Beiträge von Chorknabe

    15: Ein gelber Nabeling

    Der ist auch ortshäufig in der Gegend, Xeromphalina caulicinalis.

    Hallo Raphael,


    danke für die interessanten Funde!


    Hast Du mal an dem obigen Fund gerochen? Ich frage, weil ich die Art häufiger bei uns finde, und mich der (für solch einen kleinen Pilz erstaunlich intensive) Geruch jedes mal erstaunt. Dazu kommt, dass in der Literatur in der Regel ein unauffälliger Geruch beschrieben ist, was ich gar nicht nachvollziehen kann.

    Hallo,


    heute fand ich an einen stark bemoosten Baumstamm ein kleine Gruppe Pilze, die ich so gar nicht einsortieren kann. Grundsätzlicher Habitus ritterlingsartig; der größte Fruchtkörper hat einen Hutdurchmesser von ca 5cm. Auffällig ist vor allem der geradezu fellige Hut. Auf den Bildern sieht man offensichtlich verfärbte Bereite Die Lamellen sind düster bräunlich, die Lamellenscheiden deutlich heller (Cheilos?). Der Stiel war kräftig verwurmt, dennoch meine ich zu erkennen, dass er hohl sein könnte. Geruch muffig mit unangenehmer Komponente, Geschmack nicht getestet. Spp-Abdruck ist gerade in Arbeit, erste zarte Spuren weisen auf ein sehr kaltes dunkles braun hin, vielleicht sogar eine lilalicher Stich. Ich habe so gar keine Idee, in welche Richtung es gehen könnte. Ideen?



    also ist das Bild farblich bearbeitet und es stimmt die grüne Hutfarbe nicht. Welcher scharfe Täubling darf denn so gefeldert sein. :/

    OK, Thiemo hat das nicht ganz ernst gemeinte "Rätsel" quasi gelöst, darum löse ich hiermit auf. Euch länger auf die Folter zu spannen - und vor allem weiter in die Irre zu führen - wäre unfair. Ich zeige erst mal das unbearbeitete Bild, und gehe vorsorglich schon mal in Deckung :saint:



    Fund auf Kalk bei eine mächtigen Buche, direkt daneben stand ein Exemplar ohne felderig zerrissene Huthaut. Ich habe mich nicht näher damit beschäftigt außer einer Kostprobe, un d letztere fiel brennen scharf aus. Ich hab den Fund daher für mich als Buchenspeitäubling mit Trockenschaden abgeheftet.


    Sorry, dass ich Euch so an der Nase herum geführt habe, aber ich konnte einfach nicht widerstehen. :evil:

    Hallo Thomas😆, danke für den Hinweis. Ich hätte das gern getan und hatte ich bei meinem C. Largus -Verdachtsfall so machen können, aber leider geht das bei diesem Exemplar nicht, weil noch keine Cortina am Stiel klebt. Den reiferen Pilz hatte ich blöderweise im Wald gelassen. Ich versuche aber, dem Pilzlein noch einen Sporenabwurf abzutrotzen. Vielleicht gelingt das ja.

    Wenn noch keine Cortina am Stiel klebt (die manchmal auch sehr vergänglich sein kann) dann hängt sie vielleicht noch am Hut und verschließt die Lamellen? Auch dort findet sind in der Regel bereits Sporenpulver.

    Hallo Uwe,

    hier kommen die Sporenmaße und Formen. Was sagst du dazu?

    Hallo Claudia,


    ich heiße nicht Uwe, habe aber dennoch einen Hinweis. ;) Deine Mikro-Bilder sehen so aus, als hättest Du ein Quetsch-Präparat von einer Lamelle gemacht? Wenn ja, wäre das für das Messen der Sporen suboptimal, weil Du so auch Sporen erwischst, die noch nicht reif, also zu klein, sind! Damit ermittelst Du dann falsche Sporenmaße. Besser ist es, ein winziges Stück Schleierrest vom Stiel abzuzupfen und zu mikroskopieren. Die daran anhaftenden Sporen sind ja zuvor von allein aus der Lamelle gerieselt, also reif.

    möglicherweise unterscheidet sich die 123Pilz App ja von der Webseite https://www.123pilzsuche-2.de.
    Die enthaltenen Fehler bei den Daten zu beseitigen wäre eine Lebesaufgabe, aber wie ich hörte ist der Betreiber zumindest nicht beratungsresistent.
    Die häufig aufgeführten Verwechselungspartner finde ich allerdings brechreizerregend.
    Kupferroter Gelbfuß - Schweinsohr ist nur einer von unendlich vielen.

    Ja, da gibt es viele Fehler. Und dennoch ist die Datenbank für einen ersten Check extrem hilfreich. Für eine sichere Bestimmung nutze ich aber grundsätzlich Fachliteratur.


    Nicht alle vorgeschlagenen ähnlich aussehenden Arten mögen sinnvoll sein - bei vielen ist es aber doch nicht unpassend, und daher ein guter Start für eine gattungsübergreifende Suche nach äußeren Merkmalen. So kann man zu Gattungen gelangen, die man überhaupt nicht auf dem Schirm hatte bzw. gar kannte.


    Für die Masse an Informationen sind 30,- EUR wie ich finde fair.

    Ich möchte meinen Vorredner zustimmen. Die 123Pilze App ist ein extrem umfangreiches Nachschlagewerk mit einem leicht bedienbaren synoptischen Schlüssel. Hier kann man jederzeit die wichtigsten Merkmale einer Art nachlesen. Richtig hilfreich ist zudem die Verwechslungspartner-Funktion. Hier findet man oft durch blättern zum eigenen Fund.


    Sehr interessant ist auch die App MeinePilze. Bei ihr sind über 12000 Arten erfasst, und bei jeder Art gibt es eine Übersicht, in welchen gängigePikzbüchern und Fachliteratur die Art enthalten ist. Hat man die Bücher gar als Privatkopie auf dem Smartphone gespeichert, genügt ein Klick und es öffnet sich bspw. der Bildband von Ludwig auf genau der Seite wo die Art beschrieben ist.


    Von der Erkennung der Pilze per Kamera halte ich aber gar nichts.

    wenn der nicht aus Europa ist hätte ich noch R. parvovirescens im Angebot. R. cutefracta dürfte eigentlich solch eine grüne Farbe haben.

    Der Fund stammt mitten aus Deutschland. Zur Lösung des Rätsels hilft es, dem Ursprungspost nähere Beachtung zu schenken. Denn das Rätsel ist trügerisch 😋

    Ich bezweifle, dass es sich bei Deinem Fund um C. Glaucopus handelt. Die Farben passen nicht wirklich. Wuchs er denn mit vielen weiteren Fruchtkörpern in einer Reihe/Hexenkreis?


    Beim Schlüsseln wäre zunächst die Lamellenfarbe ganz junger Fruchtkörper entscheidend, sonst kommt man gar nicht erst in die richtige Gruppe. Die Bilder können täuschen, daher die Frage: war da ein Blaustich in den Lamellen oder waren sie eher weißlich/Creme ohne jeden Blauton?

    Hallo,


    hier noch ein Täubling, der errätselt werden will. Mag jemand einen Tipp abgeben?

    .

    P.S.: so leicht wie es scheint, ist es nicht. Ich hab das Bild "leicht" bearbeitet, um die typischen Merkmale hervorzuheben.

    .


    vermutlich nicht, odet? Im Inet steht:feucht schmierig. Das ist er nicht. Ich seh auch keine Velumreste. Und die Stielbasis ist nicht knollig, eher wie ein umgekehrter Trichter.

    Wenn das Wetter trocken ist, trocknen auch feuchte/schleimige Hüte ab. Die Knolle ist auf Deinen Bildern gut zu erkennen. Sie ist geranmdet knollig und relativ flach - das darf und soll so. Daher wäre auch meine erste Idee zu Deinem Fund Leucocortinarius bulbiger.

    Hallo,


    hier ein Fund von einer großen Waldwiese auf Kalk. Der Hut ist jung recht schleimig; jung halbkugelig bis kegelig, alt nahezu flach ausgebreitet. Lamellen jung hell, später kräftig rötlich. Spp. offensichtlich fleischrosa. Langer robuster Stiel, an der Stielbasis eine Scheide, die man aber kaum aus dem Boden bekommt. Keine ausgeprägte Knolle. Ich meine, hier den Großen Scheidling (Volvopluteus gloiocephalus) vor mir zu haben. Passt?







    Hallo,


    bei meiner gestrigen Mini-Runde fand ich erneut eine Phlegmatie aus der Sektion Fulvi. Leider nur ein einzelner Fruchtkörper. Habitus recht schmächtig, Hutdurchmesser ca 5cm. Hut trüb grüngelb mit bräunlichen Punkten in der Hutmitte. Lamellen gelbgrünlich, für das fortgeschrittene Alter auffallend leuchtend. Stiel mit gerandeter Knole, kräftig grünlich gelb. Basalmycel auffallend leuchtend kalt-gelb. Fleisch ebenfalls grün-gelb, etwas grüner als Stieloberfläche. Geruch unauffällig, Geschmack nicht getestet. KOH in allen Teilen negativ. Sporen (9-9,8-10) x (5-5,3-5,5); Sporenform siehe Bild.


    Diesmal meine ich recht sicher Cortinarius citrinus vor mir zu haben. Einwände?


    Die Farben auf den Bildern geben leider die Realität nicht wieder. Mein Fund war weniger weißlich sondern deutlich gesättigter neongelb. Offensichtlich kann meine Kamera das nicht gescheit darstellen (ähnlich wie das grün vom Gründblättrigen Schwefelkopf).







    Siehe Beitrag von Uwe oben: Die Lamellenfarbe von jungen Fruchtkörpern vor der Sporenreife ist elementar. Ohne die kommst du niemals in die richtige Richtung.

    Hallo Pablo,


    mit den verhältnismäßig großen Sporenmaßen und einer negativen KOH-Reaktion auf dem Hut bleibt allerdings nicht so viel übrig. Auch wenn ich meinen Fund am Ende wohl nicht sicher benennen können werde, hilft mir die intensive Beschäftigung dennoch sehr, mich mit den Fulvi näher zu befassen.


    Ich habe meinen letzten Post noch einmal inhaltlich stark bearbeitet. Die Kombination aus Schlafentzug dank regelmäßigem nächtlichen Babywindel-Wechsel und Cortinarien schlüsseln ist ganz offensichtlich nicht hilfreich. :sleeping:

    Hallo an alle,


    vielen Dank für Eure Antworten und Hinweise. Auch der Vergleich mit C.splendens und C.citrinus hat mir sehr geholfen, meine Funde, insbesondere die Farben besser einzuschätzen. Ich speichere zunächst für mich ab: die Fulvi sind keine leichte Gruppe, und es braucht Erfahrung bei der Beurteilung der Farben.


    Ich habe oben die Beschreibung des Fundes noch einmal angepasst. Außerdem habe ich mittlerweile die Sporen gemessen: (12-12,5-13) x (7-7,3-8) µm. Die Sporen sind also recht groß, und damit fallen viele Arten raus. Wenn man mit der FN schlüsselt, landet am ehesten bei C. elegantior (wenn man die rosaliche KOH-Reaktion im Knollenfleisch als positiv berücksichtigt!); oder bei C. sulfurinus quercilicis (bei negativer KOH-Reaktion). Bei letzterer Art passen laut Beschreibung die Farben etwas besser, auch die Ökologie (am Fundort viele Eichen). Ich habe zur Sicherheit nochmal KOH und Amoniak aufs Knollenfleisch gegeben (die Pilze liegen nun schon seit 4 Tagen im Kühlschrank): mit KOH schon irgendwie rötlich, aber auch nicht sehr knallig und eher bräunlich; mit Amoniak allenfalls gaaanz leicht rosalich.



    Hier außerdem noch ein Bild von den Sporen.



    Damit scheint also Cortinarius elegantior quercilicis die beste Hypothese zu sein? Die Art hatte ich natürlich noch nie bewusst in der Hand. Kann das vom Farbspektrum her hinkommen?

    C.citrinus ist das nicht, der hat ganz grüngelbes Fleisch.

    ähnlich wie splendens, das sollte der Schlüssel abfragen, sonst taugt er nichts.

    Das geht eher in Richtung der weiss- bis Creme fleischigen Arten wie C.humolens oder C.flavovirens

    aber das müsste man auch mikroskopisch prüfen, da gibt es einige unbekanntere Arten

    Hallo Uwe,


    danke für Deine Einschätzung. Gminder schreibt in GPBaWü, dass bei C.citrinus das Fleisch im Alter stumpf wird und ausblasst. Aber die Blässe bei meinen Funden ist vermutlich zu ausgeprägt?


    Ich werde die mir zur Verfügung stehenden Schlüssel (FN, Gminder, CinS) noch einmal ausgiebig studieren. Eine Frage zur KOH-Reaktion im Knollenfleisch: ist das Deiner Ansicht nach ausreichend rosa? In den Schlüsseln wird ja danach gefragt.

    Hallo,


    heute fand ich auf Kalk eine schöne Kollektion einer Phlegmatie aus der Sektion Fulvi. Der gesamte Pilz ist kräftig gelb gelb-ockerlich mit leicht grünlichem Einschlag. Der Hut scheint im Alter vor allem im Zentrum dunkler zu werden, bei einigen Fruchtkörpern gibt es mitunter dunkle schorfartige Flocken auf dem Hut. Obwohl ich kein ganz junges Exemplar finden konnte, kann man den Lamellen ansehen, dass sie jung gelblich, vielleicht sogar leicht grünlich waren. Die Knolle ist ausgeprägt und gerandet; die Knollenhaut scheint im Alter zu bräunen. Das Fleisch ist im gesamten Fruchtkörper hellgelb mit ganz leicht grünlichem Einschlag weißlich bis ganz leicht gelblich, in der Knolle etwas gesättigter gelblich mit grünlicher Note. Geschmack nicht getestet mild ohne besonderes Merkmal, Geruch ist mehr oder weniger unauffällig. KOH auf dem Hut reagiert mäßig bräunlich (also negativ) am Knollenrand kräftig braun; im Hut- und Stielfleisch nur ganz blass, im Knollenfleisch rosalich (siehe letztes Bild). Sporen leider mangels Zeit noch nicht vermessen, wird aber nachgeholt (siehe unten!) . Am Fundort vor allem (Hain)Buchen und Eichen auf Kalk; die Fruchtkörper standen dicht gedrängt (siehe Bilder).


    Mit FN geschlüsselt lande ich bei Cortinarius citrinus. Kann das passen?