Rauhkopf im Hochmoor

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.378 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cortinarius.

  • Hallo zusammen,


    diese Kollegen habe ich im Harz bei Torfhaus gefunden, und sie sehen so aus, wie ich mir Rauhköpfe vorstelle. Einen hatte ein anderer Spaziergänger bereits enthauptet, so dass ich auch die Unterseite fotografieren konnte


    Aber wenn ja welcher? Spitzgebuckelter würde vom Habitat (Hochmoor) sehr gut passen, und gebuckelt sind sie ja auch, aber nicht wirklich spitz. Der orangefuchsige sollte wärmeliebend sein, da erschiene mir eher erstaunlich, wenn der sich auf ca. 800 m wohlfühlen würde.


    Zwischen denen beiden soll die Stielfärbung als Unterscheidungsmerkmal taugen, aber das kriege ich noch nicht so recht sortiert, auch nach Bildvergleichen nicht.


    Ist es einer der beiden? Kommt noch anderes in Frage?


    Danke im Voraus für euren Rat.


    LG, Craterelle

  • Hallo Craterelle,
    vor kurzem habe ich selbst den Spitzebuckelten Raukopf am Rande eines Hochmoores im Torfmoos gefunden. Ich füge ein paar Bilder als Vergleich an.
    Ich glaube, auf deinen Fotos gelbe Velumsbänder am Stiel zu erkennen, was auf den Spitzgebuckelten hindeutet. Der Orangefuchsige Raukopf hat diese nicht.
    LG
    romana




    103-15 APR2017+17(3.Platz)+2(Wette)=107-1(OBR)-15 APR2018=91+13(3.Platz)+8(Wetten)=112-2+7(Wette)=117-15 APR2019=102+8(8.Platz)=110-15 APR2020=95+12(3.Platz)+27(Wetten)=134-15 APR2021=119+10(4.Platz)+12(Wetten)=141-15+16 APR2022=142-15(APR2023)=127

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Craterelle,
    vor kurzem habe ich selbst den Spitzebuckelten Raukopf am Rande eines Hochmoores im Torfmoos gefunden. Ich füge ein paar Bilder als Vergleich an.
    Ich glaube, auf deinen Fotos gelbe Velumsbänder am Stiel zu erkennen, was auf den Spitzgebuckelten hindeutet. Der Orangefuchsige Raukopf hat diese nicht.
    LG
    romana


    Sehr schön Romana. Falls das Fund Craterelle diese Velumbänder nicht aufweist, kann ich mir hier auch noch ganz gut C. limonius vorstellen...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Danke, ihr beiden! Der zitronen- bzw. löwengelbe wäre auch noch eine recht gute Option, allerdings wird der seinen Namen nicht besonders gut gerecht, kann das sein? Auf fast allen Bilder, die ich finde, würde ich ihn die Farbe eher mit Rostrot beschreiben als mit Gelb.


    Die Stielzeichnung finde ich nach wie vor uneindeutig, aber Größe (bis 6, vielleicht sogar 7 cm würde ich aus der Erinnerung sagen) und eher kräftige Statur scheint mir zu dem neuen Vorschlag ganz gut zu passen.


    LG, Craterelle

  • Hallo
    ich denke C. rubellus passt schon zu diesem Fund
    Auf dem ersten Bild lassen sich Velumbänder erahnen und die Hutform passt sehr gut
    Die Velumbänder bei C. rubellus sind wirklich schnell vergänglich, speziell wenn man die Pilze mal in der Hand gehabt hat
    Gruss
    Uwe


  • Vielen Dank Uwe!


    bei den Nachbarn stieß ich gerade auf diese Anfrage:
    https://www.123pilze.de/000Forum/showthread.php?tid=6405


    Da erscheinen mir die gelben Bänder sogar eher deutlicher als bei meinen (1. und 2. Bild v.a.), denen sie insgesamt ziemlich ähnlich sehen. Das sollen allerdings orangefuchsige Rauhköpfe sein. Ich fürchte, die Abgrenzung zwischen den verschiedenen Arten ist erstmal noch zu hoch für mich.


    LG, Craterelle

  • Hallo Craterelle
    das ist die typische Pilzbestimmung in einem Forum, wenn zwei sich einig sind ist der Pilz bestimmt.
    Der Pilz im 123 - Forum ist für mich ein absolut eindeutiger C. rubellus
    - man sieht deutlich , dass er im Nadelwald gewachsen ist
    - die ockergelben Velum sind deutich zu sehen
    - die Hutform ist variable von deutlich gebuckelt bis sehr stumpf gebuckelt


    C. orellanus hat keine Velumgürtel, sondern einen eher leuchtend gelbbraunen längsfasrigen Stiel
    C. orellanus ist ein Pilz des thermophilen Laubwaldes , gerne bei Eiche aber auch Buche , nur in seltenen Fällen mal bei Nadelbäumen
    C. orellanus ist bei uns recht selten


    Im August in Hornberg hatten wir in einer Woche ca. 50 mal C. rubellus und auch ca. 8 mal C. orellanus auf dem Tisch
    Der grösste rubellus hatte einen 9cm langen, daumendicken Stiel und einen Hutdruchmesser von 7cm


    Für 100%ige Sicherheit müsste man halt mikroskopieren


    Gruss
    Uwe


  • Und nochmals danke! Veronika und Habichtspeter sind ja in beiden Foren aktiv, vielleicht lesen sie diesen Beitrag auch.

  • Hm, doch noch mal eine Frage zur (makroskopischen) Abgrenzung:


    C. orellanus vs. rubellus also über Stielzeichnung und Habitat, ok.


    Wie fügt sich der von Stefan ins Spiel gebrachte C. limonius da ein?


    Hat wohl auch keine Stielbänderung, also in diesem Merkmal wie C. orellanus(?), Standortansprüche aber eher wie C. rubellus(?). Spielt die Hutfarbe auch noch eine Rolle, oder ist die zu variabel?


    LG, Craterelle

  • C. rubellus kann je nach dem, ob er sich durchs Moos quetschen musste oder nicht OHNE Stielzeichnung kommen.
    Ich habe direkt zuschauen dürfen, als die Kollegen das Fleisch positiv auf Orellanin getestet haben.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Keine Verzehrfreigabe im Forum: Ich rate hier im Forum gerne bei Pilzbildern mit.
    Wer basierend auf meine Rateversuche Pilze verspeist ist mutig.
    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.

  • Hallo Craterelle
    C. limoneus , der Löwengelbe Rauhkopf ist deutlich gelber wie die beiden anderen
    Speziell junge Pilze haben einen deutliches gelb in allen Teilen
    Limoneus ist kaum geschuppt, fast glatt und somit eher schwierig als Rauhkopf zu erkennen, wird oft auch mit Hautköpfen verwechselt
    Vom Biotop wächst limoneus zusammen mit rubellus , wobei limoneus meist noch feuchter steht , also direkt im Torfmoos.
    Rubellus weicht auch auf etwas trockener Standorte aus


    Anbei zwei aktuelle Bilder aus dem selben Wald vom selben Tag keine 50m auseinander
    C. rubellus


    und C. limoneus



    beste Grüße
    Uwe

  • das ist die typische Pilzbestimmung in einem Forum, wenn zwei sich einig sind ist der Pilz bestimmt.


    Für 100%ige Sicherheit müsste man halt mikroskopieren



    Hallo Uwe,


    einer der zwei bin ich, Asche auf mein Haupt. Vergleichende Bilder und Links sollte ich anbieten, von einer Bestimmung künftig die Pfoten lassend.


    Eine 100 %ige Sicherheit hätte in diesem Fall mikroskopieren gebracht, manchmal geht es aber auch mit dem scharfen Glas nicht weiter,


    LG
    Peter




    Und nochmals danke! Veronika und Habichtspeter sind ja in beiden Foren aktiv, vielleicht lesen sie diesen Beitrag auch.



    Yepp, ich lese mit ...


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Habicht,


    Danke, dass du das noch mal an die Oberfläche holst. Evtl. wird Veronika ja auch noch darauf aufmerksam, aber ich glaube, sie ist bei 123pilze aktiver als hier.


    Eine Frage hätte ich außerdem noch zu Thorstens Beitrag.



    C. rubellus kann je nach dem, ob er sich durchs Moos quetschen musste oder nicht OHNE Stielzeichnung kommen.
    Ich habe direkt zuschauen dürfen, als die Kollegen das Fleisch positiv auf Orellanin getestet haben.


    Ich meinte, dass sowohl C. rubellus als auch C. orellanus (und evtl. auch weitere Rauhköpfe) Orellanin enthielten. Das wäre also kein Hinweis auf die Art. Und noch neugieriger gefragt: womit weist man Orellanin denn nach?


    LG, Craterelle