Xerocomus subtomentosus?

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.456 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    die Filz- und die verschiedenen Rofußröhrlinge sind ja wirklich fast eine Wissenschaft für sich. Bei unserem heutigen Fund sind wir anhand der Merkmale ziemlich schnell bei Xerocomus subtomentosus hängen geblieben. Da das tatsächlich noch ein Erstfund für uns wäre wollten wir um eure Einschätzung zum Fund bitten.


    Funddatum: 12.07.2020

    Fundort: Laubmischwald mit 80% Buchen und eingestreuten Kiefern / Tannen / Fichten / Lärchen / Eichen / Birken

    Kein spezieller Geruch.


    Im näheren Umkreis ebenfalls zu finden:

    - Cantharellus pallens

    - Xerula radicata

    - Boletus aestivalis

    - Suillellus luridus

    Bilder:

















    Für X. subtomentosus spricht aus unserer Sicht:

    - Der graubraune, relativ helle Hut

    - Die wunderschön hellgelb leuchtenden Röhren

    - Der helle, zur Basis zugespitzte Stiel ohne Netz und ohne leuchtend gelbliche Basismyzelfäden

    - Das Schnittbild mit dem hellgelbichen / weißgelblich Hutfleisch und dem Farbübergang ins braunrötliche im Stiel


    Xerocomus ferrugineus schlossen wir u. a. wegen des fehlenden Stielnetzs & der fehlenden gelben Basismyzelfäden aus. Xerocomus lanatus hätte ebefalls ein Netz am Stiel und passt auch farblich überhaupt nicht.


    Viele Grüße und vielen Dank an jeden der sich die Mühe macht die Bilder anzuschauen!

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Zur Identität des Taxons "Xerocomus lanatus" hatten wir neulich am rande schon eine Diskussion.
    Abschließend ist das wohl kaum zu klären, aber ich würde den Namen momentan ignorieren bzw. als "Nomen confusum" ablegen, also eine Beschreibung, die schwer zu interpretieren ist und von unterschiedlichen Autoren schon in unterschiedlicher Weise angewendet wurde. Es ist vermutlich ein Synonym zu einer anderen Art, aber unklar ist derzeit, ob zu Xerocomus ferrugineus, Xerocomus silwoodensis oder Xerocomus chrysonemus zu verstehen. Kann man >hier< auch noch reinlesen.


    Was die Abgrenzung von X. ferrugineus und X. subtomentosus (die beiden selteneren X. chrysonemus und X. silwoodensis lassen wir mal außen vor), würde ich die Lsite eher so aussehen lassen:

    Für X. subtomentosus spricht aus unserer Sicht:

    - Der graubraune, relativ helle Hut

    (- Die wunderschön hellgelb leuchtenden Röhren) tendeziell ja, aber nicht immer deutlich ausgeprägt

    - Der helle, zur Basis zugespitzte Stiel ohne Netz und ohne leuchtend gelbliche Basismyzelfäden Die Farbe des Basismycels kann ein wichtiges Merkmal sein, ist aber leider auch nicht immer wirklich ideal ausgeprägt; Stielfarbe, -form und Ausprägung der Rippen sind bei beiden Arten komplett variabel

    - Das Schnittbild mit dem hellgelbichen / weißgelblich Hutfleisch und dem Farbübergang ins braunrötliche im Stiel

    Plus: Das deutliche Blauen im Hutfleisch und Hut - Stiel - Übergang. Auch das kommt in der Form bei ferrugineus nicht vor.


    Also: Bestimmung passt, mit dem schnittbild klarer Fall von Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus).



    LG; Pablo.