herab? (oberstes Zehntel, oberstes Drittel, bis zur Hälfte, Bis zur Basis)


    2. in 3%igem KOH mikroskopieren. Kongorot ist bei Inocyben immer Mist. Bei einigen Arten reagieren die Zystidenwände gelb auf Laugen. Wenn du mit Kongo mikroskopierst hast du dieses Merkmal nicht.


    Ansonsten tolle Anfrage. ==Gnolm8


    l.g.

    Stefan

    Hallo Stefan,


    das Mikrofoto ist in der Tat nicht das beste.... da war leider viel Sand und wenig Pilz auf dem Blatt. Man kann an einer Stelle aber schon noch die rechtwinklig-verzweigte Hyphenstruktur erkennen. Bilden die anderen Rhizoctonias/Thanatephorusse auch Pilzrasen an bodennahen Blättern aus? Ich kenne das nur von T. cucumeris, den Jule mir mal auf einem Phytokurs gezeigt hat.


    Björn

    Das weiß ich eben nicht. Bei meinem letzten Arbeitgeber (Labor für den sächsischen Pflanzenschutzdienst) hatten wir nur Rhizoctonias mittels Anzucht und anschließender Mikroskopie als "Gattung" bestimmt. R. solani nur bei Kartoffeln anhand der Mikrosklerotien. Da Rhizoctonias außer der T- Verzweigung keine weiteren gescheite Bestimmungsmerkmale ausbilden, haben wir einen Befall mit Rhizoctonia nur als Gattung bestimmt.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    zu 5. Ich wäre mit der Bestimmung vorsichtig, denn eine Rhizoctonia bekommst du nur in Kultur sicher raus, wenn du keine eindeutigen Befallssymptome hast, wie z.B. die Kartoffelpocken, dann wäre mir das zu unsicher, zumal dein Mikrobild auch aus meiner Sicht auch nicht die typischen T-Abzweigungen der Hyphen zeigt.


    Wurzeltöterkrankheit


    l.g.

    Stefan

    Ich hab mal die Maße drangeschrieben. Ich weiß ab er nicht, ob mit oder ohne Höcker gemessen werden musst. Aber die Größe in etwa kommt wohl hin. Das wäre dann Inocybe soluta. Somit wären schon zwei, bzw. drei der vier identifiziert, wenn 6 und 7 dieselbe Art ist. Du bist genial, Ditte.


    Bei Höckersporern denke ich mir um die Spore inkl. Höcker ein "Kästchen", das ich dann ausmesse.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    schade die gelben Fingerhüte sind spannend. Wenn du da noch mal in der Gegend bist, lohnen sich Detailaufnahmen vom Inneren der Blüte und von der Seite. Das kann gut Digitalis lutea sein, allerdings mag ich auch grandiflora nicht ausschließen.


    Das letzte Blatt sollte von Lactuca serriola, dem Kompasslattich stammen.


    Zu deinem Rätselpilz. Das sollte schon ein Marasmius sein; leider nicht meine Gattung. Weißsporer sehe ich mir nur selten an.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    aaah ja. Diesmal alles Höckersporer, wie ich sehe. Hast du denn auch die Stielbereifung mit echten Kaulos gecheckt? Ich würde einiges verwetten, dass nämlich dein weiß"bereifter" Fund nämlich keine Kaulos hat.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    na das passt doch schon ganz gut zum Satan. :) Da ich keine tollen Kalkwälder hier in der Nähe habe, finde ich so was nicht. Meine ganzen Satanssichtungen bisher waren meist auf irgendwelchen Tagungen oder Besuchen bei Leuten, die solche Wälder vor der Haustür haben. Meine bisherigen Sichtungen vom Satan hatten immer reine silbrig-graue Hüte; allerdings kann ich nicht abschätzen, inwieweit da noch rötliche Stellen auf der Huthaut sein dürfen.



    Ich sage nach der Geruchsbeschreibung Satan; möchte aber nicht ausschließen, dass das vielleicht noch einer der anderen, selteneren Rubroboletusse ist.


    l.g.

    Stefan