Gemeiner Safranschirmling?

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  • Hallo,


    könnte es sich hier um einen Gemeinen Safranschirmling handeln?

    Natürlich hatte ich mal wieder nur Bilder von der Seite und von oben gemacht - Asche auf mein Haupt. :rolleyes:

    Lässt sich das a.G. dieser beiden Fotos zuindest eingrenzen?

    Edit: Die Größe betrug ca. 10cm, Hutdurchmesser lag dementsprechend bei ca. 7-8 cm.


    Viele Grüße


    Wahrmut

  • Hi,


    Chlorophyllum olivieri aus meiner Sicht.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • könnte es sich hier um einen Gemeinen Safranschirmling handeln

    Was verstehst du darunter genau?

    Nach aktuellem Stand kennen wir in Deutschland drei Arten Safranschirmlinge (Chl. molybdites mal ausgenommen, von dem gibt's erst einen offiziellen Fundnachweis in D).

    Von diesen drei Arten, die übrigens vor ein paar Jahren mal die Namen gewechselt haben, ist nur einer richtig "gemein" - weil angeblich giftig.


    Ansonsten bin ich der gleichen Meinung wie der Kletter-Stefan.


    Grüße

    Harald

  • Der jetzige Rhaccodes ist eine eigene Art. Der frühere Rhaccodes heißt jetzt olivieri.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Hallo,


    es gibt im Wesentlichen drei häufigere Safranschirmlings-Arten in Deutschland:


    Chlorophyllum olivieri (Dunkler Wald-Safranschirmling oder Olivbrauner Safranschirmling): Wachstum im Wald, Hutschuppen sparrig-fransig, farblich ähnlich dem Untergrund gefärbt. Meist eher dunkleres Erscheinungsbild. Ring doppelt, dick.

    Diese Art wird in den älteren Büchern als „Safran-Schirmpilz, Macrolepiota rhacodes“ bezeichnet und ist essbar. Dieser Safranschirmling ist auch der häufigste.


    Chlorophyllum rhacodes (Keulenstieliger Garten-Safranschirmling oder Gemeiner Safranschirmling): Wachstum außerhalb des Waldes, an nährstoffreichen Stellen. Braune Hutschuppen farblich zum weißen Untergrund kontrastierend, zahlreich und verteilt. Stielbasis verdickt, aber Knolle nicht abgesetzt oder gerandet. Ring meist doppelt/dicker.

    In alten Büchern meist als "Gartenform des Safran-Schirmpilzes, Macrolepiota rhacodes var. hortensis oder Macrolepiota bohemica" bezeichnet (allerdings galten diese Bezeichnungen ebenso für C. brunneum, die nicht von C. rhacodes unterschieden wurde). Die Art gilt als essbar, kann allerdings auch Unverträglichkeitsreaktionen verursachen und sollte deshalb gemieden werden.


    Chlorophyllum brunneum (Gerandetknolliger Garten-Safranschirmling): Wachstum wie C. rhacodes außerhalb des Waldes. Hutschuppen ebenfalls kontrastierend, aber im Gegensatz zu C. rhacodes eher schollig in der Hutmitte und weniger einzeln und zahlreich. Knolle dick, gerandet und oft mit Erde paniert. Ring meist einfach und dünn. Tendenziell ist diese Art gedrungener als die beiden anderen.

    Chlorophyllum venenatum (Gift-Safranschirmling / Gift-Riesenschirmling) soll sich von C. brunneum praktisch nur mikroskopisch durch fehlende Schnallen an den Hyphen unterscheiden. Schnallen sind aber, auch wenn sie vorhanden sind, oft schwer zu finden und ihre Anzahl hängt vom Alter des Pilzes ab. Deshalb ist davon auszugehen, dass C. brunneum und C. venenatum synonym sind. Die Art gilt als giftig, allerdings ist sie wohl eher schwer verträglich und leicht verderblich. Trotzdem kann der Genuss zu heftigen Brechdurchfällen führen und ist deshalb nicht empfehlenswert. Übrigens stimmt es auch nicht, dass die Art unangenehm riechen soll; alle Safranschirmlinge riechen recht ähnlich und recht unauffällig pilzig.


    Siehe auch dieser Artikel.


    Ich sehe bei deinem Fund ebenfalls C. olivieri.


    Viele Grüße

    Emil

  • – Chlorophyllum rhacodes (Keulenstieliger Garten-Safranschirmling oder Gemeiner Safranschirmling): Wachstum außerhalb des Waldes,


    – Chlorophyllum brunneum (Gerandetknolliger Garten-Safranschirmling): Wachstum wie C. rhacodes außerhalb des Waldes.

    Hallo Emil

    Da gehe ich nicht mit. Die findet man beide auch im Wald. Meine Funde sind dabei auf gewachsenem Waldboden, nicht auf Abfällen!

  • Hi,


    Es ist klar, dass das Hilfsmerkmale sind und es immer Ausnahmen gibt, obwohl ich Chl. brunneum immer auf ruderalisierten Standorten gefunden habe.


    l.g.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Hi.


    Gehe ich bei C. brunneum auch mit - da ist es immer ruderalisiert gewesen bei meinen Funden (finde ich aber viel seltener als die anderen). C. rhacodes wächst hier aber munter und in Mengen gemeinsam mit C. olivieri im Auwald. An meinem vorherigen Wohnort kannte ich die Art aber auch nur von Wald- und Wegrändern.


    LG

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  • Hallo,

    Zitat

    Deshalb ist davon auszugehen, dass C. brunneum und C. venenatum synonym sind.

    Wie geht der berufsmäßige, wissenschaftliche Mykologe da denn vor? Kann man nicht einfach mit geeigneten Primern eine PCR machen? Oder Sequenzierung? Oder Barcoding?

    LG

  • Zwar null hilfreich, aber plüschig sieht er aus, auf dem ersten Foto! :love:

  • Und ein wenig fluffig. :D