Phlegmacium aus den Bergen

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  • Hallo zusammen


    Ich kämpfe hier mit einem Phlegmacium, das ich auf ca. 2200m auf einer Bergwiese (Kalk) gefunden haben.

    Grössere Bäume gab es weit und breit nicht, es kann also nur mit Salix herbacea oder vielleicht einer krautigen Pflanze wie Helianthenum vergesellschaftet sein.

    Über der Baumgrenze gibt es ja nur wenige Phlegmacien. So schwierig sollte das doch nicht sein...


    Hut bis 60mm im Durchmesser, Stiel keulig, bis 80x30 mm (Basis). Geruch schwach, etwas süsslich mit spermatischer Note.


    Stielspitze mit dezenten, blassvioletten Tönen


    KOH: Auf dem Hut sofort purpurbraun, sonst negativ oder etwas rosalich.


    Sporen recht gross, 11.5-12.4-13.1 x 8.0-8.3-8.9 µm, Q = 1.41-1.49-1.64 (n=15)


    Hier mit Fokus auf das Sporen-Ornament.


    Ich habe nun vorwärts und rückwärts geschlüsselt, mit allen möglichen Schlüsseln.

    Am Ende lande ich immer bei C. argenteolilacinus (inkl. var. dovrensis). Aber dazu passt die KOH-Reaktion auf dem Hut nicht.

    Hat jemand eine zündende Idee? Ich rufe mal Cortinarius , Mykollege_Günter und Matthias .


    LG Raphael

  • Servus Raphael,


    eine zündende Idee habe ich nicht, auch weil ich ja so gut wie nie oberhalb der Baumgrenze herumlaufe. Aber C. argenteolilacinus kenne ich von zwei Funden aus dem Bergwald. Gemessen an diesen Funden kann ich mir nicht vorstellen, dass deiner da dazugehört. Die Wald-Kollektionen hatten praktisch keine Brauntöne, sondern dominierend Grautöne am Hut, eine stärker eingewachsen faserige Huthaut und fast leuchtend blaue Farben an Stielspitze und Lamellen.


    Grüße

    Hias

  • Ketzerische Frage: ist es ganz sicher, dass beim Fund um eine Phlegmatie handelt? Es gibt ja nicht wenige Telamonien, der derart robust und stattlich daherkommen, dass man sie schnell mal als Phlegmatie einsortiert. Mir ist das zumindest schon häufiger passiert.

  • Ketzerische Frage: ist es ganz sicher, dass beim Fund um eine Phlegmatie handelt? Es gibt ja nicht wenige Telamonien, der derart robust und stattlich daherkommen, dass man sie schnell mal als Phlegmatie einsortiert. Mir ist das zumindest schon häufiger passiert.

    Hallo Thomas


    Darüber habe ich auch nachgedacht. Allerdings ist die HDS eine Ixokutis, das sollte es bei Telamonia nicht geben.



    Wird dann wohl wieder ein Fall für die Sequenzierung.

    Danke euch auf jeden Fall für die Rückmeldung.


    LG Raphael

  • Hallo Raphael,

    ich habe die Rückmeldung von Tor Erik:

    Ja, ich denke diese ist 95% sicher C. dovrensis. (100% sicher sect Riederi)

    (Es konnte möglich auch C. malachioides sein, - aber die sporen sind klar zu gross.)

    Ich denke, eine Sequenzierung kann trotzdem nicht schaden, wir haben nämlich noch ein paar etwas abseits stehende Sequenzen bei den Riederi, die wir noch nicht richtig einordnen können. Möglicherweise hast Du ja auch etwas neues gefunden.

    Allen ein schönes Wochenende

    Günter