unbekannter Schirmpilz

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.273 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Liebe Pilzfreunde,


    ich habe gestern auf einer Pilzwanderung diesen Pilz bekommen und konnte ihn leider nicht vor Ort fotografieren. Der Pilz ähnelt einem Riesenschirmpilz, hat aber nur ca. 7 cm . Über dem Ring ist er geschuppt, der Ring lässt sich verschieben, die Hutschuppen sind fest angewachsen, lassen sich nicht abwischen. Im Schnitt zeigt der Pilz einen hohlen Stiel und die Knolle ist schief und recht verdickt. Eine Verfärbung tritt beim Kratzen nicht auf. Das Biotop war Mischwald, hauptsächlich Buchen und einige Nadelbäume. Entweder es ist ein "verkorkster" Riesenschimpilz" oder ein ganz anderer. Vielleicht habe ihr eine gute Idee.


    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr beiden,


    ohne Mikrountersuchung wirds bei dem Fund wohl "nur" bei Chlorophyllum sp. bleiben.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo,


    ergänzend noch dieser Artikel, der auch einen groben Schlüssel für die Gattungseinordnung enthält (S. 2):

    ueber-die-komplizierte-gruppe-der-safran-und-riesenschirmlinge-die-gattungen-chlorophyllum-und-macrolepiota.pdf


    (Vielleicht ist es sogar derselbe Gernot, der im dem von Mausmann verlinkten Beitrag im BMG-Forum mitgeschrieben hat?)


    Nach dem Schlüssel gingen Stielnatterung und die Gattung Chlorophyllum nicht zusammen. Kann die im oberen Teil so deutlich ausgeprägte Natterung denn ein Trockenschaden sein? Ich kann mir das gar nicht recht vorstellen.


    LG, Craterelle

  • Vielen Dank für eure Bemühungen. Vielleicht finde ich selbst solche Exemplare in der Nähe der Fundstelle und dann sehen wir weiter.

    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    wir hatten noch bis vor kurzem große Hitze und Trockheit. Da machen Pilze manchmal sehr komische Sachen. Ich halte diese "Natterung" für einen Trockenschaden, möchte allerdings aber auch nicht zu 100% ausshließen, dass Veronika einen sehr untypischen Macrolepiot gefunden hat. Eine mikroskopische Untersuchung könnte ggf. bei der Bestimmung hilfreich sein. Am einfachsten wird aber sein, wenn Veronika den Fundort in den nächsten Tagen noch mal aufsucht und ggf. frischere Exemplare zeigt.


    l.g.

    Stefan

  • Nach dem Schlüssel gingen Stielnatterung und die Gattung Chlorophyllum nicht zusammen. Kann die im oberen Teil so deutlich ausgeprägte Natterung denn ein Trockenschaden sein? Ich kann mir das gar nicht recht vorstellen.

    Hm....

    Aber eine Macrolepiota so kräftig und mit so großer, deutlicher Knolle...? Da fände ich einen Trockenschaden überzeugender. Aber ich kenne mich mit Chlorophyllum auch nicht wirklich aus und Riesenschirmlinge verwirren mich gern immer wieder aufs Neue...

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Ja, die Natterung ist definitiv ein Artefakt, und der Pilz sicherlich einer der Riesenschirmlinge. Bei Macrolepiota wäre die Nattuerung ja vor allem unterhalb des Ringes zu sehen. Chlorophyllum olivieri kann man immerhin ausschließen. es wird also einer der Garten - Safranschirmlinge sein, und da deutet diese deutlich gerandete Knolle schon zu >Chlorophyllum brunneum s.l.<, auch wenn da möglicherweise irgendwann eine weitere Art beschrieben werden könnte.



    LG, Pablo.

  • Servus Veronika,


    der sieht wirklich interessant aus. Chlorophyllum brunneum s.l. kann man ausschließen - der Ring ist zu dick und komplex, wenn das Foto nicht täuscht. Ob es ein Chlorophyllum ist, wäre im Mikroskop leicht und schnell zu sehen. Dann ließe sich auch die Art bestimmen, wenn es ein Chlorophyllum ist - da gibt es ganz gute Mikromerkmale auf Artebene.


    Ich kann ihn mir gerne ansehen, wenn ein Beleg existiert.


    Craterelle: ja, der Gernot bei uns im BMG-Forum ist Gernot Friebes. Wir hatten sehr lange im Macrolepiota-Fred über die diversen Riesenschrimlinge diskutiert, was dann u.a. auch zu Gernots Artikel über die "Großen" geführt hat.


    Liebe Grüße,

    Christoph