Riesenchampignon im Garten?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 748 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hannes2.

  • Huhu, heute habe ich ein paar Pilze in meinem Garten unter einem alten Birnenbaum entdeckt. Ich glaube es könnte sich um einen Riesenchampignon handeln, bin mir aber nicht ganz sicher.


    Einen großen, alten habe ich mal umgedreht, die Lamellen waren ziemlich dunkel.


    Von dem Jungen Exemplar sind sie eher hell Cremefarbend.



    Schnittbild ist rein weiß und er riecht nach Mandeln. (Die Stielbasis ist etwas Matschig, da die beiden zusammengewachsen waren.)


    Schreibt gerne mal eure Ideen dazu. Das ist das erste Jahr, dass dieser Pilz dort wächst.

    Liebe Grüße, Lou

  • Hallo Lou,


    bei A. Augustus würde ich da auch als erstes Mal nachschauen, aber man müsste da schon wenigstens noch die Mikromerkmale checken.


    Vielleicht hat Stefan Climbingfreak noch ein paar fachmännische Hinweise für dich.


    LG

    -Marcel.

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    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

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  • Moin Lou,

    also so vom ersten Eindruck her würde ich sagen, hast du richtig bestimmt, sieht aus wie Agaricus augustus.

    Der kann nach Mandeln/Bittermandeln riechen, kann auch Anis mit dabei sein, aber wie das eben so ist bei manchen Gerüchen, das ist immer mal wieder etwas variabel und mancher nimmt bestimmtes auch etwas anders wahr.

    Rein theoretisch essbar, aber bei Champignons sind viele Arten zum Teil nicht gering mit Schadstoffen, wie Schwermetallen belastet, manche wohl weniger, manche mehr.

    Der enthaltene Stoff Agaritin wurde/wird auch diskutiert, über etwaige gesundheitliche Folgen, da bin ich aber auch nicht wirklich auf dem Laufenden.

    Sammel ich grundsätzlich nicht. Die paar im Jahr kaufe ich dann beim Züchter, halte es auch mit den gezüchteten in Grenzen, gibt ja genug anderes :)


    LG

    Daniel

  • Hi,


    A. augustus ist hier eindeutig (mikroskopiert werden muss der erfreulicherweise ausnahmsweise mal nicht) und ja, alle Champis aus der Anisegerlingsgruppe sammeln Cadmium und das teilweise nicht zu knapp. Deswegen warnen viele PSV vor deren Verzehr.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Prima, danke euch für die Antworten! Essen wollte ich ihn auch nicht, habe ihn den Schnecken zurück gegeben ^^ aber es ist toll zu wissen mit was man es da zu tun hat.

    Danke für die Hintergrundinfos!


    Liebe Grüße und einen schönen Abend!

  • Glückwunsch zum Fund! Der Riesenchampignon lässt bei mir in diesem Jahr noch auf sich warten.

    Durch das intensive Mandel / Marzipan Aroma ein toller Pilz für die süße Zubereitung.


    Die Schwermetall Belastung sollte man natürlich auf dem Schirm haben und wenn überhaupt nur geringe Mengen verzehren. Gilt übrigens für alle Anis-Champignons. Harmloser sind die rötenden Waldchampignons.


    Daniel224 Zum Thema Agaritin: Der Stoff ist nicht nur in Champignons sondern in vielen Pilzarten enthalten. Eine konkrete schädliche Auswirkung konnte allerdings soweit mir bekannt ist bisher nicht nachgewiesen werden. Wurde ja als krebserregend thematisiert, allerdings gibt es auch Studien die Hinweise krebshemmende Eigenschaften haben.


    Gleiches gilt übrigens auch für die Schwermetall-Thematik. Wie viel davon bei der Verdauung aus den Zellwänden ausgelöst und aufgenommen wird, ist am Menschen nicht untersucht. Mir ist nur eine Untersuchung am Tier bezüglich Cadmium bekannt, wo die Belastung im Kot hoch war, im Urin hingegen nicht, was eher für eine geringe Aufnahme sprechen würde. Inwieweit das dann auf die menschliche Verdauung übertragbar ist, ist halt die andere Sache.


    Und Champignons sammeln ja auch noch andere unschöne Dinge (Blei, Quecksilber). Also wenn man sie zu Speisezwecken nutzt, dann auf den Standort achten. Nicht in der Stadt (damit auch nicht im Garten) sondern am besten tief in der Wildnis.


    LG Christopher

  • Moin :)

    Das muß letztendlich jeder für sich entscheiden, ob er solche Arten sammelt, auch wenns möglicherweise nur in geringen Mengen ist.

    Ich bleib für mich dabei, alle Champignons stehen zu lassen und sie mir nur anzugucken.


    LG

    Daniel

  • Und Champignons sammeln ja auch noch andere unschöne Dinge (Blei, Quecksilber). Also wenn man sie zu Speisezwecken nutzt, dann auf den Standort achten. Nicht in der Stadt (damit auch nicht im Garten) sondern am besten tief in der Wildnis.

    Hi,


    nur leider ist es so, dass die Pilze teilweise aktiv Schwermetalle/Schadstoffe aufnehmen und deshalb ist der Standort in dem Fall egal. Die Pilze reichen den Stoff an, wenn er bioverfügbar ist auch bei niedrigen Bodenkonzentrationen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Klar, aber wenn mehr verfügbar ist, kann er auch eine größere Menge anreichern. Von daher ist das schon richtig beim Sammeln für Speisezwecke auf den Standort zu achten. Aber eben auch gerade bei den kritischen Arten auch die Menge gering halten oder eben ganz bleiben lassen - was man eben für richtig hält. Vergessen sollte man aber auch nicht, dass fast alle nicht auf Totholz wachsenden Pilze irgendetwas anreichern können. Der allseits beliebte Parasol ist ja auch so ein Kandidat, der gerne Schwermetalle aufnimmt. Der Maronenröhrling oder Semmelstoppelpilz fährt auf Cäsium ab. Auch Steinpilze reichern Schwermetalle an, wenngleich bei weitem nicht so extrem. Folgezersetzer sind meistens die Arten mit der größeren Belastung.


    LG Christopher

  • Hallo Lou,

    was mich interessieren würde: Gibt es in deinem Garten oder in der Nähe der Fundstelle eine Fichte?
    Ich dachte gelesen zu haben, dass sich der Riesenchampignon A.augustus auf die Verwertung von Fichtennadelstreu spezialisiert hat.

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Lou,

    was mich interessieren würde: Gibt es in deinem Garten oder in der Nähe der Fundstelle eine Fichte?
    Ich dachte gelesen zu haben, dass sich der Riesenchampignon A.augustus auf die Verwertung von Fichtennadelstreu spezialisiert hat.

    VG Thiemo

    Ja gibt es im Nachbargarten, diese sind aber mindestens 50m Luftlinie entfernt, vielleicht reichte das ja :/ an der Funstelle direkt steht nur die Birne und ein paar Meter daneben eine Birke und eine Hasel.

    Liebe Grüße Lou

  • Danke für die Antwort.

    Ich werde, das zur Verifikation weiter beobachten. Vielleicht stimmte diese Info auch nicht - an der Bestimmung hier habe ich keine Zweifel.

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Lou,

    was mich interessieren würde: Gibt es in deinem Garten oder in der Nähe der Fundstelle eine Fichte?
    Ich dachte gelesen zu haben, dass sich der Riesenchampignon A.augustus auf die Verwertung von Fichtennadelstreu spezialisiert hat.

    VG Thiemo

    Ich hatte den in Eibennadelstreu; ohne Fichte.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Thiemo,

    Ich dachte gelesen zu haben, dass sich der Riesenchampignon A.augustus auf die Verwertung von Fichtennadelstreu spezialisiert hat.

    ich hatte die auch schon am Straßenrand unter Linden, am häufigsten aber unter Fichten.


    VG Jörg