Das können durchaus Sporen auf dem Velum sein. Von da nehme ich auch immer die Sporen für die Untersuchung.
Beiträge von Mykollege_Günter
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Ein weihnachtliches Hallo in die Runde, ich denke da eher an Cort. leproleptopus Chevassut & Rob. Henry 1986 (= C. psittacinus M.M.Moser s. auct), der an solchen Standorten nicht selten vorkommt. Der Geruch ist meist muffig-rettichartig (bei tofaceus eher kartoffelig) und die Sporen sind schmaler (meist 5-6) statt 5,5-7 bei tofaceus. Darüberhinaus hat lepr. eher olivgelbe Farbtöne, tofaceus mehr goldbraun. Auch die rote KOH-Reaktion passt zu den Cotonei.
Die beiden phylogenetischen papers zu den beiden Gruppen (Leprocybe/cotonei und Callistei) findet ihr im Anhang.
frohe, gesegnete Weihnachten allerseits
Günter
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Ohne Mikros geht erst mal gar nichts! Und dann ist Telamonia nach der Typen-Sequenzierung nur partiell einfacher geworden, denn es sind da so viele neue gute! Arten dazugekommen, von denen wir heute noch keine richtige Idee haben. Das wird noch ein paar Jahre dauern, bis wir diese Arten richtig verstehen lernen. Bei ca 500 Arten Telamonia in Europa nicht wirklich schwer zu verstehen.
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torvus wächst auch in Kalk-Buchenwäldern. ich hatte da immer mal tigrinipes in Verdacht, aber alle Funde haben sich als torvus sequenzieren lassen.
Aber der Fund von Beli ist nicht torvus.
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Genau! Wir haben mal versucht, die Unterschiede herauszuarbeiten, siehe unseren Artikel im Journal der JEC 2016. Es sind auch nur wenige Basenpaare in der ITS, die die beiden Artkomplexe trennen. Möglicherweise erleben wir gerade eine Aufspaltung in 2 mal ökologisch getrennte Arten?
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Cort. scaurocaninus womöglich.
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Der sieht schon nach subbalaustinus aus, und es gibt tatsächlich nach neuerer Erkenntnis eine Schwesternart im NW: Cort. phaeochrous J. Favre 1955.
Aber ohne sich zumindest mal die Sporen anzusehen, bleibt alles offen!
Gruß Günter
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Hi Tobias,
die Rotverfärbung auf dem Hut in Kombination mit dem pink am Basalfilz kenne ich von C. catharinae.
Welche möglichen Mykorrhizapartner befanden sich im Umkreis von 20m?
Gruß
Günter
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Hallo in die Runde der Mykologisierenden,
gestern auf unserer AG-Exkursion südlich Freiburg hatten wir im Laubmischwald wieder kleine Schnecklinge, die man noch vor 30 Jahren als H. leucophaeus in die Liste eingetragen hätte, bevor die unselige Aufspaltung des Komplexes viel Verwirrung gestiftet hat.
Wir hatten Fruchtkörper mit Übergängen von "leucophaeus-Hut"-zweifarbig bis unicolor, bei den Lamellen von creme bis inkarnat, während die Stiele allesamt gleich erschienen und auch die Sporen der beiden Extremformen gleich schmal waren (4-5µm). Obwohl ich immer versuche, irgendwo in solchen Spätherbst-Kollektionen einen lindtneri oder carpini zu entdecken (Eichen, Hainbuchen und Hasel hat es in diesen Wäldern auch überall), scheitere ich immer an den Merkmalen, die sich für mich nicht an ein praktikables Schema, wie z.B. in der FN, heften wollen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Art des Kalk-Laubwaldes sich nur mit einem Partner abgeben würde, das ist nicht die Regel.
Und dass der früher häufige, zweifarbige leucophaeus heute unicolor heißen soll, geht mir auch nicht ein.
Hat jemand von Euch für diesen Komplex ein schlüssiges Konzept oder weiß jemand von einer Phylogenie in dieser Gruppe?
Günter
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Hier ist leider kein Fall klar. Dafür gibt es bei jedem dieser Funde zu viele Optionen, bei über 400 Telamönchen in ME!
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Passt eigentlich gut zu corrosus
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Alles gut, Werner, ich bin nicht genervt.
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Da magst Du Recht haben, Werner. So hatten wir das in der Neubeschreibung auch vermutet.
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Was Moser in seiner Monographie als caesiogriseus vorstellt, ist nichts anderes als ein dunkler anserinus mit viel Blau (Geruch, Bitterkeit, zitriforme Sporen......)
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luhmannii könnte passen.
Sporengröße?
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Der Sporenabwurf sieht doch ganz nach obscurisporus aus.
Hatte den letzte Woche unter einer Abies nordmanniana!
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Hi Beli,
der Neufund und der untere der 17er Doku (beide mit spindeligem Stiel und trockener Huthaut) erinnern mich an C. vespertinus , aber da muß man unbedingt auf die Sporen schauen!
Der andere mit dem hygrophanen Hut stammt aus der Sektion Multiformes, wahrscheinlich auch C. multiformis itself, aber ohne tiefergehende Untersuchung mit Fragezeichen!
Günter
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Wie kommt Ihr auf balteatoalbus?
Wie ist der Untergrund?
Geruch?
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Eine der vielen mittelgroßen braunen Telamonen im LW, mit den kleinen Sporen und ohne Petersiliengeruch möglicherweise torvoides, cinereobrunneolus oder turgidoides
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Also nochmal: balteatus und balteatocumatilis sind trotz großer Ähnlichkeiten 2 verschiedene Arten!
Aber: Balteatus ist ein montaner und borealer NW-Pilz und kommt gern mit faserig filziger Huthaut und hochstielig daher, balteatocumatilis eher mediterran bis nemoral verbreitet (hauptsächlich in Parks, auf Friedhöfen und offenen Stellen im Wald unter fast allen mykorrhizabildenden Laubbäumen) mit glattem Hut und eher kompakt dickstielig.
Aber es gibt da noch andere Arten und zumindest folgende Merkmale sollten unbedingt erhoben werden, weil es sonst fast unmöglich ist, die Art genau zu benennen:
Geruch (frisch und nach einem Tag)
Sporen - es gibt da tatsächlich Unterschiede.
Untergrund (sauer/Kalk)
Grüße Günter
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Hallo Bernd,
ich bin schon lange auf der Suche nach Tr.biforme, nachdem ich den einmal in Ungarn (an Hainbuche) gefunden hatte.
Lt Ryvarden soll die Art auch in Deutschland vorkommen. Mir ist allerdings kein Gewährsmann dafür bekannt.
Kannst Du verraten, wo du fündig geworden bist? Moorbirke hört sich für mich an, als sei das eher ein montanr Standort?
Günter
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Ebenso wie der Dextrinoidität der Sporen von Cortinarien (besonders bei Telamonen!) mittlerweile ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wird wie bei Hebelomen. Auch Guajak sollte man mit testen. Mehr Chemikalien verwende ich derzeit bei einer Corti-Beschreibung nicht.
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Hallo Uwe,
wir hatten früher den Namen langei für rhizophorus verwendet. Aber dieser Name war auch für xanthoochraceus in Gebrauch.
Mit der Phleg-Typus Arbeit hat man sich für aktuelle sichere Namen entschieden.
Rhizophorus hat ein breites ökologisches Spektrum. Ich kenne die Art vom Kalk-Nadelwald im Ost-Schwarzwald, von Kalk-Buchenwäldern aber auch vom wärmeliebenden Eichen-Hainbuchen-Wald auf Kalk.
schöne Grüße Günter
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Schöner Fund, lieber Karl. Diese Art ist gar nicht so selten, wird sicher öfter übersehen oder für ein anderes Phleg gehalten.
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scheinen also sehr variable "Merkmale" zu sein.
Hm?