Goldbrauner Klumpfuss - Cortinarius aureofulvus

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 223 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schrumz.

  • Hallo zusammen


    Gestern habe ich auf etwa 1750m eine interessante Gruppe Schleierlinge gefunden. Am Fundort waren Fichten, Lärchen und Arven. Den Geruch würde ich als angenehm, etwas süsslich beschreiben. Eine Geschmacksprobe habe ich auch noch gemacht, die war für mich mild. Mit den Merkmalen komme ich zu Cortinarius aureofulvus, was wirklich ein toller Fund wäre, da er in der Schweiz bisher nur wenige Male kartiert wurde. Das einzige, was mich noch etwas unsicher macht ist die Sporengrösse. Dazu weiter unten mehr. Die KOH-Reaktionen seht ihr auch weiter unten auf den Fotos. Nach dem Motto ein Bild sagt mehr als tausend Worte folgen hier die Fotos:







    Nachfolgend kommen die KOH-Reaktionen:






    Jetzt zu den Sporen: Ich habe 60 Sporen gemessen: 11.3 µm (9.8–12.6 µm) × 6.6 µm (6.0–7.1 µm), Q = 1.70 (1.51–1.90)
    Laut Ludwig sollen die Sporen 9.5 - 11.5 x 6 - 7 µm messen, laut FN 10-11.5 x 6-7 µm.

    Ich habe bei mir aber ein paar Sporen gemessen, die länger als 12, bis zu 12.6 µm waren. Ludwig hat in seinem Buch bei den Sporen aber eine Fussnote mit dem Hinweis, dass Moser die Sporen mit 9 — 13 x 4.5 — 6 µm angibt. Deshalb denke ich, dass es passen sollte, was denkt ihr?




    Ludwig schreibt auch noch von Phaeobasidien. Ich bin mir da nicht ganz sicher, da man zu dem Begriff leider nicht so viel findet, vielleicht kann mir das jemand von euch Experten mal genauer erklären. Sind das einfach pigmentierte Basidien oder müssen die bräunlich pigmentiert sein? Ich habe viele solcher Basidien, wie im nachfolgenden Bild gefunden, bin mir aber nicht sicher, ob das auch schon als Phaeobasidien zählt:




    Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass die Bestimmung passen müsste, da fast alle Merkmale genau zur Beschreibung im Ludwig und FN passen, wäre aber noch froh, wenn die Schleierlingsexperten ( Cortinarius , Mykollege_Günter , Matthias ) noch kurz ihre Einschätzung geben könnten. Vielen Dank im Voraus.


    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

    Einmal editiert, zuletzt von ibex ()

  • Hallo Benjamin, die Sporen sprechen für eine Art aus der Sektion Calochroi, aber von den Fotos her scheinen mir da 2 verschiedene Arten zusammengewürfelt: eine mit orangeocker, die andere mit gelblichen Hüten. Wenn dem so ist, müsste man die Meßergebnisse und die Farbreaktionen den korrekten Bildern zuordnen, bevor man weiter denkt.

    LG Günter

  • Hallo Günter


    Erstmal vielen Dank für die Antwort. Es sind aber auf allen Fotos die Pilze zu sehen, die auf dem ersten Foto abgebildet sind und die wuchsen als Gruppe zusammen. Für mich sah die Hutfarbe auch bei allen identisch aus. In der Mitte oranglich und zum Rand hin gelblich mit Grünstich, den man vor allem am jüngsten Exemplar gut gesehen hat. Ich dachte das passt optimal zur Beschreibung im Ludwig, da er beim Hut die Cortina mit blass grüngelb beschreibt. Leider ist es nicht immer ganz einfach die Farben auf den Fotos ganz korrekt wiederzugeben. Auch kommt es mir vor, dass sie hier im Forum anders sind, als bei mir, obwohl es das gleiche Foto sein müsste. Vielleicht liegt es am Farbprofil, das beim Hochladen entfernt wird? Hier habe ich noch ein Foto von allen Hüten nebeneinander. Bei mir sieht das Zentrum orangener aus, als hier im Forum, obwohl es das gleiche Foto ist:



    Als Ergänzung vielleicht: Der Hutdurchmesser beträgt etwa 5 bis 8cm.


    LG
    Benjamin

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  • Hallo


    Cortinarius aureofulvus von Inaturalist mikroskopierte Fruchtkörper , KOH Reaktion Fleisch Hutfleisch Stielfleisch sehr schwach SIEHE 3 Bild unten Link unten


    Calonarius aureofulvus
    Calonarius aureofulvus von Ormont-Dessous, Switzerland am 6. September 2025 um 03:58 PM von Nicolas Schwab
    www.inaturalist.org


    Mein Fund Raurisertal 1600 m ü NHN , KOH 20% Reaktion Hutfleisch Stielfleisch sehr schwach passt 1 zu 1 an Mikroskopierte Pilz vo Inaturalist


    -


    -


    Gefragte Pilz Fund von Benjamin , KOH Reaktion Hutfleisch sehr stark Intensiv


    -?thumbnail=1


    also ich glaube das Benjamin Fund kein C. aureofulvus ist weil zu starke Fleisch KOH Reaktion

    LG

  • Hallo beli


    Im Ludwig steht aber: 3%ige KOH auf Fleisch hellrot, auf weiße Partien negativ


    So wie es bei mir war. Da wo das Fleisch komplett weiss war, war die Reaktion negativ, sonst hellrötlich. Ich habe bei mir KOH 30% verwendet. Vielleicht hätte ich den jüngeren FK (der im Hut weisser ist) auch noch testen sollen. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser etwas weniger stark reagiert hätte. Die sind jetzt aber leider schon fast getrocknet und ich habe nur noch die Hälfte des grossen FK im Kühlschrank.


    LG
    Benjamin

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  • Hallo beli 1


    Soweit ich weiss entsteht die rötliche Farbreaktion durch das gelbe Pigment und daher reagiert KOH auch nur an der Stelle, wo eine gelbliche Farbe ersichtlich ist. Schau dir doch mal das Trama in deinem Hut an und vergleiche es mit meinem. Da siehst du, dass es bei dir fast ganz weiss ist und daher nicht reagiert, ähnlich wie der junge FK von mir. An den gelblichen Stellen reagiert es aber bei dir auch. Getestet habe ich aber den älteren FK, wo man deutlich die gelblichen Anteile im Huttrama sieht, nämlich genau dort reagiert die KOH auch. Hier noch ein Foto vor dem Auftragen der KOH:



    Und jetzt kannst du die gelblichen Stellen im Huttrama mit dem nachfolgenden Foto vergleichen.



    Deshalb überzeugt mich deine Argumentation nicht.


    LG

    Benjamin

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  • Hallo zusammen,

    also die unterschiedliche KOH Reaktion im Hutfleisch bei Benjamins und Belis Fund ist auf das unterschiedliche Alter und Durchfeuchtung der Fruchtkörper zurückzuführen
    Die gelben Anthrachinon-Farbstoffe der Huthaut sickern ins Fleisch ein wenn es geregnet hat bzw. der Hut feucht geworden ist, dann reagiert auch das weissliche Hutfleisch auf Grund der eingesickerten Farbstoffe der Huthaut.
    Ich sehe eigentlich nicht was gegen die Bestimmung als C.aureofulvus spricht. Mein einziger Fund dieser Art aus Südtirol, sah sehr ähnlich aus. Und was wäre denn die Alternative : C.cedretorum hat grössere Sporen , C.bergeronii ist eine reine Laubwaldart. Ich wüsste keine andere passende Art.


    Günters Einwand, dass es sich um eine Misch-Kollektion handeln könnte, sehe ich nach den neuesten Bildern auch nicht mehr.

    beste Grüße
    Uwe

  • Hi, schicker Fund. Ich zweifle hier auch gar nicht an der Bestimmung, wundere mich aber über die deutlichen Violetttöne im Fleisch. Ich hatte letztes Jahr einen Fund, den ich ebenfalls als C. aureofulvus abgelegt habe, der kam ohne jegliches Violett daher: 2 (3?) Calonarien

    Spannend ist übrigens auch, dass die Art wohl aus Nordamerika beschrieben ist und Europäische Kollektionen wohl geringfügig in der Sequenz abweichen.

    Viele Grüße