Vielfärbende oder Gemeine Birkenpilze

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 371 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bihlerben.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    habe heute nochmals großen Erfolg gehabt bin jedoch etwas in Sorge wohlmöglich doch einige der gefährdeten vielfärbenden Birkenpilze mitgenommen zu haben. Anbei mal Fotos der Kandidaten. Hat jemand Tipps um im Feld ohne große Hilfsmittel vielfärbende Birkenpilze zu erkennen um sie stehen zu lassen.

    Zum Fundort: Laub Mischwald mit vielen Birken, Espen und Hainbuchen, unfassbare Mengen an allen Arten Röhrlingen. Sehr lehmiger Boden stellenweise sogar sumpfig. Sehr junger Wald schätze mal 20 Jahre alt. Anbei alle Fotos im selben Eck aufgenommen.

    Letzten 3 Fotos zeigen den heutigen Sucherfolg.

    Danke im voraus.

  • Schon wieder unsortierte Bilder, keine Angaben zum Habitat, keine Schnittbilder etc.


    Leccinum ist eine komplizierte Gattung. Geschätzt gibt es ca. 20 Birkenpilzarten. Mit reinen Standortfotos wird das ohne Schnittbild nix.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Entschuldigung, ich versuche es in Zukunft genauer zu machen. Angaben zum Habitat habe ich gemacht. Wurden alle im selben 200m Umkreis gefunden. Grundfrage war eher ob ihr eine Faustregel kennt um geschützte Birkenpilze im Feld zu bestimmen um sie stehen zu lassen besonders den vielfärbenden. Außerdem nehme ich Pilze die ich nicht einwandfrei bestimmen kann oder bei denen ich zweifle grundsätzlich nicht mit sondern fotografiere nur ergo keine Schnittbilder. Und zur Sortierung am besten durchnummeriert die Fotos reinstellen oder wie ist das gemeint?

    Edit: kann jemand denn ein Buch zur Bestimmung von insbesondere Röhrlingen empfehlen? Idealerweise in einem Format um es ins Feld mitzunehmen.

  • Guten Tag,


    Leccinum variicolor hatte bei mir immer blaugrüne Flecken an der Stielbasis und deutlich gesprenkelte Hüte. Nichts davon sehe ich auf deinen Bildern, ich wäre deshalb von anderen Birkenpilzen ausgegangen.


    Ich mach es anders als du: ich nehm gerade die Pilze mit, die ich im Feld nicht bestimmen kann und betrachte sie zuhause möglichst eingehend.


    Glückwunsch zu dem reichen Fund!


    Viele Grüße,

    Benjamin

  • Man erkennt den variicolor echt am bestem am Schnittbild , er verfärbt teilweise aber sogar an Druckstellen am Stiel. Ich habe beide: den gemeinen und den vielfärbenden , auf meinem Hausgrundstück(welches ich schon mal Birkenpilzplantage nenne, letztes Jahr obendrein Fichtensteinpilzplantage), der gemeine ist massenmäßig etwas häufiger.


    Ansonsten haben beide eine ähnliche Variationsbreite. Und ich sehe keinen wesentlichen Unterschied im Feld- beim Putzen aber sehr!

    Sie scheinen teils auch wild durcheinander zu wachsen, die vielfärbenden kommen aber nur hinter dem Haus vor zusammen mit gemeinen, vor dem Haus nur der gemeine.


    Wobei: Wenn es nach Climbingfreak sogar 20 Birkenpolzarten gibt :/ , dann habe ich vielleicht noch mehr Arten. Das Verbreitungsgebiet der Birkenpilze auf meinem Grundstück scheint sich obendrein sogar auszudehnen, mitllerweile finde ich schon welche im Innenhof, muß schon aufpassen beim Rausgehen nicht über welche zu stolpern ^^ .


    Wobei, irgendwie werden die Birken auch mehr.

  • Danke für die Antworten!

    Ich persönlich esse eigentlich kaum Pilze sondern verschenke sie meist frisch aus dem Wald an Nachbarn und Freunde im Dorf. Weshalb die genaue Untersuchung meist ausfällt.


    Aber ist es nicht trotzdem ratsam als Anfänger alles stehen zu lassen und zu versuchen anhand von Bildern grob zu bestimmen bzw die Arten kennen zu lernen? Wenn ich alles was ich interessant finde mitnehme habe ich ja jedes mal den Korb voll unbestimmten.


    Zumal ich nur sehr schlechte Fachliteratur zum Thema habe und eine App nutze die gerade mal 2 Unterschiedliche Birkenpilze führt.


    Kann jemand denn eine gute Anfänger Bestimmungshilfe empfehlen die sich gern auch größtenteils auf Röhrlinge spezialisiert?

  • Safran

    Klingt doch wie ein kleines grünes Paradies 😍

    Also ich hatte an einigen blau grüne Verfärbungen am Stiel die ich jedoch direkt im Wald wieder eingegraben habe wie alles was ich von den Pilzen abschneide.


    Ich gehe heute oder morgen nochmals auchen und nehme mal die ganzen Pilze mit ohne Anschnitt im Wald und werde sie vor dem hergeben mal zerteilen und ordentliche Schnittbilder machen.


    Würdest du denn mal ein Bild von deinen vielfärbenden zeigen damit ich einen Vergleich habe?

  • Unglaublich schön vielen Dank 👍

    So waren meine aber nicht verfärbt es war deutlich grünlicher und wirklich an den Stellen an denen Schnecken schon massiv Fleisch gefressen hatten. Deiner sieht ja aus als wäre er ins Tintenfass gefallen. Wunderbar. Obwohl ich sagen muss Hutfarbe stimmt schon mit manchen meiner Funde überein aber die verändert sich auch in der selben Art durch die Umgebung oder?

  • Aber ist es nicht trotzdem ratsam als Anfänger alles stehen zu lassen und zu versuchen anhand von Bildern grob zu bestimmen bzw die Arten kennen zu lernen? Wenn ich alles was ich interessant finde mitnehme habe ich ja jedes mal den Korb voll unbestimmten.


    Zumal ich nur sehr schlechte Fachliteratur zum Thema habe und eine App nutze die gerade mal 2 Unterschiedliche Birkenpilze führt.


    Kann jemand denn eine gute Anfänger Bestimmungshilfe empfehlen die sich gern auch größtenteils auf Röhrlinge spezialisiert?

    Hallo Thaseus,


    ich habe mir bei jeder Wanderung 2-3 Arten mitgenommen um sie zu Hause zu bestimmen. So trägst du nicht Massen nach Hause, für die dann eh nicht genug Zeit ist um sie dir anzuschauen. Dazu brauchst du natürlich aktuelle Literatur, für den Einstieg ist das Kosmos Handbuch Pilze sehr gut, weil es sehr umfangreich ist.

    Oftmals wirst du erstmal nur zu einer Gattung kommen und selbst das klappt manchmal nicht.


    Für jede Gattung gibt es dann wieder eigene Bücher, z.B. für Röhrlinge ganz aktuell European Boletes von Mikšik.


    Deine dunkleren könnten Leccinum cyaneobasileucum var. brunneogriseolum sein.

    Aber alles nur raten ohne Schnittbilder und weitere Angaben.

  • Vielen vielen Dank genau solche Infos hab ich gesucht 🙏

    Ich würde mich tendenziell eh an Röhrlinge halten für den Anfang da ich sie nicht selbst Esse will ich auf keinen Fall Gefahr laufen etwas falsches weiter zu geben. Die beiden Bücher werde ich mir asap besorgen.

    Also denkst du es ist noch im Rahmen selbst vermeintlich Geschütze Arten wie den vielfärbenden Mal einzeln mitzunehmen um sie sicher zu bestimmen?

    Danke euch allen für die vielen Infos ich möchte einfach möglichst wenig Schaden anrichten und dabei etwas lernen. Schon traurig genug daß ich nach jedem Mal Pilze suchen mit einem Beutel Müll aus dem Wald komme. 😭

  • Vielen vielen Dank genau solche Infos hab ich gesucht 🙏

    Ich würde mich tendenziell eh an Röhrlinge halten für den Anfang da ich sie nicht selbst Esse will ich auf keinen Fall Gefahr laufen etwas falsches weiter zu geben. Die beiden Bücher werde ich mir asap besorgen.

    Also denkst du es ist noch im Rahmen selbst vermeintlich Geschütze Arten wie den vielfärbenden Mal einzeln mitzunehmen um sie sicher zu bestimmen?

    Danke euch allen für die vielen Infos ich möchte einfach möglichst wenig Schaden anrichten und dabei etwas lernen. Schon traurig genug daß ich nach jedem Mal Pilze suchen mit einem Beutel Müll aus dem Wald komme. 😭

    Mach dir nicht zu viele Sorgen. Du holst ja nur Fruchtkörper. Das Lebewesen Pilz (-geflecht) lebt nach deiner Ernte weiter. Durch deine Herumgetrage verbreitest du vielleicht sogar ein paar Sporen. Rote Listen haben nur unverbindlichen, mahnenden Charakter. Lediglich die gesetzlichen Vorgaben sind bindend.


    Pilze kann man am besten schützen, wenn man ihre Lebensräume vor Zerstörung und Nährstoffeintrag (Stickstoff!) schützt.


    Wenn du Pilze kennenlernst und dein Wissen und deine Begeisterung verbreitest, hast du wahrscheinlich mehr für den Naturschutz getan, als wenn du ein paar Fruchtkörper im Wald läßt.


    Benjamin